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Depotalarm: Texas Roadhouse, well-done

22. Oktober 2016 - Raimund Brichta in Allgemein | Keine Kommentare »

Ein gut durchgebratenes Steak ist nicht jedermanns Sache. Bei einer Aktie kann es sich aber häufig lohnen, etwas zu warten, bevor man zubeißt.

Bei Texas Roadhouse haben wir genau dies gemacht: Schon im Mai hatten wird am Depotvorschlag von „hans fellner“ Geschmack gefunden. Aber wir haben unseren Appetit gezügelt und gewartet. Denn damals erschien mir die Steakaktie noch zu heiß zu sein.

Tatsächlich wurden die Aktionäre seither ordentlich gegrillt: In zwei Abwärtsschüben seit Mitte Juli hat die Aktie über 20 Prozent verloren. Nun hat sie aber eine wichtige Aufwärtstrendlinie seit 2009 erreicht, die ich als mögliche Auffanglinie ansehe. Deshalb scheint nun die richtige Temperatur erreicht zu sein, um sich die Aktie einzuverleiben.

Den besagten Trend nutzen wir als Alarmgeber. Soll heißen: Würde dieser Trend wider Erwarten doch gebrochen, und zwar nachhaltig,  würden wir unsere Entscheidung ernsthaft überprüfen und  Texas Roadhouse gegebenenfalls wieder hinauswerfen.

So sieht der Chart von Texas Roadhouse derzeit aus. Die Trendlinie, die ich meine, müssen Sie sich dazu denken, weil man in dieser Comdirect-Anwendung leider keine Trendlinien einzeichnen kann. Aber ich bin mir sicher, dass Sie den Trend erkennen 🙂 Zum Vergrößern anklicken:

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Fazit: Wir haben die Aktie von Texas Roadhouse jetzt in unser Depot aufgenommen. Genauer gesagt, erfolgte der Beschluss schon am vergangenen Montag. Die recht späte Mitteilung darüber hat folgende Gründe:

 

1. Die Tatsache, dass es jetzt einen Wahre-Werte-Fonds gibt, führt dazu, dass wir ein mögliches „Frontrunning“ unbedingt verhindern müssen. Rein theoretisch könnte schließlich jemand auf die Idee kommen, von möglichen Kursveränderungen zu profitieren, die allein dadurch zustande kommen, dass der Wahre-Werte-Fonds eine Aktie kauft oder verkauft.

 

Zugegeben: Aufgrund des relativ kleinen Volumens des WWF ist dies derzeit eine rein theoretische Möglichkeit. Aber wir wollen ein solches Frontrunning auch für alle künftigen Entscheidungen von vornherein ausschließen. Deshalb werden wir unsere Entscheidungen von nun an  stets erst dann veröffentlichen, wenn der Fonds diese umgesetzt hat.  (Ob der Fonds beabsichtigt, unsere jeweilige Entscheidung umzusetzen, teilt er uns mit, nachdem wir ihn darüber informiert haben.)

 

Für uns ergibt sich daraus ein interessanter Vorteil: Während wir bisher der Einfachheit halber Eröffnungs- oder Schlusskurse für unsere Depotänderungen herangezogen und zusätzlich fiktive Transaktionskosten berechnet haben, können wir nun reale Kurse und reale Kosten ansetzen. Das heißt, der Fonds teilt uns nach einer Transaktion jeweils mit, zu welchem tatsächlichen Kurs nach Transaktionskosten er die Werte ge- oder verkauft hat, und wir können diese Kurse dann als Grundlage für unsere Depotberechnungen heranziehen. Damit wird unser Musterdepot noch ein Stück realitätsnäher.

Im konkreten Fall hat uns der Fonds mitgeteilt, dass er die Aktien von Texas Roadhouse am 17. Oktober zum durchschnittlichen Einstandspreis von umgerechnet 35,07 Euro (38,52 Dollar) an der Nasdaq erworben hat. Und wir können mit den 35,07 Euro nun erstmals einen real erzielten Einstandspreis ansetzen – eine Premiere.

 

2. Das alles erklärt aber noch nicht den langen Zeitraum von 5 Tagen, der diesmal zwischen Depotaufnahme und Depotalarm liegt. 3 Tage davon gehen auf das Konto anfänglicher Kommunikationsdefizite zwischen Fonds und Depot. Wir arbeiten daran, diese zu beheben und künftig schneller zu sein. Und die restlichen zwei Tage gehen auf mein Konto: Ich bin zurzeit im Urlaub und komme ganz einfach erst jetzt dazu, den Depotalarm zu schreiben.

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Ob unsere Entscheidung für Texas Roadhouse und unser Timing auch das Prädikat „well done!“ im Sinne von „gut gemacht!“ verdienen, wird die Zukunft zeigen. Stay tuned!

 

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