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Depotvorschlag: Bitcoin Group SE

18. September 2017 - Dominik Grobstieg in Gastbeitrag | 12 Kommentare

Als aufmerksamer Leser des WWD weiß ich, dass Finanztitel und Unternehmen, die sich noch nicht in Krisenzeiten erprobt haben, sich kaum für das Depot qualifizieren können. Trotzdem denke ich mit der BITCOIN GROUP SE, bzw. dem Bitcoin oder Kryptowährungen allgemein eine interessante Diskussion anzustoßen.

Die BITCOIN GROUP SE betreibt über Ihre 100 %-Tochtergesellschaft Bitcoin Deutschland AG den einzigen regulierten Handelsplatz für die Währung Bitcoin in Deutschland. Die Bitcoin Deutschland AG steigerte Ihren Umsatz im ersten Halbjahr 2017 um 128,32%, das Ergebnis vor Steuern um 240,16% und hat eine Eigenkapitalquote: 89,46%. Das Geschäftsmodell basiert auf die Einnahme von Provisionen durch den Handel von Bitcoins. Somit verdient die Gesellschaft sowohl an steigenden als auch an fallenden Bitcoin Kursen. Ich würde mich über eine spannende Diskussion freuen.

12 Kommentare

  1. Prima, lieber Dominik, die Diskussion können Sie gerne haben 😉

    Ich fang mal damit an: Der Handelsplatz für ein Spekulationsobjekt sondergleichen, wie die Bitcoin eines ist, ist bestenfalls auch nur ein Spekulationsobjekt, aber kein wahrer Wert.

    Oder wie sagte es der JP-Morgan-Chef vor kurzem? Der Bitcoin-Wert könne noch auf 100.000 Dollar steigen, trotzdem würde er jeden in seinem Laden sofort feuern, der mit Bitcoins dealt.

    Wir feuern hier natürlich niemanden, schon gar nicht Sie 😉 Ich bin Ihnen sogar sehr dankbar für Ihren Vorschlag, weil er mir Gelegenheit gibt, meine Bitcoin-Abneigung erneut kundzutun. Mehr dazu lesen Sie in meinen diversen Kommentaren auf dieser Webseite, die ich hier nicht wiederholen will.

    Aber ich bin gespannt, ob es mir gelingt, damit einige Bitcoin-Jünger zu Gegen-Kommentaren zu provozieren. Nur zu – und ran an die Tasten!

  2. Bitcoin kein wahrer Wert? Denkste! Die Technologie an sich ist ein wahrer Wert. Aber sie ist frei verfügbar und man kann nicht in die Technologie an sich investieren. Man kann nur in wirtschaftliche Strukturen investieren. Ab hier schließe ich mich dem notorischen Schwarzmaler Brichta an. Kein wahrer Wert.

    Der BitCoin ist technisch so angelegt, dass keine Handelsplätze nötig sind. Die Handelsplätze sind nur eine Komfortzone für Anwender, die sich nicht auseinandersetzen wollen. Deshalb sehe ich keinen echten Mehrwert.

    • Ei der Brichta ist doch kein Schwarzmaler und erst recht kein notorischer 😉 Der sagt doch nur klipp und klar seine Meinung zu den Depotvorschlägen. Und da legt er schon allein aus Kapazitätsgründen strenge Maßstäbe an, um den Kreis der möglichen wahren Werte nicht zu groß werden zu lassen. Wer zu viele Werte beobachten will, verliert nämlich leicht den Ãœberblick.

      Zur Technologie: Es handelt sich um Bits und Bites, die in einer Black Box versteckt sind und deren Konstruktion allenfalls eingefleischte Computerexperten durchblicken. Ich investiere aber äußerst ungern in schwarze Kästen.

      Außerdem:
      Dass die Bitcoin keine ernstzunehmende Währung ist, habe ich hier schon mehrfach betont. Dazu fehlt ihr die Eignung zum verlässlichen, weil wertstabilen Zahlungsmittel. Sie eignet sich allenfalls zur Wertaufbewahrung, und da kommt die Black Box wieder ins Spiel – von den erratischen Kursschwankungen a la Tulpenzwiebelwahn ganz zu schweigen.

      Also: Die Bitcoin bleibt für mich genauso ein No-Go wie die Handelsblattformen, auf denen sie gehandelt wird.

  3. Reiche Chinesen benutzen Bitcoin, um Vermögen an den Kapitalverkehrskontrollen vorbei ins Ausland zu schaffen und sich so zu diversifizieren. Ich kann mir nicht vorstellen, dass der chinesische Staat das längerfristig toleriert.
    Dabei ist China der mit Abstand wichtigste Markt für Bitcoin.

  4. Sehr geehrter Herr Scheppelmann,
    Sie haben meinem Kenntnisstand nach, mit Ihrer nachfolgenden Aussage, den Nagel auf den Kopf getroffen: „Der BitCoin ist technisch so angelegt, dass keine Handelsplätze nötig sind. Die Handelsplätze sind nur eine Komfortzone für Anwender, die sich nicht auseinandersetzen wollen. Deshalb sehe ich keinen echten Mehrwert.“ Genau den Mehrwert im Geschäftsmodell der Bitcoin Group kann ich deswegen auch nicht erkennen. Für unser Depot eignet sich die Aktie also nicht.

    • Hiermit drückst Du Dich aber elegant um die Frage, ob Du die Bitcoin selbst als wahren Wert ansehen würdest oder nicht, lieber Toni. Auch wenn diese Frage hier nicht direkt zur Entscheidung ansteht, so ist sie in meinen Augen die viel bedeutendere und viel interessantere als die Frage, ob wir irgendeine Handelsplattform aufnehmen oder nicht.

      Früher oder später wird diese Frage hier mit Sicherheit aufkommen, und ich halte es für angebracht, sich beizeiten Gedanken zu machen.

  5. Kein wahrer Wert!!! Und daher nicht zu empfehlen…

    Aber sollte der Wert wieder unter die 1000 Dollar geben, vielleicht investiere ich dann ein paar Euro in ein passendes Zertifikat… um es gleich zu sagen, reiner Zock… aber ich spiele lieber so, als irgendwelche „Ballerspiele“… *schmunzel*
    Also wer mit ein paar Euro in Bitcoin zocken will, dem sei es gegönnt… und in der nächsten Krise wird der Bitcoin-Kurs anspringen, weil viele in der Krise ihn als sicheren Hafen ansehen werden… ob zurecht oder nicht, sei dabei mal außen vor…
    PS: HERR Brichta (soviel Zeit schon aus Respekt muss sein Leute) ist kein notorischer Schwarzmaler, sondern ein guter Analyst, seine Argumente in vielen Bereichen sind fundiert und ordentlich bergründet..

  6. Alles der Reihe nach, lieber Raimund.

    • Na dann, bin ich gespannt auf die nächste Folge 😉

  7. Gut ich streue doch noch etwas Wissen in die Diskussion ein. Es gibt in der Bitcoin Technologie zwei grundsätzliche Schlüsseltechnologien. Einmal gibt es die Bitcoins an sich. Die aufgrund von schweren (dh. Annahme, dass es keine „leichte“ Algorithmische Lösung gibt) Mathematischen Problemen „errechnet“ werden. Ich verwende gezielt die üblichen Ausrücke und setze sie in Anführungszeichen um anzudeuten, dass noch viel mehr dahinter steckt. Die zweite Schlüsseltechnologie ist die Blockchain. Das ist das Grundbuch. Jede Transaktion in Bitcoin ist öffentlich. Alles wird in das Grundbuch eingetragen und jeder führt das Grundbuch mit. Anonym wird das ganze erst wenn niemand weiß hinter welcher Nummer man sich versteckt. Interessant ist hierbei auch das alle Vermögen sichtbar sind. Zb. ist der Großteil der „alten“ Bitcoins noch nie verschoben worden. Es gibt einen Teilnehmer der sehr sehr viele Bitcoins hat und die noch nie ausgegeben hat. Vermutungen deuten hier auf den „Erfinder“ von Bitcoin hin.

    Der wahre Wert von Bitcoin steckt in der Blockchain. Ein durch alle öffentlich einsehbares Grundbuch ist eine wertvolle Technologie. Es sind Gesellschaftsszenarien denkbar in denen soetwas zum Wohle aller das Bargeld ersetzen kann und eine gemeinschaftliche Währung auf Basis der Blockchain eingesetzt wird. So wären alle Vermögen und Werte und Entwicklungen und und und für alle nachvollziehbar. Ein großer Schritt zur Entwicklung von mündigen Bürger wäre damit getan.
    Um das Öl aber etwas vom Feuer zu nehmen:
    Eine solche denkbare Gesellschaft bedarf auch noch anderer Entwicklungen. Heute wäre es sehr sehr schlimm das Bargeld abzuschaffen.

    Hier sehe ich den wahren Wert in Bitcoin. Aber wie oben schon gesagt, ich kann es nehmen und ich kann es benutzen. Ich brauche also kein Geld dafür zu binden. Und schon gar nicht einem Handelsplatz geben, der die Technologie selbst nicht weiterentwickelt.

    • Herzlichen Dank für Ihre Erläuterungen aus Sicht der Informationstechnik. Folgendes sehe ich dabei als problematisch an:

      Ins Grundbuch kann jeder Einsicht nehmen, der zum Grundbuchamt geht. Schaut man rein, versteht man auch das, was im Grundbuch steht. Ins Bitcoin-Gundbuch kann man aber nur Einsicht nehmen und dessen Inhalte verstehen, wenn man das nötige IT-Fachwissen hat. Dies ist bei schätzungsweise 90 Prozent der Bevölkerung nicht der Fall. Für die Mehrheit der Menschen bleibt es also eine Black Box.

      Und nun streue ich etwas monetäres Wissen in die Diskussion ein: Eine Funktion als Bargeldersatz, wie Sie sie beschreiben, könnte die Bitcoin nur dann erfüllen, wenn Sie von den Menschen auch bereitwillig als Zahlungsmittel genutzt würde. Dagegen spricht nicht nur oben genanntes Hindernis (nämlich die Frage des Vertrauens in die Black Box), sondern dagegen spricht noch ein ganz anderer Sachverhalt:

      Ein Zahlungsmittel, das nachhaltig Verwendung finden soll, muss eine einigermaßen stabile Wertentwicklung aufweisen. Mit anderen Worten: Das, was heute eine Bitcoin kostet, muss auch morgen noch eine Bitcoin kosten. Dies ist – rein historisch nachweisbar – bei der Bitcoin nicht der Fall, und zwar seit es sie gibt. Ihre erratischen Wertschwankungen machen ein vernünftiges Wirtschaften auf ihrer Basis als Zahlungsmittel nicht möglich.

      Und das ist nicht alles: Da eine Währung gleichzeitig auch als zur Wertaufbewahrung genutzt wird, würden im Lauf der Zeit immer mehr Bitcoins dem Geldkreislauf entzogen und auf Geldkonten gebunkert. Dieser Faktor ist bei der Bitcoin umso entscheidender, als ihr Wert im Zeitablauf immer mehr zunimmt, auch wenn er kurzfristig stark schwankt. Es ist also umso interessanter, Bitcoins nicht auszugeben, sondern sie einfach zu horten.

      Da Bitcoins aber nicht beliebig vermehrbar sind (was wiederum ein Grund für die Wertsteigerung ist), würde dem Geldkreislauf damit im Lauf der Zeit immer mehr Geld entzogen. Geld würde regelrecht zur Mangelware, so dass die Wirtschaft zusammenbrechen würde. Geld ist der Schmierstoff für den Wirtschaftsmotor, fehlt es an diesem, gibt der Motor seinen Geist auf.

      Im Fachjargong bedeutet das nichts anderes, als dass die Bitcoin als Währung eine außerordentlich starke deflatorische Wirkung hätte. Diese ist in ihrer Konstruktion angelegt und lässt sich nicht beseitigen. Damit wird sie niemals das Zeug dazu haben, zu einer richtigen Währung zu werden.

      Dazu kommt noch ein weiterer Aspekt: Die Bitcoin soll eine Weltwährung sein, die überall gilt. Schon das Experiment mit dem Euro hat aber jedem monetären Laien gezeigt, das eine einheitliche Währung, die über eine zu große Zahl an unterschiedlichen Ländern gestülpt wird, von innen heraus gesprengt wird. Für die einen ist diese Währung zu stark, für die anderen ist sie zu schwach, und nur für die Länder in der Mitte ist sie in etwa passend.

      Fazit: Die Bitcoin wird niemals ein ernst zu nehmendes Zahlungsmittel sein. Sie wird vielmehr ein Anlage- und Spekulationsobjekt bleiben.

  8. Auch für mich lässt sich die Frage, ob Bitcoins als Währung taugen, mit einem klaren nein beantworten.

    Eine Währung funktioniert nur so lange, wie das in sie gesetzte Vertrauen existiert. Betrachtet man den Verlauf des Bitcoin-Charts, so ist dieser durch enorme Volatilität geprägt. Stabilität? Berechenbarkeit? Fehlanzeige! Insofern bleibt es fraglich, wie besagtes Vertrauen entstehen soll. Auch die Wertschöpfungskette ist für den durchschnittlichen Weltbürger wohl eher nicht nachzuvollziehen, doch darauf ist Raimund bereits eingegangen.

    Auch die eher maue Informationslage dürfte das Vertrauen in den Bitcoin nicht gerade steigern. Weder zu den Bitcoins selbst, noch zur Bitcoin Group gibt es eine verlässliche oder zufriedenstellende Informationslage. Es ist nahezu unmöglich auch nur abstrakte Prognosen zur Entwicklung abzugeben. Vor allem in Bezug auf das tatsächliche Ausgeben des Bitcoins gebe ich Raimund recht. Sollte der Kurs weiter steigen, gibt es keinen Grund die Bitcoins tatsächlich wieder auszugeben. Eine Währung lebt jedoch vom Fluss und vom Austausch innerhalb des Wirtschaftsraumes. Genau dies macht den Bitcoin jedoch nicht zur Währung, sondern zum Spekulationsobjekt. Und wenn ich eines nicht brauche, dann ein (weiteres) intransparentes Spekulationsobjekt, das als Währung herhalten soll.

    Zu Fragen der Sicherheit vor Hackerangriffen vermag ich als Laie im Übrigen auch keine Aussagen zu treffen, doch stelle ich es mir schwerer vor, in Fort Knox einzubrechen, als die Sicherheitssysteme des Bitcoins überlisten.

    Ihr IT-Laie
    Volker Schilling

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  1. Bitcoin wird niemals eine Währung sein - Die Wahrheit über Geld -
    […] taugt oder nicht, wird derzeit heiß diskutiert. Deshalb löse ich diese Diskussion aus dem reinen Depotvorschlag für eine Bitcoin-Handelsplattformen…

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