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Bitcoin und Elon Musk

20. August 2023 - Anton Voglmaier in Allgemein | Keine Kommentare »

Herr Lorenz Honegger, Redakteur der NZZ, schreibt heute in seinem Artikel mit dem Titel: „Hat Elon Musk den Bitcoin endgültig aufgegeben?“ u.a. das Folgende:

„…Ohne Musk bietet sich für die Krypto-Welt die Chance,……und dass Bitcoin als «digitales Gold» eine Zukunft hat an den Finanzmärkten.“

Quelle: https://www.nzz.ch/finanzen/hat-elon-musk-den-bitcoin-endgueltig-aufgegeben-ld.1752148

Der Zusammenhang zwischen dem Fernbleiben von Elon Musk von der Kryptowelt und der Chance, dass Bitcoin als „digitales Gold“ dadurch eine Zukunft an den Finanzmärkten hat, ist mir schleierhaft.

Letzten November schrieb ich in meiner Kolumne mit dem Titel „Kryptoland doch nicht abgebrannt“ das Folgende über Bitcoin:

Alles begann im Jahr 2009, als der Erfinder des Bitcoin mit dem Pseudonym Satoshi Nakamoto diesen auf den Markt brachte. Er tat dies als Reaktion auf die Finanzkrise im Jahr 2008, indem er nämlich feststellte, dass die Zentralbanken ihre Zentralbankbilanz extrem ausweiten mussten, um diese Finanzkrise zu bewältigen. Das heißt, sie haben zusätzliches Geld in Umlauf gebracht. Ich vermute, dass er Bitcoin deshalb ins Leben gerufen hat, weil er verhindern wollte, dass Bitcoin im Gegensatz zu Fiat-Währungen (zu den Fiat-Währungen gehören der $, der €, das £, der Yen und der Schweizer Franken) unendlich aufgebläht werden kann. Der Grund dafür ist, dass Bitcoin auf 21. 000. 000 Stück begrenzt ist, die bis heute noch nicht vollständig geschürft wurden. Dabei wird jedoch die zweite wesentliche Funktion – neben der Wertaufbewahrung – des Geldes übersehen, nämlich die Zahlungsfunktion.

Daher ist es problematisch, eine Währung wie Bitcoin zu begrenzen, denn dies wird letztlich dazu führen, dass sie nicht mehr als Zahlungsmittel verwendet wird, da die meisten Menschen davon ausgehen, dass Bitcoin entweder weiter im Wert steigen oder ins Bodenlose fallen wird.

Ein Beispiel hierfür: Wenn Sie als Verkäufer eines Autos 16.000 Euro für das Auto erzielen können, werden Sie bei einem Preis von 16.000 Euro (Stand des Bitcoin am 26.11.22 in Relation zum Euro) keinen Bitcoin für das Auto annehmen, weil sie morgen vielleicht nur noch 14.000 Euro für den Bitcoin erzielen können – solche Kursschwankungen sind in der Phase fallender Preise für den Bitcoin durchaus realistisch.

Umgekehrt werden Sie als Käufer des Autos in der Phase steigender Bitcoin-Preise keinen Bitcoin zum Preis von 16.000 Euro für das Auto abgeben, da der Bitcoin morgen zu 17.000 Euro für einen Bitcoin gehandelt werden könnte. Kurzum, der Bitcoin erfüllt im Gegensatz zu den FIAT-Währungen nicht die Funktion eines Zahlungsmittels, da die Preisschwankungen zu hoch sind.

Darüber hinaus haben Bitcoin und viele andere Kryptowährungen auch ein Problem mit der zweiten wesentlichen Funktion von Geld, der Wertaufbewahrungsfunktion: Bitcoin und Co. haben in der Regel keinen intrinsischen (inneren) Wert, d.h. der Preis der meisten Kryptowährungen hängt ausschließlich von Angebot und Nachfrage ab. Im Klartext: Bitcoin und die meisten anderen Kryptowährungen sind wertlos. Dieser fehlende innere Wert wird im Fall von Bitcoin nicht durch die Grenze von 21 Millionen Einheiten geheilt, da es dann halt nur 21 Millionen wertlose Einheiten (Bitcoins) gibt.

Quelle: https://wahre-werte-depot.de/kryptoland-doch-nicht-abgebrannt/

Wie soll also der Bitcoin als „digitales Gold“ jemals eine Zukunft an den Finanzmärkten haben, wenn er im Gegensatz zum Gold, das einen inneren Wert hat, wertlos ist?

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