Siemens-Chef Roland Busch würde nicht noch einmal in Deutschland gründen
18. November 2025 - Anton Voglmaier in Allgemein | Keine Kommentare »
So lautet heute eine Überschrift auf bild.de.
Ein Vorstandsvorsitzender eines börsennotierten Unternehmens, das vor 178 Jahren von Werner von Siemens in Berlin gegründet wurde, erklärt öffentlich, er würde heute keine Firma mehr in Deutschland gründen.
Das ist bemerkenswert.
Denn Busch selbst hat – soweit ersichtlich – noch nie ein eigenes Unternehmen in Deutschland gegründet. Wäre er Gründer von Siemens, müsste er mindestens 178 Jahre alt sein. Bevor er in den Vorstand berufen wurde, war er zudem klassischer Angestellter: sozial abhängig, weisungsgebunden – also das genaue Gegenteil eines Unternehmers. Und auch heute ist er kein Unternehmer, sondern Manager eines Konzerns.
Umso erstaunlicher ist es, dass ausgerechnet solche Personen den Wirtschaftsstandort Deutschland öffentlich herabsetzen.
Weiter sagte Busch auf die Frage, ob er Siemens heute noch einmal in Deutschland gründen würde:
„Vermutlich in den USA.“
Damit vermittelt er den Eindruck, Deutschland sei kein attraktiver Standort. Eine Aussage, die ein amerikanischer Manager über sein eigenes Land wohl kaum treffen würde.
Worauf ich hinaus will: Wirtschaft ist zu mindestens 50 % Psychologie.
Wer so despektierlich über den Wirtschaftsstandort des eigenen Landes spricht, scheint diesen Aspekt nicht verstanden zu haben.
Verstehen Sie mich nicht falsch: Es gibt in Deutschland vieles zu kritisieren.
Aber der Ton macht die Musik.
Und in diesem Fall klingt das Gesagte eher nach Dissonanzen als nach konstruktiver Kritik.
