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Corona-Angst lähmt die Wirtschaft

4. März 2020 - Raimund Brichta in Allgemein | 16 Kommentare

Das Coronavirus breitet sich in immer mehr Ländern in Europa aus. Die Reaktion an den Börsen sind drastisch fallende Kurse. Oder hätte es diese Abwärtsbewegung auch ohne das Virus gegeben? Wie sollten Anleger reagieren? Was bedeutet die Krankheit für die Wirtschaft im Allgemeinen? Darüber sprechen die ntv-Moderatoren Raimund Brichta und Etienne Bell in diesem Podcast.

https://audionow.de/podcast/brichta-und-bell—wirtschaft-einfach-und-schnell#eps

16 Kommentare

  1. Bei dem Zinsniveau kann man den Hund auch mal etwas weiter v. d. Leine lassen. Ich bin voll bei M. Zschaber „kein Weltuntergang“ Ohne Corona wären die Indices nicht sooo tief gefallen. Gut fand ich heute in der Telebörse auch Corinna. Börse gewöhnt sich auch an Verhältnisse (s. Brexit, Handelskrieg) u. ihre Empfehlung jetzt ggfs. in Raten zu kaufen.

    • Der Vergleich BREXIT vs Corona ist komplett falsch.

      Der BREXIT war ein mediales Thema, weltwirtschaftlich irrelevant. Die Berichterstattung zielte einzig und allein darauf ab, den BREXIT zu diffamieren und die EU zu glorifizieren. Jetzt, wo die Entscheidung gefallen ist, liest man nichts mehr vom BREXIT. Warum denn bloß?

      China 2020 ist ein anderes China als 2003. Siehe Posting vom Januar.

      Beim Virus hängt alles davon ab, wie zügig wieder Normalität in den weltwirtschaftlichen Produktions- und Lieferketten einkehrt. Wenn die zig Millionen Quarantäne-Chinesen wieder arbeiten gehen – ich glaube die MÜSSEN – wird sich alles sukzessive beruhigen.

      Übrigens wurde dank Corona massiv CO2 eingespart. Ist doch super, oder?

      „Oder hätte es diese Abwärtsbewegung auch ohne das Virus gegeben?“
      Hätte hätte Fahrradkette. Ohne Coronavirus hätte es auch eine Seitwärtsbewegung werden können. Der Virus hat sich aber sehr höflich angekündigt.

      • „Ohne Coronavirus hätte es auch eine Seitwärtsbewegung werden können.“

        Dazu ein klares Nein von mir. Ein solcher Abstand zur 200-Tage-Linie ist noch nie mit einer Seitwärtsbewegung egalisiert worden, sondern immer nur mit einer Abwärtsbewegung. Das letzte Beispiel stammt vom Januar 2018.

        In diesem Zusammengang habe ich eine Frage an alle Hundebesitzer (ich bin keiner und kenne mich da weniger aus):

        Ist es denkbar, dass ein weit vorausgelaufener Hund einfach sitzenbleibt und wartet. bis sein Herrchen nachkommt?

        • Lieber Raimund Brichta,

          ich möchte Ihnen mal meine Einschätzung der Kursrückgänge insbesondere im DAX mitteilen:

          Der Dax stand in der 8.KW bei knapp 13.800 Punkten und war nur noch knapp 1,5 % von der nächsten Tausendermarke entfernt- eigentlich eine Tagesbewegung. In den letzten 30 Jahren (!!!!) hat der DAX immer direkt die Tausendermarken angesteuert und ist DANACH erst korrigiert. Das war letzte Woche zum ersten Mal in 30 Jahren anders (und das macht mich ein wenig besorgt!!), der DAX machte auf dem Absatz kehrt und korrigierte vom ATH um > 10%. Und das, obwohl er die Möglichkeit gehabt hätte die 14.000 Punkte zu nehmen, da die Zahlen in der 9. KW von VW, Allianz, Münchner Rück und BASF eigentlich dem Dax hätten Rückenwind geben müssen….

          Nun, es ist anders gekommen. Aber ich hätte aus o.g. Gründen niemals auf einem Kursrückgang zu diesem Zeipunkt gesetzt, erst über 14.000 Punkten. Bezüglich der 200-Tage-Linie geben ich Ihnen recht, ich würde aber trotzdem mal behaupten: Glück gehabt!!! Und Hut ab!!

          Die Gesamtlage stimmt mich aber bedenklich. Der DAX korrigiert direkt vor der 14.000 Punkte Marke, kommt im Gegensatz zu Dow und S&P nicht auf die Beine (heute wieder 2% Minus) und in vielen YouToub Foren wird zum Nachkaufen getrommelt. Da gibt es mittlerweile Frugalisten-Videos von knapp 20-Jährigen, die damit rechnen, dass Ihre ETF-Sparspläne sich im Jahr mit +7-8% entwickeln und Sie mit 35 Jahren finanziell frei sind. Da kann ich nur mit dem Kopf schütteln….das kann so nicht funktionieren

          • Ob runde Marken erreicht werden oder nicht, halte ich für weniger wichtig. De S&P hatte ja die runde 3000er Marke erreicht. Und was spricht dagegen, dass der DAX nach dieser Korrektur die 14.000er erreicht? Ich glaube, derzeit sind viele einfach sehr nervös – so wie Sie es offensichtlich sind.

            Mich persönlich macht eine solche Situation ruhiger, weil ich sie schon oft erlebt habe. Meistens war dann an der Börse ein zumindest vorübergehender Boden nicht mehr weit. Und wer weiß, vielleicht hat ja auch meine Glaskugel recht, die einen solchen Boden schon Anfang kommender Woche sieht? Stay tuned …

  2. Hallo Michael, es ging um die Auswirkungen von Vorgängen auf die Börsenkurse. Brexit als auch Corona hatten solche Auswirkungen. Am Tag nach der Brexitabstimmung durch die Bevölkerung ist der DAX zunächst um 10% eingebrochen ..zum Börsenschluss verblieb ein Minus v. ca. 7%. Ob der Brexit Auswirkungen auf die Weltwirtschaft hatte ist i. d. Themenzusammenhang völlig irrelevant. Es geht dabei nicht um Deine übergeordneten weltwirtschaftlichen und oder geopolitischen Lieblingsthemen, sondern schlicht u. einfach um die Tatsache, dass die Börse sich gelegentlich an Umstände, die sie zunächst negativ bewertet, gewöhnt u. gelassener beurteilt. Erst lesen, dann schwadronieren.

    • Die Börse bewertet im Wesentlichen Unternehmensgewinne und Gewinnaussichten. Welches Wachstumspotential haben diese nach 12 Jahren „Aufschwung“?

      Ich erinnere mich sehr gut am Tag nach der BREXIT Entscheidung: einige sehr provokante Kauforders haben seinerzeit gegriffen, weil eine irrationale Panik unter Marktteilnehmern eingesetzt hat. Panik aufgrund von medialem BREXIT-Brainwashing. Die Panik hat nur sehr kurz gegriffen, weil jedem rational denkenden Menschen klar war, dass der BREXIT weltwirtschaftlich unbedeutend ist (Die paar Waren, die nach UK exportiert werden, spielen keine Rolle – sie werden übrigens auch nach dem BREXIT geliefert).

      Der Coronavirus betrifft jedoch die globale Weltwirtschaft und sämtliche Unternehmensgewinne und Gewinnprognosen. Beim Coronavirus ist das mediale Spiel genau anders herum gelaufen: zunächst wurde es gar nicht nennenswert thematisiert bzw die Bedenken beiseite geschoben, auch hier im Forum…

      Meine zentralen Argumente sind am 01. Februar hier hinterlegt:
      https://wahre-werte-depot.de/greiffbar-investments-zum-anfassen-30/

      Der von Raimund im Januar gepostete Hinweis auf den schwachen Transportindex deckt sich übrigens mit Punkt 3:

      „3) 2020 befinden wir uns in einem sehr fragilem Stadium:
      – die Börsen laufen nur noch, weil die Notenbanken aus vollen Rohren feuern, die Feuerkraft schwindet jedoch (Wir erinnern uns an den mutmaßlichen Eingriff der FED im September letzten Jahres).
      – die Wirtschaftsdaten sind miserabel. Europa stagniert bzw. schrumpft partiell (trotz Nullzinsen), die USA verschulden sich extremst und müssen trotz Schuldenorgie die aktuellen Daten vom Chicago-Index akzeptieren. Medial wird sowohl in Europa als auch den USA (Trump) heile (Wirtschafts)welt vorgespielt, aber die Realitäten sehen de facto anders aus.“

      Die Notenbanken feuern aufgrund Coronavirus gewaltig, scheinbar hat am Freitag letzte Woche das Plunge Protect Team für eine 800-Punkte Ralley beim DOW innerhalb von 15min gesorgt. Hilft es?!
      Beim BREXIT waren diese Maßnahmen nicht notwendig.

      Gold: 1.658 USD

      „Erst lesen, dann schwadronieren.“
      Hilfreicher für alle Leser ist der sachliche Austausch von Argumenten bzw Ansichten.

      • Was die Börsenaussichten anbelangt, und um diese sollte es in diesem Forum hauptsächlich gehen, halte ich mich nach wie vor lieber an die Börsen selbst. Und da steht fest: Eine Korrektur war fällig, und diese ist jetzt absolviert (Anlass ist zweitrangig). Ob mehr draus wird, werden uns die Börsen schon zeigen. Insbesondere dadurch, wie weit die nächste Erholung trägt, und ob es beim nächsten Rückschlag zu einem höheren oder tieferen Tief kommt.

        Im Übrigen fehlen mir bei Deinen Corona-Krisen-Warnungen die eindeutigen Schlussfolgerungen, die der Anleger daraus ziehen sollte: Entweder man hält seine Aktien sowieso längerfristig, wie viele in diesem Forum. Dann ist es egal, was noch passiert. Oder man lässt sich einschüchtern und verkauft. Oder man kauft sogar zu, was einige in diesem Forum offenbar schon getan haben.

        Mit anderen Worten: Ich möchte den Fokus gerne wieder auf das für dieses Forum Wesentliche zurücklenken.

        • Lieber Raimund Brichta,

          ich antworte mal unter Ihrem letzten Kommentar…
          Nervös bin ich ich nicht- das werde ich nur wenn ich an die aktuelle Steuergesetzgebung der Herren Binding und Scholz denke…:-(

          Ich kenne Sie noch aus den Zeiten der Sat1-Telebörse oder den legendären Runden mit Dr.Hans-Dieter Schulz am Freitag Abend in der Telebörse. Von daher kann ich mich noch gut an das Verhalten des DAX vor den jeweiligen Tausendermarken. Der DAX hatte immer das Bestreben, die runden Marken zu nehmen- manchmal ging es danach weiter rauf oder er korrigierte danach (Sie können das gern mal überprüfen…)

          Dieses Mal war zum ersten mal anders seit ich die Börse beobachte (35 Jahre). Ich kenne noch die Rückgänge aus 2001-2003, 2008, 2011, 2018… diese ließen sich ziemlich gut am Chart ablesen und man konnte gut darauf reagieren….. aber jetzt: Ohne Topbildung fallen mit mehrfachen 100-Punkte Gaps durch die 200-Tage-Linie… Da wurden kaum Verkäufe getätigt, ich vermute das waren hauptsächlich Terminkontrakte (F-DaX). Wenn erst einmal Depots geräumt werden wird es richtig eklig, dann fallen die Kurse, welche vorher 10 % gefallen sind noch einmal um 10 bis 20 %….. das tut dann wirklich weh…

          ich hoffe natürlich, dass die Notenbanken alles reinwerfen und den Ausverkauf stoppen….
          aber ich werde erst wieder positiv, wenn wir beim DAX mal ein FETTES REVERSEL hinlegen von -5% auf +5%. Solange das nicht geschieht bleibe ich short bzw. halte cash…

          • Ja, das waren wirklich gute alte Zeiten auf Sat1 mit Chartdoc H.D. Schulz – aber ich trauere ihnen nicht nach. Jede Zeit hat ihre Reize.

            Ihre Verwunderung über das Verhalten vor der runden Marke verstehe ich aber immer noch nicht. Im Januar 2018 fand doch Ähnliches statt. Okay, da drehte der DAX ein wenig tiefer ab als jetzt, aber ebenfalls vor der 14.000.

            Und der S&P 500, unbestritten der viel wichtigere Index im Vergleich zum DAX, drehte im Oktober 2018 auch nach unten ab, bevor er die 3000 erreichte. Na und? Die 3000 holte er dann eben 2019 nach.

            Ich denke, Sie sehen ein Problem, wo keines ist. Keep cool 😉

  3. Es geht an der Börse die letzten Tage so wild hin und her.
    Ich vermute der Finale ausverkauf kommt noch ca. 10 Prozent
    sind im S&P 500 noch drin nach unten. Danach dürfte das schlimmste vorbei sein. Nach oben kann es ja nicht sofort wieder gehen, da die Berwertungen zu hoch waren und durch den Virus die Gewinne der Unternehmen doch fallen werden. Man hat jetzt genug Zeit gute Werte zu suchen und zu kaufen. Im besten Fall kommt es zu einer längerfristigen Seitwärtsbewegung. Aber eine Erkenntinis gibt es immer, die Amerikanischen Börsen sind die ersten die wieder steigen und die Weltbörsen noch oben ziehen.

    • „ Es geht an der Börse die letzten Tage so wild hin und her.“

      Auch das ist völlig normal in solchen Phasen. Das ist der Tennisballefekt, der immer auftritt nach kräftigen Kursstürzen. Immer wieder zu beobachten.

      • Guten Abend Herr Brichta…

        Im Januar 2018 stand der Dax in der Spitze bei 13595, er war also noch ein bisschen entfernt von 14.000. Die Marktbreite war damals auch nicht so rosig (und damit deutete nichts auf einen Anstieg auf 14.000) im Gegensatz zu vor 2 Wochen… Schauen Sie sich mal die Anzahl der Aktien an, welche von einem ATH direkt nach unten durchgefallen sind. Das war in der Anzahl schon ziemlich beeindruckend wie ich finde.

        Aber lassen wir das mit den runden Marken.Was mir ein grummeliges Gefühl in der Magengegend verursacht ist die Tatsache, dass der DAX zum ersten Mal (!!!) direkt nach einem ATH um mehr als 15% gefallen ist. In den USA gab es das, soviel ich weiß, das letzte mal 1928 oder 1929. Ich habe im Moment einfach kein gutes Gefühl, es haben einfach noch zu Wenige ihr Depot leergeräumt und das brauchen wir für einen neuen Anstieg.

        …ach, übrigens auch kein gutes Gefühl hatte Hans Dieter Schulz auf seiner Homepage. Er prognostizierte für die 9.KW einen kräftigen Kursrückgang beim DAX. Er hat`s halt immer noch drauf!! Ehre, wem Ehre gebührt…

        Gute Nacht…

        • „… dass der DAX zum ersten Mal (!!!) direkt nach einem ATH um mehr als 15% gefallen ist. In den USA gab es das, soviel ich weiß, das letzte mal 1928 oder 1929.“

          2018 fiel der S&P am Jahresanfang in ähnlicher Größenordnung vom Allzeithoch, und im Herbst gab es dann nochmal das Gleiche. Da waren es sogar mehr als 15%. Also alles keine Seltenheit.

          So hektisch die momentane Situation auch sein mag, ich sehe in ihr absolut nichts Außergewöhnliches.

  4. Meiner Ansicht nach kann man Aktien v. Firmen, die die notwendigen Grundbedürfnisse des täglichen Lebens abdecken (Wohnen, Essen, Gesundheit, Heizung/Strom) schon auf dem derzeitigen Niveau kaufen. Diese Aktien/Sachwerte werfen ein durchschnittliche Dividendenrendite v. 3% ab…von den einbehalten Gewinn sogar mal abgesehen. Warum soll ich das Geld (Reserve ausgenommen) für 0 bis 1% überproportional in Festverzinslichen (papiernes Rückzahlungsversprechen) investieren? Ist es vernünftig die Bewertung von Aktien losgelöst v. aktuellen bzw. erwartbaren Zinsniveau zu beurteilen? Mit jedem neuen Audoppen verliert der Tenissball an Energie u. findet seinen Boden. Vorsichtige Gemüter können einen doppelten oder eine Stufe höheren Boden abwarten. Aber wenn alles den Bach runtergeht ist’s eh wurscht.

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