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Der Chart ist noch nicht aktuell

28. Mai 2018 - Dr. Steffen Assmann in Gastbeitrag | 27 Kommentare

Lieber Raimund, sehr geehrtes WW-Team,

es wurde ja schon mehrfach darauf hingewiesen, dass die Aktualisierung der WW-Depotdaten (u.a. Depotentwicklung per Chart sowie Depotstand bei Comdirekt) aus Kapazitätsgründen gewissen zeitlichen Verzögerungen unterliegt. Trotzdem möchte ich anregen, die charttechnische (graphische) Entwicklung, die derzeit auf dem Stand vom 15.12.2017 verharrt, für 2018 zu aktualisieren – insbesondere um umgesetzte Exit- und Re-Entry Strategien besser nachvollziehen zu können.

Nach erfolgter Aktualisierung können wir gerne – wenn gewünscht – unsere Diskussion vom 25. Juli 2016 (vgl. Gastbeitrag „Hinter den Kulissen“) zum Thema „Kaufen und Liegenlassen“- vs. „Exit und Re-Entry“-Strategie über einen jetzt längeren Betrachtungszeitraum wieder aufnehmen.

27 Kommentare

  1. Danke für Deine Anregung, lieber Steffen. Du sprichst mir aus dem Herzen. Da die Greiff AG die Depotpflege für uns macht, ist das Thema auch schon mehrfach über Volker Schilling adressiert worden.

    An dieser Stelle bitte ich aber noch einmal um Verständnis und Nachsicht für die Verzögerung. Das Greiff-Team musste sich in den vergangen Monaten verstärkt um den Vollzug neuer regulatorischer Anforderungen der Aufsichtsbehörden kümmern. Das hat sehr viel Kapazität in Anspruch genommen – und tut es immer noch. Das Geschäft geht schließlich vor.

    Für die Zwischenzeit muss ich Dich und alle anderen Interessenten auf den automatisch generierten Comdirect-Chart für den Wahre-Werte-Fonds verweisen. Dieser müsste in etwa auch die aktuelle Depotperformance widerspiegeln.

    • OK – auch mit den Comdirect-Daten lässt sich folgende kleine Abschätzung zur Wirksamkeit der zwei oben genannten Strategien durchführen. Als Zeitraum habe ich den „01.01.2016 – Aktuell“ gewählt, da hierbei vom WW-Depot die Exit (und „Re-Entry“)-Strategie zweimal umgesetzt wurde (und zwar ab Januar 2016 sowie erneut im Frühjahr 2018):

      Stand WW-Depot 01.01.2016: ca. 121 T€ (= 21% Gewinn seit Depotstart am 15.10.2014 – zunächst erzielt durch „Kaufen- und Liegenlassen“)

      Stand WW-Depot 28.05.2018: ca. 130 T€
      Performance in diesem Zeitraum (ca. 29 Monate) folglich ca. 7,4 %

      Im gleichen Zeitraum (also ab dem 01.01.2016) zeigte mein eigenes „Kaufen und Liegenlassen“-Depot deutlich höhere Schwankungen, jedoch eine ähnliche Gesamtperformance. An den prinzipiellen Aussagen vom 25.Juli 2016 ändert sich somit nichts Wesentliches (insbesondere ist natürlich die unmittelbare Vergleichbarkeit aufgrund der Intransparenz meines eigenen Depots im Rahmen dieses Blogs – welches jedoch überwiegend ebenfalls aus Wahren Werten besteht – nicht gegeben).

      Als Fazit kann daher nach wie vor die These gelten, dass auf Grundlage einer gute Aktienauswahl (= „Wahre Werte“) die Strategie „Kaufen- und Liegenlassen“ – bei höheren zwischenzeitlichen Schwankungen – eine ähnlich gute Gesamt-Performance erreichen kann, wie ein aktiv gemanagtes (WW-) Depot.
      Dies gilt jedoch mit großer Wahrscheinlichkeit nur für „normale“ Börsenzeiten. Wenn das Endspiel um „das Geld“ (bzw. unser Währungs- und Wirtschaftssystem) beginnt (wie Ihr das so schön in Eurem Buch beschrieben habt) sind dann wahrscheinlich eher andere Sachwerte wie Gold und Immobilien Trumpf.

      • Ich gehe sogar noch einen Schritt weiter, lieber Steffen: Eigentlich müsste unser risikominimierendes Agieren per Saldo eine schlechtere Performance generieren als ein Kaufen-und-Liegenlassen-Depot. Dies gilt zumindest für „normale“ Zeiten. Denn jede Versicherung kostet Geld, auch diese. Wir nehmen dies bewusst in Kauf, um für den Ernstfall gewappnet zu sein.

        Insofern könnte man Deinen (zugegebenermaßen nicht repräsentativen) Ad-hoc-Vergleich sogar als Auszeichnung für unsere Arbeit auffassen: Denn offensichtlich haben wir trotz kostenträchtiger Absicherungsgeschäfte eine ähnliche Gesamtperformance erzielt wie Dein Kaufen-und-Liegenlassen-Depot.

        Ich wäre sogar zufrieden gewesen, wenn wir schlechter abgeschnitten hätten.

  2. Bei 5 Monaten nicht wirklich nachvollziehbar… sorry.

  3. Lieber Raimund,

    OK – Du hast mich „erwischt“… Die Performance des „Kaufen und Liegenlassen-Depots“ ist strenggenommen in der Tat im Betrachtungszeitraum (seit dem 01.01.2016, also über 29 Monate) etwas besser (ca. +11%) als diejenige des WW-Depots. Allerdings wurde dies erst durch einen deutlichen Zuwachs (ca. 5 %-Punkte) in den letzten 5 Wochen realisiert – demnach ist die obige Aussage „ähnliche Gesamtperformance“ aus meiner Sicht angemessen (das Bild dreht sich sicherlich in den nächsten Monaten noch öfter :-)).

    An dieser Stelle sei jedoch noch auf folgenden Zusammenhang verwiesen, der Dir und Deinen Mitstreitern im WW-Depot sicherlich bewusst ist (angeführt ist die jeweilige Performance im Zeitraum 01.01.2016 – aktuell, also jeweils für 29 Monate):

    1) WW-Depot: Höchste Aufmerksamkeitsstufe. Sehr aktives Management. Performance ca. 8%

    2) Strategie Kaufen- und Liegenlassen: Geringe Aufmerksamkeitsstufe (nach Identifikation der jeweiligen Wahren Werte). Selten Verkauf. Nachkauf bei optisch „günstigen“ Kursen (die sich natürlich im Nachhinein auch als „teuer“ herausstellen können). Performance ca. 11%

    3) DAX-Performance (z.B. ETF). So gut wie keine Aufmerksamkeitsstufe notwendig (geringster „Stresslevel“ für den Anleger). Kaufen (z.B. über DAX-Sparplan etc.) und Liegenlassen . Performance seit 01.01.2016: ca. +20%.

    Deutlich ist ein reziproger Zusammenhang zwischen Depotbewegungen (Kauf / Verkauf) und Performance zu erkennen. Irgendwie erinnert mich das an das Verhalten des Torwarts beim Elfmeterschießen. Statistisch gesehen wäre er wohl am erfolgreichsten wenn er einfach stehen bliebe (= „Kaufen und Liegenlassen“). Viel cooler ist es aber und wird vom Zuschauer (= Anleger) auch so erwartet nach links oder rechts zu hechten, also zu agieren (= Kaufen / Verkaufen), obwohl dies seine Erfolgsaussichten (= Depotperformance) voraussichtlich verschlechtert.

    Mit diesem schönen Bild (welches uns schon langsam emotional auf die kommende Fußball-WM einstimmt) wünsche ich weiterhin gutes Gelingen beim „Hechten“ oder „Stehenbleiben“ im WW-Depot 🙂

    • Uns geht es aber nicht ums Hechten, sondern ums Absichern. Mir ist dabei auch die Publikumserwartung ziemlich egal. Mit anderen Worten: Unsere Ziele

      a) geringere Depot-Schwankungen und
      b) Versicherung für den Ernstfall

      lassen wir uns etwas kosten, nämlich die Versicherungsprämie.

      Ist doch eigentlich ganz einfach, oder?

    • 😂🤣😅🤗

  4. Ja klar – Strategie und Kosten (= „Versicherungsprämie“) Eurer WW-Strategie sind nachvollziehbar und von der guten Performance des DAX-ETF (vgl. obige Ausführungen) wird das WW-Depot sicher auch bald wieder profitieren.

    • Welche unterschiedlichen Meinungen es dazu gibt, siehst Du ja in diesem Blog. Andere Leser fordern jetzt schon wieder von uns einen Depotalarm mit dem Inhalt „alles muss raus!“ 😅😂🤣

    • Was ich damit sagen will, ist: Um unsere o.g. Ziele zu verfolgen, halte ich unseren Weg für den richtigen, den ich als goldenen Mittelweg zwischen purem Aktionismus und Nichtstun bezeichne.

  5. Der Thread ist einfach nur köstlich. Interessant ist auch der Verlauf der Diskussion…. Da kann man noch lernen. Allen Beteiligten, insbesondere Herrn Dr. Steffen Assmann, herzlichen Dank.

    • Dem Dank schließe ich mich an!

      Interessant finde auch folgenden Umstand: Während unsere Peformance öffentlich und für jeden nachprüfbar ist, müssen wir Steffens Performance-Angaben einfach glauben. Das tun wir natürlich auch. Verrechnen kann sich schließlich jeder mal 😉

    • Das ist etwa so, als ob man einen Angler beim Angeln beobachtet und am Ende sein Ergebnis sieht, oder ob man dem Angler nur dabei zuhört, wie er über seinen Fang berichtet 😉

  6. Lieber Raimund,

    da kann ich natürlich Abhilfe schaffen. Hier der Kursverlauf des „Kaufen- und Liegenlassen-Depots“ seit Mitte 2015 (da wurde es zu einem neuen Broker übertragen). Die Performance von ca. +11% seit dem 01.01.2016 (vgl. auch obige Ausführungen) lässt sich gut ablesen.

    • Danke, lieber Steffen. Damit sehen wir jetzt schon mal einen Fisch (= Chart). Was wir nicht sehen, ist, wo der Fisch herkommt und von wem er gefangen wurde 😉

      • Die Fisch-Fanggründe liegen im weiten Meer des Wahre-Werte-Ozeans. Hier tauchen ein paar „alte“ Bekannte auf, wie z.B.

        Novo Nordisk, L’Oreal, Johnson&Johnson, Nike, Reckitt, Fuchs Petrolub, Fielmann, Nestle, Medtronic, Amgen, Microsoft, Colgate… und noch ein paar andere mehr 🙂

        Für Leser dieses Blogs also nichts wirklich Ãœberraschendes. Nur anders „gehändelt“ (eben „Kaufen und Liegenlassen“).

        Und gefangen habe ich natürlich alle Fische selber 🙂

        • … erzählt uns der Angler 😉

          • In diesem Zusammenhang noch eine andere interessante Info: Wir haben unser Depot in der Zusammensetzung unmittelbar vor unserem ersten Komplettausstieg am 4.1.16 als „Schattendepot“ unverändert weiter laufen lassen. Den aktuellen Depotstand seht Ihr hier:

            https://www.comdirect.de/inf/musterdepot/pmd/freunde.html?portfolio_key=1390138216122611201758385721082966809062597283859228015460122293215132358984984

            Damit stünden wir deutlich schlechter da als heute. Zugegeben, es wäre schon eine extreme Form des Kaufen-und-Liegenlassens gewesen, weil wir auch keine neuen Engagements eingegangen wären. Aber interessant finde ich diesen Vergleich trotzdem. Er belegt zumindest, das ein „extreme buy and hold“ schlechter gewesen wäre als unsere aktivere Depotpflege.

    • Außerdem, lieber Steffen, hast Du Dein Posting nicht zufällig gerade jetzt gemacht, nachdem sich Dein Depot erholt hat. Zu einem anderen Zeitpunkt, etwa Anfang April, hätte die Performance etwas anders ausgesehen. Da hast Du Dich aber hier nicht öffentlich zu Wort gemeldet …

      Ich will das gar nicht größer kritisieren, weil ich es für menschlich nachvollziehbar und verständlich halte: Man outet sich lieber dann, wenn es gerade gut läuft und nicht dann, wenn es weniger gut aussieht. Wir outen uns allerdings mit unserem Depot ständig – in guten wie in schlechten Zeiten 😉

  7. Fast richtig beobachtet, lieber Raimund. In meinem Kommentar am 29.Mai hatte ich darauf hingewiesen, dass das „Kaufen und Liegenlassen-Depot“ erst in den letzten ca. 5 Wochen ca. 5%-Punkte hinzugewonnen hat. Daher auch meine ursprüngliche Aussage, dass sich die Depot-Performance seit dem 01.01.2016 nicht Wesentlich vom WW-Depot unterscheidet (obwohl es aktuell für diesen Auswertungszeitraum etwas besser dasteht).

    Insgesamt möchte ich anmerken, dass der Vergleichszeiträume von ca. 29 Monaten aus meiner Sicht aufgrund der recht kurzen Dauer sowieso nicht wirklich aussagekräftig ist, um eine Anlagestrategie zu beurteilen.

    Lass uns doch noch einmal am 01.01.2021 (Laufzeit: 5 Jahre) und am 01.01.2026 (10 Jahre) nach dem Stand der Dinge schauen, OK ? Dann wird es auch terminlich spannend, da wir uns (nach Deiner Einschätzung) Ende der 20er-Jahre zunehmend auf das „Endspiel um unser Währungssystem“ zubewegen – korrekt ?

    • Was ich meinte, lieber Steffen, ist der Unterschied zwischen „hat sich in den letzten 5 Wochen zum Besseren gewendet“ und „hat sich in den letzten Wochen zum Schlechteren gewendet“. Du meldest Dich – wie gesagt verständlicherweise – mit Deinen Vergleichskommentaren nur in Fall 1, also wenn für Dich gerade alles wieder gut geworden ist 😉 Auch unsere Diskussiom im Juli 2016 hattest Du begonnen, nachdem sich Dein Depot gut vom Einbruch zum Jahresanfang erholt hatte.

      Und was die von Dir genannten Zeitpunkte 1.1.21 und 1.1.26 anbelangt, stehen die Ergebnisse aus meiner Sicht schon jetzt fest. Ich sehe drei mögliche Fälle:

      1. Nach einer Erholung wie jetzt sollte Dein Depot vernünftigerweise mehr Performance aufweisen als unseres.

      2. Nach einem Kursrutsch dürfte es eher unentschieden stehen – evtl. mit leichtem Vorteil für uns.

      3. Und in bzw. nach einer Systemkrise sehe ich unser Depot im Vorteil.

      Zustimmung?

    • Ach, und noch etwas gilt es, beim Performancevergleich zu berücksichtigen: In unserem Depot befindet sich stets eine größere Kasseposition, die die Langfristperformance ebenfalls drückt, zumindest in normalen Zeiten. Ich gehe aber davon aus, dass Dein Depot ein All-in-Depot ist. Trotzdem hast Du sicherlich an anderer Stelle Barreserven, die nicht in Deine Rechnung fallen. Richtig?

      • Korrekt in allen Punkten, „euer Ehren“ 🙂

  8. Lieber Herr Brichta, kann es sein, dass im WWD der neu aufgenommene ETF auf den DAX noch fehlt bzw. nicht eingepflegt wurde? Viele Grüße Patrick

    • Richtig, wir sind da am 23.4. eingestiegen. Wird weitergegeben.

  9. Lieber Herr Brichte, der DAX ETF der heute ins WWD aufgenommen wurde ist glaube ich nicht der ETF (Camstage ETF 901) den Sie aufnehmen wollten oder liege ich da falsch?

    • Wir hatten uns dann doch entschieden, beim Lyxor zu bleiben und nicht zum Comstage zu wechseln. Wir haben nämlich festgestellt, dass der Comstage viel schlechter performt als der Lyxor. Der Lyxor lag Donnerstagmittag zum Beispiel bei 122,80 EUR, der Comstage aber erst bei 121,14 EUR.

      Seit unserem Einstieg am 23.4. hatte der Comstage erst 1,8% zugelegt, der Lyxor aber schon 2,5%. Woran das liegt, weiß ich nicht. Ich kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass sich der Unterschied allein aus den Leihgeschäften erklärt. Aber solange es einen so markanten Performanceunterschied gibt, nehmen wir lieber den sauren Apfel der Leihgeschäfte in Kauf. Wir haben schließlich nichts zu verschenken.

      Dieser Performance-Unterschied

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