Depotvorschlag: American Tower
14. Juni 2019 - Tom Jung in Allgemein | 9 Kommentare
Guten Tag, sehr geehrte Damen und Herren, als Vorschlag für das Depot der wahren Werte würde ich die Firma „American Tower“ empfehlen, WKN A1JRLA. Das Unternehmen mit Sitz in Boston installiert und betreibt Sende- und Funkmasten, sowie Antennenanlagen für Kunden in den USA, Mexiko, Brasilien und Indien. Das Geschäftsmodell erscheint mir sehr krisenfest und sicher zu sein, da mit den großen Service Providern langfristige Mietverträge, auf neudeutsch Leasing genannt, abgeschlossen werden. Gerade mit Blick auf die kommende 5G-Vernetzung werden aufgrund der technischen Rahmenbedingungen für 5G-Netze sehr viele Sendemasten benötigt, wovon insbesondere diese Firma erheblich profitieren dürfte und ein längerfristiges Wachstum als sehr wahrscheinlich angesehen werden kann. Ich würde mich freuen, wenn mein Vorschlag für ihr Depot geprüft und für gut befunden werden sollte. Herzliche Grüße aus Dortmund, Tom Jung
Herzlichen Dank für Ihren Vorschlag, lieber Tom Jung. Der Betrieb von Sendemasten, scheint auf den ersten Blick tatsächlich ein krisenfestes Geschäft zu sein. Ich würde mir zwar wünschen, dass das Zupflastern der Landschaft mit Sendemasten irgendwann einmal aufhört und rückgängig gemacht wird, aber danach sieht es nach derzeitigem Stand der Technik auf absehbare Zeit nicht aus.
Die Firma scheint kurz nach der Jahrtausendwende mal kurz vor der Pleite gestanden zu haben. Oder wie lässt sich der damalige Kursverlauf erklären? Seitdem gibt es aber am Chart kaum etwas auszusetzen.
Mäkeln muss ich allerdings über die mickrige Eigenkapitalquote von nur 16 Prozent (Tendenz auch noch fallend) und über die inzwischen hohe Bewertung mit einem KGV von fast 60.
Positiv: Krisenfestes Geschäft und überzeugende Kurshistorie (zumindest seit der Beinahe-Pleite Anfang des Jahrtausends.
Negativ: Mickrige EK-Quote und hohes KGV
Wenn ich alles gleich stark gewichte, sieht es nach einem 2:2 und damit nach einem Unentschieden aus. Ein Unentschieden reicht mir aber nicht.
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Hallo Herr Brichta,
Sie hören ja das Gras wachsen an der Börse 🙂
Max Otte fährt drastisch eine Cash Quote hoch, weil er davon ausgeht, das Mr. President in seiner ersten Amtszeit noch einen Crash verursachen wird. Natürlich hat niemand eine Glaskugel.
Zur Zeit wird auf das Thema der Blase mit den Collateralized Loan Obligations hingewiesen und auch zu den Parallen zu 2008.
Niemand weiß ob und wann es knallen wird.
Sie halten wohl weiterhin mit hoher Quote an Ihren Investments fest. Denken Sie dass Sie rechtzeitig Ihr Depot leeren können ?
Sie haben bestimmt mitbekommen dass der CEO der BofA ebenso warnt.
Was ist Ihre Meinung dazu ?
Stay tuned ?
Börsentechnisch bin ich völlig entspannt. Zumal wir uns gerade erst eine ruhigere Gangart auferlegt haben: Aktien, von denen wir überzeugt sind, bleiben im Depot.
Der Fonds hat sich unterdessen feste Stoppmarken gesetzt, unter denen Sicherungen aufgebaut und über denen diese wieder aufgelöst werden. In den Mai-Turbulenzen kam er damit ganz gut über die Runden.
„weil er davon ausgeht, das Mr. President in seiner ersten Amtszeit noch einen Crash verursachen wird.“
Rein logisch betrachtet: Trump wird den Crash nicht selber verursachen, davon hätte er ja nichts.
Variante 1): Vielmehr würde ein Crash dazu dienen, ihn aus dem Amt zu entfernen. Danach würden die Notenbanken feuern, die Medien den globalen Freihandel feiern und die Menschen das alles auch noch glauben und für Peanuts 10h arbeiten gehen, weil alternativlos.
Variante 2): Im Umkehrschluß könnte sich Trump aber mit einer (völkerrechtswidrigen) Attacke vs Iran seine Wiederwahl erarbeiten…
Evergreen aus dem Jahre 2007 sind General Wesley Clark’s „7 counries in 5 years“:
https://www.youtube.com/watch?v=9RC1Mepk_Sw
Obama/Clinton haben die Doktrin ja versucht in Syrien umzusetzen, sind aber am Widerstand von Russland und der Hartnäckigkeit der Syrer gescheitert, die keine Lust auf einen Gottesstaat haben.
Spannend bleibt, wann China erstmals mit offenem Visier sein Veto einlegt. In Syrien haben sie sich noch rausgehalten, abgewartet und Russland machen lassen. Der Regime Change in Venezuela hat interessanter weise bisher auch noch nicht geklappt. Vielleicht haben die Venezolanischen Generäle alle ein nun noch dickeres Bankkonto in Shanghai.
interessantes Geschäftsmodell, aber mit KGV 60 viel zu teuer momentan und schon längst viel Erwartungen der Zukunft eingepreist…
Herr Brichta, 5G reicht nur wenige 100m, dann muss ein neuer Mast kommen, momentan sind es viel zu wenig dafür… für mich kaum vorstellbar, wie das jemals überhaupt auf dem normalen Land umgesetzt werden soll – außerhalb der Städte.
Man will ja aber auch nicht beim autonomen Fahren auf halber Strecke liegenbleiben… *grins*
Ich setze bei 5G auf Nokia, auch wenn kein WW.
Genau das meinte ich doch: Alle paar hundert Meter ein neuer Sendemast ist mit Sicherheit nicht der Weisheit letzter Schluss fürs 21. Jahrhundert. Irgendwann dürften neue Techniken entwickelt werden, die ohne diesen Mastenwahnsinn auskommen. Wann das sein wird, weiß ich allerdings nicht.
👍
Lieber Herr Brichta,
vielen Dank für Ihre Anmerkungen, die ich im Übrigen im sehr zu schätzen weiß als NT-V Zuschauer der ersten Stunde.
Aber ich darf dem entgegenhalten, daß das KGV von Rollins ebenfalls über 50 liegt, und die Fremdkapitalquote von American Tower seit Jahren sehr stabil bei ca. 80% liegt.
Es ist nun mal leider oft so, daß gerade bei Qualitätsaktien das KGV sehr hoch ist, eben weil die Zukunftsaussichten sehr positiv sind. Ich habe schon oft bei diesen Werten auf einen Rückschlag gewartet, um günstiger rein zu kommen, meistens vergeblich.
Einzig bei VISA bin ich Ende letzten Jahres gut reingekommen, die ich im Übrigen auch für einen Wahren Wert halte, aber das nur nebenbei.
Eventuell korrigiert American Tower ja in der nächsten Rezession, und dann kann man noch mal schauen.
Beste Grüße aus Dortmund,
Tom Jung
Klar, lieber Herr Jung, das KGV ist nur EIN Kriterium unter mehreren. Aber bei Rollins steht dem hohen KGV eine hohe EK-Quote von 62% gegenüber (mit steigender Tendenz in den letzten Jahren).
Bei American Tower ist das Gegenteil der Fall: Die EK-Quote ist mit 16% mickrig und weist auch nich eine FALLENDE Tendenz in den letzten Jahren auf (sie kommt von 25% im Jahr 2012).
Hier die Reihe laut Finanten.net von 2012 bis 2018:
25,36 17,43 18,53 24,72 21,90 18,79 16,16
Bei Rollins sieht diese Reihe so aus:
51,26 59,29 57,25 61,47 58,87 60,71 62,11