Depotvorschlag: Air Liquide
7. Mai 2018 - G.Braig in Allgemein | 13 Kommentare
Air Liquide 850133 Französicher Industrie- und Flüssiggashersteller. Geschäftsmodell nicht leicht kopierbar. KGV ca 20, nur 32% Freefloat, Rest ist in festen Händen. Übernahme in de USA geglückt (Airgas). Stetige Umsatzsteigerung, derzeitger Umsatz ca 20 Mrd. Dividenenrendite ca. 2,5 %. Charttechnich Ausbruch über 110 Euro möglich.
Langfristig hat Air Liquide seine Eigenschaft als wahrer Wert unter Beweis gestellt. Die Aktie ist seit 1987 (!) in einem Aufwärtstrend. Allerdings befindet sie sich seit 2014 in einer Konsolidierung. Nun nähert sie sich ihrem Rekordhoch.
Die aktuelle Kurssituation ist also recht undankbar: Der Kurs ist historisch gesehen schon recht hoch. Scheitert er am alten Rekord, geht er erst mal wieder zurück. Wartet man auf den Ausbruch, steigt man noch höher ein als jetzt.
Die Geschäftszahlen wirken solide, wenn auch nicht exzellent. Die Eigenkapitalquote liegt mit 40 Prozent etwas unter unserer Mindestanforderung von 50%.
Kurzum: Mir fehlt das schlagende Argument, ausgerechnet auf diesem Niveau einzusteigen. Hat dieses Argument jemand? Wenn nicht, würde ich Air Liquide erst mal unter Beobachtung nehmen.
Andere Meinungen?
https://www.boerse.de/aktien/Air-Liquide-Aktie/FR0000120073
Wenn man das Renditedreieck von Air Liquide anguckt, zeigt sich eine starke Underperformance. Daraus kann man zwei Sachen ableiten:
1) Die guten Zeiten sind vorbei
2) oder Air Liquide steht vor einer großen Bewegung nach oben
Ich habe Air Liquide in meinem Depot und dort steht es an letzter Stelle. Da ich aus der 3 und 5 Jahresperformance eine Rangliste ableitet, nach der ich wie ein ETF anlege, sollte jede andere Aktie in meinem Depot eine höherer Gewichtung haben.
Trotzdem gibt es ein Kaufargument:
Johnson&Johnson hatte auch mal 10 Jahre nichts gemacht, nur um dann einen Gang hochzuschalten.
Air Liquide könnte ein vergessener Wert sein.
Aber wie gesagt: Könnte!
Es konnte auch wie Nestle oder Procter&Gamble eine weitere EON oder Telekom sein.
Fakt ist: Die Aktien läuft seit Jahren schlechter als der Markt, aber mit positivem Trend.
Dass die Aktie in einer Konsolidierung steckt, ist unbestritten. Die Frage, wann diese zu Ende sein wird, kann ohl niemand im Vorhinein beantworten.
Kein schlechter Wert, wenn man bei der Eigenkapitalquote eine Unterschreitung um mehr als 5 % in Kauf nimmt, würde ich aber auch Linde links liegen lassen und gleich zur BASF greifen (EK-Quote 44 %, Dividendenrend. 3,7 %, KGV 13!). Der log. Chart zeigt hier ebenfalls seit 25 Jahren nach oben, wenn auch nicht ganz so gleichmäßig im Verlauf.
Mir ist das KGV von 20 bei Air Liquide und auch bei Linde (KGV 19) zu hoch, wobei ich die deutsche Linde favorisieren würde im Vergleich zu Air Liquide.
BASF ist aus meiner Sicht ein besseres Investment und ein klarer wahrer Wert, welches ich mir vor Wochen ganz bewusst wieder ins Depot geholt habe.
– langjähriger Aufwärtstrend (in Zyklen – was man sich auch zu Nutze machen kann),
– KGV aktuell unter 14,
– Dividendenrendite über 3% (jedes Jahr ca 10 Cent mehr),
– Marktmacht und politischen Einfluß
– übernehmen Sparten von Bayer (wenn die Mosantos-Ãœbernahme erlaubt wird), werden also noch größer
Air Liquide macht mit ca. 65.000 Mitarbeitern ca 20 Mrd Euro Umsatz, BASF mit 115.000 Mitarbeitern 64 Mrd Euro (laut Jahresbilanz Comdirect).
Im BASF-Chart gefallen mir die letzten Jahre nicht. Der Kurs ist ins Stocken geraten und kommt (bis jetzt) nicht oben raus. Auch der herbe Einbruch in der Finanzkrise ist ein Malus. Ansonsten bin ich Ihrer Meinung.
Auch mir scheint BASF der bessere Wert zu sein. Lieber Herr Brichta, somit wäre es schön, uns das „Nicht-Gefallen“ zu erklären. Das Stocken ist doch kein Problem, wenn es enden würde.
Ganz einfach: Wenn etwas ins Stocken gerät, setzt es sich nicht fort. In diesem Fall der Aufwärtstrend mit stets neuen Hochs. Also muss man warten, bis das Stocken endet. Würde es nicht stocken, müsste man auch nicht auf das Ende warten 😉
Aber zunächst müssten Sie oder ein anderer BASF mal als Depotvorschlag einreichen. Das ist bisher nicht geschehen.
Die Gründe, warum ich die BASF nicht vorschlagen möchte, wurden z.T. bereits genannt.
1. Eigenkapitalquote deutlich unter Mindestwert (50%)
2. Chartverlauf während der Finanzkrise (damals gab es auch keine mir bekannten Sondereffekte)
3. Währungsabhängigkeit (Dollar-Kollaps in der nächsten Krise wahrscheinlich, wirkt sich stets negativ auf den Kurs aus)
4. Erkennbare Ermüdungserscheinungen einer gereiften Hausse. Nicht ungewöhnlich, aber auch keine Einladung.
Beste Grüße
Vor einiger Zeit habe ich mich dem ETF Prinzip unterworfen. Meine Aktienpositionen müssen der Größe nach dem Erfolg der letzten 10,5,3 Jahre angepasst werden. Ich bilde ein Renditedreieck und daraus eine Rangliste. Heute flogen BMW Vz. raus.
Warum ich das schreibe? Nun ja, Air liquide muss auch reduziert werden. Eigentlich hätte Air liquide vor BMW gehen müssen. BASF wäre aber auch next.
Die Frage ist immer, wieviel die Börse wirklich weiß und ob es wirklich Sonderangebote gibt. Wenn der Markt wirklich alles weiß, sind Air Liquide und BASF keine Sonderangebote. Ich habe die Aktien, die hier erwähnt werden. Aber nach meinen eigenen Kriterien muss ich sie kritisch sehen.
ETF s sind erfolgreicher als gemangete Fonds aus einem Grund. Sie ignorieren die menschliche Meinung. Sie erhöhen den Anteil der erfolgreiche Aktien und werfen unerfolgreiche Aktien raus. Nach dem ETF Prinzip gehören Air Liquide und BASF wie BMW raus. Es gibt bessere Aktien. Wie gesagt: Ich stehe davor, Air Liquide und BASF rauswerfen zu müssen. Weil ich mich dem ETF Ansatz unterworfen habe. Ich mag das nicht. Ich würde gerne beide Aktien behalten. Ich habe heute auch geheult, als ich BMW Vz. verkauft habe. Ich musste dafür Adidas und Johnson& Johnson kaufen. Das tat echt weh. Eigentlich hätte ich Air Liquide verkaufen müssen. Aber ich bin nur ein Mensch. Allerdings werde ich dem irgendwann folgen.
Zu Johnson & Johnson: Eigentlich hätte ich Visa oder Mastercard aufbauen müssen. Dank meiner Regel habe ich in den letzten Jahren das auch gemacht und es war gut. Aber natürlich nicht konsequent. Ich hätte Mastercard kaufen müssen. Also, ich müsste BASF Air Liquide und BMW Vorzüge in Mastercard wandeln. Wenn ich könnte. Aber es gibt auch einen menschlichen Faktor. Wie gesagt: Ich habe geheult, als ich heute BMW Vz. raus warf. Bei Air Liquide und BASF wird es auch so sein, wenn ich es kann.Das Ding ist, ich muss eigentlich, bin aber noch nicht soweit.
Air Liquide ist in dem
Hydrogen Council: Wasserstoff-Initative. Wasserstoff könnte
doch als Alternative Antiebstechnik durchsetzen. Dann kommt
Phantasie in die Aktie (an der Börse wird immer die Zukunft
gehandelt)
Was sich in Punkto Antriebstechnik eines Tages inwieweit durchsetzen wird steht in den Sternen. Der Diesel ist noch lange nicht tot. Die Chinesen gehen auf Elektromobilität, dazu braucht es Rohstoffe. Sicher ist nur: Kohle ist langfristig „out“.
Shell – m.E.n. ein wahrer Wert – setzt auf Gas (deshalb die Ãœbernahme der BG Group). Die werden wissen warum.
U.a. um Gaspipelines und Flüssiggas (Fracking USA) wird der aktuelle geostrategische Konflikt geführt. Da sind zig bzw. hunderte Milliarden im Spiel. Wenn Gas in ein paar Jahren „out“ wäre, würde es diese Konflikte nicht geben.
Mal sehen ob North Stream 2 gebaut wird. Falls ja, dürfte der aus meiner Sicht wahre Wert Gazprom (KGV unter 4) massiv zulegen.