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Ausgerechnet jetzt in VW investieren?

17. März 2019 - Raimund Brichta in Allgemein | 12 Kommentare

Jens Bernecker ist nicht nur Elektroauto-Fan, sondern hält gerade deshalb auch große Stücke auf VW. Warum, erfahrt Ihr in Folge 3 des Podcasts Brichta & Bernecker

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12 Kommentare

  1. Das Format ist gut und verfolge es nun regelmäßig bei Spotify. Bei der aktuellen Folge 3 hätte ich ich mehr Contra/Diskussion zum Thema E-Mobilität von Ihnen gewünscht. Freue mich schon auf weitere Podcast Sendungen zu aktuelle Themen und möglichen Anlageempfehlungen. Weiter so!

    • „Bei der aktuellen Folge 3 hätte ich ich mehr Contra/Diskussion zum Thema E-Mobilität von Ihnen gewünscht.“

      Das lag vielleicht daran, dass ich den Elektroautos als Anlagethema generell skeptisch gegenüber stehe. E-Autos werden sich vermutlich durchsetzen, aber ob ein Unternehmen davon besonders profitiert und wenn ja welches, halte ich für völlig offen.

      Sie haben also insofern recht, als ich mich in diesem Fall vielleicht nicht ganz so stark engagiert habe wie in anderen Fällen. Aber auch das ist ja eine Info 😉

  2. Ich bin über dieses Gespräch doch ziemlich entsetzt.

    Auf der Basislinie sehe ich das auch so, dass die deutschen Autobauer gerade günstig bewertet sind und auf Grund ihrer Substanz auch künftig zu den Gewinnern gehören können. Deshalb habe auch ich mich dementsprechend positioniert.

    Aber, die jüngsten Marketing-Veröffentlichungen von VW so nachzubeten, ist einfach zu wenig für eine Atienempfehlung. Da fehlen Zahlen. Es fehlt auch die Frage, wieviel Substanz nach den verdienten Strafzahlungen noch vorhanden ist. Es fehlt auch der Blick auf die Konkurrenz. Toyota zum Beispiel hat schon seit langem Elektro-Erfahrung und schläft nicht. Die Chinesen sind zwar neu auf dem Markt, verfügen aber über gewaltige Entwicklungsabteilungen und einen riesigen Heimatmarkt. Auch sind die Chinesen schon einige Jahre weiter in der Entwicklung von Elektro-Autos. Dazu haben auch die strategischen Käufe europäischer Autobauer oder Beteiligungen an ihnen beigetragen. Die ganze Platformgeschichte ist wahr, spricht aber nicht unbedingt für VW, weil VW es nie geschafft hat, kostengünstig zu produzieren und noch keine Batterien herstellt.

    Das größte Problem bei VW sehe ich allerdings in der Unternehmenskultur. Es gibt einen Hang zum Hochmut und zum Betrug. (wie bei der Deutschen Bank) Man hat die amerikanischen Kunden mit dem „clean diesel“ schlichtwegt belogen. Die amerikanischen Behörden hat man überhaupt nicht Ernst genommen, als sie den Diesel-Betrug feststellten, und diese anfangs sogar noch belehrt. Im besten Falle kann man das als „Deutsch“ bezeichnen. Man kann dafür aber auch schlimmere Worte finden. Außerdem muss man fragen, wie es zum Dieselskandal überhaupt kommen konnte. Entweder hat man die Ingenieure unter Druck gesetzt und ihre Einwände ignoriert, oder das Management hat den Betrug von oben angeordnet. Beides disqualifiziert das Unternehmen. Ich glaube nicht, dass sich diese Unternehmenskultur geändert hat. Und so lange das nicht geschieht, wird VW es nicht mit der internationalen Konkurrenz in dieser Neustart-Situation aufnehmen können.

    Außerdem finde ich, wenn man jetzt deutsche Autowerte kauft, muss man Zeit einplanen. Man kann von der Dividende leben und ruhig darauf warten, dass sich deren Mühen eines Tages lohnen. Ein solches Vorgehen war im wahre Werte Depot allerdings bisher nicht die Strategie.

  3. Was sich in x Jahren durchsetzen wird ist reine Spekulation. Daimler und BMW – beide mit hervorragenden Markennamen – schlafen nicht, die Chinesen auch nicht. Fast steht, dass die eMobilität einen deutlich größeren Anteil haben wird als heute.

    Worin liegt jedoch die natürliche Begrenzung der eMobilität?
    An der Verfügbarkeit und den Preisen für die hierfür notwendigen Rohstoffen für die Batterien.

    Wer liefert die notwendigen Rohstoffe?
    U.a. Norilsk Nickel aus Russland.

    Wie sieht der Chart von Norilsk Nickel aus?
    Ein Bilderbuchaufwärtstrendkanal ab 01/2016. Im Juni gibt es zudem Dividende, die Oligarchen, den russischen Staat und mich freut’s.

    • Ihre Freude über der Norilsk-Nickel-Chart seit 1/2016 gönne ich Ihnen 🙂

      U.a. wegen des längerfristigen Charts (siehe unten) wird es die Aktie trotzdem nicht in das Wahre-Werte-Team schaffen. I‘m so sorry 😉

      • Ich hatte ja bereits Norilsk Nickel als Depotvorschlag eingereicht (http://wahre-werte-depot.de/depotvorschlag-norilsk-nickel/) und sehe es genauso wie Sie nicht als „wahren Wert“ gemäß der WW-Definition an.

        Vielmehr habe ich den Fokus auf die Batterien und dafür benötigten Rohstoffe durch meinen Beitrag gesetzt, analog Thomas Klingenschmid.

        Das A und O bei Autoherstellern ist mEn im Markenwert anzusiedeln. Deshalb haben die Premiumhersteller einen Vorteil, so lange sie tolle Autos bauen. Im VW-Konzern ist die Marke Porsche die renditeträchtige Cash-Cow. Hippe Marken werden gekauft. Die Chinesen stehen derzeit auf Daimler. Als Statussymbol. Damit wird Marge gemacht.

        • Als ich vor 9 Jahren in Shanghai war, wurde ich von wildfremden Leuten auf der Straße mit leuchtenden Augen auf BMW angesprochen. Ob inzwischen Mercedes als hipper angesehen wird, sei mal dahingestellt. Tatsache ist, dass die Chinesen den Deutschen und Deutschland gegenüber grundsätzlich positiv eingestellt sind.

  4. Vielen Dank an die beiden Herren für Ihre Gesprächsrunden.
    Kaufe wenn die Kanonen donnern denn VW hat derzeit nicht das beste Image. Vielleicht schließen sich die Autokonzerne
    Daimler,BMW und VW ebenfalls zusammen in ferner Zukunft wie
    es die Deutsche Bank und die Commerzbank versuchen.

  5. Im Zusammenhang mit E-Mobilität interessiert mich mehr alles rund um das Thema Batterien bzw. Akkus. Das fängt bei Rohstoffen wie Lithium an und endet bei diversen in diesem Bereich tätigen Firmen. Ich selbst habe dabei Toshiba im Auge, wäre aber auch für andere Tipps dankbar. Unternehmen in diesem Bereich sind zwar nichts für das Wahre-Werte-Depot, aber es passt zum Thema.

    A propos: Wäre Volkswagen eine Aktie für das Wahre-Werte-Depot? Wohl ziemlich sicher nein.

  6. Man muss nicht in jeder Branche investiert sein. Ich bin seit 20 Jahren nicht mehr bei Autoherstellern investiert, und habe es nie bereut. Ebenso meide ich die Fluggesellschaften. Manchmal ist es besser nicht investiert zu sein.

  7. Grundsätzlich richtig. Aber man kann bei Zyklikern wie den Autos kaufen, wenn die Dividenden stark gekürzt wurden und die Gewinne zusammen gebrochen sind. Damit habe ich schon gute Erfahrungen gemacht. Aber man kauft sie nicht, wenn sie eine Dividendenrendite von 4 bis 5 Prozent haben und ein KGV von 7, Man kauft sie, wenn sie am Arsch sind. Genau wie bei Covestro und BASF.

    Die E Sache sehe ich aber anders.
    Ich glaube, dass Benziner weiter die Nummer eins bleiben werden und zwar mit Abstand. Mit E Autos kann man nicht zur Tankstelle fahren. Die muss man zuhause tanken können. Dafür darf man nicht zur Miete wohnen. Es wird nicht jeder Parkplatz ein Ladegerät bekommen. Natürlich kann es sich auch komplett alles ändern und Autos werden in der Zukunft nicht mehr gekauft, sondern täglich gemietet. Dann wird es jemanden geben, der Autos abholt und sie zu einer Ladestation bringt. Aber ich denke nicht, dass das im großen Still passieren wird. Auch wird der Staat nicht auf die Benzinsteuer verzichten wollen. Er kann jederzeit Steuern auf Ladegeräte verhängen. Da man Strom nicht färben kann (man denke an Heizöl), würde das Sinn machen.

    Ich denke eher, alle die zur Miete wohnen, werden nie ein E Auto kaufen.

    • Ja, bei Zyklikern steigt man einfach antizyklisch ein…;-) Dass öfter zu hörende „Argument“ Aktien mit 3% Dividendenrendite zu kaufen „weil es auf dem Sparbuch nichts gibt“ ist komplett sinnbefreit.

      E-Sache: wird kommen, soweit es die natürlichen Ressourcen zulassen. Zudem stehen in der Tat viele Verkehrskonzepte auf der Agenda. Trotzdem denke ich, dass die meisten Menschen (mindestens) ein eigenes Auto besitzen wollen, zeugt es doch von Freiheit und Status. Ist aber alles Spekulation, eine Glaskugel hat niemand.

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