Jetzt auch Kirchhoff
5. Oktober 2019 - Joachim in Gastbeitrag | 11 Kommentare
Es gibt ein Grundrecht auf Zinsen, so der Ex-Verfassungsrichter Paul Kirchhof: Anbei der Link zum Thema:
https://www.focus.de/finanzen/boerse/interview-es-gibt-ein-grundrecht-auf-zinsen_id_11200605.htmlhttps://www.focus.de/finanzen/boerse/interview-es-gibt-ein-grundrecht-auf-zinsen_id_11200605.html
Das Thema wird also immer mehr ins Rampenlicht wandern und Gegenwind gibt es zwischenzeitlich auch immer mehr von diversen Ländern aus den nördlichen EU-Staaten. Selbst die französischen Vertreter sehen das Thema zwischenzeitlich deutlich kritischer. Mir ist klar, dass es diverse Blogs auf wahre-werte-depot hierzu gibt bzw. schon gegeben hat; jedoch wird durch solche öffentlichen Beiträge immer mehr in Rampenlicht rücken. Und hierdurch wird m.E. natürlich auch immer mehr das Vertrauen in Giralgeld verloren gehen. In der Tat haben Sie, lieber Herr Brichta ein sehr schönes Buch zu dem Thema „Die Wahrheit über Geld“ geschrieben 🙂
Diese Aussage hatte ich auch gelesen – und ich musste wieder mal Schmunzeln. So wie ich immer schmunzeln muss, wenn „wichtige“ Leute über Geld und Zinsen reden, ohne zu wissen, wie das dahinter stehende System funktioniert.
Die dahinter stehende Konstruktion funktioniert nämlich nicht nach juristischen Befindlichkeiten. Die Geldvermögensbesitzer müssen in diesem System früher oder später auf jeden Fall enteignet werden. Sei es durch monetäre Krisen, Währungsreformen, andere staatliche Zwangsmaßnahmen, Negativzinsen, freiwillige „Jubeljahre“ nach alter jüdischer Tradition oder sonstwie. Oder auch durch eine Kombination verschiedener dieser Elemente.
Allerdings wirken die dahinterstehenden Mechanismen so langfristig, dass sich selbst angehörige der Bildungselite damit in der Regel nicht beschäftigen. Es trifft sie nämlich nicht, Und wenn doch, dann war es halt ein singuläres Ereignis, das ihrer Meinung nach auch hätte verhindert werden können. So einfach ist das.
Was nun das Juristische anbelangt: Hier ist Herr Kirchhoff der Experte, und ich nur der Laie. Ich kann aus dem Grundgesetzt zwar kein „Grundrecht auf Zinsen“ ableiten, weiß aber, dass man in der Juristerei mit ordentlichen Verrenkungen viel ableiten kann 😉
Zitat“Die Geldvermögensbesitzer müssen in diesem System früher oder später auf jeden Fall enteignet werden.“
Falsch: Bein einem Zinssatz von Null können Schulden und Vermögen unendlich wachsen.
Der Punkt fehlt in Ihren Ãœberlegungen.
Bei einem Zinssatz von Null können Vermögen und somit richtig schnell wachsen, weil die Kosten null betragen, um ein Vermögen zu hebeln. Und in der Vergangenheit haben Hebel die Menschen reich gemacht. Das bedeutet Kredite.
Leider muss ich Dich korrigieren. Auch bei niedrigen Zinsen werden die zweifelhaften Schuldner, die übrigens auch in dieser Situation noch Zinsen zahlen müssen, von einem bestimmten Zeitpunkt und einer bestimmten Schuldenhöhe an die Hände heben müssen.
Und diejenigen Schuldner, die in den Genuss von Null- und Negativzinsen kommen, werden irgendwann auch mit steigenden Zinsen konfrontiert sein. Nämlich dann, wenn das Vertrauen auch in diese Schuldner schwindet. Dieser Zeitpunkt wird eng damit verbunden sein, dass das Vertrauen in das Geldsystem insgesamt, schwinden wird.
Ich hatte hier mehrmals davon gesprochen, dass ich es als deutliches Warnsignal werten werde, wenn Geldspritzen der Notenbanken irgendwann einmal wirkungslos verpuffen und die Märkte trotz der Spritzen weiter fallen. Kein Wachstum ist unendlich.
Jetzt würde mich noch interessieren, wie ich mir in so einem Fall („und die Märkte trotz der Spritzen weiter fallen.“) dann die ideale Vorgehensweise zur Sicherung des eigenen Kapitals vorstellen kann. Verkaufen kann ja nicht mehr Sinn der Sache sein, dann sitze ich ja auf Cash und das möchte ich doch nicht vor einem „Neustart/Reform/Crash“ des Geldsystems, oder?
Bedeutet das, ich halte im besten Falle einfach „Wahre Werte Aktien“ bis sich das ganze System wieder beruhigt hat?
Genau das ist ein wichtiger Punkt. Ich hatte hier allerdings schon mehrfach darauf hingewiesen, dass sich die „ideale Vorgehensweise“ im Vorhinein nicht festlegen lässt. Das hängt vom späteren Verlauf ab. Deshalb weiß ich auch jetzt noch nicht, wie wir in diesem Fall agieren werden, sollten wir ihn erleben. Stay tuned!
Sicher ist nur, dass eine breite Streuung der wahren Werte, sowohl geographisch als auch über Vermögensklassen hinweg, nicht schaden kann. Und sicher ist auch, dass jeder sein Fett abbekommt.
Wer zu diesem Zeitpunkt nichts hat, dem kann zwar auch nichts genommen werden. Allerdings könnten auch die Habenichtse in einer Krise leiden (Arbeitslosigkeit?).
„Ich hatte hier mehrmals davon gesprochen, dass ich es als deutliches Warnsignal werten werde, wenn Geldspritzen der Notenbanken irgendwann einmal wirkungslos verpuffen und die Märkte trotz der Spritzen weiter fallen. Kein Wachstum ist unendlich.“
Die FED feuert bereits…😉
Fundamentaldaten schlagen früher oder später immer auf die Realwirtschaft durch, und ja, kein Wachstum ist grenzenlos.
„Kein Wachstum ist unendlich“ . Hinsichtlich der Wachstumsmöglichkeiten bin ich unschlüssig. Mr. Market bringt auf seiner Website Wachstum mit Innovation u. Fortschritt i. V. Diese seien grundsätzlich unbegrenzt. Er verweist mit Recht auf den bisherigen Geschehens ablauf mit eingehender Begruendung. Warum sollten Innovation bzw. techn. Fortschritt enden?
Das kommt dabei heraus, wenn man aufgrund von Wunschdenken ein Grundrecht kreiert. Herr Kirchhof macht sich lächerlich.
kurze Verständnisfrage: wenn alle Aktienmärkte weltweit schlagartig um 50% korrigieren und anschließend Warren Buffet seine Geldreserven i.H.v. > 100 Mrd US$ in Aktien investiert – dann hat sich doch das Geldvermögen reduziert, oder?
Nein, dann haben es die Verkäufer der Aktien 😂😂😂
Hallo Michael, manchmal ist es zum Einstieg hilfreich sich einem Problem bildhaft bzw. gegenständlich zu nähern. Lege einfach 15 x 10 €-Scheine auf den Tisch (Geldmenge 150). Wie lässt sich die Geldmenge gegenständlich endgültig dem gesamten Geldkreislauf mit seinen übrigen Teilnehmern entziehen?