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Brandbeschleuniger in Stellung

17. Juni 2021 - Raimund Brichta in Allgemein | 62 Kommentare

Ich werde nicht müde, an dieser Stelle auf die Entwicklung der US-Aktienkäufe auf Kredit hinzuweisen. Die neuesten Zahlen zeigen, dass diese im Mai um weitere 1,7% gestiegen sind – auf ein neues Rekordhoch, versteht sich.

Klar, daraus lässt sich nicht ableiten, wann die nächste Börsentalfahrt beginnt und wie tief sie gehen wird. Eines aber liegt auf der Hand: Wenn die Talfahrt erst einmal begonnen hat, können die Aktienkredite als Brandbeschleuniger wirken. Denn sofern die Kurse der als Sicherheiten hinterlegten Aktien fallen, müssen die Schuldner entweder neue Sicherheiten nachschießen oder Aktien werden zwangsverkauft. Dies führt zu weiteren Kursverlusten und neuen Zwangsverkäufen usw.

Interessant ist in diesem Zusammenhang noch: Wie zu hören ist, werden zunehmend auch Kryptowährungen wie der Bitcoin als Sicherheit für Aktienkredite hinterlegt, zum Beispiel bei Tesla. In diesen Fällen könnte es schon zu Zwangsverkäufen kommen, wenn der Bitcoin-Preis in den Keller geht. Daraus ergäbe sich eine weitere Abhängigkeit des Aktienmarkts vom Krypto-Hype. Stay tuned!

 

Quelle: https://www.advisorperspectives.com/dshort/updates/2021/06/16/margin-debt-and-the-market-up-1-7-in-may-continues-record-trend

62 Kommentare

  1. Ich möchte dazu eine witzige Geschichte erzählen. 2014 war das der Grund, warum ich raus ging. Wurde dann echt dämlich, in Deutschland rasten die Aktien nach oben. Ich habe deswegen eine andere Schlussfolgerung daraus gezogen. Wenn die Märkte steigen, steigen auch die Kredite darin. Aber sie werden nur in einem echten Bärenmarkt zu Blei. Den hatten wir seit 2009 nicht mehr. Wenn die Märkte steigen sind steigende Kredite normal. Sie werden erst in einem Bärenmarkt zu Blei. Aber zauber den mal herbei?
    Das kann keiner.

    • Es geht mir nicht um raus oder rein. Es geht mir nur darum, dass hohe WP-Kredite das Potential haben, Abwärtsphasen zu verstärken. Das war übrigens 2015/16 durchaus der Fall, als es in zwei Schüben nach unten ging. Stimmungsmäßig war bei beiden Tiefpunkten damals Land unter. Sowas vergisst man schnell.

      • Ich habe mich nicht richtig ausgedrückt. Meine Erkenntnis von 2014 ist eine andere. Ich sage heute, dass steigende Märkte immer mit höheren Wertpapierkrediten einher gehen. Im Bärenmarkt werden sie sicher zu Blei. Aber man kann an der Höher der Kredite nicht ablesen, dass es zu einem Bärenmarkt kommt. Je weiter die Märkte steigen, desto höher werden die Wertpapiervolumen. Das war nie anders. Es gilt immer: Die Märkte steigen und die Wertpapierkredite steigen mit.

        Im Bärenmarkt wird dann halt jeder gekillt, der nicht durchhalten kann. Egal ob Optionen oder Kredite. Wer den Bärenmarkt nicht aushalten kann, wird dann verbrannt. Ein Bärenmarkt bedeutet, dass es schlimm ist und dann nochmal 30 Prozent runter geht. Leute werden liquidiert und keiner mag kaufen. Aktien werden verramscht. Weil die Leute Angst haben und nicht durchhalten können. Und Kredite sind sicher eine Ursache.

        • „Es gilt immer: Die Märkte steigen und die Wertpapierkredite steigen mit.“

          Der Blick auf den obigen Chart sagt etwas anderes: Von Dezember 2018 bis Februar 2020 stieg der Markt auf neue Allzeithochs, während die Wertpapierkredite per saldo sogar zurückgingen.

          Außerdem empfehle ich den verlinkten Artikel zur Lektüre, in dem der Wertpapier-Kreditentwicklung sogar gewisse Vorläuferqualitäten in Bezug auf den Markt attestiert werden. So weit gehe ich – wie gesagt – nicht. Ich bleibe aber dabei, dass es dieser Indikator wert ist, genau beobachtet zu werden.

          • Ich mache das mal anders. Ich sage hiermit, dass ich das auch mal gedacht habe, nicht heute, sagen wir 2014. Ich habe mich damals geirrt. Ich ging raus und der Krach kam nicht, obwohl die Kredite auf die Hochs von 2k und 2008 gesprungen waren. Ich habe mich dann von diesem Denken verabschiedet. Heute denke ich, dass höhere Märkte höhere Kredite bedeuten. Nicht mehr und nicht weniger. Natürlich werden Kredite im Bärenmarkt zu Blei. Das kapieren die meisten mir Wertpapierkrediten nicht. Aber ich spreche hiermit gegen jede Aussage, dass hohe Wertpapierkredite einen Bärenmarkt kommen sehen lassen können. Können sie nicht. Und genau da macht Du den Fehler. Du denkst gerade wie ich 2014. Nur habe ich gelernt, dass die Märkte noch lange weiter steigen können. Die Kredite sagen nichts aus. Und wenn Du mir nicht glaubst, dann schaue Dir an, wie die Kredite 2012 bis 2014 explodiert sind.

          • Hallo lieber Marco, ich bitte Dich, Dir einfach noch mal das durchzulesen, was ich geschrieben habe. Dann wirst Du erkennen, dass ich nicht geschrieben habe, dass hohe WP-Kredite „einen Bärenmarkt kommen sehen lassen können.“ Sie verstärken eine Abwärtsbewegung. Darauf sollte man gedanklich vorbereitet sein. Das ist alles. Und ich halte es deshalb für sinnvoll, die Entwicklung zu beobachten. Wenn Du das nicht tun willst, dann mach doch einfach die Augen zu 😴

  2. Also ich interpretiere den vorgelegten Chart anders.

    Vor dem Crash 2000 lagen die Wertpapierkredite unter der Entwicklung des S&P. Erst am Ende stiegen sie auf dessen Niveau.

    Vor dem Crash 2008 war es ähnlich. Am Ende stiegen die Kredite allerdings deutlich über den S&P an.

    Wenn man daraus eine Prognose-Theorie machen will, müssten nach 2008 ständig Crash-Gefahr bestanden haben. Ständig lag die Verschuldungsquote über der S&P-Entwicklung. Geschehen ist außer der Corona-Krise aber nichts von einschlagender Bedeutung. Durch die Corona-Krise haben sich die Wertpapierkredite sogar relativ ermäßigt.

    Daraus schließe ich, dass dieser Chart für Prognosen ungeeignet ist.

    Aber es ist natürlich so, dass der Grad der Verschuldung die Wirkung eines Crash verstärkt.

    Ob durch die Verschuldung in Bitcoin eine neue Qualität des Abwärtssoges entsteht, wird sich zeigen.

    • Eigentlich interpretierst Du den Chart genauso wie ich. Denn dass er nicht zur Prognose taugt, habe ich geschrieben. Ein hoher Verschuldungsgrad ist lediglich dazu geeignet, eine Abwärtsbewegung zu verstärken. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.

  3. Hi Raimund, danke für diesen Post- gerade der Zusammenhang mit Krypto ist sehr interessant. Hab bis jetzt eher $TSLA verfolgt, um die Wechselwirkung mit Bitcoin zu verstehen.

    Ist der Schnittpunkt der Margin Debt mit dem S&P 500 zufällig wegen der unterschiedlichen Achsen oder hat dies mit einer ab da lockerern Geldpolitik zu tun, die mehr Bereitschaft auf Kredit zu spekulieren hervorruft?

    • Den Schnittpunkt sehe ich eher zufällig wegen der Achsenwahl.

  4. Ist es in der reifen Phase von Bullenmärkten nicht immer so, dass die Rate von Wertpapierkrediten besonders hoch ist? Und diese führen dann zu einer sich selbst verstärkenden Abwärtsbewegung. Das ist in meinen Augen nichts Neues.

    Beruhigend finde ich, dass der Anstieg der Kreditfinanzierung den Anstieg der Kursentwicklung anscheinend noch nicht übersteigt.

    Beruhigend finde ich auch, dass der Leverage immer schon hoch war und uns die vergangenen Bärenmärkte dennoch nicht umgebracht haben.

    Aber vielleicht bist du, Raimund, ja besonders besorgt, weil die Notenbanken als Retter in der Not das nächste Mal unter Umständen ausfallen werden.

    • Du missverstehst mich offenbar. Ich bin nicht besonders besorgt, sondern weise bloß auf einen bestimmten Sachverhalt hin. Dieser Sachverhalt war zuletzt 2018 aufgetreten und hatte folgerichtig den Ausverkauf zum Jahresende 2018 verstärkt. Im Zuge dieses Ausverkaufs wurden erwartungsgemäß zahlreiche kreditfinanzierten Aktienbestände liquidiert, was man sehr schön im Chart erkennen kann. Danach war die Situation bereinigt, und ich hatte deshalb im Lauf des Jahres 2019 mehrmals darauf hingewiesen, dass von den Kreditpositionen kein Abwärtsrisiko mehr ausgeht. Der Kursaufschwung 2019 wurde nämlich nicht von steigenden Aktienkrediten begleitet. Damals widersprachen mir übrigens einige hier im Blog, die meinten, die müde Kreditvergabe deute auf ein mangelndes Vertrauen in den Aktienmarkt hin, was potentiell gefährlich sei.

      Im Zuge des Coronacrashs wurden die Kreditpositionen dann weiter abgebaut. Nun hat sich das alles aber sehr schnell wieder ins Gegenteil verkehrt und wir befinden uns in dieser Hinsicht wieder in einer Lage, die mit 2018 vergleichbar ist. Das mag tatsächlich nichts Neues sein, wie Du schreibst, aber ich halte es trotzdem für erwähnenswert.

      Aktienkurse können seit jeher nur steigen, fallen oder gleichbleiben, auch das ist also nichts Neues. Trotzdem wird immer wieder aufs Neue darüber diskutiert 😉

  5. Es ist völlig unstrittig, das kreditfinanzierte Aktienbestände im Fall gravierender Kursrückgange letztere verstärken, wenn es zu Zwangsliquidierungen kommt. Die Frage ist, warum man im zeitlichen Zusammenhang mit dem heutigen Hexenfreitag u. den möglichen Beginn der Sommerflaute diese banale Binsenweisheit thematisiert?

    • hmmm … was Du als „banale Binsenweisheit“ bezeichnest, ist anderen ganze Webseiten wert, auf denen Sie die Entwicklung verfolgen (siehe zum Beispiel die verlinkte Webseite).

      Und der zeitliche Zusammenhang mit dem Hexenfreitag ist rein zufällig. Mein Anlass für die Thematisierung war schlichtweg, dass am 16.6. die neue Statistik herauskam, was man am Datum des verlinkten Artikels erkennen kann.

      • Hhm die Ãœberschrift „Brandbeschleuniger in Stellung“ irritiert etwas…man erkennt es auch an den Reaktionen hier im Forum bei Aries. Naja f. die weitere Kursentwicklung dürfte m.E. ohnehin die Deltadiskussion wichtiger sein. Schön ausgewogener Kommentar v. Sabrina Marggraf dazu bei ntv.

        • Was irritiert an der Ãœberschrift? Wenn es eine Binsenweisheit ist, dass Aktienkredite bei fallenden Kursen als Beschleuniger dienen, ist es eine ebensolche, dass sich diese Beschleuniger derzeit in Stellung befinden. Es brennt nur noch nicht. Folglich können sie momentan nichts beschleunigen. Das ist alles.

  6. Na wirklich besorgt bin ich perspektivisch nicht, werde aber das Gefühl nicht los, dass bei der heutigen Tagesentwicklung am großes Verfallstag dies der Beginn einer doch merklichen Korrektur sein könnte… wieder erstmal in Bereich bis Dax 14800-15000, möglich aber auch der Test der 200 Tage Linie… und dann wäre Hund ja beim Herrchen, um anschließend wieder weiter zu steigen…

    Heute Vormittag ein paar Positionen (teil)verkauft, Cash erhöht, konnte dann aber kurz vor Xetra-Schluss doch nicht wiederstehen und bin kleine Positionen wieder eingegangen…

    Bin echt gespannt auf die nächste Woche… Notenbanken durch, Verfallstag vorbei… könnte spannend werden und ein Vorbote für die Zeit bis zum nächsten Verfall im September… ein Zeichen, wohin will der Markt in den nächsten Wochen…

    • @ Andreas B

      Man liest, viele erwarten eine Korrektur. Allerdings liest man das schon ein ganzes Jahr.
      Eine Korrektur hat es gegeben.Das ist wenig im Verhaeltnis zu dem,was an Warnungen im TV gesendet und geschrieben wurde.
      Was erwartet die Mehrheit,die grundsaetzlich falsch liegen soll,wie verifiziert man das und welchen Wert haette eine Momentaufnahme,die sich staendig aendert.
      Besonders problematisch sind Markteinschaetzungen von Vertretern von Emittenten von Derivaten in TV Interwievs …

      • „Besonders problematisch sind Markteinschaetzungen von Vertretern von Emittenten von Derivaten in TV Interwievs … “

        Würden Sie das auch für Emittenten sagen, die Produkte sowohl für steigende als auch für fallende als auch für seitwärts laufende Kurse anbieten?

        • @ Herr Brichta

          Ja, gerade dann. Der Emittent befindet unter Umstaenden in einer Schieflage in einem oder mehreren Produkten und geraet schnell in Interessenkonflikte.

          • Das ist eine sehr interessante These. Ich ziehe daraus folgende Schlüsse und Fragen:

            1.
            Wenn der Emittent nicht in einer „Schieflage“ ist, sind seine Einschäzungen unproblematisch, weil es in diesen Fällen keinen „Interessenkonflikt“ gibt.

            2.
            Müssten die Einschätzungen dieser Emittenten dann nicht in der Regel unproblematisch sein, wenn man davon ausgeht, dass solche „Schieflagen“ nicht die Regel sind, sondern die Ausnahme? Wie oft kommen solche „Schieflagen“ vor?

            3.
            Was genau können wir uns unter einer „Schieflage“ hier vorstellen? Nennen Sie bitte ein Beispiel.

  7. Wie sehen sie die Börsenzeit bis Ende Oktober, Herr Brichta?

    • Die Wahrscheinlichkeit, dass es in dieser Zeit zu einer Korrektur kommt, erachte ich als hoch.

      • @ Herr Brichta

        Ihre Einschaetzung hisichtlich des Umfangs?

        • 10% plus/minus

          • Raimund Du hast den höchsten Grad an Börsenweisheit erlangt. Zehnte Stufe…mehr geht nicht.

  8. Genauso wie Käufe auf Kredit den Anstieg ungesund beschleunigen, so wirken sie sich aus wie Senkblei aus wenn es runter geht…alles nicht neu…

    • Selbstverständlich ist das nicht neu, trotzdem halte ich es für sinnvoll, immer ein Auge auf die aktuellen Entwicklung zu richten. Nichts anderes habe ich hier getan.

  9. Das fehlt gerade noch, lieber Raimund (eine Abhängigkeit des Aktienmarktes von Kryptowährungen)….

    • @ Jens K.

      Alles haengt irgendwie zusammen.
      Das gilt gerade in Phasen ueberschiessender Kurse.
      Ursachen gibt es viele,ein Ausloeser konnte ein unaufhaltsamer Verfall der Bitcoin Kurse sein.Oder,dass die FED zu einem frueher als gedacht begonnenem undOder schnellerem umfangreicherem Tapering genoetigt wird.

  10. @ Herr Brichta

    10% plus/minus von was als wahrscheinlich eingeschaetzt bitteschoen?

    • S&P 500 von der Spitze.

      • Das wäre dann genau auf der 200-Tage-Linie und ungefähr der Stand eines kleinen Zwischentiefs vom März.

        • Kommt drauf an, von wo aus die Korrektur startet 😉

      • @ Herr Brichta

        S&P ATH Schlusskurs oder ATH Verlaufshoch? Meine Sie aktuell gueltige Hoechststaende oder bezieht sich Ihre hohe Wahrscheinlichkeit einer plus/minus 10% Korrektur auf ein ATH Verlaufshoch,welches bis zum Oktober vielleicht irgendwann kommt?

        • Selbstverständlich Letzteres. Denn wann und wo eine Korrektur beginnt, weiß auch ich nicht.

  11. @ Herr Brichta
    Selbstverstaendlich ist das keineswegs. – Ueber Wissen reden wir nicht,es geht um die richtige Einordnung Ihrer Rueckauesserung zu Robert M.

    • Klar, lieber Lies Land. Ich meinte auch nur, dass es für mich selbstverständlich ist wegen des erwähnten Sachverhalts. Denn ansonsten hätte ich unterstellt, dass der jüngste Rekord schon die Spitze war vor der Korrektur.

  12. Eigentlich ist ja ein einziger Boersentag meist nicht erwähnenswert. Finde es trotzdem erstaunlich mit welcher Stärke der Dax den Kursrückgang v. großen Freitagsverfall egalisiert hat. 19 Uhr 45

  13. Ich denke, der Markt ist dabei, das Gefühl der Unbesiegbarkeit zu entwickeln. Die Entwicklung dieses Gefühls kann noch eine Weile andauern.

    Eine Korrektur wäre mir auch lieber. Aber dazu müssten große Akteure ernsthaft verkaufen. Gegenwärtig gibt es allerdings immer wieder Marktteilnehmer, die nachkaufen, wenn die Kurse fallen. Und die Marktbreite des Aufschwungs hat sich durch die Hereinnahme der Value-Werte neben den Technologiewerten noch verbreitert. Zudem sind einige Werte durch den Anstieg der Gewinne sogar günstiger geworden. Und es gibt noch genug Profis, die vor einer Korrektur warnen.

    Deshalb: Genießen wir den gegenwärtigen Lauf, so lange er anhält.

    • @ Aries Eeberg

      Es gibt in jeder Marktphase ausreichend Warner.Ich denke nicht,das das ein Gradmesser dafuer ist,wo wir gerade stehen. –
      Richtig,Ausreisser in den Quartalsgewinnen fuehrten vereinzelt zu optisch geringeren KGVs.Momentaufnahmen,wir wissen nicht,ob sich diese Gewinne einfach so in die Zukunft fortschreiben lassen.
      Die grossen Adressen werden uns nicht informieren,bevor Sie denn Exit Knopf druecken.Wie hoch diese bereits investiert sind,wie viele noch auf den Einstieg in was warten,alles reine Spekulation.

      • Ja und? Jetzt läuft es und das ist gut so. Was morgen ist, weiß keiner. Deshalb braucht man ein Portfolio, das klug aufgestellt und allen Marktphasen gewachsen ist.

        Es ist aber schon gut, sich zu orientieren, in welcher Marktphase wir uns gerade befinden.

      • „alles reine Spekulation.“

        Ja genau. Börse ist Spekulation!

        Der Spekulant hat eine Idee von der Zukunft und wie die Werte sich entwickeln.

        Der Investor hat auch solche Ideen. Aber er orientiert sich an den Erfahrungen der Vergangenheit und den Indikatoren, die sich daraus ergeben. Und er weiß um die Begrenztheit dieser Indikatoren. Deshalb lernt er möglichst immer dazu.

        Wenn es einfach und klar wäre, wäre es langweilig. Börse ist auch eine geistige Herausforderung. Deshalb macht sie mir Spaß.

  14. @ Herr Brichta

    Wie oft Emittenten mit einzelnen der von ihnen angebotenen Wetten in Schieflagen geraten,das weiss ich nicht.
    Viel interessanter ist die Frage,welche Marktbedingungen zu diesen Schieflagen fuehren.Wann kommt es zu partiellen Schieflagen fuer den Emittenten.Ich denke,lieber Her Brichta das werden sie besser wissen.

    • Trotzdem möchte ich noch einmal zurückkommen auf Ihre Ausgangsthese, dass Markteinschaetzungen von Vertretern von Emittenten von Derivaten in TV Interviews „besonders problematisch“ seien. Begründet haben Sie dies im Nachgang mit möglichen Interessenskonflikten dieser Leute aufgrund möglicher „Schieflagen“. Jetzt schreiben Sie, sie wüssten gar nicht, wie oft es solche Schieflagen überhaupt gibt.

      Und wie so eine Schieflage konkret aussehen könnte, weiß ich nach Ihrer Antwort auch noch nicht. Nach meiner Einschätzung verdienen die Emittenten ihr Geld hauptsächlich aus der Differenz zwischen An- und Verkaufskursen. Wetten auf Marktbewegungen gehen sie damit nicht ein. Diese könnten zu Schieflagen führen. Aber das Wetten überlassen die Emittenten ihren Kunden. Oder haben Sie andere Informationen?

  15. Die wirtschaftlichen Aussichten sind glänzend. Die prognostizierten Wachstumsraten USA/Europa liegen zwischen 5 u. 7 Prozent. Ein möglicher Zinsanstieg ist durch die hohen Staatsverschuldungen gedeckelt. Delta sehe ich als wichtigsten Störfaktor. Das muss man ständig beobachten. Aktuell sehe ich aber keinen Verkaufsgrund. Im Gegenteil. Defensive Aktien schlagen unter Renditegesichtspunkten Rentenwerte deutlich. Über begründete gegenteilige Ansichten würde ich mich freuen.

    • @ Peter Czeck

      Stimmt, die Zahlen schauen gut aus. Alle Trends sind intakt.
      Nicht Zinsen oder Delta werden die Ursache sein,
      frueher oder spaeter geht es runter.
      Und wie das an der Boerse so ist, rueckblickend wird alles eindeutig aussehen …

      • Entspricht nicht meiner jahrzehntelangen Börsenerfahrung

        • @ Peter Czeck

          Jahrzehntelange Boersenerfahrung impliziert jahrzehntelang Lehrgeld bezahlt zu haben.
          1987, 2000-2002, 2008, 2020 etc.
          Niemand hier im Forum hat das alles ausgesessen. Es gibt unter den richtig Reichen vielleicht einige, aber zu denen hat niemand hier Kontakt.

          • Unbelegte Behauptungen.

    • Peter, ich habe im Grundsatz keine andere Ansicht… da nun nach dem Verfallstag doch keine weitere Korrektur kam, habe ich meine Cashquote wieder reduziert…

      Ich fahre aber momentan i.w.S. nur auf Sicht… ich realisiere immer mal Teile von guten Gewinnpositionen und schichte das Geld dann kurzfristig eher in Tradingpositionen um. An Gewinnmitnahmen ist noch nie einer arm geworden, ich bleibe aber trotzdem zum großen Teil investiert und passe nur immer etwas mehr oder etwas weniger meine Cashquote an das aktuelle Marktmomentum an…

      Ich denke so fahre ich in den nächsten Wochen bzw. Monaten am besten… bin gut dabei, gebe aber auch nicht mehr alle Gewinne her, da ich immer Schritt für Schritt erstmal sichere, wo es sich anbietet…

      • @ Andreas B

        Tradest Du auch mit Optionsscheinen oder ausschliesslich mit Aktien?

        • @Lies Land

          Nein, Optionsscheine fasse ich im Normalfall überhaupt nicht an… nur die echte Aktie.

          Auch muss ich das Trading relativieren, ich bin kein Daytrader oder sonst wie ein Hardcoretrader, sondern ich meinte damit nur, dass ich bei mittelfristigen Positionen, die Gewinne teilweise einsacke und sichere und dann lieber erstmal kurzfristig agiere, d.h. Positionen aufgrund von Charttechnik und ähnliches eingehe, um ein paar Prozente in der jetzigen Seitwärtsphase möglichst zu machen oder wenn die Korrektur doch mal plötzlich ausgeprägter kommen sollte, ich eben diese Positionen schnell liquidiere und die Cashquote hochfahre.

      • Jo Andreas, jeder hat so seinen eigenen Stil. Dabeisein ist alles. Evtl. werde ich meine Barreserve durch Kauf v. Defensivtiteln (Pharma, Immo, Lebensmittel) vermindern.

        • Peter, also ich würde meine Cashreserve nicht in solche Defensivtitel persönlich stecken, mache ich i.d.R. nicht… entweder Cash oder wenn sich zyklische Titel oder Wachstumstitel anbieten, dann die… sollte sich da aktuell für mein Empfinden nichts anbieten, behalte ich lieber den Cash und warte auf Chancen irgendwo einzusteigen…

          Als Pharma habe ich einzig nur Bayer, jetzt im Glyphosattief mal etwas gekauft. Immo oder Lebensmittel fasse ich gar nicht an. Gut bei Immo muss man sagen, Corestate habe ich und ja, einer meiner schlechten Werte, aber es kann nicht immer alles laufen… grins. Vonovia & Co ist für mich aber ein rotes Tuch einfach.

          Soll aber jeder sein Depot ausrichten wie er denkt und wer defensive Titel mag, soll das gerne natürlich machen… eben jeder hat sein eigenen Stil… Spaß muss es machen.

          • Defensivaktien sind f. mich die früheren Rententitel. Dienen der Depotstabilisierung gerade jetzt im Sommerloch. Immer mehr Banken verlangen Negativzinsen. Zuletzt Ing. ab 50T€. Darauf hab ich keinen Bock. Viel Glück.

    • @ Peter Czeck schreibt:
      “ Ein möglicher Zinsanstieg ist durch die hohen Staatsverschuldungen gedeckelt „.
      Ich nehme an die Inflation wird keine Ruecksicht auf die Hoehe des Verschuldungsgrad der Staaten nehmen …

      • Es reicht, wenn die Notenbanken Rücksicht auf den Verschuldensgrad der Staaten nehmen.

        • @ Peter Czeck

          China aktuell vier mal hoehere Verschuldung als Deutschland. Allerdings anders aufgeteilt.

  16. Zitat
    „Hallo lieber Marco, ich bitte Dich, Dir einfach noch mal das durchzulesen, was ich geschrieben habe. Dann wirst Du erkennen, dass ich nicht geschrieben habe, dass hohe WP-Kredite „einen Bärenmarkt kommen sehen lassen können.“ Sie verstärken eine Abwärtsbewegung. Darauf sollte man gedanklich vorbereitet sein. Das ist alles. Und ich halte es deshalb für sinnvoll, die Entwicklung zu beobachten. Wenn Du das nicht tun willst, dann mach doch einfach die Augen zu 😴“

    Ich wollte eigentlich nur sagen, dass ich auch mal fixiert war auf die Wertpapierkredite. Ich habe das schon getan, z. B. 2014. Es wurde ein Griff ins Klo. Ich wollte nur sagen, dass ich auch schon mal da war, wo Du gerade bist. Gedanklich bin ich seit 2010 auf den Megacrash vorbereitet. 2014 hatte ich alle meine Aktien verkauft und zwar genau deswegen: Der unglaubliche Anstieg an Wertpapierkrediten. Genau deswegen war ich 2014 raus. Ich wollte es nur erwähnen.

    Mein aktuelle Theorie ist eher, dass ich mich einfach total irre. Darum kaufe ich trotz hoher Wertpapierkredite. Weil ich noch einen Punkt sehe: 1975 gab es auch hohe Wertpapierkredite. Ein Witz zu heute. 1985 auch. Höhere Märkte haben immer bedeutet, dass mehr Aktien auf Kredit gekauft wurden. Das ist alt, nicht neu. Was Du schreibst, hätte jeder auch 1985, 1993 und 2k schreiben können. 2k lag er richtig. Was für ein Glück. Manchmal bedeuten hohe Kredite auf Wertpapiere tatsächlich Blei, dass die Kurse runter zieht. Aber sehr oft halt nicht.

    • Ich habe gar nicht geschrieben, dass man bei hohen Wertpapierkrediten keine Aktien kaufen sollte. Wenn Du das 2014 tatsächlich gedacht hast, bin ich glücklicherweise nicht da, wo Du schon mal warst 😉

      • Danach kam ich zu wahren Werten, allerdings ist Texas Roadhouse auch dabei und Nike. Ich habe nach 2014 mein Depot neu aufgebaut allerdings eher im Sinne der wahren Werte, die wir mal hatten. Die Wertpapierkredite gucke ich mir nicht mehr an. Aber sie werden Blei sein, wenn die Märkte nachhaltig fallen.

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