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Depotvorschlag: Auckland International Airport

9. April 2018 - Volker Schilling in Allgemein | 21 Kommentare

Liebe Wahre-Werte-Kollegen, heute möchte ich einmal mit einem eigenen Vorschlag unsere Leser und natürlich Euch „herausfordern“. Vielleicht ein etwas „ungewöhnlicher“ wahrer Wert, aber ich werde gleich begründen weshalb ich ihn dafür halte:

Auckland International Airport (NZAIAE0002S6)

Zum Vergrößern anklicken:

Geschäftsmodell: Größter Flughafen und Umschlagsplatz für Passagiere in/aus Neuseeland. Keine weitere Lizenz für weiteren Flughafen vorgesehen, zusätzlich sehr hohe Investition für den Aufbau eines neuen Flughafens. 17,5 Mio. Passagiere pro Jahr mit Wachstum vor allem bei asiatischen Touristen. 55% von Gesamtumsatz stammt aus Non-Aviation Bereich (Einnahmen überwiegend durch Verkauf innerhalb des Flughafens). 600 Mio NZD Umsatz, der Gewinn nach Steuern betrug 2017 rund 247,8 Mio. NZD. KGV von 26.

Das Management um CEO Adrian Littlewood ist nicht nur extrem erfahren, sondern auch sehr transparent in der Kommunikation mit den Investoren.

Warum wahrer Wert:

· Auckland Int. Airport zählt zu den profitabelsten Flughäfen der Welt.

· Zusätzlich im Besitz von 1500 h freies Bauland (Grundbesitz!)

· Zudem erfolgen permanent Investitionen in die bestehenden Einrichtungen

· 75% aller internationaler Passagiere nutzen den Flughafen

· Lage und Lizenz sind absolute Alleinstellungsmerkmale und garantierte Markteintrittsbarrieren.

· Bewegungsfreiheit zählt zu den absoluten wahren Werten eines Menschen.

So, bin gespannt auf die Einschätzung meiner Kollegen und unserer Leser.

P.S. Halte den Wert auch aus geographischer und Branchen-Diversifikation heraus für unser Wahre Werte Depot für interessant.

Mit freundlichen Grüßen

Volker Schilling

21 Kommentare

  1. Bei solchen One Product Companys habe ich immer Bauchschmerzen.
    Ein gentechnischer Fortschritt in der Diabetes Forschung und Novo Nordisk ist erledigt.
    Ein verrückter Milliardär, der schlechte Erfahrungen gemacht hat mit AIA und er kündigt nur an für Konkurrenz sorgen zu wollen, würde den Kurs implodieren lassen.
    Ich weiß, recht unwahrscheinlich, aber ich mag Firmen mit diversifiziertem Produkt- Dienstleistungsportfolio.

    • Hallo Frank,
      AIA ist keine One Product Company, da man sowohl mit den Betrieb des Flughafen, als auch mit den Non Aviation Umsätzen am Flughafen Geld verdient, aber natürlich gebe ich Ihnen Recht, dass ohne den Betrieb des Flughafen keine Umsätze stattfinden.

      Verrückte Milliardäre als Konkurenz möchte ich ausschließen, nicht weil es diese nicht gibt, sondern weil es keine weitere Lizenz für einen internationalen Flughafen auf Neuseeland geben wird. Dies halte ich übrigen, wie ebreits geschrieben für eine sehr schöne Markteintrittsbarriere (Übrigens nicht nur für verrückte Milliardäre.)

      • Im Endeffekt kann man also schon von einem Produkt reden. Denn ohne Flugpassagiere kein Geschäft. Für sich betrachtet, ist das auch nicht besonders schlimm. Schließlich gilt für andere wahre Werte Ähnliches: Bakkafrost zum Beispiel macht auch nur Fisch. Allerdings liegt das KGV von Bakka deutlich niedriger.

  2. Wie es ausschaut ein Top Unternehmen. Fraglich ist nur die Frage wahrer Wert? Fliegen ist ja eher ein minus. Aber Reisen ein plus. Und ohne Flugzeug kommt man nicht nach Neuseeland.

    • Ja, man kann durchaus darüber streiten, ob der AIA ein wahrer Wert ist. Deshalb habe ich in meiner Begründung dafür Punkte aufgelistet, die ihn aus meiner Sicht zu einem Wahren Wert machen.

  3. Den Flughafen kenne ich…;-)

    Unabhängig davon teile ich Franks Meinung. Zudem ist ein KGV von 29 (Daten Comdirect) aus meiner Sicht zu teuer für einen Flughafen (zum Vergleich: Fraport hat ein KGV von 19).

    Die Touristenströme beschränken sich in Neuseeland auf die Sommermonate (Quelle: https://de.tradingeconomics.com/new-zealand/tourist-arrivals). In diesen Monaten wird es langsam voll – die Wachstumsphantasie ist also begrenzt. Das hoffe ich auch aus ökologischen Gründen, denn das Land war vor über 10 Jahren ein Traum als Backpacker…

    • Der AIA verfügt über weiteres Bauland, das die nötige Wachstumsphantasie mitbrächte und die zunehmenden Reisetätigkeit der Asiaten wird wohl doch für steigende Zuströme sorgen.

  4. Den Wert dieses Investments haben offensichtlich schon viele erkannt. Deshalb liegt das KGV bei 26 – für mich eindeutig zu hoch. Außerdem habe ich Bedenken wegen der Liquidität an deutschen Börsen.

  5. Zu teuer, lieder endlich mal auf unterbewerte Titel setzen, d.h. eine Mischung aus bisherigen wahren Werten, aber auch Firmen mit klarer Unterbewertung und/oder wirklichen Wachstumsstories… würde vielleicht der Rendite des wahren Werte Depots gut tun… meine Meinung. Die zu starke Sicherheit frisst Rendite.

    • Wer Mut zum Risiko hat kann bei Gazprom, Norilsk Nickel oder der russischen Sberbank einsteigen.
      Politische Börsen haben kurze Beine.

      Unabhängig, ob es einen begrenzten Militärschlag gg Syrien geben wird oder nicht wird der Westen dennoch versuchen, Russland weiter zu schaden.

      Der DAX hat sich stabil gehalten und steigt nun. Die Märkte haben das Theater – auch der sog. Handelsstreit – offensichtlich eingepreist.

  6. Neuseeland gehört zu den Regionen, die am häufigsten von Erdbeben heimgesucht werden, pro Jahr sind es nicht weniger als etwa 20.000:

    https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Erdbeben_in_Neuseeland

    Dieses wenig beachtete Kriterium zählt ebenso zu den „absoluten Alleinstellungsmerkmalen“ des Standorts, wobei die Eintrittswahrscheinlichkeit natürlich nicht garantiert, aber doch stets gegeben ist. Man sollte also bedenken, dass starke Beben jederzeit und ohne Ansage auftreten können – auch in der Region um Auckland.

    Ketzerische Frage: Wie sieht die (Ertrags)Lage des Auckland International Airports im einer solchen Krisensituation aus? Also dann, wenn die Start- und Landebahnen durch tektonische Verschiebungen aufgerissen, die Gebäude und technischen Anlagen beschädigt sind und der Flughafen auf unbestimmte Zeit geschlossen werden muss?

    Dass sich Reparaturen an Flughafenanlagen bisweilen ein wenig hinziehen können, ist ja nichts Neues… 😉

    Beste Grüße

  7. „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah?“
    Von Home-Bias- Kritik unberührt gilt auch für Wahre Werte,
    daß der Gewinn im günstigen Einkaufspreis liegt.
    Das ist hier meiner Meinung nach nicht der Fall.

  8. Pros:
    1. Gute Ertragslage
    2. Keine Konkurrenz in der Region
    3. Grundbesitz in Flughafennähe (evtl. für Firmen interessant)
    4. Charttechnik: Kurs liegt an einem Trend, der als Stop(p) dienen könnte
    5. Neuseeland wäre für uns interessant wg. geographischer Diversifikation
    6. Reisen kann als wahrer Wert betrachtet werden
    7. Transparente IR

    Cons:
    1. Mangelnde Produktdiversifikation
    2. Verhältnismäßig hohes KGV
    3. Umweltbelastungen durch die Fliegerei sind kein wahrer Wert

    Die Erdbebenangst ist m. E. dagegen kein ernstzunehmendes Gegenargument, da man eine Kaufentscheidung nicht von einem möglichen Katastrophenfall abhängig machen sollte – nach dem Motto, wenn es schlimm kommt, wird es schlimm.

    Pro Nr. 6 und Kontra Nr. 3 heben sich auf, so dass am Ende 6 Kaufargumente 2 Gegenargumenten gegenüberstehen. Wenn ich die beiden verbliebenen Gegenargumente in etwa so stark gewichte wie die ersten beiden Kaufargumente (alle vier beziehen sich auf die Ertragslage), verbleibt immer noch ein Überhang von 4 Pros.

    Fazit: Keine überschwängliche Begeisterung, aber mein Einverständnis zum Aufbau einer Anfangsposition.

    • Sehr geehrter Herr Brichta,
      Erdbeben sind in Auckland eher noch das geringere Problem. Der nächstgelegene Vulkan liegt vom Airport keine 2 km weit entfernt.

      Als promovierter Geowissenschaftler möchte ich Sie ohne jede Überheblichkeit bitten, den folgenden Link durchzulesen und die geschilderten Fakten sachlich zur Kenntnis zu nehmen – insbesondere den Abschnitt „Mögliche zukünftige Vulkanausbrüche“:

      https://de.wikipedia.org/wiki/Auckland_Volcanic_Field

      Sind Sie immer noch der Ansicht, dass die standortbedingten geologischen Risikofaktoren des AIA kein ernstzunehmendes Argument sind?

      Nach meinem Erachten wäre es töricht, dies in eine Investitionsentscheidung nicht miteinzubeziehen.

      • Sie haben in Ihren ursprünglichen Kommentar aber die Vulkane nicht erwähnt, sondern nur die Erdbeben als angebliche Gefahr beschrieben (siehe weiter oben). Jetzt schwenken Sie plötzlich um und schreiben, die Erdbeben seien gar nicht das Problem, und führen als neues Argument die Vulkane als alleinige Gefahr ins Feld.

        Ketzerische Frage: Was ist von einer solchen Wechselargumentation zu halten?

        • Zitat Wiki:

          „Die Wahrscheinlichkeit, mit der mit einem Vulkanausbruch im Auckland Volcanic Field zu rechnen ist, wird mit 1:1000 pro Jahr angegeben. Statistiker geben an, dass bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung von rund 80 Jahren für im Jahr 2008 geborenen Kindern, die Wahrscheinlichkeit bei 8 % liegt, dass sie einen Vulkanausbruch in Auckland erleben werden.[15]“

          • Lieber Herr Brichta, das ist keine Wechselargumentation, denn Erdbeben, Vulkanausbrüche und übrigens auch Tsunamis sind allesamt Auswirkungen bzw. Folgen der sehr hohen plattentektonischen Aktivität, die in Neuseeland aufgrund seiner Lage auf dem pazifischen Feuerring gegeben ist. Dieser Zusammenhang ist für einen Nicht-Geowissenschaftler evtl. nicht sofort ersichtlich. Insofern nehme ich Ihnen diese Unterstellung nicht übel.

            Als aufmerksamer Leser wird Ihnen sicherlich nicht entgangen sein, dass schon in dem von mir zuerst angegebenen Wikipedia-Link diese vulkanischen Aktivitäten mehrfach erwähnt werden – sowie auch die im Erdbeben-Jahr 2016 aufgetretenen 2 Tsunamis sowie 80.000 Bergrutsche.

            Neuseeland ist schön, keine Frage. Neuseeland ist aber auch das Land der Naturkatastrophen. Der Weltrisikobericht 2017 erachtet die Exposition als hoch, die Vulnerabilität als sehr gering. Das bedeutet, für die Bevölkerung sind Naturkatastrophen nichts Neues, sie ist gut vorbereitet und in der Lage, Schäden in relativ kurzer Zeit zu bewältigen. Als kluger vorausschauender Investor möchte man sich vielleicht aber gar nicht mit möglicher Schadensbewältigung herumschlagen und meidet solche Risiken im Vorfeld. Mir wäre das Katastrophenpotential deutlich zu hoch.

            Der folgende Kurz-Reisebericht bringt die Gegebenheiten in Neuseeland auf humorvolle Weise auf den Punkt: Das wichtigste Teil im Notfall-Pack jedes Neuseeländers ist ein One-way-Ticket nach Australien – falls dann noch Flüge starten… 😉

            https://www.weltwunderer.de/gefaehrliches-neuseeland-naturkatastrophen/

            Beste Grüße

          • Da Sie im ersten Kommentar nur auf die Erdbebengefahr abstellten und die Vulkane mit keinem Wort erwähnten, bleibt trotzdem der Eindruck, dass Sie vom einen auf das andere Argument umgestiegen sind.

            Aber sei‘s drum. Laut Wikipedia beträgt die Wahrscheinlichkeit für einen Ausbruch in Aukland in den nächsten 70 Jahren 8%. Sollten wir uns für die Aktie entscheiden, müssten wir also abwägen, ob wir dieses Risiko für vertretbar halten.

          • „RIESIGES erdloch in neuseeland entdeckt“ ntv nachrichten vor 21 stunden.

          • Au Backe, die schöne Streuobstwiese! 😁

  9. Lieber Volker,lieber Raimund,

    ich bin einverstanden, dass wir mit einer halben Position in die Aktie einsteigen, die mit sehr vielen interessanten Argumenten diskutiert wurde.
    Die gute Ertragslage, keine Konkurrenz in der Region, Charttechnik und das Neuseeland für uns wegen der geographischer Diversifikation interessant ist, sprechen für den Einstieg.

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