Depotalarm: DAX gedrittelt!
16. August 2017 - Raimund Brichta in Allgemein | 10 Kommentare
Heute haben wir weiter Risiko aus dem Depot genommen und unsere DAX-ETF-Position gedrittelt. Warum gerade heute? Der Dax ist an einem Kreuzwiderstand angekommen, der sich aus der oberen Begrenzung der so genannten Macron-Eröffnungslücke und der laufenden Abwärtstrendlinie herleitet (siehe Grafik). Das könnte für Spekulanten der Anlass sein, entweder kurzfristige Gewinne mitzunehmen oder auch wieder à la Baisse zu spekulieren.
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Eigentlich wollten wir die Position vorerst nur halbieren, um eine größere Chance nach oben zu wahren, falls der Widerstand überwunden werden sollte. Der Wahre-Werte-Fonds hat uns allerdings darüber informiert, dass er aufgrund technischer Restriktionen nur um 1/3 oder 2/3 reduzieren könne. Wir hätten also bewusst ein Auseinanderklaffen zwischen Depot- und Fondsperfomance zulassen können. Dies erschien uns angesichts der eher geringen Bedeutung des Anlasses aber nicht angemessen und so haben wir uns dafür entschieden, die DAX-ETF-Position um 2/3 zu verringern.
Wie bei den anderen Verkäufen der jüngeren Zeit denken wir daran, auch diese Position im Herbst wieder aufzustocken.
Der Kurs, zu dem wir den DAX-ETF ausgebucht haben, beläuft sich auf 117,09 €.
Das meinen andere, hier die Actien-Börse von heute:
„Eine Liquiditätsreserve um 20 bis 25 % bleibt vorerst ratsam. Entweder wird sie über die DAX-Limits demnächst eingesetzt oder sie verzögert sich bis zum Wahlergebnis ab dem 25. September.“
Für mich ist die Charttechnik Woodoo und wird es immer so bleiben. Trotzdem bin ich immer wieder fasziniert, was sich daraus zusammen mit der nötigen Erfahrung ableiten lässt. Das Beispiel von der IKB, dass sie letztens gebracht haben, war ganz großes Kino. Auch wenn mir der Zugang zur Charttechnik schwer fällt, ich bin sensibilisiert. Vielen Dank für den Hinweis!
Bin schon gespannt, was zu gegebener Zeit wieder ins Depot wandert.
Danke. Schön wäre es, bei jedem Verkauf auch den Verkaufspreis zu erfahren, also auch beim Teilverkauf der Texas Roadhouse.
Genau das ist mein Plan 😉 Seitdem wir die realen Kurse zugrunde legen, die der Fonds am Markt erzielt, muss ich jedoch warten, bis mir der Fonds diesen Kurs mitteilt. Ich frage gleich nochmal nach.
Der Verkaufskurs inkl. Spesen bei TR lag bei 48,64 $, was 41,18 € entspricht.
Aber es sind doch schon so viele short, auch wenn wir in einem 7er Jahr sind und vieles für eine gesunde Korrektur spricht…
Genau deshalb gehen wir ja nicht short, sondern nehmen nur etwas Geld vom Tisch, um in aller Ruhe abzuwarten 😉
Die Entscheidung den Dax30 glatt zu stellen ist für mich ok.
Hintergrund:
Neben der fundamentalen Analyse von Einzelaktien gesellt sich auch die „Chartologie“ wenn für Charts aus der Vergangenheit Prognosen für die Zukunft prophezeit werden.
Wenn diese Chart-Propheten dann dies auf Indizes anwenden,
dann ist dies für mich völlig losgelöst von einer fundamentalen Anlage in soliden Aktien und der Anfang vom Traden, um (kurz)fristige Erfolge zu erzielen.
„Kaufen wenn der Chart die 200 Tagelinie von unten noch oben…“
„Verkaufen wenn der Chart die 200 Tagelinie von oben noch unten…“
Diese Art von „Weisheiten“ kennt die Börse und wenn der Markt dies als psychologische Komponente als relevant einpreist,
dann kommt es für mich zur selbsterfüllenden Prophezeiung.
Hier: Der Dax fällt unter die 200 Tage Linie und/oder die Widerstandslinien brechen. Es wird verkauft, der Abwärtstrend wird bestätigt, Trendfolge-Investoren gehen short,
es wird weiter abverkauft.
Fonds z.B. auf den Dax30 verkaufen ggfs. zusätzlich, um Verluste zu begrenzen quer durch den Garten um die Gewichtung des Index beizubehalten.
Ob es dabei „nur“ eine „überfällige“ Korrektur ist oder bis hin zum computergehandelten Crash führt ? – pure Spekulation –
Fazit: Egal ob fundamental oder chartologisch gehandelt wird. Die Frage steht hier Ende August im Raum und der September gilt statistisch als DER schwächste Monat im Börsenjahr.
Also für mich ein zusätzlicher Aspekt für Vorsicht.
Viele Grüße
Rainer
Völlig richtig, lieber Rainer. Letztlich ist es egal, was gerade als Begründung für Kursbewegungen herumgereicht wird. Es kommt auf die Kursbewegungen als solche an. Wir vom Wahre-Werte-Team ignorieren in der Regel auch solche Begründungen, wenn wir von einer Grundtendenz überzeugt sind. So haben wir seit über einem Jahr jegliche Zuckungen ignoriert, weil wir von der Grundtendenz nach oben überzeugt waren. So auch, als letztes Jahr wieder die üblichen September-/Oktober-Crashszenarien kursierten. Wir blieben stur dabei.
Nun rechnen wir zwar auch nicht mit einem Crash, aber nach einem Anstieg wie in den letzten Monaten erscheint uns zumindest eine schöne Spätsommer-/Herbstkorrektur möglich. Deshalb nehmen wir Risiko raus und erhöhen die Kasse.
Und in einer solchen Situation kann dann eben auch ein „Kreuzwiderstand“ wie der im DAX gezeigte eine Rolle spielen. Den gleichen hätten wir vor einem Jahr noch komplett ignoriert. Es kommt eben nicht auf die Charts alleine an, sondern immer auch auf das gesamte börsenpsychologische Umfeld. Eine meiner Aufgaben ist es, dies stets einzuordnen.