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Depotvorschlag: Svenska Cellulosa

26. Januar 2018 - Gastbeitrag von Miguelito hennland in Allgemein | 13 Kommentare

Bin durch Zufall auf die Aktie Svenska Cellulosa (SCA) gestoßen. Der Konzern entwickelt, produziert und vermarktet Körperpflegeprodukte, Taschentücher, Publikationspapiere sowie Vollholzprodukte. Dazu gehören Windeln, Produkte für die Intimpflege, Toilettenpapier, Taschentücher oder Verpackungsmaterialien und Papiere für die Druckindustrie. TEMPO und ZEWA dürften in Deutschland bekannt sein. Des weiteren engagiert sich die Firma stark im Bereich Windeln für ältere Menschen, bei unserer im älter werdenden Gesellschaft ein absoluter Zukunftsmarkt. SCA ist zudem Europas größter privater Waldbesitzer und legt daher besonderen Wert auf nachhaltige Forstwirtschaft.

13 Kommentare

  1. Gleich ein Geständnis: Ich selbst gehöre indirekt zu den besten Kunden der Schweden. Nicht, weil ich schon wieder im Windelalter wäre 😉 sondern weil Küchentücher für mich zu den besten Erfindungen der letzten hundert Jahre gehören. Ich benutze sie für nahezu alles, und entsprechend hoch ist mein Rollenverbrauch. Manche mögen mich sogar als Verschwender bezeichnen, aber das ist mir egal – die Tücher sind als Allzweckwaffe einfach ungemein praktisch.

    Deshalb Daumen hoch für Ihren Vorschlag, lieber Herr Hennland. Geschäftszahlen und Kurshistorie stimmen auch, die Eigenkapitalquote liegt mit 44 Prozent zwar unter unserem Zielwert von mind. 50 Prozent, aber das halte ich für vertretbar. Zumal nicht nur das Geschäftsmodell von Svenska Cellulosa Wahre-Werte-Charakter hat, sondern auch der Waldbesitz. Da wir mit unserem Musterdepot nicht direkt in Wald investieren können, wäre dies sogar eine attraktive Erweiterung unseres Anlagespektrums.

    Ein schwedisches Unternehmen befindet sich ebenfalls noch nicht in unserem Depot. Auch regional wäre Svenska Cellulosa also eine Bereicherung.

    Womit wir beim einzigen Knackpunkt wären: Die Bewertung liegt mit einnem KGV>30 bereits in Sphären, die eigentlich gegen einen Einstieg auf diesem Niveau sprechen. Eigentlich müssten wir also warten, bis auch diese Aktie nach einer größeren Marktkorrektur wieder günstiger geworden ist. Eigentlich. Ich tendiere aber dazu, evtl. schon früher eine Anfangsposition zu wagen. Nächste Woche werde ich mir den Chart mal gründlich anschauen, um dann zu entscheiden. Der Chart auf Comdirect ist jedenfalls unbrauchbar, weil er einen Abbruch enthält, der vermutlich von einem nicht bereinigten Aktiensplit o. ä. herrührt. Stay tuned!

  2. Interessanter Depotvorschlag (Unternehmen mit starken Markennamen und bewährten Produkten). Ein KGV von >30 halte ich aber auch für überteuert.

    Wie es der Zufall so will schaue ich mir aktuell Henkel an – ebenfalls ein Unternehmen mit starken Marken und bewährten Produkten, ähnlicher Dividendenrendite, jedoch „nur“ ein KGV von 18,5. Liegt seit Sommer im Abwärtstrend, jedoch langfristig ein Aufwärtstrend und von der langjährigen Historie her ein „wahrer Wert“.

  3. Der Abbruch im Svenska Cellulosa Chart im Juni 2017 rührt daher, dass die Hygienesparte von SCA mit dem Unternehmen Essity im Rahmen eines Spin Off eigenständig an die Börse gebracht wurde. Beim Geldanlegen hat man seit Mitte Juni 2017 also die Wahl: in die Firma investieren, die das Endprodukt wie Tempo, Zewa usw. herstellt (Essity) oder in die Firma, die den Rohstoff Holz für die Endprodukte auf 2,6 Mio. Hektar selbst bewirtschaftetem Wald bereitstellt (SCA). Man sollte auch wissen, dass das Holz von SCA nicht nur in den Hygieneartikeln von Essity Verwendung findet, sondern auch als Schnittholz in der Bau- und Möbelindustrie, in der Papier- und Kartonherstellung (Verpackungsindustrie) und in der Energieerzeugung. Wer die „alte“ SCA Stand vor Juni 2017 erwerben will, kauft sich einfach beide Aktien. Steigt der Holzpreis ist das gut für SCA aber negativ für Essity. Seit dem Spin Off entwickelte sich die SCA Aktie deutlich besser als die von Essity.

    • Danke, liebe Doris. Ich wusste doch, dass aus unserer aufmerksamen Leserschaft Aufklärung kommt, ohne dass ich selbst recherchieren muss 😉 Auch dafür schätze ich diesen Blog.

      Trotzdem brauche ich zur technischen Einschätzung einen Chart, der diesen Sonderfaktor bereinigt. Mal sehen, ob ich was auftreiben kann.

      • Hier ist nun der bereinigte Langfristchart. Er zeigt, dass Svenska Cellulosa momentan jenseits von gut und böse notiert. Großer Abstand zur 200-Tage-Linie (> 20%).

        Das heißt: Auf Beobachtunsliste setzen und günstigeren Zeitpunkt abwarten.

        Zum Vergrößern anklicken:

  4. Als Alternative zu SCA bietet sich UPM Kymmene (WKN: 881026 / ISIN: FI0009005987) mit einer Dividendenrendite von knapp 4% und einem KGV von ~ 15 an.

    • Das KGV erscheint auf den ersten Blick tatsächlich attraktiver. Dafür ist Kymmene aber mehr auf Holz- und Papierprodukte beschränkt. Der attraktive Bereich Hygieneartikel fehlt. Selbst wenn Svenska Cellulosa diesen nun ebenfalls abgespalten hat, ist davon auszugehen, dass man als Rohstofflieferant von diesem Geschäft weiter profitiert.

      • Kymmene ist weit weniger überhitzt als Svenska Cellulosa, dafür aber langfristig auch viel weniger erfolgreich:

        • Hier 5 Jahre:

  5. So, heute gibt es von mir auch das Go: Über den Wert selbst wurde schon genug gesagt, aber nach den jüngsten Kursrückgängen stimmt für mich auch der Einstieg: Kaufen!

    Außerdem haben wir einen natürlichen Hedge: Wenn uns allen zum Heulen ist wegen fallender Börsen, brauchen wir mehr Taschentücher 😉

  6. Sehr geehrter Herr Herr Hennland,
    ich halte den Wert ebenfalls für sehr interessant und bin für einen Kauf der Aktie. Vielen Dank für den Vorschlag und auch an Doris ein Dankeschön für die Erläuterung zum Spin off.
    Beste Grüße
    Anton Voglmaier

  7. SCA ist nun im Musterdepot und Shimano nicht mehr. Habe ich die Mitteilungen verpasst?

    • Tatsächlich haben wir die letzte turbulente Börsenwoche für ein paar Depot-Anpassungen genutzt. Einige Werte flogen raus, andere kamen rein. Da die Aktion noch nicht ganz abgeschlossen ist, wird der Depotalarm für alle Transaktionen gemeinsam erst Anfang der Woche verschickt.

      Seitdem der Wahre-Werte-Fonds unser Depot abbildet, dürfen wir aus Gründen der Compliance ohnehin erst im Nachhinein über Depotänderungen informieren und diese nicht mehr im Vorhinein ankündigen. Seitdem geraten wir aber auch nicht mehr in Gefahr, in den Verdacht der Mauschelei zu geraten. Denn durch die jederzeit nachvollziehbare Fondsperformance sind alle unsere Transaktionen im Nachhinein nachprüfbar.

      Generell soll es jedoch dabei bleiben, dass wir in der Regel über Depotänderungen spätestens am nächsten oder übernächsten Börsentag informieren. Es handelt sich in diesem Fall um eine Ausnahme – versprochen!

      P.S. Der Karneval ist jedenfalls nicht schuld 😉

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