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China: «Wir haben die Corona-Masken abgelegt und tragen stattdessen nun Augenklappen»

15. August 2023 - Anton Voglmaier in Allgemein | 1 Kommentar »

Laut NZZ kommentierte ein junger Mann mit den obigen Worten auf WeChat die folgende Maßnahme der chinesischen Regierung.


Chinas junge Leute reagieren auf die Ankündigung der Regierung, keine Zahlen zur Jugendarbeitslosigkeit mehr veröffentlichen zu wollen, mit Sarkasmus, schreibt die NZZ in ihrer heutigen Ausgabe.

Und weiter:

Turbulenzen am Immobilienmarkt

Es sind auch und gerade die sich verschärfenden Turbulenzen am Immobilienmarkt, die für massiven Abwärtsdruck auf die chinesische Wirtschaft sorgen. Der Sektor macht Schätzungen zufolge inklusive nachgelagerter Branchen bis zu einen Viertel der chinesischen Wirtschaft aus.“

Quelle: https://www.nzz.ch/wirtschaft/konjunktur-in-schwerem-fahrwasser-china-senkt-ueberraschend-den-leitzins-ld.1751593

Im vergangenen August hatte ich bereits eine Kolumne mit dem Titel: Ist China das nächste Sri Lanka?

Auch für ausländische Investoren in chinesische Vermögenswerte könnte es ungemütlich werden.

China hat wohl schon seit einiger Zeit große Probleme auf dem Immobilienmarkt und bei den Banken. Diese Probleme hängen zum Teil auch zusammen.

So soll es in China etwa 60 Millionen leerstehende Wohnungen geben.

Diese stehen nicht nur deshalb leer, weil es zu wenig Nachfrage nach teuren Mietwohnungen gibt, sondern auch, weil sie teilweise unbewohnbar sind, weil Gas-, Wasser- und Stromanschlüsse fehlen. Außerdem sollen Aufzüge, Fenster und andere Ausstattungen fehlen, die eine bezugsfertige Wohnung ausmachen.

Die Besitzer dieser Wohnungen sind also schlichtweg abgezockt worden.

Darüber hinaus sollen viele Menschen in China Anzahlungen an Immobilienunternehmen wie die Evergrande Real Estate Group geleistet haben, damit diese Wohnungen für die Käufer bauen konnten. Diese Anzahlungen wurden jedoch von den Unternehmen für den weiteren Erwerb von Grundstücken und nicht für den Bau der versprochenen Wohnungen und Häuser verwendet. Diese Praktiken der Immobiliengesellschaften kommen daher einem Schneeballsystem gleich, das nun geplatzt ist.

Erschwerend für die Immobiliengesellschaften kam hinzu, dass die kommunistische Regierung den Banken Beschränkungen für die weitere Immobilienfinanzierung auferlegte, um die Immobilienspekulation einzudämmen. Denn 70 % der Chinesen haben ihr Geld in den Immobiliensektor investiert, was in den letzten zwei Jahrzehnten zu einem enormen Boom in diesem Sektor geführt hat.

Da immer mehr Immobiliengesellschaften in Bedrängnis geraten, können sie die bereits verkauften Wohnungen nicht mehr bauen. Bei den Käufern nimmt die Wut in den letzten Monaten immer stärker zu, da sie durch diese Praktiken ebenfalls über den Tisch gezogen wurden und dadurch ihr Geld verloren haben.

Und hier kommen die Banken ins Spiel: Diese hatten den Käufern oft noch Kredite für den Kauf der Immobilien gegeben. Die Käufer weigern sich nun aber, Zins und Tilgung zu leisten, was wiederum die Banken in Schwierigkeiten bringt, da sie ihrerseits ihren Zahlungsverpflichtungen nicht mehr nachkommen können. Die Höhe der ausstehenden Immobilienkredite beträgt umgerechnet mindestens 5 Billionen Dollar, eine gewaltige Summe für den chinesischen Bankensektor.

Warum nun ein zweites Sri Lanka?

Weil es auch dort in letzter Zeit aufgrund der Unzufriedenheit des Volkes enorme Unruhen gegeben hat – wie derzeit in China – und das Volk seinen Präsidenten und den Rest der Regierungsmannschaft aus dem Amt gefegt hat.

Die stetig wachsende Unzufriedenheit der chinesischen Bevölkerung und die daraus resultierenden Unruhen könnten auch die chinesischen Machthaber aus dem Amt fegen. In jedem Fall stehen China unruhige Zeiten bevor, und Investoren – auch ausländische – in chinesische Vermögenswerte sollten sie auf den Prüfstand stellen.

Quelle:

https://wahre-werte-depot.de/ist-china-das-naechste-sri-lanka/

1 Kommentar

  1. Die chinesische Bevölkerung wird nicht aufbegehren, und fall doch, wird sie keinen Erfolg haben. Siehe Hongkong.

    Chinesen ertragen ihre Armut. Manch ein Uniabsolvent kann auswandern sofern er einen Job bekommt.

    Inwieweit spielen die US-Zinserhöhungen im Kontext der chinesischen Verschuldung mit rein? Schließlich sind die Chinesen ja in ihrer eigenen Währung verschuldet.

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