Depotvorschlag: Société des Bains de Mer
30. September 2019 - David in Allgemein | 27 Kommentare
Guten Tag zusammen, gern möchte ich mal einen Vorschlag für das Depot machen, und mich würde dabei natürlich auch die Meinung der anderen Leser dazu interessieren. Die Aktie, die aus meiner Sicht einen wahren, eben nicht leicht wegzudenkenden Wert darstellt, ist die Société des Bains de Mer mit der ISIN: MC0000031187 (https://www.montecarlosbm-corporate.com/).
Die Gesellschaft befindet sich zu ca. 60% im Besitz des monegassischen Staats, zu 5% LVMH, zu weiteren 5% einer Investment Holding. Sicher ist ein Investment in eine so unbekannte Aktie speziell, aber die Werte können u.U. locken. Neben dem Betrieb der Casinos und Hotels sind es insbesondere die Immobilien im Besitz der Gesellschaft, deren Wert deutlich über dem Börsenwert liegen dürfte. Schließlich handelt es sich nicht nur um den zweitkleinsten Staat auf der Erde (nach dem Vatikan), sondern (auch eben deswegen) um den teuersten Immobilienstandort der Welt. Die Gesamtfläche von Monaco macht gerade 2 Quadratkilometer aus, die Quadratmeterpreise liegen in guten Lagen bei 100.000 Euro und mehr.
Auf Seite 29 des Geschäftsberichtes kann man die bebaute Grundfläche der Gesellschaft sehen, der jüngst erstellte Appartmentkomplex One Monte Carlo allein besticht schon durch über 12.000 qm Wohnfläche in Top-Lage, die nun vermietet werden. Gewerbe-, Parkflächen etc. kommen noch hinzu. Allein dieses Objekt müsste den Gesamtwert des Unternehmens abdecken. Alle übrigen Immobilien bekommt man als Aktionär „geschenkt“. Sicher gibt es auch noch einige Verbindlichkeiten, die jedoch u.a. aus der Investition von ca. 700 Mio in die Immobilienprojekte (One Monte Carlo und Hotel de Paris) innerhalb der vergangenen Jahre angefallen sind. Jetzt lauten ja die Fragen: Stellen die Immobilien in einer derart besonderen Lage einen unverkennbaren, stabilen Wert dar? Und bekomme ich die Beteiligung an der Substanz zu einem aus heutiger Sicht fairen oder sogar günstigen Preis? Ich würde beides mit Ja beantworten, freue mich aber auch auf weitere Meinungen!
Beste Grüße, David
Das klingt nach vergangen Tagen. Ich habe das meiste schon fast vergessen.
Ich war mal mit dabei, bei den Warnern für einen abgekarteten Finanzbetrug, der genau um dieses Unternehmen ging.
Ich erinnere mich an Sven Lorenz und Necro auf Wallstreet- online.
Ich muss mich erstmal wieder genau erinnern, aber ich erinnere mich an diese Aktien. Ich habe schon die die mega geilsten Stories über dieses Unternehmen gehört und ich erinnere mich an den Abzocker Sven Lorenz oder wie er ähnlich hieß. Dieses Unternehmen wollte man schon vor vielleicht 15 Jahren zu ich mach Dich reich Bude ernennen. Ich muss mich lange zurück erinnern. Aber ich kann Dir folgendes sagen. Es gab die Namen Sven Lorenz, einen Betrüger, Necro, jemand auf Wallstreet-online und mich, der dagegen gehalten hatte. Ich habe viel vergessen, aber ich kann Dir zusichern, dass viel Geld fließ, damit jemand diese Aktie kauft und sie noch niemanden reich gemacht hat. Diese Aktie hat schon damals niemand reich gemacht, aber ich erinnere mich über Stories über einen unglaublichen Weinkeller, der alle Bewertungen sprengen, Und ich sage mal, ohne dass ich mich an alles erinnere: Wenn Du bei dieser Aktie bist, wirst Du gerad verarscht. Das behaupte ich mal blind. Weil ich erstmal in der Vergangenheit wühlen muss.
Das ist schon mal ein interessanter Ansatz, lieber Marco. Deshalb meine Bitte an Dich, ordentlich in der Vergangenheit zu wühlen 😉 Bin gespannt, was dabei herauskommt.
Danke, da bleibe ich lieber bei TAG, Vonovia u. Hamborner.
Es war 2004.
https://www.wallstreet-online.de/diskussion/854385-1-10/bain-de-mer-de-monaco-sbm-sa
Auf Seite 5 (bei meiner Browsereinstellung) komme ich als Mad Dargel in die Diskussion.
Ein gewisser Swen Lorenz hatte mit seinem Börsenbrief diese Aktie „empfohlen“.
Zur allgemeinen Information. Dieses Casino hat keinen Wachstumschart, sondern notiert vermutlich noch um den selben Level wie 1990. Mal macht man ein paar Millionen Gewinn, mal macht man Miese. Swen Lorenz hatte seinen Börsenbrief auf Hochglanz poliert. Als Kaufargument diente auch ein alter Weinkeller und natürlich die Immobilien. Der Push damals war erfolgreich, die Aktie stieg auf den heutigen Kurslevel und das bei fallenden Unternehmensgewinnen.
Da man nur schwer an Infos über das Unternehmen kam, konnte Swen Lorenz damit richtig klotzen, er habe einen Mitarbeiterstab per Flieger bis zur Haustür des Unternehmens geschickt. Natürlich alles auf seine Kosten. Ich denke, er wurde dafür bezahlt, für die Aktie Nachfrage zu schaffen. Ein Einführung in den Stuttgarter Freiverkehr kam zeitgleich.
Obwohl die Aktie nur im Freiverkehr notierte, wurde die stark steigende Nachfrage bedient. Der Immobilienbesitz schien zu überzeugen und ob das Unternehmen gute Gewinne machte, interessiert wohl auch heute niemanden.
Die Aktie notiert heute auf denselben Kurs wie damals, nur das sie gesplittet haben.
Er konnte dann noch einen drauf legen:
https://www.wallstreet-online.de/diskussion/894455-1-10/oel-um-falkland-zukunftsinvestition-fih-plc-ehemals-falkland-islands-Holding
In den deutschen Freiverkehr wurde die FIH Group (Falkland Island Holding) eingeführt. Swen Lorenz brachte eine einmalig fette Analyse heraus: Wieder Flugzeug, Mitarbeiter Stab und das für einen Farmbetrieb mit Fähre. Er baute eine große Story auf, bei der das Unternehmen über riesige Ölreserven verfüge. Das sollte sogar der Hauptgrund für den britischen Argentinienkrieg gewesen sein.
Der Kurs wurde damals auf über 10 Euro gepeitscht und notiert heute bei knapp 3,50 Euro.
Vielen Dank, lieber David, für diesen außergewöhnlichen Vorschlag. Tatsächlich hat unser Depot in Sachen Immobilien durchaus Optimierungsbedarf. Denn bis jetzt haben wir den wahren Wert Grund und Boden nur über einen Fonds und indirekt über Aktien wie Svenska Cellulosa oder Auckland Airport abgedeckt. Mietskasernen, wie sie Vonovia, Deutsche Wohnen oder TEG Immobilien im Bestand haben, erachte ich zumindest nicht als wahre Werte. Bei Immobilien in Monaco sehe ich das anders. Das ist schon mal ein Pluspunkt.
Die Mehrheitsbeteiligung des Fürstentums ist zum einen sicherlich ein stabilisierender Faktor. Zum anderen wirft sie aber die Frage auf, ob die Interessen des Fürstenhauses stets die gleichen sind wie die außenstehender Aktionäre. Zum Beispiel könnte das Fürstenhaus ein Interesse daran haben, dass die angesprocheneren stillen Reserven niemals das Licht der Welt erblicken und sich auch nicht im Aktienkurs widerspiegeln. Wenn diese bis jetzt nicht von der Börse „entdeckt“ worden sind, warum sollten sie in Zukunft entdeckt werden?
Außerdem sind die ausgewiesenen Geschäftsergebnisse alles andere als stabil, wie diese Ergebnisreihe 2013-19 (1. HJ) zeigt:
Ergebnis nach Steuer -51,40 17,25 10,04 -29,15 -36,38 -14,60 2,58
Allein 4 der letzten 7 Perioden endeten mit einem Verlust! Was steckt dahinter?
Die Eigenkapitalquote von 45% ist ebenfalls kein Pluspunkt – zumal sie von über 60% kommt (die Richtung stimmt also nicht).
Zudem ist die Firma Mehrheitseigner des Wettanbieters bet-at-home sowie (selbstverständlich) des Spielcasinos von Monaco. Hier schließt sich die Frage an, ob wir die Glücksspielindustrie als wahren Wert betrachten können? Einem Traditionshaus wie dem Casino Monte Carlo würde ich persönlich diese Eigenschaft gerne noch zubilligen. Aber einer Internet-Zockerbude wie bet-at-home nicht mehr.
Was die Kursentwicklung anbelangt, reißt mich die Aktie ebenfalls nicht vom Hocker (zum Vergrößern anklicken):
Die letzten 14 Jahre waren kursmäßig verlorene Jahre. Und im ganz langen Zeitraum seit 1991 gab es nur eine Periode von 2004 bis 2007, in der sich das Halten wirklich gelohnt hätte. Sollen wir hoffen, dass eine solche Periode nun wieder bevorsteht? Die Aktie ist auf keinen Fall ein „Dauerläufer“, wie wir ihn uns wünschen.
Gibt es Argumente, die meine Vorbehalte entkräften?
2004 bis 2007 waren die Swen Lorenz Push Jahre und gelohnt hat es sich nur für die, die verkauft hatten.
Aber lustig ist auch, dass der scheinbare Immobilien Wert immer wieder Triebfeder einer großen Spekulation ist.
Wenn man In Monaco einen Parkplatz für 1 Mio. kaufen kann, den man dann für 1 Euro am Tag vermieten kann, was ist daran ein guter Deal?
Ob ein Push wie damals möglich ist? Sicher. Man muss nur Fantasien füttern. Ich würde mir mal die ganzen Messages durchlesen, nur um zu sehen, wie die Leute danach verlangt hatten, über das Ohr gehauen zu werden. Macht vermutlich niemand. Ist auch ok. So was will nie einer. Zuviel Mühe. David würde ich es empfehlen, damit er erkennt, dass er nur etwas wieder gibt, was Teil eines Pushes war, der schon vor 15 Jahren lief. Aber wird er auch nicht machen.
Ich sage nur eins. Man hatte schon erfolgreich Käufer für diesen Wert gefunden, der den Weinkeller ins Spiel brachte. Und damit Du noch mehr Aktien von dieser Perle kaufst, David, suche doch nach dem Weinkeller. Das hatte schon mal funktioniert.
Oder mal gucken, wo man Swen Lorenz ausgraben kann.
Och lieber Raimund, lieber 100 Prozent plus mit den „Mietskasernen“ v. TAG (wie gehabt) als 13 Prozent minus mit Svenska. Da pfeife ich auf das Prädikat „wahre Werte“. Jeder nach seiner Fasson und seiner Begeisterung für Borkenkäfer etc.
Ich wusste doch, dass ich damit jemandem auf den Schlips treten werde. Und tatsächlich, der Hund hat gebellt 🤣
Respekt cool geblieben….aber im WWD ist ja auch ein Insektenbekaempfer als Aktie enthalten, der die Verluste durch die Borkenkäfer weitgehend wettmacht. Glückwunsch zum Jubiläum… weiß gar nicht, ob es Herr Risse solange geschafft hat.
Stefan war, glaube ich, ca. 1 Jahr am Markt. Aber im Unterschied zu ihm damals mache ich kein Fondsmanagement. Ich führe ein Musterdepot im Internet, wie es andere Finanzjournalisten auch tun. Schuster bleib bei Deinen Leisten – das ist nachhaltiger 😉
Joo, erinnere mich an Risses Blog…die meisten seiner Ansichten zu Börse fand ich zutreffend….
Hallo zusammen und danke für die zahlreichen Antworten. Sicher ist das eine Spezialität und es gibt Besonderheiten, die entweder stabilisierend oder eben auch hemmend wirken können. So ist der Großaktionär eben solide, aber es wird aus meiner Sicht u.U. auch der Katalysator fehlen. Wie wahrscheinlich ist es schließlich, dass dieser Interesse hat, die stillen Reserven zu heben bzw sichtbar zu machen.
@Raimund Brichta: Diesbezüglich ist es aus meiner Sicht eher der Fall, dass die Gesellschaft sich arm rechnet. Die letzten Jahre wurden 50 Mio p.a. abgeschrieben (bei steigenden Immobilienpreisen), weiterhin wurden Investitionen getätigt, die das Ergebnis belastet haben. Sie haben vollkommen Recht, lieber Herr Brichta, dass die ausgewiesenen Gewinne einen nicht vom Hocker hauen. Mit Blick auf die abgeschlossenen Projekte ist dies vertretbar, auch ohne jetzt das Zitat von Einstein hinsichtlich der Zukunft zu bemühen 😉 Und zur Substanz: Man kann sich eben „reichrechen“ oder auch „armrechnen“. Das ist aus meiner Sicht eben der Makel: eine für uns wünschenswerte shareholder-value-Orientierung gibt es nicht. Die Vermietung des One Monte Carlo und Wiedereröffnung des Hotel de Paris sorgen zumindest aktuell für anziehende Zahlen.
@alle: Vielleicht hat ja mal der eine oder andere Lust sich mit der näherungsweisen Berechnung des NAV zu beschäftigen. Es geht ja im WW-Depot doch um Assets, die in möglichst allen denkbaren Szenarien einen Wert behalten. In der festen Annahme, dass uns eine blühende Zukunft bevorsteht ohne Verwerfungen am Geld- und Währungsmarkt, würde man sich ja wahrscheinlich die Prüfung auf Substanz, Substituierbarkeit und Krisenresistenz direkt schenken und einfach ein Wachstumsportfolio zusammenstellen. Jede (Deep-)Value-Ãœberlegung wäre dann fehl am Platz. Dann hieße es aber doch „Das Raketen-Depot“ oder so ähnlich 😉 Also wenn es um wahre Werte geht, dann fände ich die Frage zumindest mal gerechtfertigt, dass man sich (bei Interesse) fragt wie hoch wohl der NAV liegt und wie robust dieser ist. Natürlich kommen dann auch die Fragen zur Wahrscheinlichkeit der Hebung stiller Reserven etc ins Spiel und eben auch eine Beurteilung der verschiedenen Interessen bestehender Aktionäre. Und während man zu 2) und 3) eher nur mutmaßen kann, fände ich den Beginn mit 1) naheliegend. Hierzu übrigens auch eine Anmerkung: In Sachen shareholder value-Orientierung entsprechen Vonovia und TAG sicher dem Zeitgeist. Bilanziell machen die Unternehmen aber genau das Gegenteil von dem, was die SBM macht. Es werden ja regelmäßig Zuschreibungen vorgenommen, die dann KGVs im einstelligen Bereich hervorbringen. Das ist nicht schlimm oder anrüchig, ist aber eben auch nicht das, was der konservative Kaufmann im alten HGB gemacht hätte. Und wer sich mal in Dorsten-Wulfen das Objekt der LEG anschaut, der möge bitte nochmal den Begriff „Wahrer Wert“ definieren. (Dass es sich nach jetziger Lage rechnet, solche Wohnblocks zu bewirtschaften, sei damit nicht in Abrede gestellt!). Ãœbrigens zahlt man selbst dort schon mehr als 1 Euro für einen Parkplatz, was mich zu Herrn Dargel führt:
@Herr Dargel: Danke zunächst für Ihren Beitrag. Vielleicht können Sie neben der wallstreet-online-Recherche noch andere Antworten beisteuern:
– Wo kann man für 1 Euro am Tag einen Parkplatz mieten?
– Was kann die SBM dafür, dass es vor 15 Jahren einen „Pusher“ gab? Oder hat eine AG damit für alle Zeiten das Recht eingebüßt analysiert zu werden?
– Was hat LVMH im Jahr 2015 bewogen 5% der SBM zu erwerben? Hat Herr Arnault etwa auch wallstreet-online gelesen aber Ihre Warnung übersehen?
– Haben Sie sich denn mal den Geschäftsbericht angesehen?
– Haben Sie sich mal Immobilienexposes aus Monaco angesehen? Der Parkplatz-Kommentar hatte so eine seltsame Konnotation.
– Fänden Sie es nach heutigem Stand nicht auch sinnvollen wenn ein „Pusher“ sich ein Unternehmen mit weniger als 1,4 Mrd. Marktkapitalisierung sucht? In der FAZ gab es schon Artikel zu Unternehmen mit einem Marktwert unter 20 Mio Euro, sowas ist bei der Breite der Leserschaft aus meiner Sicht kritisch.
– „Zuviel Mühe. David würde ich es empfehlen, damit er erkennt, dass er nur etwas wieder gibt, was Teil eines Pushes war, der schon vor 15 Jahren lief. Aber wird er auch nicht machen.“ Seien Sie mir nicht böse, da bin ich etwas dünnhäutig. Ich gebe mir mit dem Geschäftsbericht aus 2019 zumindest offenkundig mindestens so viel Mühe wie Sie mit wallstreet-online aus 2004 weil ich denke, dass man auf dieser Basis Ãœberlegungen anstellen kann.
1 ) SBM wird nie übernommen werden
2) SBM wird seine Immobilien nie verkaufen.
3 ) Es waren schon andere in SBM investiert, 2004 war es Wynn
4) Alles, was Sie jetzt schreiben, schrieb auch Swen Lorenz. Er hatte allerdings noch den Weinkeller mit dabei. Sie sollten nur eines bedenken. Als Swen seine Artikel schrieb, wurde die Aktie in den Freiverkehr eingeführt und die Umsätze und der Kurs explodierte. Es gab nicht nur viele Käufer, es gab auch viele Verkäufer, die den besseren Schnitt machten
5) Die Sache mit dem 1 Euro Parkplatz ist bildlich gemeint. Auch wenn Immobilien noch so teuer erscheinen, daraus muss keine gute Rendite werden. Versuche doch mal dort eine Immobilie zu erwerben und mal mit akzeptablen Zins zu vermieten. Das wird nie passieren. Es würde dort keine normalen Einwohner mehr geben. Es wären nur Millionäre dort und niemand würde mehr arbeiten. Man könnte sich dann auch kein Essen mehr dort kaufen. Es würde niemand mehr an der Kasse stehen. So etwas wird gerne übersehen. Man wird unglaubliche Summen bezahlen, um dort zu wohnen. Das bedeutet aber nicht, dass man damit Profit machen wird. Bildlich wird man einen 1 Mio. teuren Parkplatz für einen Euro am Tag Miete vermieten.
Zitat “ „Zuviel Mühe. David würde ich es empfehlen, damit er erkennt, dass er nur etwas wieder gibt, was Teil eines Pushes war, der schon vor 15 Jahren lief. Aber wird er auch nicht machen“
okay, das ist pauschal, lasse ich aber so stehen. Diese SBM Story ist nicht neu, eher 30 Jahre alt und hat nie etwas gebracht.
Es gibt ein elementares Problem. Die Immobilienpreise können keine Rendite erzeugen. Und die Antwort ist simple. Es könnten sonst nur Millionäre dort wohnen, die stehen aber nirgendwo an der Kasse und bedienen für 9 Euro die Stunde. Deswegen kann man dort bildlich für eine Mio. Euro einen Parkplatz mieten, den man für einen Euro am Tag vermietet. Der Immobilienbesitz bringt nur etwas, wenn man verkauft. Und derjenige muss es dann für einen Euro am Tag vermieten wollen. Mehr wird er nicht verlangen dürfen.
Denn eines zeigen 30 Jahre SBM Geschichte: Man macht mit den Immobilien einfach keine Rendite.
Es kann gerne jeder schreiben, was er denkt, warum sie keine Rendite machen. Das sind nur meine Schlussfolgerungen. Und ich wette mal, das SBM auf einem ähnliche n Kurslevel steht wie 1993 und dieselbe Story hatte
Zumindest Letzteres stimmt nicht, wie ein Blick auf den Chart zeigt …
Ich hätte 1990 schreiben sollen 🙂
Aber dann hätte es auch nicht gestimmt. Der langfristigste Chart, den ich auftreiben konnte, ist der, den ich gepostet habe. Er reicht bis Mai 1991 zurück. Und da lag der Kurs bei umgerechnet gut 20 €. Jetzt liegt er bei 55. Das ist kein riesig Plus, aber immerhin sind es mehr als 100%.
Wer rechnen kann, ist klar im Vorteil 😉
Hallo Ihr Lieben,
ich habe genüsslich den Vortrag über Swen gelesen, der aber gar nichts mit dem Unternehmen zu tun hat.
Grundsätzlich finde ich Immobilien, die Ihren Wert behalten, wenn es mal zu einer Währungskrise kommt als Beimischung in ein Anlagepaket sehr gut. Soll bei wahren Werten ja beitragen!!!
Ich habe mir jetzt tagelang Gedanken gemacht und überlegt, wo denn die Immobilien einen Wert behalten? Monaco war der wahrscheinlichste… Monaco zählt als sicherstes Land der Welt, die Fürstenfamilie hat für mich einen besonders guten Ruf und kann durch den Besitz eines großen Anteils auch dafür sorgen, dass es so bleibt.
Geht es denn bei dieser Beimischung darum reich zu werden oder vielleicht auch mal einen Wert zu erhalten, wenn alles andere im Euroraum einbricht?
Leider finde ich die Beispiele mit dem Weinkeller zum aktuellen Zeitpunkt nicht so gut. Damals gab es die besten eben in Frankreich generell. Warum sollte ich dann in Monaco investieren. Das hätte dann damals jeden Anleger mit gesundem Menschenverstand abschrecken können.
Ich habe mir jetzt die Immobilien im Internet mal angesehen und irgendwie kam mir die ein oder andere Immobilie sehr bekannt vor. Ja, vor ein paar Tagen fand dort die Klimakonferenz statt. Ist jetzt Monaco vielleicht doch ein interessanter und sicherer Standort?
Als ich dann der Sache nachging, wie ich eine Immobilie in Monaco erwerben kann, wurde mir etwas anders…. und zwar positiv.
Die Fürstenfamilie entscheidet, wer erwirbt. Man bewirbt sich. Strafverfolgte werden direkt abgelehnt. Bleibt es deswegen vielleicht das sicherste Land?
Was würde eine Euro-Pleite mit dem Wert der Immobilien machen? Ist ein schneller Währungswechsel möglich?
Wahrscheinlich am einfachsten in allen EuroLändern!
Lieber David, jetzt mal zu dir. Hut ab, wenn du den Geschäftsbericht durchgearbeitet hast. Ich habe ihn nur in französischer Sprache gefunden.
Lieber Dragi, keine platten Sprüche. Das Forum ist zu wertvoll, um so damit umzugehen.
Lieber Raimund Brichta,
der Chart in den letzten 5 Jahren war ja nicht schlecht 🙂
Der Kursverlust der Aktie wurde ja in 2008 auch durch eine Krise bewirkt. Die Immobilienpreise sind aber gar nicht so hin und hergehüpft wie der Aktienkurs.
Von daher ist meiner Meinung nach der Wert innerhalb des Unternehmens sehr werthaltig.
Sollten die Preise mal wirklich fallen, können wir ja die ein oder andere Immobilie erwerben. Soll ja ein schönes Plätzchen da sein.
Viele Grüße und einen schönen Feiertag an alle!!!
Für mich ist Monaco eine einzige Ansammlung v. Bausünden. Schrecklich wie man dieses herrliche Stückchen Mittelmeerküste so verschandeln konnte…und alles nur weil es dort f. natürliche Personen keine Einkommensteuer gibt (Boris lässt grüßen) und damit die Grundstücks preise ins Astronomische gehypt hat. Schon heute gehen die Immobilienpreise für Hochhäusergrossstädte in den USA deutlich zurück (Verkäuferkapitulation).Klar wenn die Einkommensteuerfreiheit in Monaco erhalten bleibt ist das ein Zugpferd. Aber der Druck auf Steueroasen könnte weiter zunehmen. Durch was wurden denn nun die Verluste der Fa. eigentlich genau verursacht?
Die Antwort auf die letzte Frage würde mich auch interessieren. Weiß David das vielleicht? Er hat ja die Geschäftsberichte studiert.
Also mein Französisch ist auch etwas eingerostet, so dass ich vieles nachschlagen musste. Aber es geht doch eben darum zumindest näherungsweise einen belastbaren Substanzwert zu berechnen. Das geht auch mit Schulfranzösisch und etwas Mathematik. Und vielleicht ist es hilfreich wenn sich mal der eine oder andere fragt wie er vorgehen würde wenn er ernsthaft, meinetwegen hauptberuflich die Aufgabe bekommt, die Vermögenswerte der Gesellschaft zu prüfen. Wenn man dann mit einer 15 Jahre alten Online-Diskussion arumentiert, würde man es danach nicht mehr hauptberuflich machen. Alles kann ich daher leider nicht so ganz ernst nehmen.
Nun aber der Reihe nach zu einigen Punkten:
1) Mietpreise (oder auch der „überspitze“ 1€PArkplatz): Es werden für die aktuelle Neuvermietung 200€/qm aufgerufen. Das ergibt bei einem KP von 100T€ einen miesen Mietzins, den man allerdings auch in München, Berlin Mitte und Hamburg hat. Wenn ich aktuell den Fall mitbekomme, dass eine Wohnung in Berlin Mitte für 8000 Euro den Besitzer wechselt und für 14 Euro/qm vermietet ist, ist der Mietzins noch schlechter als in Monaco. Ich gebe Herrn Dargel aber absolut Recht, dass es (eben wie in München, Berlin etc) daher eben nicht um eine sensationelle Mietrendite geht. In den Premiumlagen gibt es eben keine Objekte mit einem Mietzins von 6 oder 7%. In Bottrop, Gladbeck und Oberhausen schon. Ãœbrigens zahlt man für einen Parkplatz in Berlin auch 140€ aufwärts.
2) Ist es die gleiche Gesellschaft wie vor 15 oder 30 Jahren? Also nochmals: Den GB kann sich jeder mit wenigen Mausklicks herunterladen, ebenso anderweitige Informationen, bspw. zu One Monte Carlo. Der Neubau ist im Q1 2019 fertiggestellt worden. Irgendein Weinkeller interessiert mich dabei herzlich wenig und ich finde es frustrierend oberflächlich, auf diesem rumzureiten.
3) Wenn ich mit 2% Mietzins keine tollte Rendite einfahre (da gebe ich Hr Dargel auch absolut Recht), dann ist ja die Frage ob ich – neben dem Charakter der substanzbedingten Sicherheit – aus anderen Quellen eine Rendite schöpfen kann. Für den Kaufmann liegt ja der Gewinn im Einkauf, daher nochmals die Frage nach dem NAV. Wenn ich über eine AG indirekt ein Immobilienportfolio in München kaufen könnte, bei dem ich durchgerechnet 3.000 Euro auf den qm bezahle, finde ich es erst einmal interessanter als direkt für 10.000/qm zu kaufen. Die Sicherheit und die potenzielle Rendite liegt also eher in der Sicherheitsmarge begründet.
4) Operative Zahlen: Ja, das ist schwierig weil es die schlechte shareholder-value-Orientierung zeigt. Grund und Boden waren ja ohnehin im Eigenbestand, dann werden in der Folge fast 700 Mio investiert und nur ca. 400 Mio über die letzten 5 Jahre aktiviert (Sachanlagevermögen). Wenn Vonovia eine Hochhausfassade neu anstreicht, wird eine Aufwertung vorgenommen. Wenn Easy Software früher ein Programm entwickelt hat, wurde das auch als Eigenleistung in der Bilanz aktiviert. Es gibt viele Beispiele dafür, wie man die Spielräume in der Bilanz ausreizen kann. Das muss auch nicht heißen, dass Vonovia und Easy Software deswegen nicht funktionieren, es soll nur zeigen, dass ein Grund eben in der konservativen Buchführung liegt. Es wird wenig aktviert und on top werden 50 Mio abgeschrieben. Inwieweit nun nach Fertigstellung der Cashflow sichtbar steigt, bleibt aber sicher spannend. Der Casinobetrieb hingegen ist bisher in der Tat noch nicht als Cashcow in Erscheinung getreten. Der Hotelbereich wird nach der Neueröffnung des Hotel de Paris auch zeigen, was möglich ist. Die Buchungsraten sind (soweit ich die Zahlen aus der Branche kenne) nicht so schlecht (Die Buchungsraten stehen auch im GB). Und nur kurz zum Cashflow: Welchen Cashflow hat eigentlich Gold? 😉 Vielleicht können wir nicht alles mit dem Cashflow, dem KGV und dem KBV messen…
5) Katalysatoren: Ich stimme zu und denke auch, dass ein dritter die Gesellschaft nicht übernehmen wird bzw. kann. Ich habe gelesen, dass dies zumindest in der Satzung früher auch ausgeschlossen war. Ein strategischer Investor könnte bspw. Anteile aufstocken? Bei LVMH hat sich hoffentlich nicht nur einer bei der ISIN vertippt, sondern es gibt es strat.Interesse. Auch könnte man – ökonomisch gedacht – wenn die ganze Geschichte unter dem NAV notiert mit steigendem Cashflow Aktien zurückkaufen. Der NAV der verbleibenden Aktien würde überproportional steigen. Die Ãœberlegungen sind aber das spekulativste bei der ganzen Sache. Im Kern geht es mir um die Ãœberlegung, ich nutze die Analogie: Soll man eine Whg in München für 3.000 oder Gold für 400 kaufen wenn ich weiß ich habe keinen schnellen Return on Investment sowie keine hohe Liquidität?
Klingt plausibel. Ich bin dafür, die Aktie auf die Beobachtungsliste/Ersatzbank zu setzen. Vielleicht ergibt sich auch kurstechnisch mal eine günstige Gekegenheit.
Sehr geehrter David,
vielen Dank für Ihre profunden Beiträge.
Ich schlage ebenfalls vor, dass wir den Wert auf unsere Beobachtungsliste setzen.
Beste Grüße
Anton Voglmaier
Hallo zusammen, der Weinkeller wurde scheinbar gefunden 😉
Dann war‘s hier sogar ein Champagnerkeller 😉
Ganz genau, lieber Herr Brichta :))
Kommando zurück: Bei Godewind war‘s doch kein Champagner im Keller – es waren Insider, die vom bevorstehenden Ãœbernahmeangebot wussten. Das ist ein Fall für die Wertpapieraufsicht. Ich habe das mal der Bafin gemeldet.