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Das Jahr der Börsengespenster

26. Dezember 2016 - Raimund Brichta in Allgemein | 16 Kommentare

Das Börsenjahr 2016 war herausfordernd, trotzdem scheine ich relativ gut durchgekommen zu sein: Meine Anschnallwarnung Anfang Januar – verbunden mit einem Totalausstieg – hat damals viel Aufsehen erregt, war aber, auch in Nachhinein betrachtet, nicht ganz unvernünftig. Genauso wie meine Schnelleinschätzung von Anfang März, dass zu dieser Zeit vermutlich ein neuer längerer Aufschwung begonnen habe.

Endgültig klar war mir die Lage im Juli, als ich mich darauf festlegte, dass der DAX am Jahresende höher stehen werde als im Sommer. Von da an bis Silvester hat der DAX fast tausend Punkte zugelegt und damit dafür gesorgt, dass diese Prognose nicht daneben lag.

Bestätigt fühle ich mich auch in meinem Urteil, Brexit, Trump oder Renzi börsentechnisch links liegen zu lassen und ihnen für die Marktentwicklung keine nachhaltige Bedeutung beizumessen. Angstmacher bauschten sie zu schaurigen Börsengespenstern auf, die sich anschließend rasch in Luft auflösten. Nach dem Januar-Knick waren die – ohnehin meist selbstbestimmten – Börsen schlichtweg auf steigende Kurse eingestellt, davon bin ich fest überzeugt. Das heißt, sie wären auch dann nach oben gegangen, wenn die Briten für einen EU-Verbleib gestimmt, Hillary Clinton gewonnen und Renzi seine Verfassungsänderungen durchgebracht hätte.

Betrachten Sie dies auch als einen wichtigen Hinweis aufs neue Jahr: Lassen Sie sich bitte nicht von denen ins Bockshorn jagen, die schon wieder vor neuen Börsengefahren warnen, die angeblich durch die Wahlen in Italien, Frankreich oder Deutschland drohen. Das Sprichwort „politische Börsen haben kurze Beine“ mag zwar abgedroschen klingen, wird aber auch 2017 seine Gültigkeit behalten,

erwartet Ihr
Raimund Brichta

P.S. Mein Jahresausblick folgt Anfang Januar. Auf Ihre Meinungen bin ich hier gespannt.

16 Kommentare

  1. da ich kein börsen experte bin habe ich meist immer so ein flaues Gefühl im magen aber ich muss ihnen recht geben zumindest war es diese Jahr so das die Politik den Börsen nichts anhaben konnte.Übrigends mein Depot Vorschlag` texas roadhouse´ der Einzug hielt, hat sich am besten entwickelt ein schönes erfolgreiches Jahr 2017 und nicht zu vergessen das wichtigste ist immer noch die gesundheit.

    • Völlig richtig, lieber Herr Fellner, Texas Roadhouse gehört zurzeit zu unseren besten Pferden im Stall. Nochmals vielen Dank für Ihren guten Vorschlag.

      Ein klein wenig haben aber auch wir zum Erfolg beigetragen, indem wir abwarteten und die Aktie nach einer heftigen Korrektur ziemlich genau am Tiefpunkt ins Depot hievten. Es geht halt nix über eine erfolgreiche Zusammenarbeit 😉

  2. Hallo Herr Brichta, besten Dank für Ihr Resümee zu 2016, wie immer gespickt mit augenzwinkernden Wahr- bzw. Weisheiten (das ist ja ihr Markenzeichen, gell?). Das Sprichwort „politische Börsen haben kurze Beine“ hat sicher auch im nächsten Jahr seine Gültigkeit, aber mit Trump werden sicher einige Sektoren der US-Wirtschaft mehr profitieren als andere, was meinen Sie? Ich hätte da v.a. die Infrastruktur im Blick… Wünsche Ihnen & Ihrer Familie ein Frohes Neues, gesundes und weiterhin erfolgreiches Neues Jahr! Ihr Ulrich von der Linden

    • Ja, lieber Herr von der Linden, wobei ich vermute, dass dieser Effekt (Infrastrukturwerte) spätestens dann ausläuft, wenn Trump seine ersten hundert Tage im Amt hinter sich hat. Bis dahin muss er seine Pläne konkretisiert haben.

  3. Lieber Herr Brichta, vielen Dank für Ihre mehr als saubere Arbeit in 2016. Wobei ich zugeben muss, dass ich lange Zeit skeptisch war.

    • Gut, dass Sie skeptisch waren, lieber Herr Engel. Ich fühle mich mit meinen Prognosen immer dann am wohlsten, wenn sie von der Mehrheit nicht geteilt werden 😉

  4. Vor Rot-Rot-Grün darf man schon ein bisschen Angst haben.

    • Ich habe keine Angst davor 😉

  5. Sehr geehrter Herr Brichta!
    Zuerst möchte ich Ihnen recht herzlich zu Ihren zahlreichen Auftritten in der Telebörse gratulieren, die Sie meiner Meinung nach am besten moderieren!!!
    Eine Frage zum Jahresausklang hätte da: Denken Sie, dass wir im kommenden Jahr 2017 den Euro/Dollar unter Parität sehen werden?
    Alles Gute, vor allem Gesundheit Ihnen und Ihrer Familie für 2017!!!
    MfG
    Anton

    • Herzlichen Dank, lieber Anton.

      Er kenne keine Methode zur Prognose von Wechselkursen, die dem Werfen einer Münze überlegen wäre, sagte einst Alan Greenspan. Dem schließe ich mich an 😉

      Im Ernst: Parität ist wahrscheinlich, aber nicht zwingend notwendig.

  6. Sehr geehrter Herr Fellner,
    auch von mir einen herzlichen Dank für Ihren tollen Depot-Wert.
    Ihnen und allen anderen Lesern einen guten Rutsch in das neue Jahr.
    Beste Grüße
    Anton Voglmaier

  7. Sehr geehrter Herr Brichta,

    Sie verdienen mit Börsenweisheiten Ihre Kohle, wessen Brot ich eß… Aktien, Immobilien, Oldtimer, Kunst etc. unterliegen der Asset-Inflation und sind maßlos überbewertet, von der tatsächlichen Wirtschaftsleistung (Aktien) abgekoppelt und bilden Blasen, dank des „Geldsegens“ der „Clowns bei den Zentralbanken“ (Marc Faber). Kohle an der Börse machen nur die, die mit allen Wassern gewaschen sind und entsprechend auch keine Skrupel kennen. Ich halte mich da an den leider bereits vertorbenen Prof.Hankel. Das hat mich wirklich überzeugt.

    Ich empfehle diesen ausgezeichneten Beitrag mit Tiefgang:

    https://www.youtube.com/watch?v=DvpIFwG4GtY

    • Wie das System läuft, weiß ich selbst am besten, das brauchen Sie mir nicht zu erzählen. In unserem Buch „Die Wahrheit über Geld“ ist alles genau beschrieben. Das Buch ist meine Empfehlung 😉

  8. Für die vielen interessanten Beiträge in diesem Jahr möchte ich mich an der Stelle bedanken. Die Umsetzung des Konzepts des Wahren-Werte-Depots und die Diskussionen hier werde ich auch in 2017 mit großer Spannung verfolgen.

    Wenn ich meine Erfahrungen und Erkenntnisse aus 2016 zusammenfasse, komme ich zu dem Schluss, dass die Börsen gar nicht anders können, als zu steigen. Ich denke, dass die Eliten ein perfektes System installiert haben, um das Geld der Staaten und Bürger in die Unternehmen bzw. eigenen Taschen umzuleiten. Dass nun mit Trump auch noch ein Mitglied dieser Eliten Präsident in den USA geworden ist, schlägt auch meiner Sicht alles, was ich bisher erlebt habe. Auch das spricht aus meiner Sicht dafür, dass es an den Börsen weiter aufwärts gehen wird.

    • Auch ich rechne damit, dass es zunächst weiter aufwärts geht. Aber die Börsen werden auch wieder kräftig fallen, möglicherweise schon im zweiten Halbjahr 2017. Stay tuned!

  9. Wer meint, dass die Welt unter geht: Als das Weströmische Reich unterging, blieb die Währung noch 50 Jahre erhalten. Es lag sicher am Mangel an Alternativen. Lustiger Weise gilt das auch heute. Das ist zu viel Zeit für ein Leben.

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