Lufthansa – der HSV der Börse
15. Juni 2020 - Raimund Brichta in Allgemein | 11 Kommentare
Seit der Gründung des Dax 1988 war die Lufthansa Mitglied im deutschen Leitindex. Ab kommender Woche ist sie im MDax gelistet, die Deutsche Wohnen steigt auf. Welche Rolle spielt Corona dabei, kommt nach dem Abstieg der Wiederaufstieg und was hat das Ganze mit dem Hamburger SV zu tun?
Darüber sprechen die ntv-Moderatoren Raimund Brichta und Etienne Bell in dieser neuen Folge von „Brichta und Bell – Wirtschaft einfach und schnell“.
https://audionow.de/podcast/brichta-und-bell—wirtschaft-einfach-und-schnell#eps
Schönen guten Tag,
ich habe gerade diese Folge von Euch gehört und mir eine Frage gestellt. Und zwar, wenn Lufthansa jetzt absteigt weil es mit ihrem Aktienkurs so weit runter ging, dann muss ja jemand aus dem MDax aufsteigen. Meine Frage ist jetzt, ist das stärkste Unternehmen im MDax immer bereit für einen Aufstieg? Weil ich denke es muss ja bestimmte Kriterien geben um dort aufgenommen zu werden. Kann es nicht sein, dass es keinen Aufsteiger gibt? Oder ist immer jemand (wahrscheinlich das stärkste MDax Unternehmen) bereit für den Aufstieg?
Oder anders gesagt, steigt ein Dax Unternehmen erst ab, wenn es von einem MDax Unternehmen überholt wurde?
Ich hoffe die Frage ist halbwegs verständlich.
Danke schon mal im Voraus.
Mit freundlichen Grüßen
Daniel H.
Die Frage ist verständlich und leicht zu beantworten: Ein Aufsteiger aus dem MDAX muss beim Börsenwert und beim Handelsumsatz mindestens Platz 25 innehaben. Sonst gibt es keinen Aufsteiger und keinen Absteiger.
Haben andere Zugriff auf Deine Glaskugel. Lieber Raimund, wem hast Du denn alles Zugriff auf Deine Glaskugel gegeben ? Land auf, Land ab; man kann überall hören dass nun das 2.te Standbein an der Börse ausgebildet wird. Nicht nur die bekannten Marktschreier, sondern auch durchaus seriösere bekannte Personen schreiben aktuell von dem gerade gestarteten Rücksetzer, der nun in den Sommermonaten stattfinden soll. Klar, man kann zur Zeit Berichte lesen dass die Anzahl der Corona-Infizierten (z.B. in China) wieder zunimmt. Kehrt Angst zurück ? Oder ist der Hund von seinem Herrchen zu weit davon gelaufen ? Wobei natürlich der Hund gedopt wurde und immer noch wird. Klar, der US Markt war zuletzt laut n-tv Experte Markus K. ebenso überhitzt. Gut finde ich dass nun auch die Bild-Zeitung zu den Börsen-Experten aufgestiegen sind; denn die gehen ebenso von einem stärkeren Rückfall aus (einfach dort nachlesen). Ich bin nun gespannt ob Deine Glaskugel ebenso recht behält, wenn am kommenden Freitag der 3-fache Hexen-Sabbat beendet ist. Immerhin; wir hätten somit seit langem mal wieder eine gefühlte 90%ige Ãœbereinstimmung der PUTschisten am Markt. Börse kann ja dann sehr einfach sein… Natürlich weiß ich, dass ich Dich mit diesen PUTschisten nicht in einen Topf „werfen“ würde, weil du viel tiefergründiger berichtest, was ich immer sehr schätze. Schöne Woche Joachim
Schade, schade, Herr Brichta. Bislang habe ich Sie auch immer gern in der Telebörse gesehen und angehört. Und das seit vielen, vielen Jahren. Dieses dürfte nun nicht mehr vorbehaltlos der Fall sein. Schade, schade, dass Sie sich offenbar so wenig über die Deutsche Lufthansa informiert haben, dass Sie nicht einmal erwähnten, dass die privatwirtschaftlich geführte Lufthansa ein überaus erfolgreiches Unternehmen in Europa sogar gegen die Staatsfinanzierung von Mitbewerbern zur größten europäischen Luftverkehrsgesellschaft aufgestiegen ist und in den vergangenen Jahren die besten Unternehmensergebnisse ihrer Geschichte erzielt hat…
Wie gesagt: Schade, schade…
Mit freundlichen Grüßen
Peter S.
Ups, das ist aber witzig: Wie kommen Sie eigentlich darauf, dass mir die Entwicklung der Lufthansa in den vergangenen Jahren verborgen geblieben sein könnte? 😂
Hier ging es lediglich darum, den kursbedingten Abstieg aus dem DAX einzuordnen und nicht darum, die Lufthansa wegen Ihrer geschäftlichen Entwicklung der vergangenen Jahre zu lobhudeln, wie es Ihnen wohl lieber gewesen wäre.
Wie heißt es an der Börse: Fürs Gehabte gibt‘s nix. Nur die Zukunft zählt. Und da habe ich sehr wohl darauf hingewiesen, dass auch ein Wiederaufstieg möglich ist.
Sie irren, wenn Sie glauben, dass mir Lobhudelei auf die DLH lieber gewesen wäre.
M. E. haben Sie in Ihren Podcast nicht ausreichend die positive Entwicklung der DLH über die letzten Jahrzehnte gewürdigt. Vergangenheit. Richtig! Aber andererseits ließen sie unerwähnt, dass immer wieder amerikanische „Geldanlageunterunternehmen“ gegen die DLH gewettet haben und immer wieder „short“ gegangen sind… Und dann kam Corona und das Unternehmen konnte sowohl aufgrund staatlicher Anordnung als auch aufgrund mangelnder Ziele (weil geschlossen) keine Luftverkehrsdienstleistungen mehr erbringen. Der „Impact“ durch die Corona-Pandemie liegt m. E. bei weit mehr als 90 Prozent. Dem „schlechten Management“ kommen nur untergeordnete Prozentanteile zu…
Vielen Dank für Ihre Kenntnisnahme und feundliche Grüße von Peter S.
Sie schreiben: „Dem „schlechten Management“ kommen nur untergeordnete Prozentanteile zu…“
Hmm … ich habe doch an keiner Stelle von einem „schlechten Manegement“ bei der LH gesprochen. Das wäre tatsächlich einseitig gewesen. Ist aber nicht der Fall. Wie kommen Sie darauf?
Hallo Herr Brichta,
nun ja, ein gutes Management bereitet doch das ihm anvertraute Unternehmen auf „jede mögliche Eventualität“ vor – oder nicht?
Also könnte man auch dem DLH-Management in diesen Corona-Zeiten den Vorwurf unterbreiten, zu schnell, zu unkoordiniert und zu expansiv gewachsen zu sein…
Richtig. Das haben sie nicht getan, sondern (über-) lassen dieses geschickt dem Zuhörer…
Meiner Meinung nach haben wirklich dieser regierungsamtlich angeordnete „Shutdown“ nebst dem „Short-Gezocke“ mancher „Geldverwaltungs- bzw. vermehrungsunternehmen“ dazu geführt, dass die LH aus dem DAX in die 2. Liga absteigen darf…
Als Hamburger verfolge ich natürlich auch die Entwicklung des HSV. Aber ob diese Mannschaft jetzt schon wieder für die 1. Liga qualifiziert ist, werden wir vielleicht erst in einigen Monate wissen, nicht schon nach dem Spiel gegen den VfL Osnabrück, heute Abend…
Einen schönen solchen wünsche ich Ihnen jedenfalls…
„ Also könnte man auch dem DLH-Management in diesen Corona-Zeiten den Vorwurf unterbreiten, zu schnell, zu unkoordiniert und zu expansiv gewachsen zu sein…
Richtig. Das haben sie nicht getan, sondern (über-) lassen dieses geschickt dem Zuhörer…“
Nein, das ist wirklich eine Unterstellung von Ihnen. Das Management der Lufthansa sowie die Ursachen für verzeichnete Kursverluste (seit Jan. 2018) oder Kursgewinne (davor) waren wirklich nicht Thema dieses Podcasts.
In diesem ging es nur darum, anhand des Beispiels LH die Mechanik der Börsenligen zu erklären.
Inhaltlich zum Geschäftsmodell habe ich mich am Ende nur zur Deutsche Wohnen kritisch geäußert. Hätte eigentlich erwartet, dass es dazu einigen Widerspruch der Zuhörer gibt. Gab es bis jetzt aber nicht 😉
Danke dafür, dass Sie sich so intensiv bemühen klar zu stellen, dass Sie keine „Lufthansa-negativen“ Motive bei Ihrem Podcast intendiert haben. Ich habe Ihren Beitrag auch nur einmal angehört. Übrig geblieben ist bei mir, was ich in meiner ersten Mail geschrieben habe, obschon ich nicht verheimlichen möchte, dass ich über 33 Jahre für diese Firma gearbeitet habe…
Unterstellungen möchte ich natürlich nicht machen, so Sie dieses so empfunden haben, täte mir dieses leid.
Vielleicht fehlte mir auch nur ein Wort, wie „dass der Abstieg in die 2. Liga dieses über die vergangenen Jahrzehnte so erfolgreichen Unternehmens der Deutschen Luftfahrt (-geschichte) (jetzt muß ich selbst schmunzeln)… weitestgehend unverschuldet geschah…“
Ich bin sicher, Sie verstehen dieses. Denn – das ist etwas, was ich sehr an Ihnen und Ihren Beiträgen schätze – auch die Lufthansa emotionalisiert… ebenso wie Ihr „Schmunzeln im Knopfloch“ bei Ihren Beiträgen…
Wünsche Ihnen einen schönen Feierabend, später…
Hallo Herr Brichta,
zur Deutsche Wohnen sind Sie genau meiner Meinung … hat nichts im Dax zu suchen.
Im Bereich der Privatisierung wurden viele Fehler (Telekomnetz, Stromnetz, Krankenhäuser, …) gemacht. Hoffentlich fällt uns das mal nicht alles auf die Füße.
In diesem Sinne eine schöne Woche
Denis