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Bitcoin wird niemals eine Währung sein

19. September 2017 - Raimund Brichta in Allgemein | 53 Kommentare

Die Frage, ob die Bitcoin als Währung taugt oder nicht, wird derzeit heiß diskutiert. Deshalb löse ich diese Diskussion aus dem reinen Depotvorschlag für eine Bitcoin-Handelsplattform heraus und beginne sie hier neu.

Anknüpfungspunkt ist ein Kommentar von Leif Scheppelmann, der eine wahren Wert in der Bitcoin darin entdeckt, dass die ihr zugrundeliegende Blockchain-Technik eine Art Grundbuch fürs Geld darstellt.

Folgendes sehe ich dabei als problematisch an:

Ins Grundbuch kann jeder Einsicht nehmen, der zum Grundbuchamt geht. Schaut man rein, versteht man auch das, was im Grundbuch steht. Ins Bitcoin-Grundbuch kann man aber nur Einsicht nehmen und dessen Inhalte verstehen, wenn man das nötige IT-Fachwissen hat. Dies ist bei schätzungsweise 90 Prozent der Bevölkerung nicht der Fall. Für die Mehrheit der Menschen bleibt es also eine Black Box.

Und nun streue ich etwas monetäres Wissen in die Diskussion ein: Eine Funktion als Bargeldersatz, wie sie sich viele erhoffen, könnte die Bitcoin nur dann erfüllen, wenn Sie von den Menschen auch bereitwillig als Zahlungsmittel genutzt würde. Dagegen spricht nicht nur oben genanntes Hindernis (nämlich die Frage des Vertrauens in die Black Box), sondern dagegen spricht noch ein ganz anderer Sachverhalt:

Ein Zahlungsmittel, das nachhaltig Verwendung finden soll, muss eine einigermaßen stabile Wertentwicklung aufweisen. Mit anderen Worten: Das, was heute eine Bitcoin kostet, muss auch morgen noch eine Bitcoin kosten. Dies ist – rein historisch nachweisbar – bei der Bitcoin nicht der Fall, und zwar seit es sie gibt. Ihre erratischen Wertschwankungen machen ein vernünftiges Wirtschaften auf ihrer Basis als Zahlungsmittel nicht möglich.

Und das ist nicht alles: Da eine Währung gleichzeitig auch als zur Wertaufbewahrung genutzt wird, würden im Lauf der Zeit immer mehr Bitcoins dem Geldkreislauf entzogen und auf Geldkonten gebunkert. Dieser Faktor ist bei der Bitcoin umso entscheidender, als ihr Wert im Zeitablauf immer mehr zunimmt, auch wenn er kurzfristig stark schwankt. Es ist also umso interessanter, Bitcoins nicht auszugeben, sondern sie einfach zu horten.

Da Bitcoins aber nicht beliebig vermehrbar sind (was wiederum ein Grund für die Wertsteigerung ist), würde dem Geldkreislauf damit im Lauf der Zeit immer mehr Geld entzogen. Geld würde regelrecht zur Mangelware, so dass die Wirtschaft zusammenbrechen würde. Geld ist aber der Schmierstoff für den Wirtschaftsmotor, fehlt es an diesem, gibt der Motor seinen Geist auf.

Im Fachjargong bedeutet das nichts anderes, als dass die Bitcoin als Währung eine außerordentlich starke deflatorische Wirkung hätte. Diese ist in ihrer Konstruktion angelegt und lässt sich nicht beseitigen. Damit wird sie niemals das Zeug dazu haben, zu einer richtigen Währung zu werden.

Dazu kommt noch ein weiterer Aspekt: Die Bitcoin soll eine Weltwährung sein, die überall gilt. Schon das Experiment mit dem Euro hat aber jedem monetären Laien gezeigt, das eine einheitliche Währung, die über eine zu große Zahl an unterschiedlichen Ländern gestülpt wird, von innen heraus gesprengt wird. Für die einen ist diese Währung zu stark, für die anderen ist sie zu schwach, und nur für die Länder in der Mitte ist sie in etwa passend.

Fazit: Die Bitcoin wird niemals ein ernst zu nehmendes Zahlungsmittel sein. Sie wird vielmehr ein Anlage- und Spekulationsobjekt bleiben.

53 Kommentare

  1. sehr guter Artikel!

    • Zumindest nicht in Deutschland wo 80 % der Menschen bar bezahlen…

      • Sehe ich auch so. Auch hier in der Schweiz lieben wir unser Bargeld noch viel zu fest.^^ Es würde mich stressen, wenn ich beim Peak von 5k$ meinen Lohn ausbezahlt bekäme und dann beim Low von 3k$ meine Rechnungen bezahlen müsste.^^ Auch kann BTC viel zu wenige Transaktionen pro Sekunde bewältigen, um wirklich eine Währung zu sein.^^ Die Kryptowährungen werden kommen, aber der BTC wird eingehen.^^ Ich persönlich vermute, dass die Zentralbanken selber Kryptowährungen ausgeben werden – das wäre praktisch gleichbedeutend mit dem Tod vom Bitcoin.^^

        • Hey Andres, es geht doch gar nicht darum wieviel Transaktionen… Es geht um die Menschen die diese Aktionen tätigen sollen. Ich bin mitte Vierzig und bin ‚TASCHENGELDTRÄGER ‚ heißt wenn ich was vorhabe etwas zu kaufen dann ist die Hosentasche voll.

          • In der Schweiz kann man bereits in einer Stadt (Probelauf) seine Steuern in BTC bezahlen. In einer anderer Schweizer Stadt werden Daten der Bürger zu Verwaltungszwecken in die Ethereum Blockchain geladen. Bitcoinautomaten…. Schweiz ist schon sehr gut dabei was die Akzeptanz angeht.

          • Dann aber Butter bei die Fische: Welche Stadt ist das? Wo haben Sie die Info her? Und wie viele Leute haben TATSÄCHLICH ihre Steuern mit Bitcoin bezahlt?

            Und was bringt es, wenn irgendwelche Daten in die die Ethereum-Blockchain geladen werden? Da wäre ich schon aus datenschutzrechtlichen Gründen skeptisch. Außerdem ist Ethereum nicht Bitcoin. Um die geht es hier aber.

  2. Naja, das mit dem Kriterium nicht beliebig vermehrbar ist eigentlich die Grundlage für gutes Geld. Sie scheinen der Meinung zu sein das auch der Goldstandard eine Katastrophe wäre was nachweislich nicht der Fall ist. Den deutschen und der deutschen Wirtschaft ging es noch nie so gut wie zu Zeiten des Goldstandard im deutschen Kaiserreich. Es gab dort eine Staatsquote von 12 % mit denen der Staat alle Ausgaben zum Wohlstand aller bedienen konnte. In Zeiten ohne Goldstandard dürfen wir die Hälfte unseres Einkommens an den Staat abgeben und es reicht dennoch nicht um alle Ausgaben zu decken. Nicht beliebig vermehrbares Geld ist Grundlage für gutes Geld.

    • Das Argument von Herr Brichta finde ich aber äusserst gut, dass praktisch niemand bereit wäre Bitcoins herzugeben, weil die ja in ihrem Wert immerzu steigen. Bitte dort nochmals in den Artikel einsteigen und genau lesen…^^ Das würde ne richtige Kreditklemme nach sich ziehen, was überhaupt nicht im Sinne der Wirtschaft sein kann. Draghi versucht ja schon seit langem, mit tiefen Zinsen, die Leute dazu bewegen ihr Geld auszugeben und eben nicht zu horten.

      • Hallo Josef Lima, ich habe zunächst lediglich eine Tatsache und ihre Konsequenz beschrieben. Mehr nicht. Und ich denke, in der Tatsachenbeschreibung müssen Sie mir zustimmen, oder?

        Zum Goldstandard habe ich damit noch gar nichts gesagt. Ihre Schlussfolgerung, ich müsste diesen als „Katastrophe“ ansehen, ist aber falsch. Zum einen gibt es einen wesentlichen Unterschied: Goldstandard ist nicht gleich Gold. Im Goldstandard ist die Geldmenge nämlich insofern beliebiger vermehrbar als die Menge an Gold, als dass ganz einfach das Verhältnis angepasst werden kann, mit dem eine Geldeinheit durch eine Goldeinheit gedeckt werden muss: 1:1, 10:1, 100:1. 1.000:1 usw. Diese Möglichkeit wurde auch im Goldstandard genutzt.

        Richtig ist aber, dass die Geldmenge im Goldstandard schneller an gewisse Grenzen stößt. Sobald das der Fall ist, kommt es im Goldstandard zu heftigen deflationären Anpassungskrisen. In einer solchen Krise werden Geldbestände massiv vernichtet, und danach kann das Geldmengenwachstum von Neuem beginnen.

        Die Frage, ob solche wiederkehrenden Anpassungskrisen vorzuziehen sind vor dem heutigen Geldsystem, in dem solche Krisen durch beliebige Geldvermehrung im Keim erstickt werden können, möchte ich an dieser Stelle nicht diskutieren. Denn klar ist, dass auch diese Geldvermehrung nicht auf ewig weitergehen kann, sondern es irgendwann einmal zum großen Knall kommen dürfte.

        Ein weiterer wesentlicher Unterschied des Goldstandard-Geldes zur Bitcoin ist, dass das Geld in der von Ihnen angesprochenen Goldstandard-Periode alles in allem einen relativ stabilen Wert hatte. Es kam zwar im Laufe der Zeit zu einer geringfügigen Aufwertung des Geldes, also zu einer sehr leichten Deflation, aber diese war nicht vergleichbar zur Aufwertung des Bitcoin-Wertes. Es kam außerdem nicht zu solch erratischen Wertschwankungen.

        Alles in allem ist ein Goldstandard also nicht mit einer reinen Bitcoin-Währung vergleichbar.

      • Hallo Andres Schneider, ich bin kein Fan von bitcoin, aber eben aus anderen gründen. Der Grund dass es nicht beliebig Vermehrbar ist aber Blödsinn. Es ist eine mär immer zu glauben deflation ist etwas schlechtes. Niemand wartet mit dem Kauf eines Autos weil er weiß dass es nächstes Jahr 2 % billiger wird. Das Beispiel der deutsche Kaiser Zeit wieder legt diesen Mumpitz eindeutig.

        • Sie fassen den Begriff deflationär viel zu eng, lieber Josef Lima. Das halte ich für Mumpitz. Denn ich meine damit in erster Linie eine Verringerung der umlaufenden (und nicht gehorteten) Geldmenge. Diese ist das grundlegende deflationäre Problem. Fallende Preise sind danach eher ein Symptom, aber nicht die Ursache.

          Was die Preise anbelangt, reden wir darüber hinaus nicht von 2% pro Jahr. Der Bitcoin-Wert hatte sich alleine in den vergangenen Monaten verdoppelt. In dieser kurzen Zeit hätten die Preise also um 50 Prozent(!) fallen müssen, wenn die Bitcoin unsere Währung gewesen wäre.

  3. Wenn Geld nicht beliebig vermehrt werden kann gibt es doch im Umkehrschluss zu wenig „sichere Anlagen “ auf Dauer. Ist das Papiergeld nicht eigentlich nur das Tauschmittel um in Sachwerte zu tauschen , das Geld an sich ist doch eigentlich nix wert .

    • Diesen Umkehrschluss kann ich nicht nachvollziehen, lieber Topper Harley. Es ist vielmehr so: Wenn das Geld nicht beliebig vermehrt werden kann, IST das Geld selbst im Grundsatz eine relativ sichere Anlage.

      Kommt es dann aber zu spekulativen Preisblasen, wird aus der sicheren Anlage wieder eine unsichere – je nachdem, auf welchem Niveau man einsteigt.

      • Stimmt auch wieder, aber ist Gold dann noch bezahlbar?

        • Um Gold geht es hier zwar nicht, aber für den Goldpreis gilt selbstverständlich dasselbe.

  4. Ich möchte die Diskussion noch weiter Richtung „digitalem Geld“ lenken. Meine Innenperspektive ist die Informationstechnik.

    Deshalb möchte ich darauf hinweisen das Bargeld auch NUR eine Information ist. Diese Information muss nicht zwingend eine physische materialisierte Form haben. Ein Bargeld kann auch nur in reiner digitalisierter Form vorliegen.
    Das ist eine wertfreie Betrachtung und sie soll auf den Leser nicht in irgendeinen Zusammenhang mit der Schöpfung von Bargeld wirken. Und muss dringend vom Giralgeld abgegrenzt werden.

    Die monetären und volkwirtschaftlichen Bedenken von Herrn Brichta sind aufgrund von Verbreitung, Nutzung und Schöpfung systematisch in „Bitcoin“ angelegt. Eine anderes Informationsgeld als Bitcoin muss nicht zwingend diesen „Gesetzen“ unterliegen.

    Meine persönliche Frage ist, welche systematischen Voraussetzungen muss ein Informationsgeld haben damit es nicht zu den bisherigen Formen von Ineffizienzen führt:
    – Ungleichverteilung
    – Intransparenz
    – unfaire Wertaufbewahrung
    – unfaire Einflussnahmen und Kontrollen
    Leider muss ich hier immer das Wort unfair voranstellen, weil wir in Deutschland uns noch nicht einig sind was fair bedeutet. Also unterwelchen Bedingungen das Individuum gesellschaftliche Partizipieren kann (= Leben).

    Ein großer Schritt ist getan, wenn grundsätzlich in Transaktionen Einsicht genommen werden kann. Bei Bitcoin können das nur wenige, das ist aber nur eine Frage der Organisation und Dokumentation.

    Der wichtige Gedanke hinter dem „Einsichtnahmerecht für alle“ ist, dass es mehr mündige Marktteilnehmer gibt, unter denen ein Markt erst effizient wird.

    Dieser Gedanke beinhaltet aber auch einigen Sprengstoff. Die Privatsphäre des Einzelnen ist auch nur noch durch seine Einzigartigkeit geschützt. Jedoch ist die „Privatsphere“ von großen Wirtschaftskonstrukten offen gelegt.

    Damit dieser Effekt eines Informationsgeld besser genutzt werden kann sollte so ein Grundbuch in gewissen teilen lokal geführt sein. Lokal ist es für den Einzelnen nicht wichtig wie privat er wirklich ist. (Mein Nachbar kann fast immer in mein Zimmer gucken und ich spreche sogar darüber wen ich wähle und gewählt habe.) Wichtig ist für den Einzelnen die systematische Privatsphäre (Schutz vor NSA, Zentralbank und co.).

    Andersherum muss das Grundbuch für globale Strukturen auch global gelten. Damit hier so wenig wie möglich Privatsphäre entsteht.

    Mein wichtiges Fazit also: Wenn „digitales“ Informationsgeld dann auf verschiedene Informationskreise skalierbar. Mit der Relevanz und Größe wächst das Einsichtnahmerecht. Wichtig hierbei ist, dass ein systematischer Mechanismus gefunden wird, der soetwas sicher stellt und durch alle Verstanden wird.

    • Dazu kann ich nur die gleiche Frage stellen, die ich weiter unten auch an Sascha Huber gestellt habe:

      Wer kann eigentlich so blöd sein, jedem, der die Kontonummer kennt, Einblick in seine sämtlichen Geldgeschäfte zu geben? Ich würde das nicht tun, und ich vermute, dass dies die überwiegende Mehrheit der Menschen ebenfalls nicht tun möchte.

      Aber wenn wir schon dabei sind: Können Sie mir erklären, was es mit der neuen, abgeteilten Bitcoin Cash auf sich hat?

      • Grundsätzlich müssen in der Bitcoin Software alle Updates von allen mitgemacht werden. Das kann ein bisschen aufgeweicht werden. Aber nur bis zu einem bestimmten grad.

        Übersetzt heißt das: Wenn andere Buchungsregeln eingeführt werden, dann müssen alle mitmachen. Wenn nur die hälfte die neuen Regeln annimmt, dann hat die Hälfte ihr eigenes Geld und die andere Hälfte die nach den alten Regeln spielt hat ihr altes Geld.

        Die Spielregeln für das Bitcoin Geldsystem ist an die Regeln verknüpft. Wenn sich die Regeln ändern ist altes Geld gleich neues Geld solange man bei den neuen Regeln mitmacht.

        Eigentlich ein sehr demokratischer Prozess. Nicht jeder muss Regeländerungen mitmachen 😉
        Nur führt das evt. zum Ausschluss.

        Herr Brichta, meine obige Ausführung ist eine idealistische Spinnerei wie Sie von Philosophen geträumt wird.
        Natürlich würden Sie nie Ihre Kontonummer veröffentlichen niemals tuen…. Heute.
        Aber in anderen Strukturen mit anderen Leuten. Wieso eigentlich nicht? Ihre bedenken vor öffentlichen Transaktionen sind doch systembedingter Natur. Deshalb gibt es immer die Gegenfrage: Gibt es ein System wo es diese Bedenken nicht gibt?

        • Halten wir also fest:

          Zunächst bedarf es eines vollkommen anderen gesellschaftlichen Systems, mit „anderen Strukturen“ und mit „anderen Leuten“, bevor die Bitcoin auch nur den Hauch einer Chance hätte, als Zahlungsmittel allgemein akzeptiert zu werden. Richtig? Allerdings blieben auch dann noch alle meine Bedenken aus monetärer Sicht bestehen.

          Mein Tipp an Sie wäre also: Sorgen Sie zuerst einmal für ein anderes System, bevor Sie die Bitcoin als Zahlungsmittel erneut vorschlagen.

          Zu meiner anderen Frage finde ich in Ihrer Antwort allerdings keine befriedigende Erklärung. Ich will es deshalb erneut versuchen:

          Nach meinem Kenntnisstand wurde die Bitcoin kürzlich aufgeteilt in eine Bitcoin und eine „Bitcoin Cash“. Was bitte ist die Bitcoin Cash und auf welchen Konten wird diese nun geführt? Was kann man damit anfangen?

          • Der Tipp ist natürlich genau richtig. Ich Rede allerdings nicht vom Bitcoin. Der Bitcoin wird nicht zu einer Währung. In diesem Punkt habe ich bereits Einigkeit zwischen uns festgestellt.

            Ich bin einfach nur jung und Utopist. Ich denke gerne nach. Alleine aus dem Grund, dass ich existiere, dass Sie existieren, wird es bald eine neue Gesellschaft geben. Ich brauche mich nicht zu sorgen. 😉

            Bitcoin Cash ist bis zu einem gewissen Punkt das selbe wie Bitcoin. Die grundlegende Technologie ist die selbe wie die Bitcoin. Gleiche Kontentechnologie, gleiche Werterzeugungsstrategie.

            Bitcoin Cash hat einfach statt dem „offiziellen“ Bitcoin Softwareupgrade, ein anderes Upgrade gemacht.

            Nun gibt es keine mathematische Funktion mehr mittels derer 1 „Bitcoin Cash“ in x „Bitcoin“ umgerechnet werden kann. Die Umrechnung muss nun am Markt stattfinden.

            Behandeln kann man Bitcoin Cash also genau wie Bitcoin. Es hat sich nichts grundsätzliches geändert. Die fundamentalen Bedenken gegen eine Währung bleiben bestehen. Die systematischen Änderungen betrafen Feinheiten.

            Ich habe aber das Gefühl ich schreibe an Ihnen vorbei. Bitte teilen Sie mir genauer mit, was Sie wissen wollen.

          • Danke, vielleicht können Sie mir und den anderen Lesern beispielhaft erklären, was nach der Aufspaltung passiert ist, wenn ich zuvor 10 Bitcoin auf dem Konto hatte. Was habe ich danach auf dem Konto? Wo ist die Bitcoin Cash? Was ist sie wert? Und was kann ich damit anfangen?

  5. das könnte die zukunft sein sagt mir mein gefühl aber ich bin kein experte aber viele sehen das auch.und dazu ist es auch noch ein spekulations objekt vom feinsten

    • Ich hindere niemanden daran, diesen Experten zu folgen und sein Glück damit zu versuchen 😉

  6. Zitat
    „. Den deutschen und der deutschen Wirtschaft ging es noch nie so gut wie zu Zeiten des Goldstandard im deutschen Kaiserreich“

    Ja, das waren noch Zeiten. Keine Arbeitsrechte, gefährliche Arbeitsbedingungen, wer aufmuckte, verlor seinen Job und wer Armutsunterstützung brauchte, verlor alle politischen Rechte. Eine entspannte 90 Stunden Woche für diejenigen, die Arbeit hatten und wer dazu keinen Bock hatte, kam auf die schwarze Liste. Wurde man krank, war der Job weg. Ja, das waren noch die richtig guten Zeiten. Streiks mit der Gewerkschaft wurden noch mit dem Knüppel gelöst.

    Der Gründerkrach von 1873 und dann 17 Jahre Deflation und Wirtschaftskrise war sicher ein Spaß für die ganze Familie.

    Zum Glück kam dann ein Aufschwung, sonst könnte man die letzten 20 Jahre vorm 1. Weltkrieg nicht so verklären.

    • Ja, ja, sie haben doch recht, aber es ging ihm wohl erst mal um den Einfluss des Goldstandards. Und der war eben nicht von vornherein „katastrophal“.

  7. Ich würde nie diese Bitcoins kaufen, da es keine Kontrolle gibt.

  8. Hoffe das alles so bleibt wie es ist. Und hab mei Ruh . Bin doch keine glaskugel??

  9. Raimund Brichta, gut, sachlich und ohne Emotionen beschrieben (was bei der Bitcoinhysterie ja nicht leicht ist). Und auf die Technologie dahinter, mit der die Kurse oftmals begründet werden, hat der Bitcoin kein Patent.

    • Leider ist der Artikel zum Teil sachlich falsch. Denn um ins Bitcoin-Grundbuch zu schauen, braucht es kein großes technisches Verständnis. Zumindest sehe ich keine besonders hohe Hürde darin die Internetseite http://www.blockchain.info aufzurufen!!

      • Sie sind ein kleiner Witzbold, Sascha Huber. Wenn ich diese Seite Aufrufe, erhalte ich ein Sammelsurium von Buchstaben und Zahlen (siehe unten). Wer das mit den eindeutigen Angaben im Grundbuch vergleicht, verdreht die Tatsachen.

        Mit anderen Worten: Das Reinschauen selbst erfordert keine großen Kenntnisse. Das Verstehen aber schon.

        • Sorry, Raimund Brichta, aber ein wenig damit befassen müssten Sie sich dann schon!!

          Wenn Sie in der Suchmaske die „Kontonummer“ eingeben, erhalten Sie quasi den kompletten Kontoauszug zu diesem Konto. Das ist übrigens der Grund, warum Bitcoin pseudonym, aber nicht wie in vielen Artikeln immer behauptet anonym ist. Wenn ich Ihnen also meine Bitcoin-Kontonummer nenne, können Sie diese in der Suchmaske eingeben und genau sehen wie viele Bitcoins ich wann von welchem Konto erhalten habe und wie viele Bitcoins ich wann an welche Konten versendet habe.

          Genau deshalb gibt es ja auch Internetseiten, auf denen die größten Bitcoin-Besitzer (natürlich nicht namentlich, aber die Konten anhand deren Nummer) getrackt werden. Wenn man schon Artikel über so ein Thema schreibt, sollte man sich ggf. auch mal eingelesen haben… 😉

          PS: Für weitere Infos stehe ich Ihnen jederzeit gerne zur Verfügung.

          PPS: Ein Beispiel: Das Bitcoin-Konto mit der „Kontonummer“ 1McNsCTN26zkBSHs9fsgUHHy8u5S1PY5q3 hat der Gründer von wikipedia, Jimmy Wales, mal angelegt, um Spenden (für wikipedia) zu sammeln. Geben Sie die in die Suchmaske ein, sehen sie sämtliche Transaktionen dieses Kontos: https://blockchain.info/…/1McNsCTN26zkBSHs9fsgUHHy8u5S1…

          • Sorry, lieber Sascha Huber, aber Sie scheinen immer noch nicht verstanden zu haben, was ich mit Black Box meine:

            Dabei geht es mir überhaupt nicht um die Frage, wer wie viele Bitcoins wann wohin geschickt hat. Eine solche Nachvollziehbarkeit wäre für mich sogar ein weiteres Gegenargument gegen die Bitcoin. Denn wer kann eigentlich so blöd sein, jedem, der die Kontonummer kennt, Einblick in seine sämtlichen Geldgeschäfte zu geben?

            Aber lassen wir diesen Aspekt mal außen vor: Mir geht es um die Black Box, in der Bitcoins ENTSTEHEN, und nicht um die, in der sie gehandelt werden.

            Wie Giralgeld und Bargeld entsteht, kann ich leicht nachvollziehen. Beim Gold weiß ich zwar auch nicht, wie es entstanden ist, aber dies haben natürliche Kräfte vor Milliarden von Jahren übernommen.

            Im Ãœbrigen habe ich den Artikel genau über diejenigen Inhalte geschrieben, über die ich Bescheid weiß und zu denen ich mich nicht erst „einlesen“ muss, wie Sie behaupten. Nämlich über die monetären Gründe, aus denen die Bitcoin niemals eine normale Währung werden kann. Aber um das zu erkennen, hätten Sie sich erstmal einlesen und meinen Artikel vollständig verinnerlichen müssen 😉

  10. NACH SCHELTE VON DIMON

    JP Morgan und die Bitcoin-Connection

    JP Morgan-Chef Jamie Dimon hat den Boom um die Kryptowährung Bitcoin lautstark kritisiert (Finance Today berichtete). Dumm nur, dass seine Bank offenbar beim Vertrieb von Bitcoin-Produkten hilft. Wie Reuters meldet, ist JP Morgan Käufern und Verkäufern des Indexprodukts Bitcoin XBT zu Diensten, das den Kursverlauf des Bitcoin abbildet. Unterdessen streiten Kritiker und Befürworter, ob Bitcoins eine Zukunft haben. Das Handelsblatt hat ein Stimmungsbild zusammengestellt.

  11. In Bezug auf die Frage von Herrn Brichta: Was ist Bitcoin? Was ist Bitcoin Cash? Das gleiche oder etwas anderes?

    Bitcoin und Bitcoin Cash sind technologisch das selbe. Deshalb sind Sie (noch) gleich zu behandeln. Doch wie kommt es zu den beiden Namen?

    Das besagte Grundbuch sollte verändert werden. Die Buchungsregeln sollten angepasst werden. Das Problem: die Buchungsregeln sind fundamental mit der „Wertschöpfung“ bzw. der Bitcoin Schöpfung verknüpft. Die Leute, die die Werte schöpfen (Miner), müssen bei der Regeländerung mitziehen.

    Nun ist genau das nicht passiert. Das Gros der Miner hat beschlossen mitzumachen und eine kleine Gruppe von abtrünnigen wollte die alte Bitcoin Währung weiter haben.

    Was bedeutet das nun? Ich habe meine alte vertraute Bitcoin-Software auf dem Rechner und update diese nicht. Dann passiert nichts. Bitcoins, die ich habe, habe ich weiterhin.
    Meine Software mit der ich nun aber Bitcoin erstelle, erstellt Bitcoins, die „veraltet“ sind. Das Netzwerk wird diese nicht mehr annehmen. Wenn ich mich nun also melde und sage ich habe einen neuen Bitcoin gefunden, dann wird das Netzwerk keinen Grundbuch Eintrag setzen wollen, weil meine Software zu alt ist.

    Je nachdem welche Schöpfungssoftware und welches Netzwerk ich nun einsetze heißen meine erstellten Coins Bitcoin, Bitcoin Cash, Ethereum, LiteCoin usw…

    Der Einsatz der erstellen Coins ist weiterhin fraglich. Wenn jemand einen Wert in den erstellen Coins sieht, wird er einen Preis dafür bezahlen.

    • Wenn das Bitcoin-Netzwerk die neuen Coins nicht mehr annimmt, kann man diese dann einfach in ein anderes Netzwerk übertragen? Oder muss ein neues dafür geschaffen werden? Gibt es denn schon Bitcoin-Cash-Coins? Wenn ja, wo?

      • Nein. Durch Abspaltung entsteht ein neues Netzwerk, dass nicht mehr kompatibel ist. Alle Coins sind immer mit einem bestimmten Netzwerk verbunden. Ohne das Netzwerk ist nichts mehr wert.

        BitCoin Cash können mit BitCoin Cash Software gehandelt und erzeugt werden. Bestimmt gibt es auch schon dritte die diesen Schritt erleichtern.

        • Okay, gibt es denn schon ein Bitcoin-Cash-Netzwerk? Oder wird dieses erst entstehen, wenn die ersten Bitcoin-Cash-Coins erzeugt worden sind?

          • Ja gibt es! So ein Netzwerk entsteht nicht auf Absprache, wie wir Sie kennen. Wir schreiben uns eine Email und sagen, dass wir ein Netzwerk sein wollen. Im Internet funktioniert das anders: Jeder der die „Sprache“ des Netzwerk spricht, ist teil von dem Netzwerk. Und bei BitCoin haben viele Leute auf beiden Seiten angefangen die Sprache des entsprechenden Netzwerks zu sprechen (bzw. ihre Sprache bewusst nicht gewechselt).
            Ein Großteil wird auch beide Sprachen zur Sicherheit sprechen.

          • Dann müsste es doch auch einen Link zu diesem Netzwerk geben, mit dessen Hilfe man Transaktionen nachvollziehen kann?

  12. Kryptowährungen(Bitcoins) sind doch schon längst Währungen mit denen man bezahlen kann weltweit. Gibt sogar genügend Anbieter die Kryptos nehmen und diese dann in die Währung umwechseln welche der Verkäufer will.

    Und ja es gibt schon Bitcoin Cash. BCH ist das Symbol.

    • Es geht doch nicht darum, ob jemand Bitcoins als Bezahlung akzeptiert. Es geht vielmehr darum, ob eine nennenswerte Zahl an Menschen bereit ist, damit auch zu BEZAHLEN. Das ist definitiv nicht der Fall. Und es wird aufgrund der von mir genannten Gründe auch niemals der Fall sein. Die meisten Bitcoin-Besitzer nutzen die Bitcoin zum Horten und zum Spekulieren.

      • Noch nicht aber seit Anbeginn 2009 werden es von Jahr zu Jahr mehr. Und in ein paar Jahren werden die Menschen gar nicht bemerken das sie mit Kryptos bezahlen weil es viel nutzerfreundlicher ist als momentan mit den kryptografischen Adressen. Und das kryptografisch, dezentrale läuft alles im Hintergrund ab. Oder denken Sie die Masse kann ihnen erklären wie das momentan mit dem SWIFT usw abläuft etc? 🙂

        • Nochmal: Die Abläufe im Hintergrund sind das kleinste von den Hindernissen, die ich angesprochen habe. Die deflatorische Komponente (sowohl in der Menge als auch Preis) sowie die vollkommen gläserneren Konten wiegen weitaus schwerer.

          • Gibt genügend Kryptowährungen die Ihre angesprochenen „Probleme“ nicht haben. Manche sind inflatorisch. Manche sind fest begrenzt. Manche sind gläsern, manche sind komplett anonym. Also wo soll es da Hindernisse geben?

          • Ganz einfach: Ich rede hier ausschließlich über die Bitcoin, weil darüber zurzeit jeder redet. Um das Gewusel der unzähligen anderen Kryptos kümmere ich mich nicht. Erst wenn eine von denen mal eine größere Bedeutung erlangen sollte, würde ich mich mit ihr befassen.

  13. Hallo Leif Scheppelmann, kann mann auch irgendwo erkennen, was so ’ne BCH derzeit wert ist?

  14. Sehr guter Artikel. Mit einer wichtigen Ergänzung: „Ein Zahlungsmittel, das nachhaltig Verwendung finden soll, muss eine einigermaßen stabile Wertentwicklung aufweisen.“ Nun ja, das scheint einerseits plausibel, aber andererseits ahistorisch: Alle Währungen unterliegen einer gewissen Inflation (=Wertminderung). Und auch in Ländern, in denen die Inflation höher ist, bleibt die Landeswährung anerkannt. Und das hat einen Grund – und der liegt noch eine Etage tiefer:
    Ein Zahlungsmittel, das nachhaltig Verwendung finden soll, muss vor allem vom Staat akzeptiert werden! Für Steuerzahlungen. Klingt simpel, ist aber das Rückgrat einer jeden Währung: Der Staat hat das Gewaltmonopol und treibt damit die für ihn nötigen Abgaben ein. Das wird er (siehe Gewaltmonopol) immer durchsetzen können. Und deswegen brauchen alle Besteuerten eine Währung, die er akzeptiert. Hinzu kommt noch der etwas weichere Faktor, dass der Staat einen Annahmezwang aussprechen kann („gesetzliches Zahlungsmittel“). Beides ist selbstverständlich für Bitcoin & Co nicht gegeben. Das sind weitere Gründe, weswegen sie bestenfalls Spekulationsobjekte, aber niemals echtes, allgemein akzeptiertes Geld werden können (es sei denn, Staaten fangen an, den Bitcoin zur staatlich akzeptierten Währung auszurufen – aber dann greifen die anderen vom Autor genannten Restriktionen).

    • ganz richtig, lieber Kris Kunst. Wegen der Inflation habe ich auch geschrieben „einigermaßen stabile Wertentwicklung“. Mit ein bisschen Inflation kann eine Währung recht lange überleben. Im Falle Bitcoin haben wir es aber mit dem Gegenteil zu tun, mit Deflation. Ein bisschen davon wäre auch noch okay, aber bei der Bitcoin ist diese Deflation heftig.

      • Lieber Herr Brichta, zunächst mal mein Kompliment: Wie Sie hier auf die Kommentare eingehen und die Kommentierer ernst nehmen, finde ich vorbildlich!Und es entstehen auch richtig gute Diskussionen daraus.
        Zum Inhalt: Ihre Antwort von oben ergänzt meinen Kommentar, ich bin einverstanden – und füge mal einen spannenden Punkt hinzu, der nämlich genau an dieser deflationär wirkenden Geldmengenbeschränkung ansetzt: Wenn wir mal die Knappheit unserer natürlichen Ressourcen ernst nehmen und im Wirtschaftssystem (bzw. sogar beim Geld direkt) berücksichtigen würden, gebräuchten wir da nicht eine gebundene, eben nicht beliebig vermehrbare Währung? Nur, dass wir es nicht an schädliche Goldproduktion oder sinnlose Codeproduktion koppeln, sondern z.B. an Kohlenstoff-Verbrauch oder Klimagas-Emission – also ein Ressourcengeld (wie es sinngemäß Franz Groll entwickelt hat). Natürlich stellt sich in einem System, das davon lebt, dass private Kapitalgeber Investitionen finanzieren (und private Unternehmen sie vornehmen) da gleich wieder die Deflations- und Kollapsfrage („Investitionsstreik“). Womit wir bei des Pudels Kern ankommen: Lässt sich ein stark sinkender Ressourcenverbrauch vielleicht gar nicht mehr in einem System mit privatem Kapital bewerkstelligen (ohne Kollaps und soziale Verhehrungen), sondern ist die Umstellung auf öffentliches Kapital (das nicht gewinnorientiert sein muss, sondern sogar Verluste in Kauf nehmen kann) nicht sogar eine zwingende Voraussetzung für eine relativ sanfte Landung? Dazu würde mich sehr Ihre wohlbegründete Meinung interessieren! Herzliche Grüße Kris Kunst.

        • Ihre Gedankengänge in allen Ehren, lieber Kris Kunst, aber über die Abschaffung von privatem Kapital mache ich mir derzeit keine Gedanken. Ich bleibe lieber bei dem, was ich für realistisch halte.

    • Sie übersehen dabei, daß der Staat, bzw. die meisten seiner Organe, dieses Zahlungsmittel mit Annahmezwang gar nicht mehr annimmt. Damir wäre der Euro nach ihrer Aussage heute schon kein echtes, allgemein aktzeptiertes Geld mehr.

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