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Depotvorschlag: Intuitive Surgical

17. September 2019 - Berthold in Allgemein | 17 Kommentare

Ich möchte mit Intuitive Surgical einen Wert vorstellen, der in einem innovativen Bereich, der computergestützten Chirurgie, Marktführer ist, schuldenfrei mit einem Cashbestand von ca 5 Milliarden $. Marktkapitalisierung ca 52 Milliarden $. Ich möchte mich nicht mit fremden Federn schmücken, denn alle Informationen, die ich habe, sind hier:

https://thedlf.de/intuitive-surgical-kurssturz/

in einer Qualität dargelegt, wie ich sie mir auch in diesem Blog wünsche. Ethisch/moralisch dürfte es keine Bedenken geben.

17 Kommentare

  1. Finde ich einen sehr interessanten Depotvorschlag. Ist das eine wahrer Wert? Ich denke das Thema Gesundheit ist in der Tat einer der zentralen wahren Werte für jeden. Die Technologie von Intuitive Surgical leistet dazu einen zeitgemäßen, effizienten, schonenden wie erfolgreichen Beitrag. Mich überzeugt sowohl das Geschäftsmodell (im Übrigen auch der Wechsel vom Verkaufskonzept auf das Leasingkonzept, mir gefällt der innovative Charakter des Unternehmens und natürlich die Zahlen. Wer einmal einen kurzen Blick auf den Highttech Roboter werfen will, hier ein kleiner Film auf der Website: https://www.intuitive.com/en-us/products-and-services/ion
    Von mir Daumen hoch. Stimme für einen Kauf des Wertes ins Wahre Werte Depot.

  2. Ich stimme Dir zu, muss aber noch auf die trögen Zahlen zu sprechen kommen:

    – 85 Prozent Eigenkapitalquote sind spitze!

    – Gewinne haben in den letzten Jahren zwar geschwankt, der Trend ging aber nach oben.

    – Das KGV ist mit 43 sehr hoch.

    – Der Kurs befindet sich nach einem 3-jährigen Anstieg seit gut 12 Monaten in einer Seitwärtskonsolidierung. Eine solche hatte beim letzten Mal 4 Jahre gedauert. Positiv ist allerdings, dass sich in diesem Jahr bereits zwei höhere Tiefs ausgebildet haben. Offen ist noch, ob sich nun zusätzlich ein höheres Hoch ausbilden kann, das über dem Juli-Hoch liegt.

    Alles in allem habe ich nichts gegen eine Anfangsposition einzuwenden. Was meinst Du, Anton?

    Zum Vergrößern anklicken:

  3. Das Unternehmen mit seinem Produkt sind zweifellos hoch innovativ.

    An dieser Stelle möchte ich allerdings einen Gegenpol in die Diskussion mit einbringen und verweise auf einen Beitrag des Schweizer Radio und Fernsehens aus dem Jahr 2018 (teilweise Schweizerdeutsch):

    https://www.srf.ch/news/schweiz/da-vinci-roboter-teure-hightech-operationen-mit-ungewissem-nutzen

    Es wird thematisiert ob das Da-Vinci-Operationssystem (Kernprodukt von Intuitive Surgical) tatsächlich seinen Preis wert ist. Die 2 Millionen CHF Anschaffung und 200’000 CHF/Jahr Unterhalt wollen gerechtfertigt werden. Zudem müssen die ausführenden Chirurgen an diesen Robotern extra geschult werden, was zeit- und kostenintensiv ist. Gemäss Beitrag müsste ein Chirurg 300-500 Prostataentfernungen durchgeführt haben um den Roboter für diesen Eingriff wirklich beherrschen zu können. Dies sei oft schwierig erreichbar, wegen mangelnder Patienten im Radius des Krankenhauses.

    Man beachte:
    kostengünstigere Alternativen sind verfügbar => nämlich die „manuelle“ Chirurgie. Das Da-Vinci-System vereinfacht zwar die Operation für den Operateur und verursacht weniger Schäden am Patienten (da mimimalinvasiv), aber prinzipiell könnten diese Operationen anscheinend auch ähnlich gut manuell durchgeführt werden.

    Es scheint hier viel Enthusiasmus und wenig wissenschaftliche Belege zum tatsächlichen Mehrwert dieser Operationsmethode zu geben. Ist dieser Enthusiasmus in der Aktienbewertung wiederzufinden?

    Ich bin kein Mediziner und kann somit nicht beurteilen ob das Da-Vinci-System notwendig ist. Aber da das Unternehmen stark von diesem einen Produkt abhängt, scheint mir etwas Vorsicht angebracht.

    • Guter Einwand, lieber Lars. Nun sind also die Chirurgen unter unseren Lesern aufgerufen, uns ihre Einschätzung mitzuteilen.

      Was die hohen Anschaffungskosten anbelangt, könnte hier allerdings das Leasingmodell Abhilfe bringen.

  4. Durch fleißiges Operieren können die Kosten für die teuren Geräte wieder eingespielt werden…ein allseits bekanntes Problem, was viele PKV Versicherte kennen.

    Ein guter Arzt braucht Zeit für den Patienten und Gewissenhaftigkeit, wie das im hippokratischen Eid verlangt wird. Er benötigt nicht die neuesten Geräte.

    Für mich geht das an der WWD Philosophie vorbei.

    Robotik insgesamt ist aber spannend und die Zukunft. Hier gab es ja mal eine Diskussion um über einen japanischen Roboterhersteller?

    • Das sehe ich anders. Wenn Sie mal gesehen haben, welche Mininarben eine minimalinvasive Operation hinterlässt, würden auch Sie diese Operationsmethode zu schätzen wissen.

      Ihren Einwand, dass u. U. auch unnötige Operationen gemacht werden, um die Geräte auszulasten, teile ich dagegen. Die Frage ist aber, ob man sich deshalb gegen den technischen Fortschritt in diesem Bereich positionieren und die Anbieter solcher Hightech-Geräte nicht als wahre Werte bezeichnen sollte? Was ist größer? Der Nutzen solcher Technik oder der Schaden, der u. U. durch ihre Anwendung entsteht?

      Mir liegen keine verlässlichen Zahlen darüber vor, wie viele Operationen mit Robotern von Intuitive Surgical tatsächlich unnötig waren. Und ich vermute, Ihnen auch nicht. Meine Schätzung wäre, dass diese im einstelligen Prozentbereich liegt. Und solange ich keine gegenteiligen verlässlichen Zahlen habe, ist dies kein Argument für mich, um Intuitive Surgical nicht als wahren Wert zu betrachten. Zumal das Problem unnötiger Behandlungen auch in anderen medizinischen Bereichen vorkommt.

      Der japanische Robotorhersteller war Fanunc. Der ist leider in der Autoindustrie stark engagiert, und weist trotz einer Kurskorrektur ebenfalls noch ein KGV von >40 auf.

  5. Interessante Diskussion:

    Die enormen Preise werden in diesem HighTech Bereich nicht durch die Krankenkassen gezahlt, so dass nur durch sehr viele OP`s das Kapital wieder reingespielt wird.
    Hauptsächlich wird weltweit privat gezahlt. Der Trend geht bei uns ja auch genau in diese Richtung.
    Ebenso werden diese Geräte auch ältere Ärzte in der Zukunft sehr gut nutzen können, um ihre Erfahrung weiterhin einfliessen lassen zu können.
    Narben müssen heutzutage sehr häufig nachbehandelt werden (Schmerzen) und sie sehen eben oftmals nicht so attraktiv aus. Was für Schönheit ausgegeben wird ist immens.
    Diese Hochtechnologie hat Wert.
    Da in den letzten Jahren die Zahlen etwas stagnierten, durch die getätigten Investitionen, könnte der Kurs mal wieder springen. Die Investition finde ich gut.

  6. Keine Frage, auch ein Krankenhaus ist ein wirtschaftlicher Betrieb und alle Angestellten, von der Reinigungskraft bis zum Chefarzt, wollen am Monatsende ihr Gehalt. Ich bin jedoch sicher: kein Krankenhaus schafft sich ein solch teures Gerät an, wenn es für den Patienten keinen deutlichen Benefit gibt. Und ja, irgendwer muss den hohen Aufwand bezahlen, entweder Versicherung oder Patient.

    Eine Klinik, die auf der Höhe der Zeit bleiben will, kann sich neuen Entwicklungen nicht verschließen. Das gilt im Gesundheitswesen genauso wie in allen Bereichen des Lebens.
    Firmen wie Intuitive Surgical sorgen bei Pafienten für mehr Lebensqualität und retten Leben. Das hat seinen Preis.
    Werden deshalb mehr unnötige Operationen durchgeführt? Ich glaube, vor allem defizitär arbeitende Krankenhäuser sind versucht, die Grenzen des Vertretbaren auszuloten, völlig unabhängig vom technischen und medizinischen Niveau, auf dem sie arbeiten.

  7. Das Geschäftsmodell und die Zahlen der Intuitive Surgical Inc überzeugt auch mich. Das KGV ist tatsächlich sehr hoch. Für einen Tech-Wert scheint mir das KGV aber immer noch vertretbar zu sein.
    Bin auch für eine Aufnahme der Aktie in unser Depot.

    • Interessant, dass die aktuellen Maßnahmen der Notenbanken von den Märkten nicht mehr gouttiert werden…

      Ausgerechnet dann in ein KGV 43 Unternehmen einzusteigen finde ich gewagt.

  8. Geschäftsmodell ist sehr überzeugend: statt langer Worte die Q3 Unternehmenspräsentation mit den Charts 4,6, 9 und 10 (Leasing) anschauen …. Zweistelliges Mengen- , Umsatz und Ergebniswachstum, 70+% Recurring Revenue; installierte Basis wächst c5% p.a.

    aber:

    Die Bull case Argumente im Q3 Zahlenwerk einfach locker abhaken ist leider nicht. Das Leasinggeschäft ist nicht so strukturiert dargestellt, wie zB bei Autoherstellern, und das Kerngeschäft least auch selbst.

    Die nachlassende Marge bei steigender Leasingquote KANN ein Frühwarnsignal für Absatzprobleme sein. Würde sagen ist aber nur ein 10% Restrisiko …. Nur über Fachexpertise von Anwendern (Krankenhauschirurgen) letztlich zu entscheiden … Der Wirtschaftsprüfer ist hier meist eher argloser oder vorsaetzlicher Helfer als Detektiv.

    Die steigende Leasingqote kann ganz einfach analog Autoherstellern als Mittel zur Marktausweitung gesehen werden —— oder als Türöffner um Absatzluecken wegzutricksen. Solange das Leasingportfolio waechst, wird der Konzerncashlfow gedrückt.

    Hier fehlt in der Berichterstattung cashflow Aufteilung Leasing/ Kerngeschäft /Konzern. Da kann man als Analyst/Investor lange selbst modellieren …. um die Lücke zu schliessen

    Mein Fazit: Echt gute Wachstumsstories sind knapp. Auf niedrigem Niveau einsteigen, statt vorbeigehen lassen. 10-20% Restrisiko bewusst wahrnehmen.

    Q3 ist ja schon im Okt. Vielleicht liefert dann IR ja mehr zum Leasing.

    • Den Beitrag haben wir gesehen. Wir haben IS als Neuling ohnehin unter besonders strenger Beobachtung. Wenn er keine Leistung bringt, wird er wieder rausgeworfen. So einfach ist das 😉

  9. Hi,

    vielleicht sollten wir nicht auf zu kurze schwankungen reagieren. Hier muss man ja wirklich sagen, dass allgemeine Marktschwankungen nicht über ein zu früh oder zu spät entscheiden, wenn es sich um einen wahren Wert handelt.
    Schönes Wochenende

  10. Hallo zusammen,
    in aller Kürze wollte ich mal berichten, dass ich mit dem Chefarzt der Chirurgie einer größeren Klinik gesprochen habe und ihn auf Intuitive Surgical angesprochen habe. Was für uns ja erst einmal (zum Zeitpunkt des Vorschlags) neu und nach Zukunft klang, war für ihn bereits vollkommen normal. Sein O-Ton war: „Wer heute noch ohne diese Unterstützung arbeitet, ist nicht mehr zeitgemäß unterwegs.“ Weiterhin: Aus seiner Sicht hat die Firma sicher 10 Jahre technologischen Vorsprung, so dass so schnell kein ernstzunehmender Konkurrent in Sichtweite ist. Schon weil die Technik weit außerhalb unseres Alltags zum Einsatz kommt, finde ich die Aussage des Praktikers so wertvoll. Das war – denke ich – ein guter Griff! Viele Grüße, David

    • „Aus seiner Sicht hat die Firma sicher 10 Jahre technologischen Vorsprung, “

      Solche Sätze erinnern mich an Forumsbeiträge des Neuen Marktes. Meine Meinung: Ein Mediziner kann so etwas technisch überhaupt nicht beurteilen – auch wenn manch Mediziner denkt, die Weisheit auf sämtlichen Gebieten gepachtet zu haben.

  11. „Solche Sätze erinnern mich an Forumsbeiträge des Neuen Marktes. Meine Meinung: Ein Mediziner kann so etwas technisch überhaupt nicht beurteilen“

    Das ist eine interessante Sichtweise. Vielleicht nochmals zur Klarstellung, er meinte gar nicht „die Weisheit auf sämtlichen Gebieten gepachtet zu haben“. Das Thema Aktienanlage interessiert ihn z.B. gar nicht. Die Meinung ist vielmehr (anders als in Börsenforen) nicht durch finanzielles Eigeninteresse oder gar Hoffnung getrieben. Und auch wenn es – das gebe ich zu – unter Umständen gewagt ist, sich auf eine Zahn wie 10 Jahre festzulegen, so schätze ich das Knowhow des Praktikers durchaus. Er ist ja Anwender und Mitentscheider (bei Geräteanschaffungen), so dass er die Technik wahrscheinlich besser versteht als die meisten BWLer o.ä.
    Die Qualität der neuen Spülkästen von Geberit wird auch ein Installateur besser beurteilen können als ein Analyst…

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