Doppeltief?
16. August 2018 - Raimund Brichta in Allgemein | 23 Kommentare
Aus dem von mir Ende Juli erwähnten höheren Tief könnte jetzt ein Doppeltief werden. Auf jeden Fall hat der DAX gestern genau dort Halt gemacht, wo er auch Ende Juni Halt gemacht hatte (siehe Chart). Das ist kein Zufall, sondern da steckt Kalkül dahinter. Denn ich bin mir sicher, dass eine Reihe von Shortys (das sind Leute, die auf fallende Kurse wetten) dieses Ziel angepeilt und den DAX genau bis dorthin gedrückt hat. Nach Erreichen decken sie sich wieder ein.
Klar, es gibt andere Bären (= Sortys), denen dies noch nicht reicht. Sie könnten in den nächsten Tagen erneut Angriffe starten, um den DAX weiter nach unten durchzudrücken. Aber Gnade ihnen Gott, wenn ihnen das nicht gelingt! Dann werden sie ausgequetscht wie Zitronen.
Und am Ende könnte aus alldem sogar eine W-Formation werden. Chartanhänger werden wissen, welches Potential daraus entstünde.
Noch ist die Entscheidung jedoch nicht gefallen. Es bleibt spannend. Stay tuned!
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Ich bin ganz klar für das W… *schmunzel* Machen wir Zitronenlimonade aus denen…
Da wünscht sich wohl jemand langsam long-Tendenzen in unserem Heimat-Index? Ein Doppeltief mit einem Abstand auf der Zeitachse von ca.1 Monat in einem Milliarden-schweren Index, imho erscheint das ziemlich bedeutungslos für den zukünftigen Verlauf des DAX. Eine Unterstützung dürfte sich für den Index bei den Jahrestiefs aus Anfang des Jahres 2018 bei 11700 Dax-Pu ergeben. Gegenwärtig schwächelt Eurasien generell, man verausgabte sich wohl 2014/15 🙂 Irgendwie sind diese Märkte momentan weder Fisch noch Fleisch, demzufolge auch die chartanalysenund daraus abgeleitete Kauf-und Verkaufsempfehlungen. Deshalb meien Positionierung im Schnelldurchlauf: 1.NASDAQ long- long, Russell 2000 wohlgesonnen; 2. Eurasien neutral; eventuell Betongold long 3. Gold SHORT….
Sie müssen schon kurz- und längerfristige Tendenzen unterscheiden, lieber Herr Dusza. Ein W würde selbstverständlich zunächst nur Potential bis in den 13.000er-Bereich eröffnen. Nicht mehr und nicht weniger.
Allerdings könnten sich daran später auch längerfristige Perspektiven anschließen. Als Beispiel empfehle ich Ihnen einen Blick auf das Doppeltief im S&P 500 aus den Monaten Januar/Februar 2016 (ebenfalls ca. einmonatiger Abstand).
Aber jetzt warten wir erst einmal ab, ob überhaupt was draus wird 😉
JA, da schau her, das monatliche Doppelhoch/tief. Aber Nobelpreisverdächtig scheint es trotzdem nicht.
Niemand hat doch vom Nobelpreis geredet 😉 Vielleicht aber Doppeltiefpreisverdächtig?
Vom Humor her ja
Der Verdacht auf den Doppeltiefstpreis (monatlich) im DAX bestandt kurzzeitig, konnte aber nicht verfestigt werden 🙂 Nobelpreisverdächtig in der Charterei wären zum Beispiel solche der Finanzwelt bisher unbekannten Erkenntnisse wie die Regel Einwirkzeit = Auswirkzeit (siehe Nikkei225 von 1940-heute) oder die Antwort auf die Frage, warum der japanische Aktienmarkt frühestens ab 2026/27 die alten Höchststände von 1990 (ca. 40.000P) erklimmen kann. Mit Erkenntnissen dieser Art könnten zum Beispiel zu euphorische Asienfans vor in Bezug auf eine optimierte Rendite, sagen wir mal ‚Fehlinvestments‘, bewahrt werden. 😉
Sie haben in Ihrer Analyse einen gravierenden Denkfehler, Herr Brichta:
Der Rücksetzer im Januar/Februar 2016 wurde abgefangen durch massive Liquiditätszuflüsse seitens der Notenbanken. Diese Zeiten sind vorbei, die FED entzieht Liquidität, hat die Zinsen erhöht.
Es herrscht ein Liquiditätsmangel vor. Cash, insb. USD, ist wieder hipp.
Verschuldete Schwellenländer und deren Unternehmen bekommen den Zores ab (und die SPD-Chefin Nahles schlägt bereits vor, die Türkei wirtschaftlich zu stabilisieren – das Steueraufkommen in Deutschland ist aktuell ja noch hoch genug…während anderswo die Steuern gesenkt werden und Investitionen anlockt).
Ins Bild passt: Gold sinkt – mutmaßlich aufgrund des Liquiditätsengpasses.
Zum DAX: In Ihren Analysen betonen Sie ständig die höheren Tiefs, übersehen aber die sehr offensichtlichen niedrigeren Hochs!
Auch wenn ich mich wiederhole: Die US-Strategie ist aus Sicht der USA genial und kein wirres Durcheinander eines einzelnen Durchgeknallten, wie es in vielen Medien publiziert wird. Ergebnis der US-Strategie:
– gegen Chinas Unternehmen (und Börse)
– gegen Euro
– gegen Deutschland und somit implizit gegen den DAX, dessen Unternehmen Gewinnwarnungen veröffentlichen müssen (und partiell verklagt werden…)
Erstens habe ich den Vergleich nicht „analysiert“, wie Ihre Formulierung unterstellt, sondern ich habe lediglich ein Beispiel genannt, in dem aus einem Doppeltief im Monatsabstand mehr geworden ist, als es die reine Pflichtübung erfordert hätte. Über mehr als die Pflicht, die sich aus einem DAX-Doppeltief an dieser Stelle ergeben würde, wollte ich aber noch gar nicht diskutieren. Denn die Pflichtübung (Bereich von 13.000) würde in diesem Fall fürst Erste reichen. Allerdings müsste sich das Doppeltief selbst noch ausbilden. Selbst das ist ja noch nicht geschehen. Also warten wir erst mal ab.
Zweitens unterscheiden sich fundamentale Einflüsse stets, um solche Einflüsse geht es bei der reinen Chartbetrachtung aber überhaupt nicht. Denn Chartfiguren wiederholen sich in ganz unterschiedlichen fundamentalen Situationen. Wenn Sie sich einmal die unzähligen Doppeltiefs der Vergangenheit, die zudem noch in unzähligen Indices oder Aktien vorkamen, vornehmen, werden Sie feststellen, dass die fundamentalen Rahmenbedingungen immer andere waren. Die Chartbetrachtung blendet diese deshalb zu Recht vollkommen aus.
Drittens irren Sie aber selbst in Ihrer Behauptung, dass die monetären Rahmenbedingungen des Beispiels 2016 nicht vergleichbar gewesen sein sollen zu heute. Das damalige Doppeltief wurde – wie von mir erwähnt – im S&P 500 beobachtet. Die US-Notenbank hatte ihr Programm der quantitativen Lockerung zu dieser Zeit längst hinter sich, und es ging Anfang 2016 schon darum, wann sie die Zügel wieder anzieht. Tatsächlich hatte sie die erste Zinserhöhung Ende 2015 sogar schon gemacht!
Im Doppeltief, das aktuell zur Diskussion steht, geht es aber um eines im DAX! Und jetzt müssen Sie nur mal darüber nachdenken, in welcher Situation die EZB derzeit steht: Sie hat ihr Programm der quantitativen Lockerung noch nicht einmal beendet. Den Leitzins hat sie – im Unterschied zur Fed damals – überhaupt noch nicht angerührt. Die erste Erhöhung liegt vielmehr noch in weiter Ferne.
Fazit: Obwohl es für die reine Chartbetrachtung, um die es hier geht, gar keine Rolle spielt, befindet sich der DAX derzeit – anders als Sie es unterstellen – sogar in einer viel komfortableren monetären Situation als der S&P 500 damals.
Ich bitte Sie also höflich darum, künftig erst ein- oder zweimal darüber nachzudenken, bevor Sie wieder über einen „Fehler“ in meiner „Analyse“ schreiben. Sie würden sich und mir damit einiges an Zeit ersparen.
Das heißt nicht, das mir keine Fehler unterlaufen können. Ganz im Gegenteil, denn irren ist schließlich menschlich, wie man an Ihrem Beispiel sieht 😉 Und wenn mir ein Fehler unterläuft, sind Sie selbstverständlich aufgefordert, mich darauf hinzuweisen.
Apropos Zeitersparnis: Aufgrund der Tatsache, dass ich allein in den ersten drei Sätzen Ihres Kommentars auf so viele Fehlinterpretationen gestoßen bin, habe ich mir den Rest des Textes nicht mehr durchgelesen. Deshalb kann ich darauf auch nicht eingehen. Dafür bitte ich um Ihr Verständnis.
Volle Zustimmung für Ihre ersten beiden Absätze, ohne Wenn und Aber!
Ich habe bzgl Januar / Februar jedoch von „massive Liquiditätszuflüsse seitens der Notenbanken.“ geschrieben und diesbzgl. nicht explizit von der FED, deren QE tatsächliche Ende 2015 ausgelaufen ist. (wobei mein folgender Satz die Zinserhöhungen der FED benennt)
Anfang 2016 haben
– die EZB,
– die Dauerdrucker aus Japan
– und mutmaßlich die Chinesen
massiv Liquidität in die Märkte bereit gestellt, die implizit auch den S&P 500 gestützt hat. Also sehe ich keinen Fehler in meinen Formulierungen…
Sie argumentieren / mutmaßen in Ihrer Analyse neben der Charttechnik mit Shorties, die den DAX drücken.
Meine These bezieht sich auf einen geopolitisch motivierten, bewusst geführten globalen Wirtschaftskrieg, der so gravierend ist, dass Charttechnik, die statistisch betrachtet sehr häufig (wie Sie ja richtig sagen) zutrifft, in diesem Kontext ausgehebelt wird.
Im letzten wichtigen Punkt sind wir uns überhaupt nicht einig. Die Charttechnik wird überhaupt nicht „ausgehebelt“ – weder von einem so genannten „Wirtschaftskrieg“, noch von sonstigen fundamentalen Faktoren. Die Charttechnik hat vielmehr in jedem fundamentalen Umfeld bestand.
Um es deutlicher zu sagen: Wenn ein „Wirtschaftskrieg“ tatsächlich die Börsen beeinträchtigen sollte, dann käme es gar nicht zu einer W-Formation. So einfach ist das.
Der Wetterbericht mit seinen Hoch u. Tief stimmt fast überein – es ist eine Durstphase🍻🥃
Ich wäre zufrieden, wenn es jetzt erst mal ein Tief wäre. Das Hoch käme dann später von allein 😉
Ich glaube ja der Dax wird steigen, es sei denn er fällt :))
Wenn Sie da mal nicht irren 😉
Interessant ist es sicherlich, was mit dem DAX passiert. Für mich ist aber viel wichtiger, dass der S&P und der Nasdaq100 seit April 2018 einen positiven Trend haben. Warum soll ich auf Deutschland setzen, wenn ich in den USA auf einen gesunden Trend setzen kann ? Wenn ich auf Unternehmensebene gehe, sieht es nicht anderes aus. Kaum ein deutscher Wert der nicht technisch angeschlagen ist. In den USA finde ich reihenweise Werte, die technisch gesund sind. Auch denke ich, dass wir immer alle zu sehr in Deutschland auf den DAX schauen. Ich selbst finde den MDAX und TECDAX erheblich interessanter. Wenn es dort ein Signal gibt, bin ich dabei.
Für uns gilt das nicht. Wir sind gut in den USA sowie in anderen Ländern investiert. Deutschland spielt bei uns keine Sonderrolle. Der DAX ist eher eine Spielerei am Rande.
Ich glaube der Dax steigt bald wieder , es sei denn er fällt 🙂
Wenn Sie da mal nicht schiefliegen 😉
Charttechnik ist so sinnlos. Jeder sieht etwas anderes…
😂😂😂
Hallo Raimund,
wie schätzt Du ganz aktuell die Lage am Dax ein? Ist das Doppeltief vom Tisch und es geht weiter bergab? Oder kommt wahrscheinlich doch eher der Anstieg in Richtung 13.000 Punkte?
Viele liebe Grüße,
Oliver
Das oben angedachten Doppeltief ist jetzt vom Tisch, da das Juli-Tief inzwischen unterboten wurde. Nun richtet sich die Aufmerksamkeit auf das Frühjahrstief bei ca. 11.800. Auch dies könnte eine Art Doppeltief werden. Dazu müsste dieses Niveau aber halten. Es bleibt also spannend 😉