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Depotvorschlag: Nel

8. April 2021 - Raimund Brichta in Allgemein | 19 Kommentare

Im Wahre-Werte-Team haben wir heute über die Wasserstoffaktie Nel diskutiert. Angeregt dazu wurden wir von einen Artikel in der FAZ. Allerdings haben wir uns noch nicht zu einer  klaren Meinung durchringen können, ob Nel ein wahrer Wert ist oder nicht. Das zukunfsträchtige Geschäft mit Wasserstoff spricht dafür, die hohe Eigenkapitalquote von 80% ebenfalls. Allerdings wird ein anderes Kriterium nicht erfüllt: Das Geschäftmodell hat in den vergangenen Jahren noch nicht seine Nachhaltigkeit mit stetigen Gewinnen unter Beweis gestellt. Es fielen im Gegenteil stets Verluste an. Erst 2020 gab es den ersten Gewinn, der sogar recht ordentlich ausfiel.

Eintagsfliege oder Trendwende? Finger weg oder zugreifen, zumal der Kurs sich gerade von einer Korrektur erholt?

Das gesamte Team stellt den Wert deshalb hier zur Diskussion. Wir sind gespannt auf Eure Einschätzungen.

 

 

 

19 Kommentare

  1. Danke für den Vorschlag.
    Finde eine norwegische Aktie als gute Beimischung für´s Depot, wobei ich davon ausgehe, dass dort ein hohes Know how für Wasserstoff existiert. KGV für die Zukunftsaussichten nicht zu hoch; stetiges, wenn auch verlangsamtes Umsatzwachstum, Anzahl der Mitarbeiter auch stetig gestiegen. Für mich ein Kauf. Hab auch gleich mal eine Einstiegsposition in mein Depot gelegt.

  2. … ohne dies positiv oder negativ werten zu wollen. Der „ordentliche Gewinn“ resultiert in 2020 nach meinem Verständnis aus:

    Am 24. Februar 2021 wurde eine Privatplatzierung von 49,5
    Millionen neuer Aktien zu einem Preis von 24,75
    Aktie von 24,75 NOK abgeschlossen, wodurch 1 225,1 Mio. NOK an
    Bruttoerlös (entstand). (aus 2020 Annual Report Seite 9, eigene Übersetzung)

    NEL hat auch in 2020 einen operativen Verlust von -343 Mio. NOK nach -327 Mio. NOK in 2019 erwirtschaftet.

  3. Hallo Raimund,
    danke, dass du Nel ASA vorschlägst.
    Gehört Nel in mein privates Depot? Ja, deshalb habe ich Nel auch in meinem Depot.
    Hat Nel gute Zukunftsaussichten? Ja, das denke ich schon.
    Aber, jede Entscheidung hängt von der Zielsetzung ab.
    Hätte das Wahre-Werte-Depot einen spekulativen Ansatz, dann würde ich zum Kauf von Nel raten.
    Hier geht es aber um das „Wahre-Werte-Depot“ und ich empfehle nochmal grundlich den Text unter „Das Konzept“ zu lesen. Da fallen u.a. Begriffe wie substanzieller Werterhalt und defensiver Charakter. Trifft das wirklich auf Nel zu?
    Zum Jahresabschluss 2020 errechnete sich eine super EKQ von 89% für Nel. Es war aber auch ein furchtbares KUV von über 70 zu zahlen. Auch wenn es jetzt wieder etwas anders ist, ist Nel noch lange nicht „defensiv“.
    Grundsätzlich halte ich Nel für eine sehr gute Beimischung. Möchte jemand das Geld seiner Kinder „sicher“ anlegen, würde ich Nel nicht guten Gewissens empfehlen können. Nel ist für mich eine gute Aktie, mit großen Chancen, aber kein „Wahrer Wert“, deshalb stimme ich gegen Nel.
    Viele Grüße
    Freddy

  4. Nein, die Aktie gehört auf keinen Fall in das WWD!

    Die Firma heißt „Nel ASA“. Deshalb musste ich zunächst suchen, bis ich sie überhaupt fand. WKN A0B733 im Frankfurter Freiverkehr. Es ist eine norwegische Firma.

    Bei comdirect sind noch keinerlei Finanzdaten dazu verfügbar, obwohl die Firma schon drei Jahre am Markt ist. Kein gutes Zeichen. Bei finanzen.net habe ich Zahlen dazu gefunden.

    Dass die FAZ darüber berichtet, hat nichts zu bedeuten. Da können Pusher am Werk sein, die mal wieder gute Nachrichten brauchen, um Stützungskäufe zu provozieren.

    80% Eigenkapital hat keinerlei Aussagekraft. Dieses Geld ist auf jeden Fall nicht durch Geschäftstätigkeit verdient worden, da bisher fast keine Gewinne gemacht wurden. Es sind die Einlagen der hoffnungsvollen Investoren. Im Gegenteil könnte 80% Eigenkapital zur Vorsicht mahnen. Offensichtlich hatte die Firma keine Gelegenheit, ihr vorhandenes Kapital sinnvoll zu investieren.

    Dass sie mit Wasserstoff machen, sagt noch gar nichts über ihr nachhaltiges Wirtschaften. Da gehört mehr zu, als in einem Feld der Energiewende tätig zu sein.

    Die fehlende Langfristperformance ist für mich kein Hinderungsgrund. Ich halte es sowieso für falsch, zu denken, eine Aktie wird sich gut entwickeln, weil sie das in den letzten 5 oder 10 Jahren getan hat. Von der Bedeutung eines solchen Langfristmomentums habe ich außer beim WWD noch nie gelesen.

    Was ich hier über Nel ASA sage, muss kein Grund sein, sie nicht zu kaufen. Man sollte aber mal die Firma besichtigen, ihre Technologiebasis durchleuchten und den Vorstand unter die Lupe nehmen. Das ist etwas für Profis.
    Was ich auf die Schnelle über die Firma gelesen habe, weckt durchaus Kursfantasien. Sie könnte ein neues Nokia werden. Ich meine, eine Firma aus Skandinavien, die technologische Maßstäbe setzt. Das gilt umso mehr als in Norwegen Ökostrom produziert werden könnte, der dann mit der Technologie von Nel als Wasserstoff gespeichert und nach ganz Europa geliefert wird.

    Diese Aktie könnte ein Anlass sein, über die Strategie des WWD nachzudenken. Sollen Zukunftswerte ohne gegenwärtig lohnendes Geschäftsmodell aufgenommen werden? Hat der Growth-Stil eine Chance? Will man mehr Technologie-Werte neben den Brot-und-Butter-Aktien?

    • „ Die fehlende Langfristperformance ist für mich kein Hinderungsgrund. Ich halte es sowieso für falsch, zu denken, eine Aktie wird sich gut entwickeln, weil sie das in den letzten 5 oder 10 Jahren getan hat. Von der Bedeutung eines solchen Langfristmomentums habe ich außer beim WWD noch nie gelesen.“

      Darin steckt Missverständnis:

      Ich meinte in diesem Fall nicht die Langfristperformance der Aktie, sondern die Entwicklung der Gewinne des Unternehmens. Die Performance der Aktie ist – soweit sie zurückverfolgbar ist – sogar recht ordentlich.

      Und dass Du von der Bedeutung der Langfristperformance von Aktien außer bei uns noch nie etwas gelesen hast, wundert mich. Schließlich gehören Dauerläufer-Aktien seit jeher zu den Lieblingen von Investoren. Und das vollkommen zu recht. Ein Langfrist-Chart ist schließlich wie ein Zeugnis bei einer Bewerbung: Obwohl es nur etwas über die Leistungen in der Vergangenheit aussagt, ist es ein wichtiges Kriterium für die Einschätzung eines Bewerbers.

      1.

  5. Nachtrag:
    Den Chart von Nel Asa halte ich für positiv. Es gibt zwar einen starken Rücksetzer, aber der liegt voll im Aufwärtstrend. Wenn man wollte, könnte man jetzt kaufen.

  6. Erinnert mich irgendwie an B.R.A.I.N….jedenfalls auch ein spekulativer Wert. Es tummeln sich einige Leerverkäufer. Wäre das WWD noch breiter aufgestellt, könnte man mit einer halben Position starten. Immerhin keine Internetbude. Könnte sich zu einem wahren Wert i.S. des WWD entwickeln.

  7. Nein. Wir lassen lieber die Finger davon:
    – kein operativer Gewinn
    – negativer Cashflow
    – jährlich neuerliche Aktienausgaben / Kapitalerhöhungen (daher das hohe EK)
    – trotz niedriger Verschuldung ohne Tilgungskraft aus Einnahmen
    Wenn das Unternehmen erfolgreich ist, können wir immer noch kaufen. Schließlich wollen wir hier keine Spekulationsgewinne erzielen.

    • Allerdings ist der Aktienkurs trotz der Kapitalerhöhungen stetig gestiegen.

    • Der Aktienkurs ist selbstverständlich ein Kriterium. Denn wie schon Helmut Kohl wusste, ist es wichtig, was hinten bei rauskommt. Letztlich ist der Aktienkurs sogar das einzig Kriterium, das über Erfolg oder Misserfolg eines Investments entscheidet. Natürlich plus möglicher Dividenden 😉

  8. Ich glaube, daß wir ohne Energiemix künftig nicht auskommen und daß Wasserstoff dabei definitiv immer wichtiger wird. Die geringere Effizienz gegenüber Verbrenner und E wird sich im Laufe der Zeit verbessern. Auch die Fotovoltaik hat seit dem Beginn vor 25 Jahren deutliche Effizienzsteigerungen gemacht. Und Wasserstoff ist definitiv die umweltschonendere Technologie. Da kommen Verbrenner und E nicht mit. Die Technologie ist für mich eindeutig ein wahrer Wert. Da bereits seit einem halben Jahrhundert in die Forschung investiert wird und die Technik „anschlußfähig“ ist, was mMn ein ganz goßer Faktor ist, wird sie früher oder später ein bedeutender Teil des Energiemix sein. Ich glaube, daß eine Depot Beimischung von Nel sich langfristig lohnt. Buy and Hold!

  9. Lieber Raimund, Deine Frage erinnert mich an unsere Diskussion zu einem Batterie-Produzenten für E-Autos letztes Jahr. Seither ist meine Ansicht dass „Neue Geschäftsfelder“ von „Jungen Unternehmen“ NIE WWs in Deiner ursprünglichen Definition sein können – da die Nachhaltigkeit der Gewinne naturgemäss noch nicht demonstriert sein konnte. „Nachkarten“ wollte ich damals nicht. Meine Meinung dazu jetzt:
    1. Dein Anlass für das WWD war „Wie kommt man am sichersten durch eine schwere Finanzkrise?“. Diese Kriterien sollten NICHT aufgeweicht werden – und schon gar nicht bei der Gewinnentwicklung. Auch ich bin der Meinung das ist ein Alleinstellungsmerkmal des WWD – aber mit der Folgerung „das ist gut so“ für den o. g. Zweck.
    2. Ein 2. Depot führe ich seither mit 1/5 Grösse bei dem ich (nur) eine kürzere Gewinnhistorie zulasse: „Junge Sterne“, die schon leuchten aber nicht flackern – vielleicht ist ja noch Zeit bis zur nächsten Finanzkrise. So etwas könnte natürlich bei Deiner Webpage auch separat als „Zukunfts-Musterdepot“ geführt werden – ohne dass es in den Fond integriert sein müsste. Junge Felder könnten dann nachfolgen wenn Alte ste…. müssen. Es würde wahrscheinlich der Diskussion im Forum guttun.
    Die Aktie meines Batterie-Produzenten hat sich seither annähernd verdoppelt. Vielleicht steigt sie noch weiter wenn immer mehr E-Autos gebaut werden. Vielleicht bricht sie ein wenn immer mehr Autoproduzenten Batterien selbst herstellen werden (wie angekündigt). Aber auch echte Langjährige sind natürlich nicht 100% sicher. Man darf sich nur die 100 Jahre alte General Electric Aktie in den vergangenen 20 Jahren bei finanzen.net ansehen. Aber die unter 1. sind schon sicherer als die unter 2. weil sie schon etwas bewiesen haben. Dein Beispiel mit der Bewerbung sagt alles.
    Mit Nel Aktien kurzfristig durch eine schwere Finanzkrise zu gehen – das würde ich nicht tun. Also zu 1. Nein und 2. Vielleicht. Das Thema ist bezüglich Technik, Wirtschaftlichkeit und auch Umwelt äusserst komplex. Im Handelsblatt vom 05. April 2021 wird auf ca. 6 Artikel zu Wasserstoff hingewiesen, die auch gemischte Gefühle hervorrufen können. Anscheinend geht das Thema gerade um. Den Artikel 2 Tage später in der FAZ hat eine junge Volontärin geschrieben. Über ihre Kompetenz auf diesem Gebiet habe ich in der FAZ nichts gefunden – nur dass ihre FAZ-Artikel der letzten Wochen Wirecard, Baukindergeld, wie sich Blüten öffnen, Zahnwurzel-Behandlungen, Frühjahrsmode, Party-Planung, LKW-Fahrer, Tierbedarfsanbieter betrafen. Ich will nicht ausschliessen dass sich junge Volontärinnen/Volontäre gut in ein Thema einarbeiten können; bei solchen Einschätzungen sind jedoch auch Erfahrung und Expertise wichtig. Kurzum: Bevor ich da einsteigen würde, hätte ich noch viel Zeit für Recherchen aufzuwenden – natürlich auch ob genau NEL unter vielen „Wasserstoffaktien“ mein Favorit wäre.

    • Ohne mir die alten Diskussionen noch mal durchgelesen zu haben: War Dein Batterieproduzent nicht eine Samsung-Firma? Und hatte sie auch so viel Eigenkapital wie Nel? Samsung haben wir ja schon mit dem Konzern im Depot. Und das EK ist für uns halt ein wichtiges Kriterium, wenn es darum geht, Finanzkrisen zu überstehen. Insofern gäbe es also zwei wesentliche Unterschiede zu unserer damaligen Diskussion.

      Und wir wollen für solche Hoffnungswerte eben kein eigenes Depot schaffen, sondern denken daran, den einen oder anderen mit kleiner Gewichtung dem WWD beizumischen. Dazu braucht es m. E. kein extra Depot.

      Aber wie ich geschrieben habe, sind wir uns über Nel noch gar nicht schlüssig und haben die Aktie deshalb einfach mal zur Diskussion gestellt. Vielen Dank an Dich und all die anderen Nutzer, dass Ihr diese Diskussion so engagiert in Gang gebracht habt. Nun wäre es vielleicht schön, wenn Ihr auch gegenseitig auf Eure Pro- und Kontra-Argumente eingehen würdet. Dies würde das Bild für uns komplettieren.

      Außerdem schreibst Du:
      „Kurzum: Bevor ich da einsteigen würde, hätte ich noch viel Zeit für Recherchen aufzuwenden – natürlich auch ob genau NEL unter vielen „Wasserstoffaktien“ mein Favorit wäre.“

      Gerne 😉

      • Ich meine wir sollten das letzte Jahr mal abhaken. Ich habe nur geschrieben dass mich dies an die frühere Diskussion “erinnert” und nicht dass es “keinen Unterschied “gibt. Natürlich beantworte ich Deine Fragen noch: “War Dein Batterieproduzent nicht eine Samsung-Firma? Und hatte sie auch so viel Eigenkapital wie Nel?”
        1. Ja, von Samsung werden noch (weniger als 20%) Aktien gehalten und der Name steht noch im Titel mit drin. Ist das wesentlich? Du sagst JA! Am Ende des Kommentars mache noch ein ? dazu ansonsten bin ich ok damit.
        2. Der EK der letzten 6-8 Jahre war immer zwischen 60% und 70% und nicht 80%. Sogar eine kleine Dividende wird ausgeschüttet “und was hinten rauskommt schmeckt auch ganz gut” wäre das abgewandelte Zitat dazu.
        3. Die Erinnerung kam nur kurz auf bei mir als ich die Kennzahlen der NEL anschaute und dachte; „Ja nu, was hast Du jetzt für Kriterien?“.

        NEL weist bisher im operativen Geschäft von Jahr zu Jahr nur zunehmende Verluste aus. Parallel dazu wird das EK in kurzen Zeitabständen erhöht. Mit 300 Beschäftigten gab es 2019 mit Umsatzerlösen von 519 Mio NOK ein negatives Operatives Ergebnis von -327 Mio NOK bei einem EK von 1847 Mio NOK. Nun hat man 2020 das EK um fast 200% erhöht! Ein echtes “Sicherheitspolster” signalisiert dies trotzdem nicht wenn man die zeitliche Entwicklung betrachtet. Von den Zahlen her deutet nichts auf eine Ergebnisverbesserung hin. Den EK 80% und den Bilanzgewinn in 2020 bewerte ich daher vorsichtig. Das erste kann schnell wieder schmelzen wenn man bedenkt dass der operative Verlust in 2020 weiter zugenommen hat und das zweite ist ein Sondereffekt, den es vielleicht bei der nächsten EK-Erhöhung mal wieder geben könnte.

        Über Wasserstoff als Brennstoff ohne Schadstoffausstoss hatte ich schon F&E-Berichte aus den 1970er Jahren auf dem Schreibtisch. An Ideen und möglichen Geschäftsfeldern mangelt es nicht. Ich bin kein Gegner dieses Themas. Jedoch die Wirtschaftlichkeit scheint (immer noch) das Hauptproblem mindestens bei NEL zu sein – eigentlich weisen die o. g. Zahlen deutlich in diese Richtung. Ketzerisch könnte man sagen “wenn die Energiepreise weiterhin so kräftig steigen wie bisher wird NEL schon mal den Break Even erreichen”.

        Nun nochmals zu “Depot-Strukturen”. Siemens hat ja eine Tradition darin, Geschäftsfelder zu verselbständigen. Unter den 30 DAX-Werten haben wir heute 10% Siemens-Verwandte: die Mutter Siemens, Infineon und jetzt Siemens-Energy. (Ich habe z. Z. keine davon und bin da völlig neutral). Ist es nicht ein Vorteil nun zwischen unterschiedlichen Geschäftsfeldern wählen zu können? Wenn jemand 2 oder gar 3 davon will? Soll er sich mit dem Argument davon abhalten lassen dass er eine davon schon hat? Selbst wenn er alle 3 will ist dies doch auch nicht schlechter als wenn er sie vor Jahren in einer einzigen Aktie gehabt hätte. Dass man ggf. Währungen, politische Risiken, Positionsgrösssen usw. berücksichtigt ist ja klar. Bei der Mikroelektronik hat man den Namen Siemens nicht mehr drin sondern mit Infineon einen neuen erdacht. Sie ist jetzt zu 100% in Streubesitz – Beziehungen zu Mutter und Schwester? Wahrscheinlich noch im Aufsichtsrat – vielleicht spielen auch ein paar frühere Kollegen immer noch Golf (oder Schafskopf) miteinander.

        “Allerdings haben wir uns noch nicht zu einer klaren Meinung durchringen können, ob Nel ein wahrer Wert ist oder nicht.” “Nun wäre es vielleicht schön, wenn Ihr auch gegenseitig auf Eure Pro- und Kontra-Argumente eingehen würdet.” Nimmt man Deine ursprüngliche Frage wörtlich – sowie Deine bisherigen WWD Kriterien ernst – so kann die Antwort nur NEIN lauten da nicht nur eine nachhaltige Wirtschaftlichkeit bisher nicht nachgewiesen wurde sondern sogar nicht einmal ein einziges Jahr ein Operativer Gewinn erzielt wurde. Natürlich kann man immer höflicher den Begriff “Beimischung” nennen – insbesondere wenn dafür keine Kriterien definiert sind. Das kann man zwar auch diskutieren – eine Beziehung zum WWD kann ich jedoch kaum erkennen.

        Dein „GERNE“ am Ende ist nett. Mein Zeitplan erlaubt dem Thema z. Z. nur einen Beobachterstatus – und ausserdem gibt es noch einen sehr, sehr gewichtigen Grund, den ich exklusiv Dir verrate: Wir werden für das stetige Aufladen der vielen, vielen Auto-Batterien soviel elektrische Energie brauchen (schliesslich dürfen wir dann umweltbewusst bei selbstverständlich erniedrigten KFZ-Steuern zum Abendessen nach M fahren oder zu einem Konzert nach HH zur Elbharmonie wo immer wir in D wohnen) dass Strom für die Wasserstoff-Elektrolyse leider, leider nicht mehr übrig bleibt. SORRY! (der letzte Satz wurde zwar nicht am 1. April geschrieben, aber – nicht nur- in zeitlicher Nähe).

        P. S.: Ich nehme an über die beiden strategischen Partnerschaften auf diesem Gebiet von Siemens Energy mit Air Liquide und mit Linde hast Du auch in der Presse gelesen.

        • „3. Die Erinnerung kam nur kurz auf bei mir als ich die Kennzahlen der NEL anschaute und dachte; „Ja nu, was hast Du jetzt für Kriterien?“.“

          Meine Kriterien waren unverändert und klar: Einerseits ein Geschäftsmodell, das Nachhaltigkeit signalisiert, und ein hohes Eigenkapital, andererseits keine nachhaltige Gewinnentwicklung. Deshalb hat das WWD-Team diesen Wert zur ergebnisoffenen Diskussion gestellt.

          • “andererseits keine nachhaltige Gewinnentwicklung”. Die Fragestellung als solche finde ich OK – genauso wie evtl. einen Modus zu finden, der auch solche Geschäftsfelder nicht ausschliesst. Trotzdem kam dies für mich überraschend da ich aus vielen Kommentaren der letzten Jahre dies als KO-Kriterium für einen Wahren Wert in Erinnerung hatte.

          • Mein Eindruck aus der Diskussion ist, dass Nel in der Wahre-Werte-Gemeinde – Stand jetzt – nicht die nötige Unterstützung findet. Deshalb würde ich davon absehen, diesen Wert in Betracht zu ziehen.

            Genau diese Entscheidungshilfe sollte die Diskussion liefern. Herzlichen Dank an alle Beteiligten, auch an die, die Nel befürwortet haben.

  10. Kann leider nichts wirklich dazu beitragen… Wasserstoff ist zweifelsohne ein Zukunftsmarkt… aber ich stecke da technologisch und bei den Unternehmen nicht so tief drin und sicher werden auch nicht alle Player überleben… wer ist also technologisch führend, hat einen Vorsprung, auch was Marktanteile und Finanzierung/Finanzkraft betrifft und kann sich durchsetzen?

    Insgesamt sind mir die Wasserstoffunternehmen weiterhin zu teuer und überbewertet, da ist über Jahre bereits viel eingepreist… wenn würde ich auf ein Wasserstoff-Indexzertifikat setzen, da man nicht weiß, wer sich eben durchsetzt… ich denke eher, die Riesen wie Linde werden langfristig die großen Player auch in dem Markt bleiben, Ölkonzerne kommen vielleicht dazu, die ganz andere Marktmacht und Finanzkraft haben und werden die Technologieführer ggf. schlucken…

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