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Depotvorschlag: CHRISTIAN HANSEN

13. August 2019 - Thomas Trost in Allgemein | 5 Kommentare

Sehr geehrte Damen und Herren, ich möchte für das Wahre-Werte-Depot gerne die Aktie der CHRISTIAN HANSEN HOLDING (WKN: A1CZWD) vorschlagen. Das Unternehmen mit Sitz in Horsholm in Dänemark entwickelt und produziert Bioscience basierte Ingredienzien für den Nahrungsmittel-, Gesundheits- und Futtermittelsektor. Die Produktpalette besteht aus Kulturen, Enzymen, Probiotika und natürlichen Farben. Abnehmer sind Unternehmen aus der Nahrungsmittel- und Getränkeindustrie sowie der Landwirtschaft.

Im Zuge von Glyphosat und dem Trend zu natürlichen Zutaten trifft das Unternehmen meines Erachtens den Nerv der Zeit. Die Bewertung ist recht sportlich – aber Qualität hatte schon immer seinen Preis. 😉

Umsatz, Überschuss und Ergebnis je Aktie steigen seit Jahren kontinuierlich. Aktuell korrigiert der Titel aufgrund einer Reduzierung des Umsatzwachstums für 2019 auf nur noch 7-8%. Das Geschäftsmodell ist denke ich wenig konjunkturabhängig und hat langfristig gute Wachstumsaussichten.

Viele Grüße

5 Kommentare

  1. Vielen Dank für den Vorschlag, lieber Thomas.

    Die Eigenkapitalquote erfüllt mit gut 40% allerdings nicht unsere Anforderungen, die bei mindestens 50 Prozent liegen. Außerdem ist zu hinterfragen, worauf sich das EK im Wesentlichen stützt: Sind es vorwiegend immaterielle Firmenwerte übernommener Unternehmen? Sind es vorwiegend Patente? Und wenn ja, wie lange laufen sie noch? Solche Informationen brauchen wir, um bewerten zu können, ob wir in diesem Punkt ein Auge zudrücken können.

    Umsatz und Gewinn liefen in den letzten Jahren in die richtige Richtung. Der Aktienkurs ebenfalls (siehe Chart). Allerdings hat das Chartbild zuletzt einen ordentlichen Kratzer abbekommen mit dem Bruch des Aufwärtstrends seit dem Börsengang 2010, dem 2. in der Geschichte des Unternehmens.

    Dadurch hat sich das Kurs-Gewinn-Verhältnis zwar von 50 auf 38 reduziert, billig ist die Aktie damit aber noch nicht.

    Dazu kommt, dass wir mit unseren bisherigen Engagements in den Bereichen Biotech (Gilead, BRAIN) kein wirklich glückliches Händchen hatten …

    Ich würde die Aktie trotzdem gerne auf unsere Ersatzbank setzen, um sie weiter zu beobachten. Und vielleicht kriegen Sie oder andere Leser in der Zwischenzeit noch etwas zu meinen obigen Fragen raus.

    Zum Vergrößern anklicken:

    • Ich gebe Raimund recht. Christian Hansen ist zwar ein grundsätzlich interessanter Wert, aber die Zeit ist noch nicht reif für einen Kauf. Eher Wiedervorlage in 9-12 Monaten oder unter DKK 322 je Aktie.

      Konjunkturabhängige Schwächephase (wg. Handelskrieg, China) wahrscheinlicher als Wachstumsdelle oder Bruch des Geschäftsmodells.

      _ Relevanter Hintergrund: Die Region Asien Pazifik (APAC) machte im letzten Geschäftsjahr 2017/18 zwar nur 17% vom Umsatz (EUR 166 Mio von EUR 1,097 Mio., aber 62% vom gesamten Umsatzwachstum (EUR 20 Mio. von EUR 32 Mio.) aus.

      _ Nach der ersten Gewinnwarnung würde ich 3-4 Quartale abwarten, ob sich das Geschäft in China und anderen Schwellenländern sowie der Sparte Natural Colors and Animal Care stabilisiert.

      _ Ein ausserordentlich attraktives “Ausverkaufsniveau” würde ich erst 40-60% niedriger als der letzte Kurs (EUR 71,80 / DKK 536,80) sehen.

      Zwar gutes Geschäft mit 20% Kapitalrendite und verlockender langfristiges Wachstum von 8-10% p.a.. Jedoch trotz Kursrückgang kein Schnäppchen: Immer noch hohe Bewertung mit 10x Unternehmenswert zu Investiertem Kapital und KGVs von 37 (2019e) bzw. 33 (2020e). Aktuell definitiv kein Niveau, um sich gegen den kurzfristigen Abwärtstrend zu stellen.

      Die Verschuldung geht auf Übernahmen und hohe Kapitalbindung (c1,5x Investiertes Kapital zu Umsatz) zurück. Zwar mit knapp 2x EBITDA kein Alarmzeichen aber in der Tat ein Warnzeichen für möglicherweise höhere Krisenanfälligkeit als von Waren Werten gewünscht.

      Hier fehlt der Chart aus 2006-08 um besondere Stabilitat des Geschaeftsmodells nachzuweisen (zu kurze Listinghistorie). Zudem ist der Vorstandsvorsitzender erst ein Jahr im Amt (seit Juni 2018).

      Probleme in China und Schwellenländern sowie in einer Sparte stehen hinter der Gewinnwarnung. Kann grundsaetzlich der Beginn /A einer Wachstumsdelle, /B eines tiefen zyklischen Einbruchs oder /C einer Folge von Problemen des Geschäftsmodells (auslaufende Alleinstellungsmerkmale der Produkte sein.

      Mein persönliches Fazit anhand des letzten Quartalsberichtes bzw der Gewinnwarnungs Telefonkonferenz ist: Ungewöhnliches Geschäftsjahr und gutes Controlling mit transparenter IR Politik sprechen eher dafür, dass es ein frühes Beispiel von in den nächsten 6-9 Monaten wahrscheinlichen Serie von vielen enttäuschenden Unternehmensberichten aus dem Kreis der bisherigen Globalisierungsgewinnern ist. Die Nachfrage in China und anderen Schwellenländern ist unter Druck. Auf den ersten Blick ergeben sich keine hinreichenden Belege für einen Bruch des Geschäftsmodells. Kann man aber auch nicht ausschliessen.

      Spezifisch zum Geschäftsmodell könnte die neue Erkenntnis sein, dass in in den Schwellenländern die Konjunkturanfälligkeit größer als in den Industrieländern ist. Damit dürfte (B) stärker als bisher erwartete Auswirkungen der Konjunkturabschwächung, vor allem in China, die vielversprechendste Interpretation der Gewinnwarnung sein.

      Ein Beispiel: Ein Produktthemenfeld verantwortlich für die Gewinnwarnung sind Enzyme und Kulturen für die Jogurtherstellung in der Asien-Pazifik Region (APAC inclusive China). Hinter dem Wachstumstrend bisher steht eine Veränderung der lokales Warenkörbe in Richtung G7 vor allem über die neu entstehenden Mittelschichten.

      Die Stimmung und Kaufkraft dieser Schichten wird nun vom Handelskrieg China-USA direkt beeinträchtigt. Zudem ist es in China zu Preisanstiegen für Schweinefleisch gekommen, was zu weniger Platz im Lebensmittelbudget für Molkereiprodukte, den Zielanwendungen von Chr Hansen größter Sparte führt. Vielleicht kehren diese Schichten auch (vorübergehend) in Phasen von Konjunkturabschwächung zu traditionelleren lokalen Warenkörben zurück.

      Womöglich sind diese modernen Zielanwendungen in Asien-Pazifik viel mehr Bestandteil diskreter Luxusausgaben als bei uns. Das spricht gegen eine schelle Rückkehr zu den sehr hohen Bewertungsniveaus. Zudem könnten weitere 2-4 Quartale mit schwacher Nachfrage aus APAC sowie weiteren Gewinnwarnungen bevorstehen, bevor Chr Hansen zum alten Wachstumstrend von 8-10% p.a. zurückkehrt.

      Nochmal mein Fazit: Lieber als Zuschauer denn als Aktionär abwarten.

  2. AB Inbev – Die Nummer eins
    Mehr als 500 Millionen Hektoliter Bier und dazu noch 100 Hektoliter andere Getränke produziert AB Inbev pro Jahr. Zum Vergleich: In den gut zwei Wochen Oktoberfest in München werden 12.000 Hektoliter ausgeschenkt. Mit einem Marktanteil von knapp 30 Prozent ist der amerikanisch-belgisch-südafrikanische Zusammenschluss (in Deutschland Beck’s, Franziskaner, Diebels) mit Abstand der größte Bierbrauer der Welt. Nach der Übernahme von SAB Miller, die 2016 abgeschlossen wurde, hat der Riese einen Schuldenberg von mehr als 100 Milliarden Dollar, der gut durchfinanziert ist. Allein der Cashflow von geschätzt 37 Milliarden Dollar von 2019 bis 2021 plus die Kosteneinsparungen von 3,2 Milliarden Dollar jährlich dürften die Schuldenlast bald unter die Marke von 75 Milliarden Dollar drücken – und dem Konzern mehr Spielraum für neue Akquisitionen geben. Die Wachstumsrate sollte dafür aber nicht unter fünf Prozent fallen – das sollte allemal drin sein. AB InBev Actions au Port. Aktie
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    BE0974293251

    • Lieber Herr Fellner,

      ich bitte Sie, Ihren Vorschlag nicht in Form eines Kommentars zu einem anderen Vorschlag „unterzujubeln“. Das wird erstens Ihrem Vorschlag nicht gerecht, der es wert ist, als eigenständiger Vorschlag gewürdigt und diskutiert zu werden. Und das wird zweitens dem Vorschlag von Thomas Trost nicht gerecht, der ebenfalls eigenständig diskutiert werden sollte.

      Ich bitte Sie also, Ihren Vorschlag als eigenständigen Depotvorschlag einzureichen.

      Vielen Dank und herzlicher Gruß
      Raimund Brichta

  3. oh entschuldigung da habe ich etwas Übersehen,danke

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