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Börsenausblick: Comeback in Sicht

5. Januar 2019 - Raimund Brichta in Allgemein | 130 Kommentare

Die wenigsten Leute kümmern sich um ihr Geschwätz von gestern. Ich schon. Deshalb zuerst ein Blick zurück auf das, was ich im Ausblick für 2018 geschrieben hatte:

Anfang Januar hatte ich die Erwartung, „dass bis in den März hinein, möglicherweise auch bis zum Sommer, die Börsenampeln auf grün stehen.“ Damit traf ich zwar nicht voll ins Schwarze, aber realitätsfern war dieser Ausblick auch nicht. Die Ampeln sprangen schon im Februar auf rot und damit gut vier Wochen früher, als ich das für möglich gehalten hatte. Danach sprangen sie aber wieder auf grün, und der DAX kletterte bis Juni noch einmal über 13.000 Punkte.

Mein Ausblick für die zweite Jahreshälfte traf dann voll ins Schwarze: „Allerdings könnte sich die zweite Jahreshälfte von der des vergangenen Jahres deutlich unterscheiden. Die Gefahr, dass es im zweiten Halbjahr heftiger rappelt, schätze ich 2018 nämlich größer ein als 2017.“ Wie heftig es gerappelt hat, zeigt der DAX-Absturz von über 13.000 zur Jahresmitte auf 10. 559 am Jahresende.

Soweit der Rückblick. Wie aber wird 2019 verlaufen? Auch hier scheue ich vor einer konkreten Aussage nicht zurück.

Handelskrieg und Brexit hin, Italienkrise her – die entscheidenden Impulse für die Börsen dürften in diesem Jahr aus anderer Richtung kommen: von den Notenbanken, vor allem von der amerikanischen. Und hier wird alles davon abhängen, wann Notenbankchef Powell einsieht, dass er die Zahnpasta nicht zurück in die Tube kriegt. Dass er also das Geld, das die Notenbank seit der Finanzkrise in die Märkte gepumpt hat, nicht wieder einsammeln kann (mehr dazu hier).

Dies ist das entscheidende Experiment, das er derzeit versucht und an dem er scheitern wird. Dass er gleichzeitig die Zinsen erhöht hat, macht die Sache zwar nicht besser, die Zinsen sind aber das kleinere Problem. Denn Zinsen senken und erhöhen die Notenbanken schon seit mehr als hundert Jahren. Darin haben sie Erfahrung.

Noch nie zuvor haben sie aber den Zahnpastaversuch gemacht. Noch nie zuvor haben sie ihre Bilanzsummen dermaßen aufgebläht wie seit der Finanzkrise, und dementsprechend haben sie auch
noch nie zuvor versucht, diese wieder erheblich zu schrumpfen.

Der Fachbegriff Bilanzsumme mag dem Laien wenig sagen. Deshalb hier im Klartext, was sich dahinter verbirgt: In dem Maße, in dem die Notenbanken ihre Bilanzsummen aufgebläht haben, haben sie Notenbankgeld in Umlauf gebracht. Und in dem Maße, wie sie die Bilanzsummen wieder verringern, würden sie dieses Geld vernichten. Das hat es in diesem Ausmaß noch nie gegeben.

Deshalb stellt es ein noch nie dagewesenes Experiment dar.
Die Konstruktionsweise unseres Geldsystems lässt eine Geldvernichtung in diesem Ausmaß aber nicht zu, ohne das gesamte System in den Abgrund zu stürzen. (Warum das so ist, hatte ich ebenfalls hier beschrieben.) Zu dieser Erkenntnis muss Powell noch kommen.

Solange er kein Einsehen hat, wird es an den Börsen holprig bleiben. Ich setze jedoch darauf, dass ihm im Lauf des Jahres ein Licht aufgehen wird. Dann wird er das Experiment stoppen. Und spätestens dann dürften auch die Börsenampeln wieder auf grün springen.

Das bedeutet: Anfang des Jahres könnten die Ampeln noch rot zeigen und allenfalls vorübergehend mal auf gelb springen. Mit grün rechne ich erst im weiteren Verlauf. Die zweite Jahreshälfte könnte dieses Mal sogar deutlich besser werden als die erste. Und der DAX könnte am Jahresende deutlich höher stehen als zwölf Monate zuvor – selbst wenn er erst noch einmal tiefer rutschen sollte,

meint Ihr
Raimund Brichta

130 Kommentare

  1. Hhm., könnten nicht die gestrigen Erläuterungen von Herrn Powell auch schon das erste Halbjahr in einem günstigeren Licht erscheinen lassen? Er hat ja schon etwas dazugelernt.

    • Erstens habe ich den Ausblick tatsächlich vor Powells gestrigen Äußerungen geschrieben. Das tut aber m. E. nichts zur Sache, da ich nicht geschrieben habe, dass Powell erst im zweiten Halbjahr sein Experiment beenden wird. Ich habe lediglich geschrieben, dass das zweite Halbjahr an der Börse besser werden könnte als das erste. Das sind doch zwei verschiedene Paar Schuhe, oder?

      Im Übrigen hat Powell gestern nur angedeutet, dass er geeignete Maßnahmen ergreifen würde, wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dies erforderlich machen. Er hat nicht gesagt, dass dies jetzt schon der Fall ist. Also warten wir erst einmal in Ruhe ab.

      Und was die Börse betrifft, ist eine V-Umkehr eher selten, wenn auch nicht unmöglich. Im Regelfall gibt es zuerst eine Bodenbildung. Also rate ich dazu, auch hier in Ruhe abzuwarten.

      • „Wo der Boden ist, weiß man immer erst hinterher“….hat mir mal ein bekannter Börsenexperte verraten.😉

        • Das ist eine Binsenweisheit, die sich allein aus der Tatsache ergibt, dass niemand die Zukunft vorhersehen kann.

      • Ein Leben ohne V-Umkehr ist möglich…aber sinnlos 😁.

        • Ihre Freude, die ich übrigens teile, in allen Ehren. Aber auch jetzt liegt noch lange kein Beleg für eine V-Umkehr vor. Auch andere Bodenbildungsformationen sind möglich – zum Beispiel eine umgekehrte SKS-Formation.

          • Also lieber Herr Brichta, nie würde ich mich trauen hier eine charttechnische Prognose abzugeben. Habe lediglich angemerkt, daß ein Börsianerleben ohne V-foermige Erholung freudlos verläuft. Im übrigen ist im Netz bezüglich des s u p 500 bereits seit 17.1. v. einer V-foermigen Erholungsbewegung -wenn auch nicht vollendet- die Rede. Dabei ist die aktuelle Entwicklung noch gar nicht beruecksichtigt…s. Finanzmarktwelt R.S.Mueller v. 17.1.19.

          • Ach wissen Sie, es kommt immer darauf an, welchen Zeitraum man betrachtet. Was im Netz geschrieben wird, ist für mich nicht bedeutend. Da steht viel.

            Wenn ich von einer V-Umkehr rede, dann meine ich damit, dass die gesamte Talfahrt seit Oktober ohne längere Bodenbildung beendet werden müsste. D. h. der Markt müsste jetzt ohne größere Rückschläge wieder zu den alten Hochs zurück.

            Die Leute im Netz meinen vermutlich eine „kleine“ V-Umkehr. Mit ihr wurde lediglich der Durchfall durch die 2.600er-Marke seit Mitte Dezember wieder wettgemacht. Dies ist für mich aber eher eine Korrekturbewegung als eine V-Umkehr. Zu letztere gehört – wie gesagt – mehr.

        • Bestimmte Gewinne werden auch wieder sehr schnell realisiert werden. Keine Sorge.

          • Richtig, deshalb Bodenbildung abwarten 😉

  2. Ihre Argumente sind die logische Fortsetzung, wenn man Ihr Buch kennt und weiß, wie Sie über die Geldtheorie denken. Diesbezüglich schließe ich mich Ihrer Meinung an. Die Folgerung, dass wenn die Notenbanken so handeln, wie sie nach Ihrer Meinung nach handeln müssen, ist die, dass die Börse und Wirtschaft sich weiter nach oben entwickelt. Dies unabhängig davon, dass wir die letzten 10 Jahre den längsten und größten Aufschwung aller Zeiten hatten (Börse und Wirtschaft). Dann hab ich eine Frage an Sie. Gibt es dann jemals wieder eine Rezession, wenn die Notenbanken einfach weiter Geld drucken, wie seit 2010 ff. es gemacht wurde? Und wenn nein, warum ist man dann nicht schon früher darauf gekommen, ohne Unterbrechung Geld zu drucken? Die Inflationsraten sind seit Jahrzehnten im Rückwertsgang (Schwellen- und Entwicklungsländer ausgenommen). Ich denke so langsam, dass meine VWL Semester (neben der Banklehre hatte ich BWL studiert) umsonst waren. Alle Bücher kann man getrost in den Müll schmeißen. Überspitzt ausgedrückt. Viele Grüße Rainer Kraushaar

    • Solange Sie unser Buch nicht in den Müll schmeißen, wäre das in Ordnung 😉

      Allerdings habe ich darin nicht geschrieben, dass die Notenbanken jegliche Rezession verhindern. Das tun sie definitiv nicht. Fest steht jedoch, dass die Rezessionen seit Aufgabe des Goldstandards seltener und weniger scharf geworden sind. Die Notenbanken greifen schließlich schon länger ein als seit 2008. Neu war diesmal nur, dass sie bei Zinsen von 0 angelangt waren und deshalb aufs Ankaufen von Anleihen übergingen. Dies lässt sich in künftigen Krisen nicht nur fortsetzen, sondern auch noch auf Aktien, Immobilien und alles andere ausdehnen, was nicht niet und nagelfest ist.

      Und selbst dann hätten die Notenbanken ihr Pulver noch nicht verschossen. Direkte Geldtransfers an die Wirtschaftsdubjekte via Helikopter werden auch noch kommen, bevor der Zusammenbruch kommt.

    • Jedes BWL oder VWL Studium ist umsonst. Ich kenne niemanden, der das studiert hat und etwas kann. Er hat nur einen Titel und eine Wissenschaft, die sich alle 10 Jahre widerlegt. Und wir hatten keine größten Aufschwung aller Zeiten. Wir hatten den stärksten Anstieg von Hartz 4 aller Zeiten. Man muss nur anders gucken. Nach Abzug von Mieten sind die meisten am Arsch. Geschichtlich gab es so etwas schon öfters. Es endete in Populismus,Krieg und Aufstand. Nur falls jemand meint, die Mieten können ewig weiter steigen. Es wird einen Preis haben. Wir sind näher an 1938 als viele glauben. Die Mieten müssen nur weiter steigen. Wir schnallen nicht mal was wir tun. Die Demokratie ist gefährdet. Wir übersehen es einfach.

      • Dass ein VWL-Studium völlig für die Katz ist, möchte ich bestreiten. Mir hat es zumindest einige gute Grundlagen geliefert, auf denen es sich aufbauen lässt. Vieles lernt man jedoch im Studium nicht. Das ist dann Sache der Weiterbildung. Dafür können die im Studium erworbenen Grundlagen nützlich sein.

        Die geschichtlichen Parallelen zum Zeitraum 1935-1940 sehe ich auch. Dazu hier ein interessanter Artikel.

        Allerdings haben die Notenbanken noch die Möglichkeit, das schlimme Ende hinauszuzögern, in dem sie zum einen Stufe zwei, das Quantitative Easing, bis zum Exzess ausweiten. Es gibt noch Vieles, das sie aufkaufen können. Und wenn Stufe zwei ausgereizt ist, können sie noch zu Stufe drei übergehen: Dem Helikoptergeld, das direkt auf die Konten der Bevölkerung gebucht wird.

        Letzteres hat einen entscheidenden Vorteil: Während von Stufe zwei hauptsächlich die Besitzenden profitieren, lassen sich in Stufe drei die Besitzlosen sogar bevorzugen (je nach Ausgestaltung). Die nächsten Jahre und Jahrzehnte werden sehr interessant.

  3. Vielen Dank Herr Brichta für die Analyse!

    Haben Sie da aber nicht die gestrigen Aussagen von Herrn Powell vergessen, mit einfließen zu lassen?! Er hat zwar noch nichts offiziell gemacht, aber doch schon die geldpolitische Wende angedeutet bzw. nicht nur den Stopp des Geldentzuges, sondern auch bereits die Möglichkeit erwähnt, wieder Geld in Markt auch pumpen zu können…

    Es besteht also die Möglichkeit, dass wir gar nicht bis zum zweiten Halbjahr warten müssen, sondern nach dem Kursrutsch 2018 mit den Äußerungen jetzt bereits zum Jahresanfang (selbst andere Notenbanken haben sich auch geäußert und China beginnt auch schon mit Maßnahmen), dass die Börsenampeln aktuell vielleicht auf gelb bereits gesprungen sind und in den nächsten Wochen bereits die Grünphase beginnt…

    • Erstens habe ich den Ausblick tatsächlich vor Powells gestrigen Äußerungen geschrieben. Das tut aber m. E. nichts zur Sache, da ich nicht geschrieben habe, dass Powell erst im zweiten Halbjahr sein Experiment beenden wird. Ich habe lediglich geschrieben, dass das zweite Halbjahr an der Börse besser werden könnte als das erste. Das sind doch zwei verschiedene Paar Schuhe, oder?

      Im Übrigen hat Powell gestern nur angedeutet, dass er geeignete Maßnahmen ergreifen würde, wenn die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dies erforderlich machen. Er hat nicht gesagt, dass dies jetzt schon der Fall ist. Also warten wir erst einmal in Ruhe ab.

      Und was die Börse betrifft, ist eine V-Umkehr eher selten, wenn auch nicht unmöglich. Im Regelfall gibt es zuerst eine Bodenbildung. Also rate ich dazu, auch hier in Ruhe abzuwarten.

      • Die gestrigen Aussagen (FED) , Maßnahmen(China) und Daten (US Jobreport) beeinflussen sehr wohl den Jahresverlauf. Der Faktor PSYCHOLOGIE hat einen positiven Schub bekommen, zumindest temporär.

        Auf welchen Markt / Indizes bezieht sich Ihre Jahresprognose, Herr Brichta? Nachdem das letzte Jahr doch einige Unterschiede vorhanden waren wäre eine Präzisierung diesbzgl interessant – ähnlich wie bei den Kollegen auf Money.de

        Vielen Dank für Ihre Einschätzungen.

        • Ich erwähnte bereits, dass sich der S&P letztendlich auch für den Weg nach unten entschieden hat. Das bedeutet, dass das temporäre Auseinanderlaufen „der eine hoch, der andere runter“ damit beendet ist. Die Haupt-Märkte sind wieder im gewohnten Gleichklang.

          Folglich geht es 2019 allenfalls um die langgewohnte Frage, welche Indizes weniger verlieren als andere und welche anschließend stärker steigen als andere. Um mit der letzten Frage anzufangen: Aufgrund der höheren Verluste und der damit einhergehenden stärkeren Unterbewertung traue ich dem DAX in der nächsten Erholung prozentual mehr zu als dem S&P. Ob er vorher noch einmal stärker verliert, ist allerdings offen, da er in dieser Hinsicht schon ordentlich vorgelegt hat.

  4. Eine Argumentation nach dem Motto „was nicht sein kann, das nicht sein darf“, Herr Brichta. 😉

    Grüße von einem Shorty

    • Diesen Kommentar verstehe ich nicht, lieber Shorty. Erstens halte ich es – wie beschrieben – durchaus für möglich, dass es erst noch weiter in die Grütze geht, bevor es wieder besser wird. Und zweitens könnte Powell selbstverständlich auch uneinsichtig bleiben und den Systemcrash herbeiführen. Damit rechne ich allerdings nicht. Das ist alles. Von „was nicht sein kann, das darf nicht sein“ ist nirgendwo die Rede.

  5. Was halten wir davon, dass Marcus Koch uns in einen Bärenmarkt sieht ?

  6. Schön geschrieben, Raimund. Ich sehe das genauso, wie du.

    Auf wieviel Punkte kann deiner Meinung nach der Dax bis Ende des Jahres steigen?

    • Es gibt tatsächlich Zeiten, in denen ich konkrete DAX-Jahresverlaufsziele (keine Jahresendziele) ausgebe. Interessanterweise traf ich in der Vergangenheit damit sogar häufig ins Schwarze. Aber dazu müssen die Umstände für mich entsprechend klar sein. Dies ist in diesem Jahr – wie schon im letzten – nicht der Fall.

  7. Wenn man ihre „konkrete Aussage“ durchliest und mehrfach wiederholt „könnte und dürfte“ liest, ist das nichts anderes als im Kaffeesatz stochern. Also warme Luft wie von jedem anderen „Seher“ auch.

    • Da muss ich Ihnen widersprechen. Ich habe ein konkretes Szenario geschildert. Dass ich dazu die Vokabeln „könnte“ oder „dürfte“ verwendet habe, ist einzig und allein der Tatsache geschuldet, dass es für den Blick in die Zukunft keine absolute Sicherheit gibt. Selbstverständlich handelt es sich um Annahmen, die in der Zukunft bestätigt oder widerlegt werden können. Hätte ich geschrieben, es „wird“ so kommen, hätte ich mich tatsächlich als „(Hell-)Seher“ verkauft, der ich nicht bin und auch nicht sein will.

      • Das ist das Blabla der Wichtigtuer.

        • Kein BlaBla, sondern eine ehrliche Aussage. Schauen Sie sich mal die Einschätzungen der anderen bekannten Kollegen an auf money.de.

          Da die Notenbanken nicht mehr kollektiv feuern und die FED die Bilanzsumme senkt, ist Obacht angesagt. Wie ist denn Ihre Einschätzung für 2019?

        • Lieber Christian, wer selbst nicht einmal ein Blabla zustande bringt, sollte sich über das Blabla anderer nicht beschweren.

  8. Ich denke der Machtkampf zwischen China und Amerika steht hier im Vordergrund.

    Amerika wird mit zinsanhebungen, sämtliches Kapital das in China investiert wurde,wieder abfließen lassen. Die Vorläufer sind jetzt schon zu sehen. Den Angaben zu Wachstumsraten aus China sind überhaupt nicht zu vertrauen. Sollte das dieses Jahr passieren werden wir uns um rote Ampeln keine Gedanken machen müsssn

    • Und was ist, wenn beide Seiten einsehen, dass sie in diesem Machtkampf – zumindest derzeit – beide nur verlieren?

      • Amerika wird mit Sicherheit einiges verlieren. So wie es in einer Krise nun mal üblich ist. Bei China wird es wohl anders aussehen. Die paaralelen zu Japan dürfen gerne beachtet werden.

        • Ob ein Staat als Kollektiv insgesamt verliert, ist vielen Politikern im Westen mittlerweile sehr egal. Sie achten auf eine positive Berichterstattung, damit sie wiedergewählt werden. Die Berichterstattung liegt in der Hand weniger Medienkonzerne.

          Zu Amerika vs. China sei folgendes gesagt:
          Hier geht es um die Frage, wer im 21. Jahrhundert Weltmacht wird.
          a) Wenn sich die Eliten in den USA darauf verständigen, dass sie die USA als Weltmacht beibehalten wollen, müssten sie den Handelskrieg gemeinsam mittragen.

          b) Wenn sich die Eliten in den USA jedoch nicht einig sind, ob sie temporäre Verluste aufgrund des Handelskrieges hinnehmen wollen, wäre ein Kompromiss im Handelsstreit möglich.

          Die Medienkonzerne schreiben meistens, dass die USA viel zu verlieren hätten bei einem Handelskrieg und ohnehin Trump an allem Schuld ist. Freihandel preisen sie als Allheilmittel an, und die Bevölkerung fängt an es zu glauben. Deshalb sehe ich Variante b) als möglich an, in Kombination mit meinem Eingangssatz.

  9. Eine Daxprognose am Jahresanfang für das laufende Jahr ist wie ein Lotteriespiel; nur wenige ziehen den Hauptgewinn.
    Die Rolle der Notenbanken wir alzu oft total Überschätzt. Viel einflußreicher auf die Kurse sind Politik und welche Alternativen es zu Aktien gibt. Meine Prognose: Bis zum Brexittermin wird der Dax nicht über die 11000 Pkt kommen. Danach wird er eher Richtung 9000 Pkt. wandern. Die EZB muß langsam die Zinsen erhöhen, dann sieht es für Aktien noch schlechter aus. Die verspätete Jahresendrally am vergangenen Freitag findet nächste Woche ein jähes Ende. Ich freue mich auf ein holpriges Börsen Jahr. Hin und her macht die Taschen voll und leer. (:-)

    • Einen „Hauptgewinn“ möchte ich gar nicht. Wenn ich in etwa so treffsicher bin wie im Vorjahr, wäre ich schon sehr zufrieden 😉

  10. Herr Brichta, Sie schreiben: „Und hier wird alles davon abhängen, wann Notenbankchef Powell einsieht, dass er die Zahnpasta nicht zurück in die Tube kriegt.“

    Was, wenn Powell einer anderen Agenda folgt?

    Zur Erinnerung: Unter Obama wurden in acht Jahren nur ein Mal die Zinsen erhöht. Trump war gewählt, aber noch nicht richtig im Amt, da begann bereits die Zinserhöhungskaskade.

    Könnte es nicht sein, dass hinter den Kulissen Druck durch Lobbyisten ausgeübt wird? Und zwar seitens des Establishments (wo ich auch Powell eher verorte), das lieber heute als morgen Trump zum Teufel jagen möchte.

    Wäre es da nicht opportun, in der Zeit vor der nächsten Wahl eine Krise heraufzubeschwören, um Trump abzuschießen?

    Macht man es über Amtsenthebungsverfahren o.ä., würde er für seine eingefleischten Anhänger eher zum Märtyrer gemacht.

    So könnte man ihn bequem für die Misere verantwortlich machen und den Wähler die Sache erledigen lassen.

    Gleichzeitig würde ein Exempel statuiert, nach dem Motto:
    „Seht her, was dabei herauskommt, wenn Ihr Euch gegen uns versündigt und auf solche Hallodris hereinfallt!“

    Was halten Sie von meiner „Verschwörungstheorie“?

    • Ich schaue mir Verschwörungstheorien zwar immer mal gerne an, folge ihnen in der Regel aber nicht. Wenn das “Establishment“ wirklich hinter allem stecken würde, hätte es Trumps Wahl auch gleich verhindern können.

      • Herr Brichta, das Establishment hat auch nicht damit gerechnet, dass sich die Bevölkerungsmehrheit der Briten für den BREXIT entscheidet. Deshalb hat der damalige Ministerpräsident Cameron seinerzeit das Referendum in Auftrag gegeben.

        Genauso wenig hatte das Establishment es für möglich gehalten, dass ein Rabauke wie Doland Trump US-Präsident wird – alle waren sich sicher, dass Clinton gewinnen wird.

        Ich denke ähnlich wie Frank Sauer. Logisches Querdenken zeugt von Intelligenz, wird vom Mainstream gerne als „Verschwörungstheorie“ diffamiert.

        Vom globalen Freihandel profitieren wenige, nämlich die Besitzer der Großkonzerne, während die Mehrheit gegeneinander ausgespielt wird (Lohndumping). Weshalb wurde denn ein Trump gewählt? Weshalb gehen in Frankreich die Gelbwesten auf die Straße? BREXIT, Italien etc pp lassen ebenfalls grüßen. Trotz EU-Binnenmarkt (= Freihandel) klafft die Schere arm vs reich auseinander.

        Ein Absturz würde Trump in die Schuhe geschoben werden, als Lösung würde Freihandel verkauft werden.

        Ob sich das Establishment einig ist weiß ich aber ebenso wenig wie Sie. Trump wurde schließlich von bestimmten Kreisen ebenfalls unterstützt. Insofern bleibt es spannend…:-)

        • In meinem Artikel geht es nicht darum, wem die Schuld für eine nächste Rezession in die Schuhe geschoben werden könnte. Und es geht auch nicht um die nächste Rezession selbst. Die kommt früher oder später ohnehin.

          Mir geht es einzig und allein um den Umstand, dass ein unbeirrtes Festhalten an der Fed-Bilanzverkürzung letztlich zum Systemzusammenbruch führen würde – also zu viel mehr als einer bloßen Rezession.

          Ein solcher Zusammenbruch kann aber nicht im Interesse der Fed sein – egal ob man Trump eins auswischen will oder nicht. Und nur deshalb dürfte Powell früher oder später mit dem Experiment aufhören. Das ist mein Punkt.

  11. Hallo Herr Brichta,

    ich denke, dass Sie in Ihrem Ausblick , die äußerst negativ zu beurteilenden globalen makroökonomischen Daten bzw. Indikatoren außer Acht lassen. Dazu gehört im übrigen die Tatsache, dass wir uns in einem späten Stadium eines überlangen Konjunkturzyklus befinden. Ebenso gehört dazu die Tatsache, dass die Überschuldung der öffentlichen Haushalte, der Unternehmen und in einigen Ländern auch der Privathaushalte ein nie dagewesenes Ausmaß erreicht hat. Das ist auch ein Ergebnis der verfehlten Geldpolitik der Notenbanken nach 2008, die zu einer extremen Fehlallokation von Kapital geführt hat. In der Konsequenz werden wir ausgehend von einer konjunkturellen Rezession in eine deflationäre Depression übergehen und entsprechende gigantische Verluste an allen Kapitalmärkten, zunächst am stärksten an den Aktienmärkten, etwas verzögert aber auch an den Bondmärkten. Dieser Vorgang wird rückkoppelnd selbstverstärkend ablaufen. Es stellt sich die Frage, wie effektiv ein Gegensteuern der Notenbanken sein kann. Die EZB ist auf absehbare zu einem effektiven Gegensteuern nicht in der Lage, da sie weit behind the curve ist. Eine interessante Frage ist, ob und wenn ja ein mit Sicherheit zu erwartendes Gegensteuern der PBoC wirksam sein wird. Ich erwarte das nicht. Die FED ist noch am besten positioniert, wird aber mit rein geldpolitischen Maßnahmen nicht gegensteuern können, sondern nur mit massiven direkten Eingriffen in die Märkte, darunter Schuldenerlasse und weitergehende Übernahmen insolventer Unternehmen aka Notenbank Sozialismus, die BoJ macht es gerade in „kleinem“ Maßstab vor.

    • Inwieweit die Notenbanken noch die Power zum Gegensteuern haben, hatte ich weiter oben schon beschrieben. Stufe zwei ist noch lange nicht ausgereizt, und selbst dann, wenn dies der Fall sein wird, wird höchstwahrscheinlich Stufe drei zum Einsatz kommen (Helikoptergeld).

      • Meines Erachtens irren Sie sich, Herr Brichta, und zwar, weil Sie, wie die meisten Ökonomen, Notenbanker und Wirtschaftsjournalisten, nicht wirklich verstehen, was Geld ist. Geld ist ein Gut, kein Mantel, der über die Güter gelegt ist. Wie jedes Gut unterliegt es dem Gesetz vom abnehmenden Grenznutzen. Dieser Sachverhalt wird das Gegensteuern der Notenbanken erheblich erschweren. Das kann man heute schon bei den weitgehend wirkungslosen geldpolitischen Maßnahmen der BoJ sehen, die alle geldpolitischen Mittel, die Sie angeführt haben, eingesetzt hat. Ähnliches werden Sie noch dieses Jahr, wenn auch etwas anderen Gründen, bei der PBoC erleben, deren nächster ‚Stimulus‘ gleichgültig in welcher Größenordnung, schon nach kürzester Zeit wirkungslos verpuffen wird. Die EZB ist – im übrigen eingestandenermaßen – nicht in der Lage auf eine Rezession im EURO Raum zu reagieren sowohl aus strukturellen Gründen als auch aufgrund ihrer bisherigen massiv verfehlten Geldpolitik. Dazu kommt natürlich noch der zunehmende Verlust der Zustimmung zum EURO in den europäischen Mittelmeerländern und in Frankreich, der auf den Handlungsspielraum der EZB Auswirkungen hat.

        • Ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten, lieber Dan Kurth, aber es wäre schön, wenn Sie sich zuerst über meine Arbeiten informieren würden, bevor Sie behaupten, ich wüsste nicht, was Geld ist.

          Ich muss im Gegenzug eher annehmen, dass Sie nicht den vollen Durchblick haben. Sonst würden Sie z. B. nicht schreiben, dass die Maßnahmen der BoJ „wirkungslos verpuffen“. Denn es geht bei diesen nicht darum, etwa die Wirtschaft anzukurbeln oder sonstige positive okönomische Auswirkungen zu zeitigen. Mitnichten. Sie dienen einzig und allein dem Ziel, den Zusammenbruch des Systems so lange wie möglich hinauszuzögern.

          In dieser Hinsicht sind die Maßnahmen sehr wohl wirkungsvoll – und das schon seit über zwei Jahrzehnten. Oder ist das japanische Geldsystem bereits zusammengebrochen? Hat es dort in den letzten 20 Jahren eine Währungsreform o. ä. gegeben? Nicht, dass ich wüsste.

          Nur dafür taugen diese Maßnahmen – für mehr nicht. Und nur dafür taugen alle die Maßnahmen, die wir von Fed, EZB und Co in den nächsten Jahren erwarten können. Sie dürfen nicht den Fehler begehen, diese Maßnahmen an etwas zu messen, für das sie nicht geeignet sind.

          • Sehr geehrter Herr Brichta,
            Ihr ursprünglicher Artikel bezog sich auf einen von Ihnen erwarteten Verlauf der Aktienmärkte, keineswegs auf Möglichkeiten einen „Zusammenbruch der Finanzsysteme“ zu verhindern. Das wäre ein vollständig anderer Artikel gewesen. Sie haben mit Bezug auf Ihre Erwartungen die Relevanz der Geldpolitik von Notenbanken als Argument angeführt. Ich habe Ihnen hinsichtlich Ihrer Einschätzung solcher Maßnahmen zur Ankurbelung der Konjunkturen in den verschiedenen Währungsräumen und darauf folgend der Entwicklung der entsprechenden Börsen widersprochen, und dabei das volkswirtschaftlich entscheidende Argument von dem abnehmenden Grenznutzen solcher Maßnahmen angeführt. Das beste Beispiel dafür ist die völllige Wirkungslosigkeit (!!) der Geldpolitik der BoJ für eine dauerhafte Konjunkturankurbelung und Wiederbelebung des Aktienmarkts seit 1989.
            Die BoJ hat ihre Maßnahmen zu keinem Zeitpunkt damit begründet den Zusammenbruch des Finanzsystems verhindern zu wollen, wie Sie fälschlich behaupten, sondern im Gegenteil stets mit konjunkturstabilsierende oder -ankurbelnden Zielen.
            Die PBoC und die EZB und zu einem etwas geringeren Ausmaß die FED befinden sich m.E. aus in meinen obigen Kommentaren angeführten Gründen in einer sehr ähnlichen Situation wie die BoJ kurz vor dem Jahr 1989. Sollte ich recht haben, werden die katastrophalen Folgen für die globalen Aktienmärkte allenfalls als Kollateralschäden anzusehen sein.

          • Sehr geehrter Dan Kurth, hier handelt es sich um ein Missverständnis, welches offenbar daraus resultiert, dass Sie den von mir gesetzten Link zu meinem vorangegangenen Beitrag „Geld ist wie Zahnpasta“ nicht genutzt haben. Solche Verlinkungen mache ich, um mich nicht ständig wiederholen zu müssen. Für denjenigen, der den Vorartikel nicht gelesen hat, sind sie aber unabdingbar, um das Geschriebene voll verstehen zu können.

            Im Beitrag „Geld ist wie Zahnpasta“ schrieb ich:

            „Dazu muss man wissen, dass die Geldmenge grundsätzlich steigen muss, um das System am Leben zu erhalten. Das gilt selbst für die Zeit nach einer Übertreibung, wenn die Geldmenge gerade exorbitant zugelegt hat. Auch dann muss sie weiter steigen. Schrumpft sie, führt das zu Chaos und Pleiten und zum Einbruch der Wirtschaft. Das war zum Beispiel in der Weltwirtschaftskrise Anfang der 1930er-Jahre so. Damals ist die Geldmenge nach einer Übertreibungsphase geschrumpft. Die Folgen waren fatal.

            Für die Notenbanken in aller Welt heißt das: Sie werden das Geld, das sie in den letzten Jahren in die Märkte gepumpt haben, niemals wieder einsammeln können. Es sei denn, sie wollten den wirtschaftlichen Zusammenbruch herbeiführen.

            Bis auf die japanische Notenbank scheint das aber noch niemand zu verstehen. Die Japaner haben mit dem Geldpumpen schon vor einem Vierteljahrhundert begonnen, und sie haben bis heute keinen Yen davon zurückgeholt. Im Gegenteil: Sie pumpen weiter. Einen Zusammenbruch hat es deshalb bis heute nicht gegeben.“

            Darin steht auch die Erklärung zur BoJ. Und bitte sind Sie nicht so naiv, alles für bare Münze zu nehmen, was die Notenbanken offiziell mitteilen. Dies ist fürs gemeine Volk bestimmt, das über die Niederungen unseres Geldsystems nicht unterrichtet ist und auch gar nicht unterrichtet werden soll – allein schon deshalb, um Panik zu vermeiden. Keine Notenbank der Welt wird jemals offiziell zugeben, dass das gesamte System am Abgrund steht. Selbstverständlich werden andere Gründe wie die Konjunktur genannt, weil sie für die Mehrheit verständlich klingen.

            Bestes Beispiel dafür ist die EZB: Denn diese nennt offiziell nicht einmal die Konjunktur als Begründung für ihre Maßnahmen, weil die Konjunkturankurbelung gar nicht zu ihren Aufgaben zählt. Sie würde sich sofort dem Vorwurf aussetzen, ihr Mandat zu überschreiten.

            Das Mandat der EZB besteht – anders als zum Beispiel das Mandat der Fed – einzig und allein in der „Wahrung der Preisstabilität“. Genau deshalb hat Mario Draghi für sein Anleihekaufprogramm immer nur als Begründung genannt, eine „Deflation“, also ein rascher Preisverfall, müsse verhindert werden. Und das in einer Zeit, in der in Wahrheit Preisstabilität herrschte, in der also die Inflationsrate zwischen null und einem Prozent lag.

            Dass ich in meinem Artikel den Zusammenhang zwischen Powells Experiment und der Aktienmarktentwicklung hergestellt habe, liegt natürlich daran, dass den wichtigsten Finanzmarktakteuren solche Zusammenhänge bewusst sein dürften. Und da ein Zusammenbruch des Geldsystems vermutlich von einer verheerenden Wirtschaftskrise begleitet wäre, passt es ja auch. Zumal eine solche Krise am Finanzmarkt ihren Anfang nehmen dürfte.

            Ich hoffe, damit ein wenig zur Aufklärung unseres Missverständnisses beigetragen zu haben. Wenn Sie noch Fragen oder Anmerkungen haben, melden Sie sich bitte noch einmal.

  12. Eine DAX- oder Indizeprognose für ein neues Kalenderjahr hat zwar Tradition – die bekannten Experten werden gefragt und äußern sich – ist aber eigentlich ziemlich sinnfrei. Vielmehr ist es ratsam sein Investment regelmäßig zu hinterfragen getreu dem Motto „Lieber 15 Minuten am Tag über Geld nachdenken als für Geld zu arbeiten“.

    Die Beiträge auf Money.de gefallen mir sehr gut, zeigen sie doch eine Vielfalt an. Der letzte dortige Beitrag ist ehrlich: man kann nicht vorhersagen was kommt, es kann so oder so kommen.

    An Herrn Brichtas Beitrag gefällt mir, dass er den zentralen Aspekt der Notenbanken hervorhebt (Faktor GELD, Kostolany). Dieser Aspekt ist entscheidend.
    Zum Faktor GELD gesellt sich der Faktor PSYCHOLOGIE, und dieser kann in Zeiten wie diesen schnell wechseln wie wir derzeit sehen.

    Wenn sich der Handelskrieg erledigt, ist der Faktor PSYCHOLOGIE nicht mehr negativ sondern wechselt aufgrund der Erleichterung und des Nachholpotentials (Gier) ins POSITIVE.
    Italien verschwindet als Thema. Bleibt noch der BREXIT (der möglicherweise nicht kommen wird).

    Der Faktor GELD wird laut den letzten FED-Aussagen zumindest nicht noch negativer, China stellt mehr Liquidität bereit.

    Insofern könnte es in den kommenden Wochen eine Erholung für Aktien mit Nachholpotential geben (deshalb auch Käufe meinerseits letzte Woche). Nachhaltig ist diese jedoch nicht, Gewinne einstreichen ist ratsam.

    Die Zeiten, in denen beide Faktoren GELD & PSYCHOLOGIE dauerhaft positiv sind, sind de facto vorbei.

    Gold: 1.291 USD.

    • Ihrem Rat, sein Investment regelmäßig zu hinterfragen, stimme ich zu. Mein Jahresausblick soll auch nur ein Beitrag zu diesem Hinterfragen sein.

  13. Es empfiehlt sich, die WebSide http://www.fintool.ch zu beachten. Diese Seite wird durch den bekannten Wissenschafter Prof. Heri, Uni Basel, gemanagt. Er hat vor einiger Zeit auch das Buch „Was der Anleger noch wissen sollte“ geschrieben.

    Nehmen Sie sich doch einfach mal etwas Zeit für den CheckUp.

    Freundliche Grüsse

  14. 2001 und 2008 waren nett. Jeder fallende Kurs wurde als Einstiegsmöglichkeit gesehen. Wer dachte schon an einen fetten Bären. Heute ist das ganz anders. Die Kurse fallen etwas und der nächste Bär ist Programm. Wie lustig. Wir brauchen aber Euphorie für den nächsten Bären und keine erfüllte Untergangssehnsucht. Wir werden nicht untergehen, nur weil wir es so sehen wollen. Wir müssen an ewiges Glück glauben, damit ein echter Bär eine Chance hat. Und das tun wir nicht. Erst, wenn niemand mehr an einen Bären glaube, kommt er. Und eine Korrektur, die in zwei Jahren ausgestanden ist, ist kein Bär. Ich bin sicher, dass wir nicht mal 2 Jahre brauchen werden. Ich rate jedem mal Foren zu lesen aus de Jahren 2001 und 2008. Sie waren bullish.

  15. Nachdem die Renditen f. US Anleihen deutlich zurückgekommen sind stellt sich doch nach wie vor die Frage nach den Anlagealternativen. In einem Niedrigzinsumfeld kommt man m.E. an Aktien nicht vorbei, zumal ein wirklicher Konjunktureinbruch nicht erkennbar ist. Bei der Aktienauswahl kann man ja bei Bedenken auf weniger konjunkturabhängige Titel setzen. Früher oder später kommen die, die letzthin verkauft haben wieder unter Kaufzwang.

    • „In einem Niedrigzinsumfeld kommt man m.E. an Aktien nicht vorbei, zumal ein wirklicher Konjunktureinbruch nicht erkennbar ist.“

      Wenn der Handelskrieg eskalieren sollte, haben wir einen Konjunktureinbruch von heute auf morgen. Den BREXIT hingegen (den ich nicht erwarte) verorte ich eher in die Rubrik „Psychologie“, denn die Briten sind nicht mehr das Nabel der Welt.

      Kaufzwang hört sich nach Sucht oder Gier an. Man sollte unter keinem Zwang leiden. Cash, was 2% inflationsbedingt entwertet wird ist wertstabiler als der Kauf von Aktien, die aktuell mit 30% im Minus liegen.

      Der aktuelle Börsenanstieg ist lediglich eine Wette auf eine Lösung des Handelskrieges. Abwarten.

      Interessant: derzeit bemerke ich vermehrt Berichte in den Mainstreammedien, die die Praktiken Chinas verurteilen. Vor einem Jahr sah das in der Berichterstattung noch anders aus, obwohl Chinas Praktiken ja nicht neu sind.
      -> Food for thought…

      @Dan Kurth / Herr Brichta: lesenswerter Gedankenaustausch von beiden Seiten – merci.

      • Handelskrieg, falls, wenn und aber…kann sein, aber letztlich geht es an der Börse um die Einschätzung v. Wahrscheinlichkeiten. Momentan wird ein positiver Ausgang gespielt. Kaufzwang bzw. Eindeckungszwang kann bei Leerverkäufern entstehen, hat mit Sucht nix zu tun. Kaufzwang entsteht aber auch psychologisch, wenn die Börse nach und nach steigt. Die wenigsten Menschen ertragen es, wenn andere immer reicher werden und sie sind nicht dabei. Aber klar, immer flexibel bleiben und sich nicht auf eine Jahresprognose völlig verlassen.

  16. @ P. Czeck

    Völlig Ihrer Meinung… zu Aktien gibt es keine Alternative.

    Das heißt nicht eine Beimischung mit Edelmetallen (in wechselnder Stärke), höhere Cash-Positionen in unsicheren Zeiten und ein regelmäßiges eigenes Portfoliomanagement wären nicht notwendig, aber im Vergleich zu Anleihen, Immoinvestments und anderen Dingen… sind Aktien trotz aller Schwankungen in einem Niedrigzinsumfeld (was soweit immer bleiben wird bis zum Systemzusammenbruch!) in meinen Augen auch alternativlos.

  17. Hallo Herr Brichta,
    ich sehe die Börsen anders. Sie steigen jetzt ins Frühjahr
    hinein bis ca Mai/Juni. 2 Halbjahr wird die Börse wieder
    auf Talfahrt gehen Dax ca 8500-9000 Punkte.
    Die Notenbank wird die Zinsen im 2 Halbjahr senken und
    deren Wirkung kommt zeitversetzt im Jahre 2020 und
    dann gehen die Börsen 2020 wieder nach oben.

    • Auch eine Möglichkeit 😉 Lassen Sie uns darüber am Jahresende noch einmal sprechen.

    • Klar. Wie es jeder sehen will. Ich kann nur raten, die Foren von 2001 und 2008 zu lesen. Da waren alle Bullen. Die Börsen werden mit Sicherheit nicht das machen, was alle wollen und kommen sehen. Ich glaube nicht, dass sie fallen werden. Wir haben weder 2001 noch 2008.

    • Das ist auch mein wahrscheinlichstes Szenario.

      Nach den massiven Verkäufen muss sich erst mal wieder ein deutlicher Angebotsüberhang bilden, bevor es erneut rapide abwärts geht. Ohne weitere deutliche Eintrübung der Nachrichtenlage wird es wohl noch etwas dauern, bis es soweit ist.

      • Richtig, das Ganze könnte sich allerdings auch in Form einer volatilen Seitwärtsbewegung manifestieren. Diese könnte dann eine Art Bodenbildung darstellen.

  18. Will meinen Senf auch noch dazugeben.
    Ich weiß eigentlich nur, dass ich gar nichts weiß.
    Habe es wie der Fonds gehalten, und mein Depot nach unten abgesichert, schaue seit Montag sparsam drein und frage mich,
    ob dass richtig war?
    Hänge jetzt sozusagen in der Schwebe, oder besser gesagt stehe auf der Stelle.
    Dabei schläft es sich erst mal gut, aber natürlich ist das keine Dauerlösung.
    Hatte mich von dem großen Jahresausblick 2019 der HSBC-Bank (Chefanalyst H. Scherer) beeindrucken lassen, der vergangenen Freitag ein eher trübes Bild für
    die Aktienmärkte prognostiziert hat.
    Abwarten und Tee trinken.

  19. Absicherungen taugen nichts, auch wenn Dirk Müller es gerne anders sagt. Eine Absicherung ist eine Versicherung, die ca. über 10 Prozent pro Jahr kostet und somit mehr kostet, als Aktien langfristig machen. Wäre es anders, würde niemand diese Versicherungen anbieten.

    Was passieren wird ist immer offen. Keiner weiß mehr als eine Kristallkugel sagen kann. Und die gibt es nicht.

    Aber ich kann Dir folgendes sagen. Es kommt irgendwann einen Bärenmarkt. Den kann keiner voraus sagen – auch Charttechniker nicht. Er wird überraschen. Die Geschichte der letzten 150 Jahre hat gezeigt, dass sich dieselben Bärenmärkte nicht wiederholen. Der nächste hat vermutlich mit Überschuldung, Finanzkrise kaum was zu tun. Darauf achten wir schon. Bärenmärkte überraschen. Man übersieht etwas. Was jeder weiß, macht niemanden heiß.

    Wichtig ist, dass Du dann die Nerven unter Kontrolle hast. Du musst gut aufgestellt sein. Kredite sind zum Beispiel ein Killer.

    Und Du musst durch das Tal dann. Worüber niemand schreibt. Am Ende crashen auch Bärenmärkte. Die Erholung der ersten 6 Monaten kommt mit bösen Nachrichten, zur Überraschung aller und sie ist die stärkste, die Du Dir vorstellen kannst. Nur sie zu verpassen, macht einen Unterschied, ob Du an der Börse erfolgreich wirst. Eine Nestle 2007 10 Prozent unter Höchstkurs gekauft, war im Oktober 2009 wieder da und hat 2 mal Dividende gezahlt.

    Wir haben zwei böse Bären erlebt. Statistisch aber kommen Bärenmärkte mit 50 Prozent down nur 3 mal in 100 Jahren vor. Wir sind davon verbrannt worden. Solange wir leben, passiert das nicht wieder. Weil wir es erwarten und damit rechnen. Du solltest alte Foren lesen von Sommer 2000 bis Sommer 2001. Die hatten damals keine Angst. Ganz anders als heute. Die kannten damals auch nicht unsere Bärenmärkte.

    Einen Bärenmarkt mit 20 bis fast 40 Prozent gibt es ca. alle 9 Jahre. Der wäre bald dran.

    • Einen Einspruch habe ich, was die Versicherungskosten anbelangt: Mit dem Verkauf von Terminkontrakten, liegen diese weit unter 10% p.a. Optionen sind allerdings teurer.

    • Hallo, ich gebe Marco Dragel recht. (Nur mit der Statistik sollte er etwas vorsichtiger sein.)

      Auch ich bin seit 1993 dabei. Dass ich an der Börse Geld verdient habe, liegt daran, dass ich grobe Fehler vermieden habe (Telekom, Neuer Markt)und dass ich einfach dabei geblieben bin. Es ist wie bei den Olympischen Spielen: „Dabei sein ist alles“. Deshalb habe ich auch die fulminanten Aufschwünge erlebt und mit ein wenig Glück und guten Entscheidungen dort wieder verdient.

      Heute setze ich allerdings auf ein strukturiertes Portfolio, dass ich rebalanciere. (Benjamin Graham, The Intelligent Investor)Statt Anleihen halte ich dort Gold und Goldminen wegen des aktuellen Zinsumfeldes.
      Das strukturierte Portfolio führt hoffentlich auch dazu, dass ich immer irgendwo im Plus bin, falls ich Geld brauche. Ich werde nämlich langsam alt und muss vorsichtiger sein.

      Zur Zahnpasta-Diskussion möchte ich sagen, dass die USA es immerhin geschafft haben, etwas finanzpolitischen Spielraum zu gewinnen. Sie sind eben die besseren Kapitalisten und sitzen (noch) am längeren Hebel.

      Früher habe ich gelernt, dass 3 Dinge die Aktienmärkte bestimmen: Die Zinsen, die Zinsen und die Zinsen. Da ist natürlich etwas dran. Allerdings gibt es weitere Wachstumstreiber. Und das ist die wachsende Zahl von Menschen, die an der wirtschaftlichen Entwicklung Anteil haben und die Technologiesprünge. Deshalb gehören für mich die Emerging Markets zu den Kerninvestments. Außerdem wird die aktuelle Entwicklung zur Elektromobilität für verstärktes Wachstum sorgen. Die Fahrzeuge und die Infrastruktur und die alternative Stromerzeugung müssen ja alle erst gebaut werden. Deshalb habe ich Gazprom gekauft. Gas stellt nämlich eine wichtige Brückentechnologie auf dem Weg dorthin dar und russische Aktien sind einmalig unterbewertet.

      Also: Die Zinsen sind immer noch sehr niedrig. Es ist genug Geld im Umlauf. Und die Phantasielosigkeit der Anleger ist derzeit derart groß, dass bestimmt noch weiteres Wachstum möglich ist. Falls ich hier recht behalten sollte, kommt sogar wieder etwas Zahnpasta in die Tube zurück.

      • Und ich habe gelernt, dass die Börse von drei anderen Dingen bestimmt wird:

        Geld,
        Gewinne,
        Gefühle.

        (Mit Letzterem ist die Psychologie gemeint.)

  20. Du kannst sicher sein, dass jeder seinen Schnitt machen will, der Versicherungen anbietet. Niemand bietet es an, damit Du wahrscheinlich Geld machst. Die Welt besteht nicht aus Engeln. Sie besteht aus Menschen, die Menschen dafür bezahlen, damit die Welt so aussieht, wie sie es wollen. Du musst Dir nur Merkel ansehen, die Dir erzählt, dass wir das beste Wirtschaftswachstum aller Zeiten hatten. Am meisten stiegen natürlich Hartz 4 Transferleistungen. Das nennt man nun Wachstum. In GB ist es ähnlich. Da hat den Leuten aber gesagt, dass es an der EU liegt. Daraufhin haben sie Brexit gewählt. Die Frage wäre nun, ob es an der EU liegt? Die nächste Frage wäre, woran es liegt.

    Ich schweife wieder mal ab. Aber ich denke, dass die Gelbwesten ein größeres Problem sein könnten als Putin, China oder Trump. Sie könnten auf uns übergreifen.

    Back zum Thema. Kann in unserer Welt jemand etwas an der Börse anbieten, was gut für Dich ist? Leute, die gut für andere sind arbeiten vielleicht bei Mc Donald’s an der Kasse, aber bei keiner Bank und keinem Investmenthouse. Nein!. Wie sie damit klar kommen, weiß ich nicht. Aber Du kannst darauf wetten, dass sie ohne mit der Wimper zu zucken, Dich abzocken.

    • Es ging mir nicht darum, dass die Versicherung kostenlos sei. Aber beim Verkauf eines Terminkontraktes fallen allenfalls Transaktionsgebühren an – und dann eventuelle Kosten, wenn man den Kontrakt auf die nächste Fälligkeit rollen will. Das sind keine 10% p.a. Es ist viel weniger.

  21. Schön, dass es sonst keinen Widerspruch gibt. Das mit Terminkontrakten werde ich checken.

  22. Als Privatanleger kann man so eine Absicherung unter anderen mit Knock out Turbo Optionsscheinen machen.
    Die Kosten betragen ca. 2-3% p.a. + Transaktionskosten.

    • Sag ich doch, und für Terminkontrakt-Profis ist es noch billiger.

    • Ok, jetzt muss ich widersprechen. Es ist viel teurer. Man muss nur einmal raus sein und ist hin. Eine Versicherung läuft anders. Man hat z.B. drei Monate Zeit und kann nicht einfach gekillt werden.
      Derivate, bei denen man jeden Tag gekillt werden kann, haben nicht einfach ein niedriges Aufgeld. Eine Versicherung ist anders. Ich versichere mich z.B. für drei Monate. Dann ist die Prämie zweistellig. Bei Knock Outs oder amerikanischen Optionen ist das anders. Da muss ich nur einmal an einem Tag falsch liegen und bin hin. Natürlich ist das billiger. Und meistens ist man hin auch wenn man recht hat.

      Knock Outs sind das Teuerste an der Börse. Es gibt natürlich auch Knock Outs die weit im Geld liegen. Sie haben einen Zeitwert Killer im Produkt. Ich bin mir absolut sicher, dass man sich nicht einfach für 2..3 Prozent pro Jahr an der Börse versichern kann. Das würde von jeder Dividendenrendite Geschlagen werden und wäre ein Fullkill für jeden Emittenten.

      Ich will sehen

      • Für Knockouts gelten mit Sicherheit besondere Einschränkungen, aber diese gibt es bei Terminkontrakten nicht. Und nur auf diese bezog sich mein anfänglicher Einspruch gegen Ihre These, dass eine Versicherung 10% p.a. kosten müsse. Andere Instrumente – auch das schrieb ich bereits – kosten mehr, etwa Optionen.

      • Ein ‚kill‘ des Absicherungsinstruments (Futures, Hebel-Zertifikate, Optionen, OS) bedeutet immer auch ein ‚fill‘ durch das eigentliche Ausgangs-Investment und umgekehrt. 😉
        Sollte das Investment und die Versicherung auf getrennten Konten erfolgen, muss lediglich der Zu- und Abfluss gewährleistet werden. Es sei den, die Absicherung wird aufgelöst.
        Zu den Kosten einer Absicherung
        (vereinfachend wird eine 100% delta-Neutralität vorausgesetzt).
        Möge es so sein, dass Sie die Long-Position in Aktien wegen der Dividende unbedingt halten möchten.
        Dann fallen für eine Absicherung IMMER
        I.)die Kosten für das Versicherungs-Kapital
        II.)die Transaktions- und Kontokosten für das Versicherungsinstrument an.

        Es gibt drei wesentliche Versicherungsinstrumente:

        1.)Die Gegenposition (ein short) zum Ausgangsinvestment, Kapitalbedarf: 100% des Investments
        Kosten der Absicherung:
        a)Zinsen p.a. auf des Absicherungskapital und
        b)die Gebühren für die short-position,
        insgesamt heutzutage wohl
        —>um die 2-3% pro Jahr vom Absicherungskapital,

        2.)der Future (das KO-Zertifikat), in Gegenposition zum Ausgangsinvestment,
        Kapitalbedarf: 100% des Investments geteilt durch den Hebel des Futures von 10 ergibt ein ca. zehntel des Investments.
        Kosten der Absicherung
        a)Zinsen auf ein zehntel des Absicherungskapitals (für die Initial und Maintenance-Margin)
        b)Gebühren für An-und Verkauf durch Rollen der Kontrakte, —>wohl um unter 1% pro Jahr vom Absicherungskapital und

        3.)die Optionen (Optionsscheine)
        Kapitalbedarf: 100% des Investments geteilt durch den Hebel der Optionen von 5-20 ergibt die Summe zur Absicherung.
        Kosten der Absicherung
        a)Zinsen auf ein 5-20igstel des Absicherungskapitals (für die Initial und Maintenance-Margin der Optionen)
        b)Gebühren für An-und Verkauf durch Rollen der Kontrakte,
        c)Kosten für ein delta-Adjustment der Position durch Kontrakthandel (und Nerven des Händlers)
        —>insgesamt unter 1,5% pro Jahr des Abicherungskapitals

        Btw, Zeitwert bei KO-Zertis gibt es nicht wirklich, dieser Begriff wurde lediglich von deutschen Banken für deutsche Bürger (Merz) eingeführt, um ihren Schafen besser das Fell über die Ohren ziehen zu können. Da die Emittenten aber den Käufern ihrer verbrieften Papiere über den Hebel Kapital ersparen/bereitstellen, gibt es einen zinsbedingten Effekt für Sie. Das ist alles.

        • Schönen Dank für Ihre Fleißarbeit, lieber I. Dusza. Auch Ihre Ergebnisse bestätigen meinen Ausgangskommentar, dass eine Absicherung über Terminmontrakte weitaus weniger kostet als die in den Raum gestellten 10% p.a. .

          • Danke, ich hatte Zeit und Böcke. 🙂
            [während des Wartens auf VIX>40 :-(((((]

            Heutzutage sind die Kosten für Kapital auf Grund von Zinsen nahe null, aber es gab wohl vor der Maueröffnung und vor meiner Zeit an den Märkten im ‚heutigen Europa‘ Hochzinsphasen von >15% p.a.

            Lange Rede, kurzer Sinn;
            Die Zinsen, egal welcher Höhe, fließen immer direkt in die Absicherungskosten eines Depots ein und bestimmen im wesentlichen die Kosten eines Hedge.

          • Wenn ich mit meinen Prognosen im Buch „Die Wahrheit über Geld“ recht behalte, wird es solche Hochzinsphasen bis zum Zusammenbruch unseres Geldsystems nicht mehr geben.

  23. Hier noch mal was Grundsätzliches dazu, warum ich solche Ausblicke mache:

    Ich halte es für sinnvoll eine Vorstellung davon zu haben, was mich in Zukunft erwartet. Ein Jahr, also 12 Monate, ist zwar ein willkürlich bestimmter Zeitraum, aber er eignet sich dazu ganz gut. Er ist weder zu kurz, noch ist zu lang.

    Dabei geht es nicht darum, immer recht zu haben. Aber eine Vorstellung von der Zukunft zu haben, ist allemal besser, als orientierungslos in den Tag bzw. ins Jahr hinein zu leben.

    Wenn sich die Rahmenbedingungen ändern, muss man natürlich immer bereit sein, das Szenario anzupassen. Das tue ich ebenfalls.

    Winston Churchill formulierte es so:
    „When the facts change, I change my mind. What do you do, sir?“

    Diese Vorgehensweise ist meiner Ansicht nach die einzig sinnvolle Möglichkeit, mit der Unsicherheit über die künftige Entwicklung umzugehen.

  24. Ja, es ist eine große Kunst, die Signale des Marktes im richtigen Moment zu erkennen und dann richtig zu handeln.

  25. Gut, ich möchte lernen: Also nenne wir Fakten. Ich möchte ein Depot mit 100 k Euro versichern, Zeitdauer ein Jahr, Gegenwert der Dax.
    Fällt der Dax um 25 Prozent, bekomme ich also 25 k Euro. Der Dax darf zwischenzeitlich auch mal um über 250 steigen. Das ist egal. Es soll eine Versicherung sein. Fällt der Dax um 10 Prozent, bekomme ich 10 k Euro. Wie mache ich das, dass es mich weniger als 5 Prozent, also 5000 Euro kostet?

    • Die von Ihnen genannte Messlatte von 5% liegt inzwischen aber nur noch halb so hoch wie die 10%, die Sie am Ausgangspunkt dieser Disskussion genannt hatten und denen ich widersprochen hatte. Insofern haben wir bis hierhin schon eine Halbierung der Kosten erreicht 😉

      Aber da geht noch mehr. Bei Terminkontrakten auf jeden Fall, vielleicht auch bei anderen Instrumenten. Mal sehen, wer die Rechnung aufmacht.

    • Hebel > 20 wählen.

      Absicherungs-Neulinge wählen eher den Future/KO-Zerties denn Optionen/OS.
      Ein Beispiel:
      -ein DAX-Depot 100k€ mit dem FDAX sichern; in dieser Konstellation ist halbwegs volle deltaneutralität gewährleistet. Sollte Ihr Depot andere Titel enthalten, wird es schon schwieriger mit einer 1:1 Absicherung ihres Depots.

      Der Wert eines kleinen FDAX beträgt im Moment 10887Pu*5€/DAX-Pu = 54435€. Sie benötigen zur Absicherung Ihres Depots 1,84 Stück FDAX(klein) in der short-Position. Da die Hebel beim FDAX über den Marginparameter der EUREX festgelegt werden und bei der gegenwärtigen Marktlage um 5 oder kleiner liegen dürften, benötigen Sie für eine Absicherung Ihres Depots mit dem FDAX mindestens 20k€.
      Mit DAX-Zertis/CFDs mit einem Hebel von 20 beträgt der Kapitalbedarf zur Absicherung lediglich 5k€. (bei ca. 10€/DAX-Punkten in dieser speziellen Absicherungs-Konstellation müssten Sie jedoch alle 500DAX-Pu steigend Ihre Versicherg erneuern ;-); Kein Problem, das ist ja nur eine Order, das Geld kommt ja 1:1 vom abzusichernden Depot).

      Nach einem ersten durchgoogeln habe ich bedauernswerterweise keine geeignete website gefunden, welche halbwegs die Thematik ‚Absicherung von Wertpapierdepots‘ brauchbar abhandelt.

      Müssen wir es halt hier durchführen.

  26. Es wundert mich, dass hier so viel über Absicherung gesprochen wird. Das kostet doch nur Geld und, wenn man nicht vom Markt überzeugt ist, verkauft man eben. An Gewinnmitnahmen ist noch keiner arm geworden.

    Alledings bitte ich zu beachten, dass gemanagte Fonds in der Regel schlechter abschneiden als der Index. Das gilt schon allein wegen der Gebühren, der Transaktionskosten und wegen solcher Absicherungsgeschäfte. Und, wenn der Markt wieder dreht, steigt der Manager zu spät wieder richtig ein.

    Deshalb halte ich mehr von Index-Investments in einem strukturierten Portfolio mit regelmäßigem Rebalancieren. So habe ich zum Beispiel Ende Januar einige Goldminenaktien verkauft und dafür das Aktienengagement wieder aufgestockt. Dadurch konnte ich von dieser kleinen Bärenmarktrally jetzt ganz gut profitieren. (Das Jahr ist allerdings noch jung.)

    Dass ich das getan habe, ist aber nicht aus Klugheit geschehen, sondern weil ich Ende Dezember sowieso rebalanciere. Dann wieder im Mai, im August und Anfang November. Ich hoffe so, die saisonalen Bewegungsmuster an der Börse auszunutzen.

    1918 erforderte es allerdings etwas Mut, Ende des Jahres die Aktienengagements aufzustocken.

    • Im Prinzip machen Sie dabei Ähnliches wie gemanagte Fonds. Folglich müssten Sie schlechter abschneiden als der Markt 😉

  27. Hallo Herr Eeberg,

    Respekt, daß Sie schon so lange am Markt handeln.

    Was hat man denn damals so gehandelt?

    • Hallo Herr Bolz,

      mein erster Aktienfonds war 1993 Provesta – europäische Nebenwerte. Damals hatte ich gut überlegt und Glück – 50 % plus. Dann habe ich auch Vieles falsch gemacht.

      1994 hatten wir eine schlimme Sägezahnbörse wie 2018. Das hat an den Nerven gezehrt. Aber es ging ja gut weiter.

      In den 90er Jahren habe ich mein Vermögen aufgebaut. Ich hatte erkannt, dass die Realeinkommen sinken und die Firmengewinne steigen. So kam es dann auch. Ich hätte aber investieren können, wo immer ich wollte. Wenn das Wasser steigt, steigen auch alle Boote.

      Damals gab es eine goldene Regel: „Kursgewinne sind nach einem Jahr steuerfrei.“ Es ist mir schleierhaft, warum das abgeschafft wurde. Diese Regel hat ermöglicht, dass kleine Leute wie ich Vermögen aufbauen können, und sie erzieht zu langfristigem Investment.

      Die Telebörse war mir übrigens bis heute ein treuer Begleiter. Dabei war es gar nicht immer so wichtig, was die Kommentatoren gerade sagen. Wichtiger war es, welches Gefühl sie rüber bringen. Wichtig auch, wie viele Anzeigen geschaltet werden. Daran sieht man, was gerade wirklich los ist.

      • Die Werbung halte auch ich für einen sehr guten Indikator. Wenn sich die Finanzindustrie um Werbespots rund um die Telebörse balgt, ist das ein Kontraindikator, der auf eine mögliche Überhitzung hindeutet (und umgekehrt). Momentan ist von übermäßigem Werbeaufkommen nichts zu spüren.

      • Hallo Herr Eeberg,

        Ich besitze ebenfalls seit Anfang der 1990 Jahre ein Aktiendepot, habe Höhen und Tiefen erlebt.
        Wenn ich eines in der Zeit gelernt habe, dann, daß sich Qualität auf Dauer durchsetzt.
        Jetzt bin 5 1/2 Jahre vor der Rente und bevorzuge Aktien mit einer ordentlichen Dividendenrendite, Sperenzien kann ich mir nicht mehr leisten.
        Ihre Frage: Warum der Staat die Steuerfreiheit nach 1 jähriger Haltedauer abgeschafft hat, ist relativ einfach zu beantworten. Der Staat nimmt es immer von denen, die sich in ihrem Leben etwas aufgebaut bzw. hart dafür gearbeitet haben. Oder haben sie schon mal erlebt, dass die arbeitende Bevölkerung, die ja das ganze System am Leben hält, entlastet worden ist?
        Ihre Ausführungen bezüglich der Anleihen kann ich nur unterstreichen, insbesondere in Europa. Was nützt mir ein Anleihedepot, wenn daraus keine Erträge erwirtschaftet werden können?

      • genau so war es auch bei mir herr bolz,das hätte ich auch alles so schreiben können

  28. Zentral ist das Rebalancieren. Soweit meine gegenwärtige Erkenntnis. Ein Index ist doch auch nur ein Rebalancierungsmechanismus nach quantitativen Kriterien.

    Allergins muss man ja nach der Portfoliotheorie unterschiedliche Asset-Klassen mit möglichst geringer Korrelation halten und diese dann regelmäßig rebalancieren.

    Auf diese Weise lässt sich nachweislich bei überschaubarem Risiko Geld verdienen. Nur, diese Form der Vermögensverwaltung hat den Nachteil, dass sie zwar vernünftig ist, aber auch sterbenslangweilig. Und ich denke, hier auf dieser Seite versammeln sich erfahrene Anleger, die manchen Sturm überstanden haben. Da geht es doch weniger um ruhiges Geldverdienen, sondern mehr um den täglichen Kick bei der Beobachtung des Börsengeschehens und um die geisgtige Herausforderung. (Obwohl, meine Frau möchte schon auch einen finanziellen Erfolg bei der Geldanlage sehen.)

    Wenn man nach der Portfoliotheorie investiert, gibt es aber auch etwas zu tun. Es müssen ja geeignete Assetklassen identifiziert werden und ihre Gewichtung zueinander muss festgelegt werden. Und hier haben wir das Problem, dass Anleihen wahrscheinlich auch längerfristig keinerlei Gewinn abwerfen werden. Die Assetklasse müsste man ergänzen oder ersetzen durch Gold oder vielleich auch Immobilien.

    An dieser Überlegung zeigt sich, dass wir vor einem Paradigmenwechsel in der Weltwirtschaft stehen. (Markowitz ist ja auch schon einige Zeit her.) Deshalb finde ich Ihr Buch über Geld auch so interessant, Herr Brichta. Es geht aber meiner Ansicht nach um mehr. Die Globalisierung wird eine neues Gesicht bekommen. Die Welt wird mit dem Erstarken Chinas multipolar. Es wird ein zweites Finanzsystem geben. Deshalb horten China und Russland Gold und entwicklen ein Zahlungssystem, das sie unabhängig von den USA macht.

    In diesem Bereich liegen für mich die großen Anlageentscheidungen, die dann in das strukturierte Portfolio einfließen müssen.

    Danke, dass ich diese Gedanken bei Ihnen aussprechen darf. Vielleicht sroßen sie ja auf Resonanz.

  29. Lieber Herr Dusza

    Okay, und jetzt von Vorne. Wie komme ich dabei auf Kosten unter 5 %? Ich meine 5 Prozent Kosten bedeutet, ich hinterlege 5000 Euro. Die dürfen danach weg sein. Aber die Versicherung soll 1 Jahr halten. Nur so bekomme ich die Kosten einer Absicherung per anno. Wenn ich 20 k hinterlege und der DAX zu meiner Überraschung innerhalb von 3 Monaten um 30 Prozent steigt, dann sind 20 k weg. Das wären 20 Prozent Kosten. Wir haben von 5 Prozent Kosten gesprochen für eine 1:1 Absicherung.

    Und Hebel größer 20 funktioniert auch nicht. Wenn der Dax dann nämlich nur um 5 Prozent fällt, sind die 5k weg und mein Depot liegt bei 95 k. Dann hätte ich 10 Prozent für nichts bezahlt.

    Die Frage bleibt also offen: Wie sichere ich ein Depot 1:1 ab(dafür darf man den Dax Index nehmen) bei Kosten unter 5 Prozent. Als Beispiel, für ein Depot von 100 k dürfen 5 k verbrannt werden. Steigt das Depot zwischenzeitlich auf 130 k, nur um dann auf 75 k zu fallen, soll die Versicherung mit 25 k Euro fällig werden. Das wären 5 Prozent Kosten pro Jahr für eine 1:1 Absicherung,

    Ich bin ja der Meinung, dass die Kosten zweistellig werden. Aber ich lerne gerne dazu. Die Rechnung ist als immer noch offen.

  30. Ich gebe Ihnen noch eine Chance, aber ich bitte Sie inständigst, sich mit den Begriffen deltaneutral, delta-Hedge mit einem synthetischen Future aus long put-short call ausführlichst zu beschäftigen. Ansonsten wird es zukünftig kostenpflichtig.

    Zitat: >>Und Hebel größer 20 funktioniert auch nicht. Wenn der Dax dann nämlich nur um 5 Prozent fällt, sind die 5k weg und mein Depot liegt bei 95 k. Dann hätte ich 10 Prozent für nichts bezahlt.<>Die Frage bleibt also offen: Wie sichere ich ein Depot 1:1 ab(dafür darf man den Dax Index nehmen) bei Kosten unter 5 Prozent. Als Beispiel, für ein Depot von 100 k dürfen 5 k verbrannt werden. Steigt das Depot zwischenzeitlich auf 130 k, nur um dann auf 75 k zu fallen, soll die Versicherung mit 25 k Euro fällig werden. Das wären 5 Prozent Kosten pro Jahr für eine 1:1 Absicherung,<<
    Völlig falsch formuliert!
    In Ihrem Beispiel gibt es NULL Kosten (lediglich Kapitalkosten und Kontrakt-Gebühren) und verbrannt wird schon gleich gar nichts. Was treibt Sie eigentlich, eine abgesicherte Rauf und Runter-Depotbewegung in Relation zu stellen und dann daraus irgendwelche abstrusen Kosten der Versicherung zu bestimmen. Totaler Quatsch.
    Wenn die Versicherung 'fällig ist' oder aufgelöst werden soll, wird die Gegenposition (FDAX, CFD oder KO-Zerti) glattgestellt und Ihr DAX-Depot ist wieder versicherungsfrei. Und wenn es ordentlich gemacht wurde (100%neutralisiert) gab es keine zusätzlichen Variation/Premium-Margenkosten, wohl aber Kontraktgebühren und Kapitalkosten.
    Im Absicherungszustand trage einer(das DAX-Depot) des anderen(Absicherungsinstrument) Last (Variationmargin vs. DAX-Depot G/V) und umgekehrt.
    Das ist alles.
    Das ist doch nun wahrlich keine Raketenwissenschaft.

  31. Ich denke, sie haben es nicht verstanden. Dann drehen wir mal die Zeit zurück. Wir haben Dezember 2014. Wir haben ein Depot von ca. 100 k Euro und eine unbestimmte Menge Kleingeld, mit dem wir das Depot absichern wollen. Wir wollen das über den Dax machen.

    Wie war 2014 verlaufen? Ach ja, im Spätsommer 2014 fingen die Börsen an zu fallen. Die Erholung schien nicht lange zu halten. Kurz vor Weihnachten waren die Kurse wieder auf dem Wege nach unten und wir bekamen kalte Füße: Wir wollten abzusichern. Jemand legte uns eine Raketenwissenschaft ans Herz.

    Nehmen wir erstmal Ihr Beispiel mit dem FDAX. Wie sind nun im Bereich des finanziellen Selbstmordes angelangt. Da wir aber kalte Füße haben und jemand mit einer Raketenwissenschaft zwinkerte, machen wir das.

    Zu kurzen Erklärung: Wie machen ein gehebeltes Future Geschäft. Wir verkaufen natürlich den FDAX. Der kleine Bruder wäre der CFD Handel.

    Die gleichgroße Schwester wäre ein synthetischen Future aus long put-short call. Bei diesem Konstruktum wird eine Investition in den FDAX über Optionen nachgebildet, bei dem der Zeitwert der Optionen neutralisiert wird. Es ist aber weiterhin ein Geschäft, bei dem wir gewaltig zur Ader gelassen werden, wenn wir auf die falsche Richtung setzen. Daher wissen wir auch nicht, wie hoch die Kosten werden. Im ersten Drittel 2015 hätten wir uns ruiniert.

    So lieber Hr. Dusza, dann erklären Sie doch bitte mal, was mir im ersten Drittel 2015 passiert wäre? Ach so, wir wären bereits am 3 Januar mit geringen Verlusten ausgestiegen und hätten die Seite gewechselt.

    Nein, das passt nicht. Eine Absicherung sollte so aussehen und aufgebaut sein, dass ich feste Kosten für ein Jahr habe und damit einen Kursverlust versichere. Dann kann ich auch sagen, wie hoch die Kosten einer Absicherung sind.

    Bei dem, was Sie vorgeschlagen haben, hätte ich mir vermutlich schon Ende Januar, spätestens März die eine oder andere Kugel gegeben.

    Und ich möchte abschließend jeden davor warnen, auch nur eine einzige Ihrer Vorschläge zu nutzen. Diese Mittel nutzt man für das schnelle Geld und es ist dann in der Regel schnell weg.

    • Köstlich.
      Viel Erfolg weiterhin an den Märkten.
      Und möglichst NIE das Depot absichern.

  32. Ihre Zitate:
    >>>Nein, das passt nicht. Eine Absicherung sollte so aussehen und aufgebaut sein, dass ich feste Kosten für ein Jahr habe und damit einen Kursverlust versichere. Dann kann ich auch sagen, wie hoch die Kosten einer Absicherung sind.<<>>Bei dem, was Sie vorgeschlagen haben, hätte ich mir vermutlich schon Ende Januar, spätestens März die eine oder andere Kugel gegeben.<<>>Und ich möchte abschließend jeden davor warnen, auch nur eine einzige Ihrer Vorschläge zu nutzen. Diese Mittel nutzt man für das schnelle Geld und es ist dann in der Regel schnell weg.<<<
    —Ganz, ganz Vorsichtig, Herbert Grönemeyer sang nicht 'Gebt den kognitiv Inkontinenten das Komanndo'. Sie sind ja eine Gefahr für die Allgemeinheit.

  33. Warum spielen sie nicht mit? Wir haben Dezember 2014 und wollen uns absichern. Sie sagen, was Sie getan hätten und was es kostet. Nehmen Sie die Kosten von Heute.
    Also ich sage etwas, dass ich es nicht wissen kann. Ich vermute. Ich glaube, Sie haben noch nie mit dem FDAX gehandelt. Verstehen Sie bitte. Ich weiß, was Sie schreiben.

    Sie könnten natürlich unglaublich reich sein. Dann würden Sie es nicht merken. Darum erkläre ich es Ihnen. Niemand mit einem 100 k Depot und etwas Kleingeld wird jemals im FDAX aktiv. Er wird nicht mal daran denken, außer er hat das Geld geerbt und jemand hat ihm Rakete ins Ohr geflüßtert. Darum verstehen Sie vermutlich meinen Ansatz nicht. Ich habe nicht unbegrenzt Geld und will trotzdem absichern.

    Ich habe eine begrenzte Menge Geld. Ich habe 5k. Man sagte mir, ich kann für weniger als 5 Prozent absichern. Dann würden meine 5 k reichen. Also ich kann für 5 k mein Depot für ein Jahr absichern. Ein Spiel, wo ich plötzlich 30 k hinlegen muss, gibt es nicht.
    Ihr Spiel versteh ich auch. Nur denke ich nicht, dass Sie mit unter 10 Prozent davon kommen. Ich glaube sogar, dass Ihre Version richtig teuer wird. Also warum spielen wir es nicht durch. Wir haben den 17 Dezember 2014. Ich habe 5 k Cash und will mich absichern. Irgendwer sagte mir, dass das geht. Sie sagen mir jetzt wie.

    • Das kann ich Ihnen sagen. Weil Sie die primitivsten Grundlagen einer Absicherung und einfachste Rechenregeln nicht verstehen können/wollen/sollen.
      Und das Haupt-Geschäft des Brokers Lynx/Interactiv Brokers schon gleich gar nicht.
      Dieser Broker verrechnet Ihnen ständig und täglich den Gewinn oder Verlust Ihres beta_1 DAX-Aktien-Depots mit dem Gewinn oder Verlust/der Variation-Margin eines eventuellen Absicherungs-Instruments(Neutralität über passende Hedge-Ratio unterstellt) für unseren DAX-Index von Null bis zum DAX-Index-Stand von unendlich! 🙂

      Und jetzt die 1 Milliarde Dollar-Frage an Sie:
      Welcher Verlust auf Ihrem Interaktive-Broker-Konto fällt bei einem angenommenen DAX-Stand von NULL und und welcher Verlust fällt bei einem DAX-Stand von UNENDLICH in der Konstellation Dax-Depot 100k€ gegen Absicherungsinstrument 2xFDAX(klein, 5€/Dax-Pu.) nach Ihrer Sichtweise und Denkart an?
      Und begründen Sie diese Verluste, eventuell ergibt es ja auch Gewinne, 🙂 🙂 🙂 bitte ausführlichst.
      Ihre Begründung beeinflusst natürlich wesentlich Ihr Preisgeld.

      • Wir definieren den Zweck einer Absicherung anders. In Ihrer Version kann man sich auch fragen, warum man nicht einfach alles verkauft und 100 Prozent Cash liegen hat.

        In Ihrer Version hätten Sie im Januar 2015 Aktien verkaufen müssen, wenn Sie nicht genug Kleingeld gehabt hätten. Allerdings wäre die Depotsumme bei 100 k geblieben.
        In meiner Sicht würde ich als Kosten definieren, was man zu bezahlen hat, wenn man keine Aktie verkaufen muss.

        In meiner Version will ich meinen Aktienbestand für ein Jahr versichern ohne etwas verkaufen zu müssen. Daher definiere ich als Kosten den Preis, der mich diese Versicherung kostet. An starken Gewinnen nach oben möchte ich natürlich beteiligt bleiben.

        Im ersten Drittel 2015 hätte das Depot um ca. 30 Prozent zugelegt. Mit dem FDAX wären natürlich 30 k Verluste angefallen. Unterm Strich haben Sie natürlich recht. Ich wäre immer noch bei 100 k Euro.

        Ich muss zugeben, dass ich manchmal eine Latte am Zaun habe. Allerdings lassen sich somit die Kosten einer Absicherung genau definieren. Man wandelt sein ganzes Depot in Cash um. Die Kosten sollten bei 1 Prozent oder niedriger liegen. Nimmt man zwei Jahre Fullcash fallen die Kosten einer Absicherung auf 0,5 Prozent.

        Damit dürfte Verkaufen die günstigste Absicherung sein, sofern man ein Nullsummenspiel anstrebt.

        • Ja jetzt, wo Sie so ungefähr formuliert haben, was Sie möchten.
          Da empfiehlt sich zur Absicherung für Sie ausschließlich der long put mit dem BP X (ohne short call mit BP X) und schwupp die wupp haben Sie mit Ihren Aktien und dem long put wegen der Absicherung insgesamt einen synthetisch Long Call in Ihrem DAX-Depot mit all den Vor-und Nachteilen von long-Positionen in Optionen.
          Praktischerweise heißen die Kosten/Preise der Optionen auch noch Prämie bzw. Premium-Margin, die Börse fast ein bisschen wie die höchseriöse deutsche Versicherungswirtschaft. 😉
          Aufgrund der speziellen P/L-Charakteristik ihres DAX-Depots mit dieser Form der Absicherung (mit Profit-Möglichkeit bei steigenden Kursen/long Call) sind die Kosten in dem Fall selbstverständlich höher als in meiner Betrachtung weiter oben. Dort wurde 100%-Neutralität von Null bis unendlich der DAX-Kurse unterstellt.
          Für diese Amateurspielarten bei der Absicherung von Wertpapieren gibt es leider keine einschlägige brauchbare Literatur, welche Aussagen über Kosten tätigen.
          Letzlich werden die Kosten/die Prämie nur durch die Ausstattung der entsprechenden Puts und die vorherrschenden Marktbedingungen (Volatilität, Basisprei, Laufzeit) bestimmt.

  34. Lustiges Theaterspiel UK-EU-BREXIT.

    Ich bleibe bei meiner These, dass es den BREXIT nicht geben wird.

    Zum Theaterspiel gehören die Konzernmedien, die den Menschen erzählen, dass der aktuelle Wirtschaftsabschwung dem BREXIT geschuldet sei. Dass das UK innerhalb der EU prosperieren würde, außerhalb der EU zu Grunde ginge.

    Da muss man sich fragen, warum sich bspw. die Schweizer und die Norweger außerhalb der EU in der globalisierten Welt so gut behaupten.

    Zum Spiel gehört auch:
    Jeder, der für den BREXIT gestimmt hat, ist ein Populist, ein Verlierertyp und hat ein niedriges Bildungsniveau.
    Jeder, der für REMAIN gestimmt hat, ist gebildet und ein Gewinnertyp.

    Da dieses Spiel nun über 2 Jahre in den Konzernmedien omnipräsent gewesen ist, glauben die Menschen das auch irgendwann. Das zweite Referendum wird anders ausgehen. Der sukzessive Abstieg Europas wird fortgesetzt werden.

  35. vielen dank Herr Brichta für Ihre objektive Berichterstattung bei ntv zum brexit, insbesondere für den hinweis, daß mehrere alternativen mit unterschiedl. eintrittswahrscheinlichkeiten zur auswahl anstehen. bei manchen Ihrer berufskollegen hatte ich den eindruck, jetzt ginge es nur noch um einen ungeordneten brexit und die darauf folgenden negativen reaktionen der börse. je nach ausgang koennten die zwar noch kommen, aber das steht doch z.zt. keineswegs fest.

  36. Der Vergleich mit der Schweiz und Norwegen ist interessant.
    Das sind die beiden Länder mit dem höchsten Prokopfeinkommen.
    Aber ist es nicht so, dass die mit der EU ein Sonderabkommen bezüglich der Handelsbeziehungen/Zölle etc. haben?

    Dafür zahlen die Staaten an Die EU, ohne die Sonderabkommen könnten sie in der EU nur schwer Waren absetzen.
    Aber der wirtschaftliche Erfolg und der hohe Lebensstandard geben Ihnen recht.

    • Die Norweger haben natürlich noch den Vorteil ihrer Öl- und Gasvorkommen, deren Einnahmen in den Staatsfonds fließen. Die Norweger wären selten bescheuert, wenn sie sich dem EU-Club anschließen würden und ihr über Generationen erarbeitetes Gemeinschaftsvermögen mit wem auch immer teilen würden. So dumm und bescheuert sind nur die Deutschen.

      Bei den Schweizern herrscht echte Demokratie, es finden zu verschiedensten Fragestellungen Volksabstimmungen durch. Die kollektive Schwarmintelligenz findet dabei die bestmöglichsten Lösungen. Das ist der Gedanke von Demokratie.

      Genau deshalb, weil in beiden Ländern über ein Problem x sachlich und Ideologie befreit diskutiert und abgestimmt wird, sind solche Länder erfolgreich und behalten ihren Wohlstand.

      Was den Export betrifft: Länder, die auf Teufel komm raus auf den Export angewiesen sind haben ganz gewaltige, fundamentale Probleme…

  37. Das BREXIT-Theater hat erwartungsgemäß keine Auswirkungen an die nüchterne Börse gehabt.

    Stellt sich die Frage: wie geht es die nächsten Wochen weiter?

    Einerseits haben wir Negativnachrichten, die jedoch keine fallenden Kurse mehr zur Folge haben.

    Auf der anderen Seite fehlt für steigende Kurse einfach der Faktor GELD. Die FED reduziert die Bilanzsumme, die Chinesen pumpen etwas mehr.

    Das sieht nach Seitwärtsbewegung aus. Das Ergebnis des Handelskrieges USA vs. China wird die Richtung vorgeben.

  38. Das ist Börse. Es kommt anders als man denkt. Börse überrascht. Wer auch immer denkt, er kann sie kontrollieren oder voraus sagen, bekommt hiermit mein Mitgefühl.

    Ich stehe da und staune. Und ich bin seit 1988 dabei.

    • Ich staune nicht, sondern habe am 4.1. meinen Turnaround angekündigt.

      Der BREXIT juckt überhaupt nicht sondern ist nur Getöse. Der US China Deal hingegen ist Pflicht.

      Präsident Trump empfiehlt Ende Dezember 2018 zum Aktienkauf – der Mann ist einfach geil…:-)

      @Herr Brichta: Die FED reduziert nach wie vor die Bilanzsumme, die Chinesen stellen jedoch vermehrt Liquidität bereit. Lässt sich einschätzen was schwerer wiegt?

      • Grundsätzlich sind beide Geldkreisläufe getrennt. Aber es gibt Rückkoppelungseffekte. Trotz allem bleibt es für mich schwer vorstellbar, dass es in NY einen nachhaltigen Aufschwung geben könnte, wenn die Fed weiter reduziert. Deshalb gilt es, Powell und Kollegen weiter zu beobachten. Bisher hat er ja nur eine Zinspause vorsichtig angedeutet. Das mag eine gewisse Entlastung bringen. Der zweite Schritt müsste aber auch noch erfolgen.

    • Das Jahr hat 3 Wochen zu früh aufgehört. Inzwischen wäre unser Depot sogar im Jahresplus 😉

      • Ich habe letztes Jahr im Plus beendet, ca. 5,4 Prozent. Ich hatte natürlich Glück. Ein wichtiger Faktor war der starke USD. Dieses Jahr laufe ich dem DAX etwas hinterher. Und ich hatte natürlich viel Unterstützung von der alten Garde, die wir rausgeworfen haben.

        Vorne steht McCormick, fand ich für 100 E zu teuer, aber ich hatte sie halt.

        Dann kommt Church&Dwight. Haben wir leider verkauft.. zu schlechten Kursen.

        Es folgen Nike und Hormel. Dann Mastercard, Visa, Texas und American Waters.

        Böse waren Fresenius, Reckitt, Henkel, und auch Sixt Vz, die ich im Fallen auffangen wollte.

        Ich habe natürlich noch mehr Aktien. Ich vertrete die Meinung, dass ich keinen Plan habe. Deswegen habe ich viele Aktien. Becton Dickinson, Adidas, Ecolab sogar Air Liquide. Meine wichtigste Erfahrung. Börse überrascht. Ich hätte 2017 nie gedacht, dass McCormick vorne stehen würde und würde immer noch nicht zum Kaufen raten. Aber ich weiß auch, dass ich nichts weiß.

        Warum ich finde, dass ich dieses schreiben soll?
        Nun ja, wir hatten Church und McCormick stand auch zur Auswahl. Wir haben uns halt geirrt. Allerdings ist genau das meine Meinung. Börse ist ewiger Irrtum. Charts taugen nichts. Wahre Werte sollten die einzige Richtlinie sein.

        • Ich meine, dass Charts schon was taugen, auch wenn sie keine Glaskugel ersetzen. Aber diese Diskussion hatten wir schon. Brauchen wir nicht wieder neu aufrollen.

  39. ja, ich weiß. Ich habe Church&Dwight und habe sie hier kennen gelernt. Dafür bin ich ewig dankbar, auch wenn sie nicht mehr im Depot sind. Aber ich habe sie. Dass eint uns: Wahre Werte. Und deswegen bin ich hier.

    • Ja, machen Sie sicher wieder. Du solltest wissen, jeder Bär mit allen Warnung ist Nummer Eins in den Nachrichten. Das liegt an uns. Wir wollen nur schlechte Nachrichten. Für Gute geben wir keinen Cent aus. Das ändert sich erst, wenn wir sagen wir kaufen lieber eine gute Nachricht als eine Schlechte. Gab es noch nie. Wird es nie geben. Bären machen Schlagzeiten, Bullen machen Geld. Und was Bullen sagen, will keiner wissen. Du solltest eines wissen. In den letzten 50 Jahren wurde eigentlich nur vor der Börse gewarnt. Du findest 2003 und ganz witzig, 1997 niemanden, der zum Kaufen riet. Das ist ganz witzig. Es waren Kaufkurse. Zum Kaufen riet niemand. Die Bären waren Mainstream.
      Aber wenn jemand 2009 nicht zum Kaufen riet, warum hörst Du ihm überhaupt heute zu? Halte ihn für eine Flasche und höre weg.

      • falsch.

        Im Januar 2018 haben nahezu sämtliche Medien „Börsenampel auf grün“ geschrieben – mit Ausnahme vom Manager Magazin.

        Manche Redaktionen haben gutes Personal, manche weniger gutes.
        Viele Redaktionen sind komplett abhängig von ihren Besitzern, sehr sehr wenige Medien haben einen höheren Unabhängigkeitsgrad.

        Am Ende des Tages muss sich jeder seine eigene Meinung bilden.

        Meine ist: sofern sich China und die USA einigen, ist einiges an Nachholpotential vorhanden.

        Was die Charts betrifft: einfach mal den BASF-Chart anschauen – die 60 Euro Marke ist bildhübsch.
        Am Ende des Tages muss sich jeder selber entscheiden, ob es diesen Faktor (Charts) in seine Anlageentscheidung mit einfließen lassen möchte oder nicht.

        Was die Dividenden betrifft: BASF erhöht jedes Jahr um 10 Cent seine Dividende und hat in punkto Ausschüttungsquote eine ordentlichen Puffer.

        Mein Beispiel von BASF kann man auch auf andere werte übertragen.

        „Hin und her macht Taschen leer“
        Von Dogmen halte ich persönlich sehr wenig.
        – Wenn ich einen Wachstumswert kaufe und der Meinung bin, dass dieser Wert in X Jahren Global Player sein wird, halte ich den Wert bis zum Sankt Nimmerleinstag.
        – Wenn ich einen Zykliker a la Shell, BASF, Daimler, Lufthans ins Depot aufnehme, die bereits Global Player sind und höchstwahrscheinlich bleiben werden, verkaufe ich gelegentlich und steige genau dann ein, wenn die Negativnachrichten keine Kursabschläge mehr nach sich ziehen.

        @alle: Bitte lasst uns die Philosophiethemen um Charts etc beenden – der Forumstitel lautet „Börsenausblich: Comeback in Sicht“.

        Danke!

        • „@alle: Bitte lasst uns die Philosophiethemen um Charts etc beenden – der Forumstitel lautet „Börsenausblich: Comeback in Sicht“.“

          👏👏👏

  40. Warum glauben eigentlich Leute an Charts? Das liegt an der Statistik. Ohne Feiertag bleibt eigentlich der Kurs nicht gleich. So hat jeder Chart eine 50 Prozent Chance, Recht zu bekommen. Das macht süchtig. Taugt aber langfristig nichts. Niemand wurde reich mit Charts. Sitzfleisch bringt mehr als Charts. Vielleicht sollte man mal ein Spiel spielen: Sitzfleisch gegen Charts

    • Warum glauben eigentlich Leute, Charts taugten nur was, wenn man mit ihnen reich würde?

      • Naja, hat was mit Erfolg zu tun. Grundsätzlich gilt an jedem Tag, der Kurs kann steigen oder fallen. Er beleibt eigentlich nie gleich. Das Gibt Charts einen Vorteil, gilt aber auch für jede andere Entscheidung.
        Die nächste Frage wäre, wenn Charts so gut sein sollten, dann müsste es viele Millionäre geben, die es mit Charts wurden. Gibt es nicht. Die Wahrheit ist, es gibt kaum Chart Millionäre und das bei einer 50 Prozent Chance. Damit käme man zu einer anderen Frage. Was versauen Charts.

        Nur um es noch mal zu erwähnen. Viele erfolgreiche Chartanhänger würden bedeuten, dass es viele Chart Milliardäre gibt. Gibt es nicht. Die Frage wäre dann warum. Das meiste Geld mit Charts wird von denen verdient, die darüber Bücher schreiben

        • Diese Argumentation verstehe ich nicht. Warum reiten Sie so auf den fehlenden „Chartmilliardären“ herum? Niemand sagt, dass man mit Charts Milliardär werden kann. Genausewenig kann man aber auch mit Fundamentalanalyse Milliardär werden.

          Darum geht es überhaupt nicht. Sie scheinen etwas gründlich misszuverstehen.

  41. Fakten, Sitzfleisch u. bisschen Chart geht auch….

  42. Den S&P500 gehalten solange er über einem gleitenden Monatsdurchschnitt von 8 notiert, und dem Kauf von langlaufenden US Anleihen wenn man draussen ist, hätte eine Rendite von fast 13% gebracht!Das Kaufen und Halten 9.9%.
    Mit simplen Chartmodellen kann man eben doch Geld verdienen!!
    Man braucht nur Disziplin und Geduld!!
    Haben die meisten nicht!!

  43. Ich formuliere es anders. Kennen Sie den Spruch, dass man an der Börse mit Sitzfleisch mehr verdient als mit Hirn? Dahinter steckt auch „Hin und Her macht Taschen leer“.

    Daher braucht man eine Ideologie, die Leute zum Traden verleitet: Münzwerfen hat nicht funktioniert, wäre vielleicht genauso erfolgreich, also nahm die Charts. Der erste große Charttechniker der Welt war wohl Jesse Livermore. Er verdiente damit tatsächlich eine Menge Geld. Und dann verlor er wieder alles.

    Über Charts kann man viele Bücher bekommen und Online Seminare buchen- von Leuten, die ihr Geld mit den Büchern und Seminaren machen: Nicht mit den Charts.

    Aber wie wäre es mit einem Spiel: Grundsätzlich gilt: Langfristig verdient man mit dem Halten von Aktien guter Unternehmen Geld.

    Immer, wenn Sie meinen wegen Charts handeln zu müssen, werfen Sie auch eine Münze, die Ihnen vorher sagen soll, ob die Entscheidung richtig ist. Das machen wir 100 mal.

    Warum ich auf fehlende Chartmillionäre verweise? Hmm. Sagen wir es so: Es wurden Leute mit sturem Kaufen und Halten von Aktien reich: Also Sitzfleisch statt Hirn.
    https://boerse.ard.de/boersenwissen/boersengeschichte-n/die-unglaubliche-geschichte-der-anne-scheiber100.html

    Wenn Charts nun die Hirntechnik wäre, müsste sie eine Outperformance bringen. Fehlt nur noch die Geschichte von Jonny Chartman, der das geschafft hat.

    Wir lieben Vorhersagen und geben gerne viel Geld dafür aus. In der Antike ging man dafür nach Delphi. Und es wie Heute. In Delphi hat man gut davon gelebt.

    Von 2001 bis ca. 2006 habe ich ein Börsentagebuch geführt und notiert, was Wirtschaftsweise prognostizierten, Charttechniker prophezeiten, etc. Das Ergebnis war ernüchternd. Ich hatte mir jedes Todeskreuz, Hindenburg Dingens, SKS zu Herzen genommen, bis ich gelernt hatte, was Amis unter Finanzpornographie verstehen. Hin und her macht Taschen leer. Und das soll Finanzpornographie erreichen, egal wie. Man soll aktiv werden und Handeln.

    Das Gegenteil wäre, anzuerkennen, dass Markttiming reines Glück ist und dem Sitzfleisch zu vertrauen.

    • Lassen Sie uns nicht in der Wiederholungsschleife hängen. Ich denke, zum Pro und Contra von Charts und zu dem, was sie an Informationen liefern können und was nicht, ist in diesem Blog alles gesagt. Ihr Informationsgehalt lässt sich auf keinen Fall dadurch messen, ob man damit Milliardär werden kann oder nicht. Mir sagen Charts oft mehr als tausend Worte. Aber wer sich dagegen sperrt, für den haben sie mit Sicherheit keinen Informationsgehalt.

      Deshalb ignorieren Sie es künftig bitte einfach, wenn hier mal auf Charts Bezug genommen wird. Es gibt andere Leser, die ihren Informationsgehalt erfassen können.

  44. Ich will Sie nicht provozieren und ich schätze Sie. Aber wenn Ihnen Chats soviel sagen, dann fragen Sie sich mal bitte, wo Church&Dwight in unserem Depot ist. War nach McCormick mein zweitbester Wert letztes Jahr. Wo ist Nike? Was war mit Texas Roadhouse zu weit gelaufen? Seien Sie bitte nicht böse. Ich beende es hiermit. Nur wissen Sie: Mir sagen Marktimingfehlschläge auch mehr als 1000 Worte. Und ich habe Markttiming schon richtig versaut: Übrigens zusammen mit Stefan Riße. Im Sinne von zeitgleich. Ich war 2014, 2015 auch Bär und habe seine Vorträge geliebt. Es hat mich nur deswegen nicht vernichtet, weil ich keine aktiven Bärenspekulationen betrieben hatte. Ich hatte nur Cash und habe trotzdem geblutet. Er ging baden.

    Um es knallhart zu formulieren. Wer Markttiming predigt, sollte auch beschreiben könne, warum Stefan Riße baden gehen musste. Was ich nicht denke, dass er musste. Er war zum falschen Zeitpunkt Bär. Markttiming funktioniert nicht. Ich war damals aber auch Bär. Der Unterschied war nur, er hatte darauf gesetzt und ich hatte halt nur Cash. Aber ich akzeptiere, dass es die Diskussion hiermit endet. Es ist eine Glaubensfrage. Da kann man auch einen Christen fragen, was er vom Koran hält.

    Immerhin ist die Frage eine der größten Fragen überhaupt: Ob Marktiming möglich ist. Also ok, betrachten wir nur noch die Frage nach wahren Werten.

    • Sorry, aber Sie bringen so viel durcheinander, dass ich die Diskussion an dieser Stelle nun wirklich beende.

      Wir haben mit Hilfe von Charts schon zahlreiche erfolgreiche Investments getätigt. Zum Beispiel American Waterworks, Lindt & Sprüngli, Texas Roadhouse, um nur einige zu nennen. Dass wir bei Texas Roadhouse anschließend Gewinne mitgenommen hatten, war in keinster Weise mit Charts begründet, sondern basierte einzig und alleine auf der Einschätzung, dass diese Aktie nach guter Performance einen Rücksetzer verdient gehabt hätte, der letztendlich auch eintrat, wenn auch erst zum Jahresende und damit Monate später als zunächst erwartet. Na und? An der Börse hat man schließlich Zeit und muss auch warten können. Nun sind wir bei TR wieder engagiert und werden dies mit Sicherheit auch wieder bei Church & Dwight sein. Wir haben schließlich Zeit, auch dort auf eine Korrektur zu warten. Warum sind Sie nur so ungeduldig?

      Ach so, ich Vergaß: Bei Church & Dwight wird es vermutlich nie mehr eine Korrektur geben 😂😂😂😂

  45. Meine Meinung dazu, kurz und prägnant:

    MITTEL BIS LANGFRISTIGE CHARTS ZEIGEN EINE GANZE MENGE.
    KURZZEIT CHARTS SIND KAFFEESATZLESEREI.

    DER CHART LÄUFT DEM MARKT HINTERHER, NICHT DER MARKT DEM CHART.

  46. Zitat „Ach so, ich Vergaß: Bei Church & Dwight wird es vermutlich nie mehr eine Korrektur geben“

    Das verwechseln Sie. Ich bestreite das nicht. Ich bestreite, ob man es mit Charts Timen kann.

    • Dann schauen sie sich einfach mal einen Chart an: Zeigt er nach oben, sind die Kurse gestiegen, zeigt er nach unten, sind sie gefallen. So sehen Sie, ob ein Wert korrigiert hat oder nicht. Ist doch eigentlich ganz simpel 😉

  47. Zum Thema, DJE rechnet für das erste Halbjahr mit steigenden Kursen. China kurbelt an, harter Brexit unwahrscheinlich, FED ist zahmer geworden, Rezession unwahrscheinlich, Dezemberabsturz statt Rallye war ziemlich übertrieben. Tjo, könnte Recht haben. Video aktuell unter money. der 🤔

  48. PS, u. Trump dürfte im Hinblick auf die nächsten Wahlen eine baldige Entspannung im Handelskrieg mit China anstreben .. .

    • Sofern sich die USA und China im Februar / März einigen, ist eine Erleichterungsralley wahrscheinlich. Nach der Dividendensaison „Sell in May and go away“ könnte dann für den Jahresverlauf passen.

      Ich halte es aber für gut möglich, dass die USA keine Einigung mit China erzielen wollen. In diesem Szenario sind nämlich die Chinesen als Exportnation die Verlierer.

      Wie die USA ihre eigene Konjunktur ankurbeln könnten? Ganz einfach:
      1 Billionen US$ in die eigene marode Infrastruktur stecken und US-Firmen damit beauftragen („Jobs Jobs Jobs“). Da die FED US-amerikanisch ist und der US$ NOCH die Weltleitwährung kein Problem für die USA…
      Trump steht dann bei seiner Anhängerschaft als Sieger da, denn nichts verbindet mehr als ein gemeinsamer Feind.

      FOXCONN überlegt die Verlagerung der Produktion von China nach Indien. Mit Mexiko und Kanada betreiben die USA nach wie vor Handel.
      Fazit: die USA haben jetzt und nur jetzt die Möglichkeit, China Schachmatt zu setzen…

  49. Die Devisenreserven Chinas betrugen Jan. 19 ..3,07 Billionen Dollar. Die politische Führung dort wird alles tun, um einen hohen Beschäftigtengrad zu erhalten. Ob die USA Infrastrukturmassnahmen -ausser einer Mauer – planen, weiß ich nicht. China plant jedenfalls Infrastrukturmassnahmen u. Seidenstraße u. Investitionen in Afrika.

    • Im 19. Jahrhundert war Großbritannien die Weltmacht, das Deutsche Reich auf dem aufsteigenden Ast und die USA in den Startlöchern (1898 den Spaniern ihre letzten Kolonien abgenommen).

      Im 20. Jahrhundert dann die Weltkriege und der Kalte Krieg mit dem Zerfall der UdSSR – Weltmacht USA seit 1945 und China am Ende des Jahrhunderts in den Startlöchern.

      Im 21. Jahrhundert – jetzt – tragen die USA und China den Kampf um die Weltherrschaft aus.

      Trump hatte in seinem Wahlprogramm Infrastrukturmaßnahmen angekündigt, der Mann kommt aus der Baubranche. Auch die Demokraten können sich dagegen eigentlich kaum sperren.
      https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/trump-will-strassen-und-stromnetze-modernisieren-15445553.html

      Die Chinesen sind auf Teufel komm raus auf den Export angewiesen, sonst bricht deren verschuldetes Kartenhaus zusammen. Das wissen auch die US-Thinktanks…

      Wenn es einen Deal geben sollte, muss sich China gewaltig öffnen. Und das ist positiv zu werten.

  50. HQ-Trust setzt auf Aktien. 10 v.H. Ertragszuwachs jährlich bei europäischen u. japanischen Aktien bis 2029 erwartet (Handelsblatt). Budgetstreit Italien entspannt, niedriger Ölpreis Konjunkturprogramm, etc. Aufstieg Chinas nicht aufzuhalten.

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