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Depotvorschlag: Samsung SDI

15. Juni 2020 - Robert Z. in Allgemein | 8 Kommentare

Lieber Herr Brichta, die halbe Welt (mindestens) setzt auf das e-Auto. Da man in 10 Jahren wahrscheinlich nicht nur essen , trinken und wohnen wird, wird man auch noch Auto fahren wollen. Die Batterie soll wohl einen sehr erheblichen Anteil an der Wertschöpfung ausmachen. Daher denke ich z. Zt. über Investitionsmöglichkeiten in dieser Richtung nach. Als Leser Ihres Buchs überlege ich mir, ob z. B. ein Batterie- Hersteller wie Samsung SDI noch in das Skope Ihrer WW-Definition gehören könnte. Für ein kritisches Stichwort – losgelöst von aktuellen Fragen wie evtl. “fallenden Messern”, der Trauer um Rational Küchen, dem ja komplettierten WWD und dem bevorstehenden 18. Juni – würde ich mich freuen. Die Aktie weist im 3-Jahreszeitraum eine gute bis sehr gute Performance aus, ist zu 69% im Streubesitz, mit Eigenkapitalquote von 65%. Die Autragssituation sieht vielversprechend aus: z. B hat BMW angeblich den bereits unterschriebenen Vetrag sehr erheblich erhöht. Die noch etwas verhaltene Gewinnentwicklung bzw. das KGVe 49 wirft natürlich bezüglich WW Fragen auf. Bei zunehmenden Erträgen wird jedoch selbstredend der Einstieg kaum günstiger werden. Wenn man die bewussten 10 Jahre bis zum Tag X ansetzt so hätte man ja bei einem weiterhin günstigen Lauf im 5-Jahreshorizont noch Zeit zum Umsteuern auf defensivere Alternativen. Warum wir uns schon 3 Jahre (elektronisch) kennen überlasse ich heute Ihrer Erinnerung – jedenfalls bin ich offen für “Lockerung” der Anrede – nicht Social Distancing sondern Physical Distancing ist ja wesentlich. Freundliche Grüsse

8 Kommentare

  1. Interessanter Vorschlag, lieber Robert.

    Ganz Besonders gefällt mir Deine Entlarvung des unsäglichen Geschwätzes über das vermeintliche „Social Distancing“, das wir seit Monaten über uns ergehen lassen müssen. Denn es ist tatsächlich keine soziale Distanzierung, sondern eine physische oder körperliche, die angeraten war und zum Teil vielleicht noch ist. Dies erkennt man auch daran, dass ausgerechnet die „social networks“ boomen.

    Aber so ist es halt: Einige plappern es vor, und weil es so geil klingt, plappern es alle nach 😂

    Zu Deinem Vorschlag selbst: Samsung SDI hat sicherlich ein interessantes Geschäft und auch eine interessante Eigenkapitalquote. Allerdings gefällt mir die Gewinnentwicklung der vergangenen Jahre nicht. Sie war zu flatterhaft, und 2016 gab‘s sogar ne halbe Milliarde Verlust.

    Dazu kommt, dass ich überall, wo ich kucke, nur eine Kurshistorie von 2 Jahren sehe. Und selbst die war über weite Strecken nicht berauschend. Ein wahrer Wert sollte seine Qualität dagegen schon über Jahre, noch besser über Jahrzehnte, an der Börse unter Beweis gestellt haben.

    Und last but not least: Mit Samsung Electronics haben wir schon eine Aktie aus dem Samsung-Konglomerat im Rennen.

    Alles in allem würde ich den Daumen also senken. Tut mir leid.

  2. Lieber Raimund,
    hab Dank für Deine Einschätzung und Deine Contenance hinsichtlich der 2-Jahres- Historie. Erst dachte ich es handelt sich um einen Druckfehler. Nie und nimmer würde ich Dir sowas senden. Einerseits habe ich bei comdirect und bei finanzen.net ohne irgendwelche besonderen Einstellungen Charts und auch Tabellen bis 2005 zurück gesehen und andererseits gewann ich doch den Eindruck dass Du tatsächlich nur 2 Jahre gesehen hast. Das wollte ich nicht so belassen. Ergebnis: WKN 923086 bei beiden Portalen bringt History bis Anfang 2005 allerdings nur wenn Börse Stuttgart eingestellt ist (was bei mir wohl automatisch geschah). Börse Frankfurt usw. enden bei 2018. Bei finanzen.net und WKN 956311 mit Börse Korean Exchange kommt man auch noch unter die 2000 Marke. Ich habe dies alles tatsächlich vorher nicht bemerkt – “SORRY”.
    Demnach hat der Kursverlauf, wie bei vielen, einen ersten Einbruch bei der Finanzkrise jedoch mit einer sehr heftigen Erholung in 2009 (ca. +200%). Der 2. Einbruch in 2016 hat seine Ursache in den immensen Problemen der Mutter Samsung, an denen SDI nicht unbeteiligt war und die zu umfangreichen Rückrufen und der Produktionseinstellung des Galaxy Note 7 wegen Erhitzungsproblemen führten. Ruf – und Bilanzschädigung (Verlust in 2016), auf letzteres hast Du ja hingewiesen, waren angeblich das Ergebnis eines schwachen Qualitätsmanagements.
    Zumindest hinsichtlich des weiteren Kursverlaufs konnte sich SDI wieder davon befreien. Performance laut comdirect (16.06.2020 16:00 Uhr) der letzten 5 Jahre +199% (S&P500 +47%) und 3 J. +122% (S&P +26%). Das ändert natürlich nichts an dem von Dir betonten unstetigen und in 2016 verlustreichen Ergebnisverlauf.
    Die im WWP befindliche Samsung Aktie hatte ich schon bemerkt. Sie ist hauptsächlich im Mobilfunk, Computern, Kameras bis hin zu Haushaltsgeräten tätig. Die SID dagegen fast nur in Batterien und dies immer mehr mit Schwerpunkt Elektromobilität. Technologien wie auch Märkte haben praktisch keine Überlappung.
    Bedauern tue ich dass ich Dir dies nicht sofort besser vorbereitet habe. Nochmals herzlichen Dank.

    • Danke für die Erläuterungen. Dann schau Dir doch den Chart von der Stuttgarter Börse einmal an (siehe unten, zum Vergrößern anklicken): Von 2006 bis 2016 per saldo nix passiert. Über 10 Jahre also ein Fehlinvestment. Und auch danach gab es ein Plus nur im Jahr 2017 und im laufenden Jahr 2020. Das ist aktuell wegen der Corona-Krise zwar beeindruckend, aber auf lange Sicht zu wenig, um sich für die wahren Werte zu qualifizieren.

      Und was die brennenden Galaxys anbelangt: Ist schon interessant, das diese Aktie darunter gelitten haben soll (obwohl – wie Du schreibst – nicht beteiligt), die der Mutter Samsung aber nicht.

      Auf jeden Fall fühlen wir uns bei der Mutter besser aufgehoben.

  3. Deine Worte hinsichtlich des WWP kann ich teilen. In meinem ersten Beitrag hatte ich ja selbst schon „Fragen/Bedenken“ geäussert. Mein ursprüngliches Anliegen an Dich nach einem “kritischen Stichwort” in Relation zum WWD ist mit Deinen Ausführungen beantwortet. Thanks !
    Zur Performance der SID (2017 – 2020 ca. 245% Kurserhöhung) und dessen Zusammenhang mit dem expandierenden Markt der E-Mobilität hast Du ja nur “wegen der Corona-Krise zwar beeindruckend” geschrieben. Corona-Krise hin oder her: Das nehme ich eben so zur Kenntnis. Punkt !
    Was Du zu den brennenden Galaxys interessant findest ist natürlich Deine Sache. Deine Motivation, mich dazu in Klammern zu zitieren kann ich jedoch nicht verstehen – es sei denn Du wolltest m i r da eine Ungereimtheit anhängen. Dabei hast Du mich sogar noch falsch zitiert. Ich habe exakt das Gegenteil von Deiner Wiedergabe geschrieben: „unbeteiligt“ wurde durch „beteiligt“ ersetzt. Kommt leider immer mal wieder vor. Schmerzlich !
    Aus meiner Sicht ist der sachlichen Diskussion nun ohnehin Genüge getan. Falls Du abschliessend noch ein paar n e t t e Worte finden solltest so werde ich mich entsprechend anschliessen.

  4. Das klingt sehr erbittert, lieber Robert. Nimm‘s bitte nicht persönlich 😀

    Deine doppelte Verneinung „nicht unbeteiligt“ hatte ich tatsächlich als „nicht beteiligt“ gelesen. Sorry, ich muss am Tag so viel lesen und schreiben …

    „Ncht unbeteiligt“ scheint dann aber eine gehörige Untertreibung zu sein: Gehe ich recht in der Annahme, dass SDI die Explosions-Batterien geliefert hat? Dann wären sie sogar die Verursacher des Debakels gewesen …

    Und was die 245% plus anbelangt: Uns kommt es nicht auf solche Rekorde und erratischen Sprünge an, sondern auf eine möglichst stetige Entwicklung. Ein Aktienkurs, der sich in kurzer Zeit verdoppelt, der halbiert sich schnell auch wieder. Das bringt uns zu viel Unruhe ins Depot. Für Dich als Privatanleger, der niemandem Rechenschaft ablegen muss, ist das etwas Anderes.

    Und last but not least: Dass Du auch noch was N E T T E S einforderst, überfordert mich etwas 😜 Denn ich bin mit den Inhalten hier im Blog schon stark beansprucht (neben all meinen anderen Verpflichtungen). Du hast ja selbst erlebt, dass mir wegen der Anspannung auch mal was durchrutscht wie Deine doppelte Verneinung. Die Nettigkeiten hebe ich dann lieber für meine Frau auf 😂

    • Lieber Raimund,
      mit dem letzten Absatz beginn ich diesmal. Ist der sooo missverständlich? Ich zitiere:
      „Aus meiner Sicht ist der sachlichen Diskussion nun ohnehin Genüge getan. Falls Du abschliessend noch ein paar n e t t e Worte finden solltest so werde ich mich entsprechend anschliessen.“
      Etwas direkter heisst das doch 1. ich meine, wir haben das Fachliche genügend diskutiert und 2. um das hässliche Wort Schlussformel (oder wie das heisst) zu vermeiden schliesse ich mich netten Worten von Dir gerne an. Überfordern wollte ich Dich sicher nicht dabei und das Nettigkeits-Konto Deiner Frau schon gar nicht anzapfen. Am besten vergessen wir diesen Abschnitt von mir.
      Nun doch noch zum Sachlichen:
      Damals wurden mehrere internationale Gutachten verfasst (auch eines in DE). Aus dem Gedächtnis gesagt: Einstimmig zeigten die Akkus Überhitzungserscheinungen. Das reicht jedoch für eine Beurteilung nicht aus. Das Design des Telefons wurde von Samsung Electronics (SE) durchgeführt. Dazu gehört Mechanik, Elektrik, Thermik, Optik …. Die Komponenten wurden spezifiziert und bei Anlieferung nachgeprüft, ob die Spezifikationen eingehalten wurden. Alle elektronischen Bauelemente entwickeln Wärme und haben ausserdem eingegrenzte Betriebstemperaturen. In diesem Fall war der Akku überhitzt. Wer ist verantwortlich? Möglichkeit A) Lieferant plus Qualitäts/Eingangskontrolle haben versagt oder B) Spezifikation war für das Design unzureichend. Beim Design muss (s. oben) der gesamte Wärmehaushalt durchgerechnet werden und festgelegt werden wie die entstehende Wärme nach aussen abgeführt wird. Beim Notebook kennen wir ja alle noch den Lüfter.
      Gibt es Indizien wer hier verantwortlich ist? Es gab 2 Lieferanten der Akkus, die SDI und die Tochter einer japanischen Firma in China; bei beiden traten Überhitzungen auf. Die Telefone mit beiden Ausrüstungen wurden vom Markt genommen.
      Was sagte SE offiziell? Probleme in der Herstellung und im Design. Ca. 3 Millionen Telefone ausgeliefert und fast alle zurückgerufen. Schaden ca. 5 Milliarden Euro. SE will keine Lieferanten verklagen.
      Was sagten die Gutachten? Hauptpunkt war Fehleranalytik. Ergänzend: Spezifikationen stammen von SE, eventuelle Fehler bei Qualitätssicherung (letzteres klingt etwas diplomatisch). Und: Man wollte bei SE das dünnste Mobiltelefon und wohl zu viel (bezüglich damaliger Technologie) auf kleinstem Raum erreichen -– klingt ehrlicher.
      Nun kann man spekulieren. Persönlich würde ich mehr das Gesamtdesign hinterfragen da man bei beiden Lieferanten mit gleichen Spezifikationen Überhitzung in den Akkus nicht verhindern konnte.
      Fazit: Meine Formulierung „SDI nicht unbeteiligt“ finde ich ok – zugegeben doppelte Verneinung ist immer etwas „holprig“.
      Eine Überschrift in der öffentlichen Berichtserstattung wie z. B. „Telefone brennen wegen den Akkus von Samsung SDI“ kann selbstredend ohne genaues Hinsehen das laufende Geschäft wie auch das Verhalten der Marktteilnehmer sehr negativ
      beeinflussen – besonders wenn sich dann Nachplapperer anschliessen (siehe Dein erster Kommentar zu einem anderen Thema).
      Positiv für den Blick nach vorne ist jedenfalls dass bereits 2017 die Aktie der SDI und die Vorzugsaktie der SE gute Performance zeigten, nämlich ca. +205% bzw. +165% bei S&P500 +120%.
      Ob das alles viel Bedeutung für das Verhalten in der jetzigen Krise haben wird ist fraglich. Wahrscheinlich werden dies mehr die jeweiligen Märkte entscheiden als frühere Technologie-Probleme – aber andere Meinungen dazu würden mich auch nicht aufregen.

      • „Am besten vergessen wir diesen Abschnitt von mir.“ 👍

        Und was die ganze Batterie-Explosions-Problematik angeht: geschenkt. Wichtig ist für mich, dass der Batteriehersteller davon im Kurs voll getroffen wurde (weil nicht diversifiziert und „nicht unbeteiligt“). Dagegen wurde der diversifizierte Mutterkonzern Samsung davon vergleichsweise wenig im im Kurs getroffen. Obwohl auch Letzterer daran nicht unbeteiligt war 😉

        • Das hast Du sehr schön formuliert – vielleicht nicht ganz unbefangen, aber ok. Mit dem Lieferanten aus China hätten wir dann nochmal einen „Nicht Unbeteiligten“. Als (tatsächliche, leidvolle) „Beteiligte“ kämen dann nur noch die 3 Millionen Kunden infrage, von denen sich manche die Finger nicht nur im übertragenen Sinn verbrannt haben. Künftig „explodierende“ Aktienkurse wären uns lieber – trotz C……

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