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Depotalarm: Kurzfristig angeschnallt!

27. Oktober 2018 - Raimund Brichta in Allgemein | 25 Kommentare

Die momentane Situation kommt mir vertraut vor. Ähnliche Börsenphasen mit vergleichbarer Stimmungslage habe ich des öfteren erlebt. Und meistens standen sie am Ende heftiger Korrekturen.

Deshalb bleibe ich dabei, dass spätestens in der ersten Novemberhälfte das Schlimmste überstanden sein dürfte. Je heftiger eine Korrektur abläuft, desto schneller geht sie auch wieder zu Ende.

Was sich daraus langfristig ergibt, wird erst später zu beurteilen sein. Dazu müssen wir zum Beispiel abwarten, ob (und wenn ja, wo) sich ein niedrigeres Hoch im S&P 500 ausbildet.

Obwohl der Spuk nach meinem Dafürhalten also nicht mehr allzu lange dauern dürfte, haben wir uns letzte Woche noch mal richtig fest angeschnallt. Auslöser war, dass unser S&P-500-Stopp unterboten wurde, den wir auf Höhe des letzten Tiefs von Anfang Oktober gesetzt hatten. Dadurch ist nun theoretisch der Weg bis zum Frühjahrstief frei. Schaun mer mal.

Und da wir schon mal dabei waren, haben wir gleich unser gesamtes Depot abgesichert, außer der Gold- und der Cashposition natürlich. Aufgeteilt auf die drei Futures S&P 500, SMI (Schweiz) und MDAX. Wie bei jeder Future-Absicherung handelt es sich natürlich nicht um eine Ein-zu-eins-Sicherung. Dazu hätte man das ganze Depot glattstellen müssen. Aber das wollten wir nicht. Wir bleiben vielmehr in unseren Werten investiert und lösen die Sicherungen einfach wieder auf, wenn sich die Lage beruhigt hat. Das kann – wie gesagt – schon recht bald der Fall sein.

Von Loosern, denen wir auch in einer möglichen Erholung nicht allzu viel zutrauen, trennen wir uns natürlich weiter. Schon um Platz zu schaffen für interessante Kandidaten, die sich noch auf unserer Ersatzbank befinden. Deshalb haben wir Samsung aus dem Depot geworfen.

Der DAX-ETF musste übrigens auch daran glauben, da es wenig Sinn hat, in einem Wert gleichzeitig long und short zu sein. Wir haben uns bei der Absicherung nur deshalb für den MDAX-Future entschieden, weil er eher den Werten entspricht, die wir aus Deutschland im Depot haben.

25 Kommentare

  1. Der DAX ist sehr konjunkturabhängig. Manchmal kann er aber auch vorlaufen (insbesondere wenn es sich abkühlt), weil er anzeigt der Konjunktur geht es nicht mehr so gut. USA lange der Markt, welche noch am längsten den Widrigkeiten widerstehen konnten. Ich lese in ein paar Facebookgruppen mit, wo viele Leute die seit 2013 und ff eingestiegen sind sich jetzt gegenseitig mit Durchhalteparolen Mut zusprechen. Teilweise mit Kredit und ja auch gerne mit annähernd 100 Prozent Aktienquote. In meinen Augen ist der Bullenmarkt einfach reif für eine Korrektur und es wäre im Interesse aller, wenn diese Deppen wieder rausfliegen würden und ne gewisse Bereinigung stattfinden könnte. Kostolany mit starken und schwachen Händen lässt grüßen. Ausserdem redet jeder vom Crash, aber voll investiert ist inzwischen auch jeder. Es ist ein bisschen scary, man redet einerseits drüber, aber man ist andererseits trotzdem voll investiert.

  2. DOW, NASDAQ und S&P500 haben am Freitag Unterstützungen gerissen, es sollte also noch weiter runter gehen. Gewinnen die Demokraten noch die Haus-Wahlen und drehen wie angekündigt alle Trump-Reformen zurück, dann sehen wir deutlich tiefere Kurse.

  3. Jetzt wollen alle durch die Tür nach draußen. Hatten wir Jahrelang nicht. Und es ist reichlich Material in den Depots. 😬😬😬 Da geht zeitversetzt einiges in Edelmetalle. 👌🏻🙋🏻‍♂️👍🏻

  4. Langfristig anlegen mit anständigen Risiko money management und man kann ganz gut schlafen.

  5. Wirklich gut geschrieben. Mal ein Artikel ohne Weltuntergang… ich kann es mir auch vorstellen das wir bald aus dem Krisenmodus kommen. 1. Die Unternehmen mache Gewinne 2. Alle berichten über Krise…. ich setze ja auch bei normalen Fonds Charttechnik ein. Man konnte dies eigentlich schön beobachten ohne in Panik zu verfallen….

    • Es berichten nich alle über Krise. Die Krise ist zum Greifen nahe. Jedenfalls in der Eurozone. 😬😬😬

  6. Die „Vorboten“ sind nicht ganz so positiv gestimmt – der SOX Index bricht z.Bsp. nach unten weg.

  7. Baumaschinen will irgendwie auch niemand mehr haben 🤔

  8. Bei Versteigerungen sitzt das Geld bei den Käufern auch nicht mehr so locker 💸

  9. Meiner Meinung nach sind wir im Scheibchen-Crash-Modus. Da flammt immer wieder Hoffnung auf, dass das Schlimmste vorbei sei.

  10. DAX 7500 werden wir sehen wenn der Euro sich pulverisiert und die EU zerbricht. Dann kommt eine Währungsreform und alles geht durch 2,3,4 oder 5. Das einzig sinnvolle Investment jetzt ist physisches Silber vor Gold.

    • Die Regierungen werden so lange wie möglich am € festhalten. Bisher war kein Kompromiss zu schmutzig genug, um diesen abzulehnen ☠️ – von daher glaube ich ehrlich gesagt nicht daran, dass man irgendein Land fallen lässt. Erst wenn der Druck zu groß wird und das Volk auch keine Lust mehr hat, wird es mit einem Knall entweichen. Das kann aber noch dauern. Wenn die Zinsen steigen (auch in Deutschland), dürfte es immer schwieriger werden 💥

      • Italien ist ein anderes Kaliber als Griechenland. Und das wird der EU das Genick brechen. Die EU wird einknicken und Italien retten Dann bekommen wir Inflation ähnlich wie in der Türkei. Der Euro wird auf 60-80 USD Cent fallen. Deutschland wird Italien nicht retten und die EU zerfällt. In beiden Fällen ist der Ausgang der gleiche. DAX halbiert sich und Euro halbiert sich. Also -60-80% Kaufkraftverlust. Physische Edelmetalle behalten die Kaufkraft vielleicht sogar noch mit Kaufkraftzuwachs. Ganz ehrlich Leute wenn Ihr Emotionen ausschaltet und es von den Fakten her betrachtet ist das was ich sage das wahrscheinlichste Szenario was kommt.

        • Es geht halt immer ums Timing – hätte 2003 niemals geglaubt, dass die EZB auch den Sozialismus für Reiche einführt. War dann aber so – wenn die sich wieder 3-5 Jahre Zeit erkaufen können, liegt man halt erst mal schief, wie ne Bogenlampe 🤢 am besten ist es immer: sei für das Schlimmste gerüstet und hoffe das Beste. Modell ist momentan ziemlich defensiv, trotzdem kann man eine technische Erholung nicht ausschließen. ⛑ der Zinseszins bricht früher oder später auch den Amis das Genick. Deswegen kann der vielleicht erst auf 2:1 abstürzen, bevor Europa dran ist. Pensionslöcher sind gigantisch und Bundesstaaten wie Illinois sind noch schlimmer dran als Griechenland oder Italien 🥚🥊

    • der Euro wird nicht zerbröseln,die EU wird nicht zerbrechen,der Dax wird sich nicht Halbieren,das einzige sinnvolle Investment wird nicht Silber oder Gold sein und eine Währungsreform wird ,wenn überhaupt erst kommen,wenn wir beide schon nicht mehr am leben sind.

  11. In den letzten Tagen habe ich desöfteren Kostolany und den auch von ihm beschriebenen Faktor GELD, der mittlerweile negativ ist, zitiert.

    In der Welt.de aus dem Jahre 2000 ist sein aus dem Buch „Die Kunst, über Geld nachzudenken“ (intelligent gewählte Buchüberschrift…) stammender Gastbeitrag zum Abschnitt „Geld + Psychologie = Tendenz“ abgedruckt:

    https://www.welt.de/print-welt/article502900/Geld-Psychologie-Tendenz.html

    M.E.n. unbedingt lesen, zeitlos!

  12. Friedrich Merz ist angeblich zur Kandidatur für den CDU-Vorsitz bereit. Wenn sich das konkretisiert, dürfte damit auch die Wende für den DAX eingeleitet werden.

    • Hallo Herr Brichta,
      diese Aussage wundert mich jetzt aber sehr. Sie haben doch stets betont, dass die Kurse die Nachrichten machen und nicht umgekehrt… 😉

      • Warum? Wenn Sie meine Aussage vom Wochenende nehmen, dass die Börsen in vergleichbaren Situationen meistens unten waren, ergibt es doch wieder einen Sinn. Es braucht dann nur noch einen „Anlass“ (oder auch mehrere).

      • Krieg und Frieden, aber auch Regierungswechsel bzw. Bewegungen an der Spitze eines Landes beeinflussen sehr wohl ein Stück weit auch die betroffenen Märkte, sprich hier konkret den DAX.

        Merkel tritt zumindest als Parteivorsitzende ab und der DAX macht einen Sprung nach oben, spricht nicht gerade für Frau Merkel… Als Oskar Lafontaine 1999 als Finanzminister abgetreten ist gab es ebenfalls einen DAX-Sprung nach oben.

  13. Da bin ich mir nicht so sicher, da politische Börsen häufig kurze Beine haben.

    • Na ja, schau mal zurück, wie es ablief, als die Ära Helmut Schmidt zu Ende ging. Oder als sich Gerhard Schröders Abgang abzeichnete.

      Das waren vergleichbare Situationen. Das Ende der Ära Merkel alleine reicht nicht. Aber mit Merz würde sich eine nachhaltige Perspektive eröffnen.

      Abwarten, was draus wird. AKK und Spahn wollen ja auch kandidieren. Letztlich müssten ohnehin beide Flügel in der CDU bedient werden. Vielleicht gibt es auch eine Ämterteilung (Vorsitz/Kanzler)?

      Auf jeden Fall kommt jetzt Bewegung rein.

  14. Summa summarum scheint sich aber meine Vermutung zu bestätigen, dass wir nahe am Ende des Kursabschwungs sind. Ich bleibe also dabei, dass bis Mitte November das Schlimmste fürs erste überstanden sein dürfte.

  15. Regierungs wechsel hin oder her der Dow muss mitspielen

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