Shimano kommt nicht in die Gänge.
29. Mai 2017 - Heinrich in Gastbeitrag | 7 Kommentare
Hallo Hr.Brichta, in der letzten Zeit wurde viel über Gilead diskutiert. Wie sehen Sie die Situation denn bei Schimano? Lieber Gruß Heinrich​
29. Mai 2017 - Heinrich in Gastbeitrag | 7 Kommentare
Hallo Hr.Brichta, in der letzten Zeit wurde viel über Gilead diskutiert. Wie sehen Sie die Situation denn bei Schimano? Lieber Gruß Heinrich​
Hallo Heinrich,
bei Shimano wusste ich schon kurz nach unserem Einstieg, dass aus dieser Aktie vorerst nix wird. Der Grund: Ich genoss zu dieser Zeit die griechische Herbstsonne. Diese war mir nicht etwa zu Kopfe gestiegen, sondern mir fehlte es auf der Griechen-Insel schlichtweg an vernünftigen Charts. So blinzelte mich eines Morgens der Shimano-Chart auf der Comdirect-Seite an und säuselte wie eine griechische Sirene: „Mein Kurs ist nach oben ausgebrochen, also kauf mich!“
Leider war das aber nur den Euro-Chart von Shimano. Einen anderen bietet Comdirect nicht an. Eingefleischte Wahre-Werte-Depot-Fans wissen jedoch, dass ich Chartsignale eigentlich nur an der jeweiligen Heimatbörse ernst nehme. In diesem Fall wäre das der Shimano-Chart in Yen an Tokioer Börse gewesen, den Comdirect nicht anbot. Und während der Euro-Chart bereits einen Ausbruch signalisierte, war das im Yen-Chart, den ich mir erst später ankuckte, noch lange nicht der Fall. Künstlerpech.
Ich ließ mich also im Urlaub von den Sirenenklängen verführen und schlug eine erste Anfangsposition in Shimano vor. Meine beiden Mitstreiter folgten mir dabei auch noch blind 😉 Und so geschah es, dass wir investierten.
Glücklicherweise sind die Folgen dieser Verführung weit weniger dramatisch als in der griechischen Sage: Während die Seefahrer damals zu Tode kamen, wenn sie den Sirenenklängen folgten, sind wir nun lediglich mit einer kleinen Anfangsposition in einer Aktie investiert, die ihre langweilige Seitwärtskonsolidierung fortsetzt. Mehr ist nicht passiert.
Und da Shimano nach wie vor ein grundsolider Fahrradausrüster ist, der seine grundsoliden Geschäfte macht, gibt es für uns derzeit keinen Grund, die Aktie wieder abzustoßen. Zum Zukauf sehe ich momentan aber auch keinen Anlass. Die Sirenen haben erst mal ausgesungen 😉
Blind gefolgt sind wir Dir nicht: Wir hatten uns „nur“ auf Deine Einschätzung bezüglich der Charttechnik verlassen. Das falsche Timing beim Kauf ändert aber nichts an der Tatsache, dass Shimano ein Wahrer-Wert ist.
Ihr hättet ja auch mal auf den Chart schauen können 😉
Aber Spaß beiseite: Man kann nicht immer alles richtig machen.
Richtig war hier allerdings, dass wir erst mal nur mit halber Kraft eingestiegen sind.
Das ist wahr.
So, die revidierte Prognose für 2017 ist jetzt raus und der Kurs 10% korrigiert. Die Cash Position im Depot ist sehr hoch. Ist das jetzt die Gelegenheit den Titel auf eine volle Position aufzustocken?
Der Shimano-Kurs in Tokio befindet sich nach wie vor seit rund 3 Jahren in einer langweiligen Seitwärtsphase. Dabei hat er das untere Ende seiner Handelsspanne noch nicht erreicht. Ein längerfristiger Aufwärtstrend wurde gebrochen. All das spricht noch nicht für einen Einstieg oder eine Aufstockung.
Wie schon erwähnt, sind wir damals viel zu früh eingestiegen. Da wir aber nur mit halber Kraft dabei sind, ist dies nicht allzu dramatisch. Aufstocken ist für mich jedenfalls noch kein Thema.
Hier noch mal der aktuelle Chart aus Tokio.
Shimano ist also alles andere als in einem lang anhaltenden Abwärtstrend. Nur in einem solchen Fall wäre Angst gerechtfertigt. Es bleibt jedoch dabei: Es ist eine gaaanz lange Seitwärtskonsolidierung. Wenn man die zwei kurzen Ausreißer nach unten auslässt, liegt der Kurs in Yen nun sogar exakt an der unteren Begrenzung.
Hier gilt die alte Regel: Es ist immer wahrscheinlicher, dass der augenblickliche Trend anhält, als dass er gebrochen wird. Dies gilt umso mehr, je länger der aktuelle Trend (hier die Seitwärtskonsolidierung) bereits anhält.
Und: Eine solche Seitwärtskonsolidierung ist gaaanz langfristig sogar eher ein Zeichen dafür, dass der Kurs irgendwann einmal nach oben ausbricht. Aber so weit denken wir ja gar nicht. Wir setzen erst einmal auf eine Erholung INNERHALB der Handelsspanne.
Natürlich könnte der Trend (mit geringerer Wahrscheinlichkeit) auch gebrochen werden. Aber die Frage ist, ob man genau VOR so einer Entscheidung das Handtuch werfen sollte? Wenn Ihr diese Frage mit Ja beantworten möchtet, sollten wir jetzt verkaufen. Wenn nicht, nicht.