Donald Trump ist der 47. Präsident der Vereinigten Staaten, aber er wird es nicht bis zum Ende seiner Amtszeit bleiben
20. Januar 2025 - Anton Voglmaier in Allgemein | 3 Kommentare
Wenn Sie noch nicht gemerkt haben, dass der neue Präsident der USA nicht alle Tassen im Schrank hat, dann ist Ihnen nicht mehr zu helfen.
Im Mai 2022 schrieb ich in meiner Kolumne mit dem Titel: „Elon Musk hat keinen Kompass“ über Donald Trumps erste Präsidentschaft:
Als Donald Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wurde, war mein erster Gedanke: Das ist der Mann ohne Stil, der zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wurde.
Als politisch interessierter Mensch habe ich die Politik während seiner Amtszeit verfolgt und fand nicht alles, was er als Präsident durchgesetzt hat, falsch. Dazu gehören zum Beispiel seine Steuerreform, seine Politik gegenüber China und seine Politik gegenüber Israel, die ich begrüßt habe.
Im November 2020 und Januar 2021 hatte Trump jedoch zwei rote Linien überschritten:
- Er hatte ohne jeden Beweis und trotz der Prüfung durch unabhängige Gerichte behauptet, dass ihm die Wahl gestohlen worden sei. Das war das erste No-Go.
- Das zweite No-Go war die Aufforderung an einige seiner Anhänger, das Kapitol zu stürmen.
Und genau wegen dieser Aufstachelung einiger seiner Anhänger wurde Trump auf Twitter gesperrt. Wenn Musk als neuer Eigentümer von Twitter also die Sperrung von Trump aufheben würde, würde ihm der Kompass für Recht und Unrecht bei der Beurteilung politischer Ereignisse fehlen, was ihn zum falschen Betreiber des Mikrobloggingdienstes Twitter macht.
p.s.
Auch die Revision seiner Einschätzung der schrecklichen Ereignisse in Charlottesville war bereits eine Grenzüberschreitung:
„Trump beharrt auf „Gewalt von beiden Seiten“
Am Montag hatte US-Präsident Donald Trump die rechte Gewalt von Charlottesville noch deutlich kritisiert – jetzt aber kehrte er zu seiner ursprünglichen Position zurück. Bei einer Pressekonferenz redete er sich in Rage und erklärte, unter den rechten Demonstranten seien auch „sehr feine Menschen“ gewesen.“
Spätestens nach seiner ersten Amtszeit hätte jedem, der auch nur einen Funken Verstand hat, klar sein müssen, dass Trump als Präsident der USA ungeeignet ist und hinter Gitter gehört.
Dies hat sich in den letzten Monaten seit seiner zweiten Wahl zum Präsidenten durch seine Äußerungen zur Welt-und Innenpolitik bestätigt.
Früher oder später werden das auch einige seiner Parteikollegen so sehen und dann mit Hilfe der Demokraten ein Amtsenthebungsverfahren gegen ihn anstreben – meiner Einschätzung nach spätestens nach den Wahlen im November 2026.
Und sein aktueller Kumpel Elon Musk wird diesen Prozess in Richtung Amtsenthebung als unguided missile beschleunigen.
Wir werden sehen, was in den kommenden Monaten und Jahren passiert.
Und hier finden Sie noch meine Kolumne mit dem Titel: „Elon Musk hat keinen Kompass“
https://wahre-werte-depot.de/elon-musk-hat-keinen-kompass/
Als Beobachter und Kommentator sollte man versuchen objektiv zu sein. Dazu gehört auch, den Wählerwillen der US-Amerikamerzu respektieren. Denn schließlich sind es ja die Bewohner eines Staates, die die Politik am besten beurteilen können. Und nicht Zuschauer aus dem Ausland, wie wir es sind.
Der Wähler hatte den Vergleich zwischen der Biden-Administration und den Republikanern. Und der Wähler hat entschieden, das ist Demokratie. Oder möchtest Du russische oder chinesische Verhältnisse in den USA?
Trump wird Erfolg haben, die US-Amerikaner lieben seine Policies. Und genau darum geht es: Welche ERGEBNISSE liefert die Politik für die eigene Bevölkerung?
Schau Dir bitte Deutschland objektiv an und bewerte objektiv die Kapitalabflüsse. Welcher CEO / Geschäftsführer schafft noch in Deutschland gut bezahlte Arbeitsplätze? Die Profis bewerten objektiv Standortfaktoren.
In den USA werden sie hervorragende Standortfaktoren vorfinden, u.a. günstige Energiepreise und hochqualifizierte Arbeitskräfte.
In Deutschland wird hingegen deindustrialisiert.
Wie gesagt, bitte objektiv bleiben und Zahlen bewerten.
Natürlich respektiere ich das Ergebnis einer demokratischen Wahl – im Gegensatz zu Trump, der das Ergebnis der Wahl 2020 nicht akzeptiert hat.
Aber zur Demokratie gehören auch funktionierende Institutionen, wie zum Beispiel ein Parlament. Sie sind daher von entscheidender Bedeutung, um die Kontrolle der demokratisch gewählten Vertreter zu gewährleisten. Und deshalb lautet meine These, da es diese funktionierenden Institutionen in den USA gibt, dass Trump nicht bis zum Ende seiner Amtszeit im Amt bleiben wird, denn die Mehrheit der Parlamentarier wird spätestens nach den Zwischenwahlen im November 2026 ein Amtsenthebungsverfahren einleiten, weil auch sie bis dahin erkannt haben werden, dass der Mann nicht alle Tassen im Schrank hat.
Die Parlamentarier der republikanischen Partei sind diesmal größtenteils Trump-Loyalisten.
Hintergrund: in den USA gibt es stets Primaries, d.h. ein Bewerber muss sich zunächst einmal im innerparteiischen Wettbewerb durchsetzen.
Die Bewerber, die von Trump „endorst“ wurden, haben gewonnen (da Trump an der Basis äußerst populär ist). Kritische Republikaner hatten keine Chance.
Deshalb ist das von Dir genannte Szenario praktisch unmöglich. In der ersten Amtszeit gab es aber Flügelkämpfe bei den Republikanern. Aber wie gesagt, die Partei wird nun von der Familie Trump kontrolliert.
Zumal jetzt auch die US-Demokraten erst einmal Wunden lecken müssen und konkurrenzfähiges Personal aufstellen müssen. Obama mit seinem Charisma ist Geschichte, der kalifornische Gouverneur ist erledigt (Brände) – wen haben die Demokraten aufzubieten?
Zuckerberg und Bezos sind übrigens umgeschwenkt, auch ein Aspekt (Wahlkampfspenden bspw).
Das IWF prognostiziert 2,7% Wachstum in den USA. Nur ein Beispiel: Trump will (und wird) 100 Milliarden US$ in KI investieren. Die USA sind der Gewinner, Europa der Verlierer.
Alles ganz nüchtern bewertet…