„Jetzt kaufe ich Gold“
25. November 2020 - Aries Eeberg in Gastbeitrag | 22 Kommentare
Gold ist zurückgekommen. Nachdem es sich weit von der 200-Tagelinie entfernt hatte und auch auf der Titelseite unserer Lokalzeitung stand, ist es nun unter die magische Linie gefallen. Der Chart zeigt Xetra-Gold (schwarz) vs. MSCI World (blau). Ich denke, die Aktienmärkte werden weiter steigen und Gold wird eine längere Zeit verschnaufen. Dennoch kaufe ich jetzt Schritt für Schritt Gold aus den Aktiengewinnen etwas nach. Die Risiken und Korrekturen der Aktienbewegung kann ich damit wahrscheinlich etwas glätten. (Im März habe ich es anders herum gemacht.) Außerdem: In US-Dollar ist Gold gerade bei den Höchstständen von 2011 angekommen. Nachdem Gold an diesem Widerstand gerade gescheitert ist, kann es ja auch einen neuen Anlauf darauf nehmen.
Alles Steinhoff oder was? 🙂
Hhm. Gold ist besser als Papier…aber was ist der originäre sachliche Grund gerade jetzt den Goldanteil hochzufahren? Droht Inflation? Droht ein gefährliches Aufschwung abwürgendes Ereignis (Panik wg. akuter Kriegsgefahr). M.E. haben Aktien das Momentum -vorbehaltlich der Stimmungsindikatoren- noch für sich.
Wenn tatsächlich „ein gefährliches Aufschwung abwürgendes Ereignis (Panik wg. akuter Kriegsgefahr)“ drohte, wäre der Goldpreis zuletzt nicht gefallen. Sofern aber so eine Situation eintritt, ist es dummerweise ggf. zu schon spät, noch in Gold umzuschichten. Finanzkrisen sind immer möglich – z. B. auch als zeitlich stark verzögerte Folgereaktion auf Corona und Brexit, auch wenn momentan nicht viel dafür spricht.
Ich denke, es ist nie verkehrt, auch mal ein paar Gewinne mitzunehmen und etwas Gold zu haben. Warum sollte ich erst dann Gold kaufen, wenn Gold wieder teurer ist und die Aktien billiger sind?
Solche Gedanken gehen mir durchaus auch durch den Kopf. Die nächste Krise kommt bestimmt. Wenn man so verfährt, muss man evtl. Durststrecken dann eisern durchhalten. Gold ist aber halt auch eine Krisenwährung und durch die Impfstoffmeldungen u. quasi Nullinflation (Japan hat Angst
vor Deflation) ist m.E. aktuell die Fantasie erstmal raus.
Andererseits hat sich durch Corona in manchen Haushalten auf den Bankkonten einiges angesammelt (ausfallende Restaurantbesuche u. Reisen). Wenn sich der Stau auflöst, könnte es zu vorübergehenden Preissteigerungen kommen. Außerdem könnte die extreme Gelddruckerei u. die dadurch verursachte Flucht ins Gold bei diesem preissteigernd wirken..so ähnlich jedenfalls R. Halver s. Google. Wie auch immer Aktien werden auch profitieren und die Frage ist auch wie ist das individuelle Verhältnis zwischen Barreserve, Gold, Aktien, Renten beim einzelnen Anleger.
Ich habe das Gleiche gedacht und kaufe ebenfalls sukzessive Gold nach.
Auch ich hatte diese Ãœberlegung, lieber Aries.
Ich halte schon lange den ZKB Gold ETF , aber in der CHF – Variante – aus Währungsdiversifikationgründen… Der Handel an der Zürcher Börse geht zZ. von Deutschland aus nicht (wg. EU/CH Diskussion), in Düsseldorf ist der spread zwischen An- und Verkaufskursen doch ziemlich erheblich. Wo sollte man jetzt Gold kaufen (Xetragold?).
Bei welchen Einzelwerten sollte man jetzt langsam anfangen, Gewinne zu realisieren (Google, Amazon..) um sie in Gold zu tauschen?
Vielen Dank für ein feedback.
Aufstocken in echten Korrekturphasen, die ihren Namen jedenfalls verdienen, idealerweise bei Crashs.
Beides kann ich beim Gold iwie zeitnah nicht erkennen.
Insofern lege ich mich fest. Nicht kaufen !
Denke genauso. Gold ist für Angsthasen und meistens hat es nichts gebracht. Aber Gold hat nicht zu Unrecht seinen guten Ruf. Das Oma Paar, das einfach mal für ein paar 100 K Goldbarren hatte gibt es/ gab es. Wenn jemand es erbt, will er nicht wissen, ob es ertragreich war. Deswegen klingt Gold so gut. Ich habe auch mal gerne eine Goldmünze in der Hand. Deswegen glaube ich aber nicht an Gold. Ich glaube zum Beispiel mehr an Visa an als Gold
Ich stimme Peter und Lies vollumfänglich zu.
Ergänzung: Ob und inwieweit Gold steigt hängt in erster Linie davon ab, wieviel zusätzliches Notenbankgeld geschaffen wird.
Ich schaue mir Gold (und Goldminen) erst bei einem Kurs von 1.700 USD wieder an.
TUI gab es kürzlich für unter drei Euro fünfzig…:-)
TUI Hotels, Robinson Clubs (und demzufolge die TUI Flieger) werden mEn ab kommendes Jahr aus allen Nähten platzen – die zahlungskräftige und reisefreudige Kundschaft wird jeden Preis zahlen. Die konsequente und erfolgreiche Digitalisierungsstrategie der TUI ist das Fundament des Erfolges. Jede Konsolidierung schafft auch Gewinner.
Zu TUI traue ich mir derzeit keine Einschätzung zu. Auf der einen Seite stehen das aufgestaute Reisefieber, welches sich nach Durchimpfung Bahn brechen wird (schon über Weihnachten vor Durchimpfung gibt es erhebliche Buchungszahlen) auf der anderen Seite stehen 4 Milliarden Finanzierungshilfen durch den Steuerzahler. Die gibt’s nicht umsonst…evtl. ergibt sich auch eine Kapitalverwaesserung. Wie wird sich der nachhaltige Gewinn pro Aktie entwickeln und zurückbezahlt werden muss auch. Bei der CB z. B. ist der Staat immer noch beteiligt.
Michael, auch von mir natürlich jetzt Glückwunsch an dich für deine TUI Wahl und deinen Erfolg damit… es gab jetzt die von mir früher schon mal erwähnte Hype-Rally wegen dem Impfstoff… du steckst zwar sicher in TUI inhaltlich wesentlich tiefer drin, nur ich habe eben auch Gedanken wie Peter… bei Lufthansa und auch TUI ist viel zu viel Stützungsgeld reingeflossen, was erstmal verdient und zurückgezahlt werden muss… was ist dann eine faire Bewertung der Aktie? Ich tue mich sehr schwer damit.
Sicher wird für die Touristikbranche 2021 wesentlich besser als 2020, aber ich bin skeptisch, ob da die Erwartung an TUI nicht schon zu hoch sind… das Reisegeschäft wird auch 2021 noch mehr Einschränkungen und Hindernisse haben, als jetzt viele denken.
Ich gebe zu, den Titel schwer einschätzen zu können, mein Grundgefühl sagt mir aber, es ist zu früh… auch wenn es natürlich jetzt diese Rally gab…
Ich setze momentan/weiterhin eher auf Wachstumswerte wie GFG oder Mutares, meine Investitionen in Stahlwerte wie KlöCo oder ArcelorMittal zahlt sich jetzt schön aus, Chemiewerte wie BASF und Covestro werden auch noch nachhaltiger anspringen….
Raimund hat mit seiner Überschrift etwas übertrieben. Ich halte schon seit einigen Jahren immer Gold in einem gewissen Prozentsatz am Gesamtportfolio. Im März habe ich dort etwas verkauft und dafür den Aktienanteil wieder angepasst. Was ich jetzt tue, ist den Goldanteil wieder auf die Zielgröße zu bringen. Mehr nicht.
Ich denke auch nicht, dass es jetzt eine Super-Gelegenheit ist, Gold zu kaufen. Man sollte jetzt vor allem Aktien kaufen. Aber Gold als Diversifikation sollte man auch haben. Und das ist jetzt günstiger geworden. Das ist alles.
Vielleicht fällt das Gold auch noch weiter. Dann kann man aus einigen Aktiengewinnen wieder etwas Gold nachkaufen. So hoffe ich die Schwankungen im Gesamtportfolio zu glätten.
„Raimund hat mit seiner Überschrift etwas übertrieben. “
Wie kommst Du darauf? Du schreibst im Text wörtlich:
„Dennoch kaufe ich jetzt Schritt für Schritt Gold aus den Aktiengewinnen etwas nach.“
Das heißt, Du kaufst jetzt Gold.
Naja…“Jetzt kaufe ich“ und „kaufe etwas nach“ kann man auch unterschiedlich interpretieren z.B. bei Betonung auf JETZT quasi als Startschuss…bzw. besonders günstiger Zeitpunkt
„jetzt kaufe ich etwas nach“ kann man – und muss man sogar – in der Ãœberschrift auf das Wesentliche verkürzen: auf das „jetzt kaufe ich“. In welchem Umfang dies geschieht, ergibt sich dann aus dem Text. So funktioniert Journalismus 😀
Na ja, zumindest hat die Überschrift richtig gezündet.
Die Überschrift hat die Aufgabe, zum Lesen des Textes anzuregen. Wenn sie dies getan hat, hat sie ihre Aufgabe erfüllt.
Raimund, ich würde gerne deine Meinung wissen.
Würdest du eher Gold-/Silberbarren oder Münzen für eine langfristige Aufbewahrung (gegen einen möglichen Systemcrash) vorziehen?
Und wie ist deine Meinung zu bestehenden LV/Privaten Renten?
Danke!
Münzen haben halt immer noch einen Münzwert, der schwerer zu kalkulieren ist. Also Barren in möglichst kleiner Stückelung.
Eine bestehende LV habe ich auch noch. Hier gilt halten, weil der Ausstieg ohne Abschläge schwer möglich ist und weil der Systemcrash noch nicht absehbar ist.
Danke für deine Antwort!
Inwiefern sind die Münzen (Krügerrand, Maple Leaf usw.) schwerer zu kalkulieren?
Okay, verstehe. Ich frage, weil ich mich frage, welchen Wert die LV noch in 10 Jahren haben wird (bin dann zwar „erst“ 54), wenn die Inflation noch jahrelang bleiben wird und evtl. bei (offiziell) 5-6% p.a. liegen wird.
„Inwiefern sind die Münzen (Krügerrand, Maple Leaf usw.) schwerer zu kalkulieren?“
Weil der Münzwert über den Metallwert hinaus dazu kommt. Ich bin kein Numismatiker, aber solche Münzen sind auch wegen ihrer Prägung was wert. Solltest Du Dich mit Münzen auskennen, weißt Du das ja und kannst es kalkulieren.