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Depotvorschlag: bet-at-home.com

7. November 2017 - Gastbeitrag von Christoph Dippold in Allgemein | 5 Kommentare

Hallo zusammen,
ich möchte einen Profiteur der anstehenden Weltmeisterschaft vorschlagen, und zwar bet-at-home.com.
Die Bruttorendite ist 32,80%, die Eigenkapitalquote 75 % und das KGVe 26 bei einer DIVe von 3,8 %
Ein wahrer Wert?
Viele Grüße!

5 Kommentare

  1. Vielen Dank für den Vorschlag, lieber Herr Dippold. Tatsächlich ist die Eigenkapitalquote von 74 Prozent beeindruckend. Aber ist bet-at-home deshalb ein wahrer Wert? Ich meine nein.

    Das Wettgeschäft ist ein äußerst zyklisches Geschäft. Die Leute wetten, wenn es ihnen gut geht, keine Zweifel. Aber in Krisenzeiten haben sie andere Sorgen als zu wetten, geschweige denn das Geld dazu. Deshalb ist es kein Wunder, dass die Aktie in der letzten Krise mehr als 90 (!) Prozent an Wert verloren hat.

    Wer auch noch wettet, wenn es ihm schlecht geht, ist vermutlich spielsüchtig – und damit wären wir bei einem weiteren Knackpunkt: Ist das Wettgeschäft auch ethisch ein wahrer Wert? Auch hier hege ich meine Zweifel.

    Alles in allem für mich also kein wahrer Wert.

  2. Auch hier wären wir wieder beim Thema Zykliker angelangt…. ich muss zugeben dass mir betathome mehrfach beim screening durch die hohe Ek Quote und EK-Rendite aufgefallen ist.
    Habe dann auch einiges gelesen und recherchiert.

    Der Grund warum ich mich nicht zum Kauf durchringen konnte ist, daß mir das Verständnis für die Geschäftsgrundlage beim Glücksspiel fehlt. Was treibt Menschen für Wetten Geld auszugeben?

    Hier wurden ja bereits Diskussionen bezüglich Tabak, Rüstungsgüter und Alkoholindustrie geführt. Auch als Nichtraucher kann ich nachvollziehen was einen Nikotin-Junkie zur nächsten Zigarette treibt und habe da keine Berührungsängste.

    Mit Wetten Geld verdienen ist mir jedoch fremd und daher habe ich von diesem Wert Abstand gehalten auch wenn er fundamental sehr attraktiv und kerngesund wirkt.

    LG, Markus

    • Hundert Prozent Zustimmung. Für die eigenen Grundsätze muss man eben auch mal Renditechancen links liegen lassen,

  3. Besten Dank für Ihren Vorschlag, Herr Dippold.

    Grundsätzlich sprechen die von Ihnen eingebrachten Daten eine positive Sprache. Ethisch könnte man auch sicherlich begründen, dass Glücksspiel bzw. das Wettgeschäft in der Mitte der Gesellschaft angekommen ist. Leider gehen, wie von den Vorrednern erwähnt, die bekannten Risiken einer Spiel- oder Wettsucht einher. So müssen wir – ebenso wie im Falle von Tabakaktien – konsequent bleiben und daher die Bezeichnung als wahren Wert versagen.

    Kommen wir noch zum ökonomischen Gesichtspunkt. Wie Raimund bereits anmerkte, ist das Wettgeschäft zyklisch und vom Wohlergehen der Gesellschaft abhängig. In der Regel wetten die Konsumenten nicht mit ihrem Notgroschen, sondern mit frei verfügbarem Geld, welches bei Verlust keine großen Schäden anrichtet. Bei Krisen mag es daher wohl recht schnell vorbei mit der Wettbegeisterung der Kunden sein. Der 90% Krisen-Verlust die Raimund bereits eingeworfen hat belegen dies mehr als deutlich. So lässt sich in positiven Konjunkturphasen sicherlich Rendite mit diesem Titel erzielen, in Schwäche- oder gar Krisenphasen ist der Titel jedoch nahe an der Grenze zur Wertlosigkeit anzusiedeln. Langfristige Stabilität und Krisenresistenz gehören sicherlich nicht zu den Stärken des Titels, bzw. der Wettindustrie.

    Somit ist es auch auf ökonomischer Ebene nicht sinnvoll, von einem wahren Wert zu sprechen. Damit ist der Titel meiner Ansicht nach kein Kandidat für unser Depot.

    Ihr Volker Schilling

  4. Sehr geehrter Herr Dippold,

    vielen Dank für Ihren Depotvorschlag.
    Ich schließe mich aber der Einschätzung der geschätzten Kollegen Brichta und Schilling an.

    Beste Grüße
    Anton Voglmaier

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