Depotvorschlag: Umweltbank
11. Juli 2019 - Axel Goos in Allgemein | 12 Kommentare
Hallo Herr Brichta, wohlwissend um Ihre Einschätzung zu Finanzwerten, die im WWD unterrepräsentiert sind, mache ich dennoch -ausgehend von der FFF-Diskussion und der Tatsache, das die Ampeln politisch und vor allem wirtschaftlich auf „Grün“ gestellt sind – folgenden Depotvorschlag: Umweltbank WKN 557080 Zur Begründung: Die Umweltbank mit dem Sitz in Nürnberg existiert sei mehr als 20 Jahren. Ca.85% der Aktien befinden sich im Streubesitz, der Rest wird – nach dem Ausscheiden des Gründers – von der GLS-Bank gehalten. Umweltschutz ist in der Satzung verankert, die Bank veröffentlicht auch einen Nachhaltigkeitsbericht. Sie vergibt Kredite im Bereich Sonnen-, Wind- und Wasserkraft sowie Biomasse- und Wärmekonzepte nebst Wohnen. Die Bilanzahlen (in Mio.) lauten: Geschäftsvolumen 2018: 4.119 2017: 3.766 Bilanzsumme 2018: 3.699 2017: 3.485 EK -aufsichtsrechtlich 2018: 333 2017: 282 JÃœ 2018: 16,9 2017: 16,6 Bilanzgewinn 2018: 9,8 2017: 9,6 Die Bank beschäftigt 172 Mitarbeiter (2017: 153) Die Dividende beträgt 0,33 €, HV am 27.6.2019, Dividendenrendite ca. 3 % Weitere Informationen unter www.umweltbank.de Ich freue mich auf Ihre Einschätzung bzw. die des Teams und verbleibe mit wertschätzenden wie freundlichen Grüßen Axel Goos
Vielen Dank für den Vorschlag, lieber Axel. Aber Umweltgedanke hin oder her, dass wir von Finanzwerten weitgehend Abstand nehmen, hat einen guten Grund: Unser Depot soll selbst einen Zusammenbruch unseres Geldsystems überstehen, und da sind Bankaktien generell eine schlechte Idee – egal wie ethisch korrekt sie sich verhalten.
Das wird an der Eigenkapitalquote der Umweltbank besonders deutlich: Mit mickrigen 3% (!) unterbietet sie sogar noch die Deutsche Bank, die sich seit der Finanzkrise durch Bilanzkürzungen von 2% auf inzwischen 4,6% EK-Quote hochgearbeitet hat. Dass selbst dies nicht ausreicht, ist klar. Aber die 3% der Umweltbank reichen erst recht nicht. Damit wird man im Sturm weggepustet wie nix.
Das wollen wir nicht. Und deshalb muss die Umweltbank draußen bleiben.
Ampeln „politisch und wirtschaftlich auf Grün“??
Eher die zwei anderen Sachen… Geld und Psychologie
Geld zwar vermutlich nun endgültig und eindeutig auf grün
Aber aufgrund der nun merklich eintrübenden Konjunktur ist die Psychologie jetzt eher wieder auf rot gesprungen…
Mein Fazit daher: gelb… Börsen stehen in den nächsten Wochen / gar Monaten vor einer Seitwärtsbewegung (unter gewissen Schwankungen)vermute ich…
Erst wenn sich die Konjunkturdaten wieder merklich bessern oder es wirklich mit Unterschrift zu einem Handelsdeal USA/China mal kommt, werden wir insgesamt Grün werden…
Die Frage ist… hat China ein wirkliches Interesse an einem Deal bis zu den Präsidentschaftswahlen USA… ich glaube fast nein, denn genau kein Deal und eine stark einbrechende Wirtschaft ist Trumps größtes Risiko… und das wissen die Chinesen… Trump wird den Deal dringend brauchen.
Die echte Frage wäre, hat es die Finanzmärkte je beschäftigt? Wir hatten mal eine Kubakrise, die gefährlicher war. Ergebnis seitdem Minus 50 Prozent. Oder plus 500 Prozent? Wie 2000 Prozent? HIIILLLFFFEEE.HIIIILLLLLFFFFFEEEEE. Wie wichtig war noch mal die Kuba Krise?
Ich will nur die Antwort von Kollege Berger
Ich kann nur eindringlich davor waren, den nahezu ausschließlich in Deutschland praktizierten medialen Umwelthype zu sehr in die eigenen Investitionsentscheidungen einzubeziehen.
Das hiesige mediale Umwelt-Dauerfeuer entfacht erfolgreich seine Wirkung – eine CO2-Steuer wird ausdrücklich gelobt. Dabei fällt mir kein einziges Land auf unseren schönen Welt ein, wo die Bürger so bescheuert sind, „Steuern welcome“ schreien, fleißig Miete zahlen und kaum Vermögen aufbauen (ein Friedrich Merz, der die Bürger verstärkt zu Aktienbesitzer machen möchte wird für seine lösungsorientierten Vorschläge auch noch kritisiert).
Man denke an die Pleiten rund um die Solarbranche in den Nullerjahren.
Man schaue sich die Investitionsprioritäten anderer Länder an (Infrastruktur, Digitalisierung, …).
2007 lies sich Frau Merkel als Klimaretterin feiern. Jetzt haben wir 2019. Vielleicht braucht es ein 2008, bis mal wieder andere Themen auch hier auf die Tagesordnung kommen. Dass Banken wie auch die Umweltbank fehl am Platz sind versteht sich von selber.
btw: ich beziehe seit > 10 Jahren 100% Ökostrom.
Mit dem Umwelthype ist es wie mit vielen Dingen: Die richtige Mischung macht‘s – nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig. Und stets den Verstand einschalten. Eine Bank, die nur Umweltkredite vergibt, ist deshalb nicht sicherer als andere.
Der Verstand wird bei ideologisch geführten Investitionen per se ausgeschaltet, und das kann teuer werden (siehe bspw. Investments in hiesige Solarfirmen).
Auch im WWD gibt es mit B.R.A.I.N leider ein Negativbeispiel…
Wenn der Rest der Welt ganz unideologisch primär in andere Sektoren investiert, werden Umweltaktien weiterhin ein Mauerblümchendasein fristen. Da lassen sich viele Deutsche aufgrund der von den Medien bewusst gesetzten Öko-Themen objektiv betrachtet verblenden.
Nein, der Verstand war bei BRAIN alles andere als ausgeschaltet. Das Gegenteil ist der Fall. Es war eine ganz bewusste Wette mit kleinstem Einsatz. Und wie das mit Wetten so ist: Man kann Sie gewinnen oder verlieren.
Ohne Verstand wäre es gewesen, bei BRAIN mit voller Position einzusteigen. Das haben wir aber mit Bedacht nicht getan, um die Auswirkung auf unser Depot zu minimieren. Rechnen Sie mal nach: Der Verlust von 700 EUR macht gerade mal 0,5 Prozent des Gesamtdepots aus. Das ist nicht mehr als eine Tagesschwankung im Depot.
@ Marco Dargel
Was soll ich antworten? Ich verstehe ja nicht mal den Kommentar auf meine Anmerkungen von Ihnen…
@ Michael K.
Ganz meine Meinung… sehe die Entwicklungen, was gerade mit Deutschland passiert auch mit Sorge… USA und China sind da wesentlich weiter, um zu sehen, auf was es in der und für die Zukunft ankommen wird… mir wäre Herr Merz auch 1000x lieber gewesen als Frau AKK
Deutschland/Europa… viel zu träge, viel zu kompliziert, viel zu langsam… leider.
Ich bin manchmal wirr in der Art, wie ich mich ausdrücke. Ich wollte zu dem Punkt kommen, dass langfristig nur große wirtschaftliche Verwerfungen zu längeren Börsenstillständen geführt haben. Man kann bei Börse.de einen logarithmischen Chart des S&P 500 seit 1950 ansehen, der eigentlich nur drei gr0ße Krisen offenbart, Öl Krise, 2000 und 2008. Die Kubakrise, die ich für die gefährlichste Krise seit WW2 halte, sieht man nicht wirklich. Ich wollte in der mir eigenen Art auf den Punkt kommen, dass selbst die gefährlichsten politischen Krisen langfristig in keinem Chart zu erkennen sind. Erst, wenn es nachhaltig in der Wirtschaft kracht, wird es gefährlich. Aber da mussten auch Extreme vorliegen.
Ich finde aber die Inhalte von B.R.A.I.N., was sie verfolgen auch nicht schlecht…
Noch habe ich aber dort nicht investiert, denn es müssen sich auch nachhaltige Erfolge abzeichnen (sprich Geld verdienen) und nicht nur die Ideen… und da das dort noch ungewiss ist, verweile ich bei dem Wert an der Seitenlinie.
Genau deshalb habe ich von „Wette“ gesprochen. Wenn feststeht, dass Gewinne erzielt werden, dürfte sich die Aktie bereits vervielfacht haben. Wenn nicht, nicht.
Man muss ja nicht in Deutschland investieren. USA und China sind hingegen ein Muss, auch wenn sie sich gegenseitig das Leben schwer machen.
Gegenwärtig frage ich mich noch, wer der lachende Dritte im Bunde ist, wenn sich diese beiden streiten.
Vielleicht ist es Korea? Vielleicht ist es Samsung? Ich halte jedenfalls Samsung und glaube aus charttechnischen Gründen, dass diese Aktie vor einem Ausbruch nach oben steht.