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Die Schwarze Null wird ausgebremst

16. Dezember 2019 - Raimund Brichta in Allgemein | 22 Kommentare

Die Bundesregierung tritt seit Jahren auf die Schuldenbremse und hält an der schwarzen Null in ihrem Haushalt fest. Doch damit gerät sie zunehmend in die Kritik. Sollte die Schuldenbremse verschrottet oder sollte weiter gespart werden? Was ist der Unterschied zwischen schwarzer Null und Schuldenbremse? Welche Folgen hat die Sparpolitik für Anleger?
 
Darüber sprechen die n-tv Moderatoren Raimund Brichta und Etienne Bell in der neuen Folge von „Brichta und Bell – Wirtschaft einfach und schnell“.
 

22 Kommentare

  1. vielen Dank für Ihr Engagement zu Politikerklärung und ökonomischer Bildung in D: DAS ist schon und wird immer notwendiger J

    Vielleicht betonen Sie in Ihrer Bewertung dem geneigten Zuschauer /-hörer akzentuierter, dass die Begriffe „schwarze Null“ oder „Schuldenbremse“ durchaus –entgegen ihrer phonetischen und semantischen Anmutung- nichts Negatives implizieren, sondern ganz im Gegenteil: Sie stehen für Solidität und (generationen-) nachhaltiges Wirtschaften.

    Es liegt als Folge langjährigen Auspressens der Mittel- und Leistungsschicht ausreichend Liquidität in Form von zur Digitalisierung und Infrastruktur verplantem und zugeordnetem Geld bereit, die Verwendung mit dann „automatisch“ folgendem/einhergehendem privatinvestiven und volkswirtschaftlich wünschenswertem Multiplikatoreffekt scheitert „allein“ ( bzw. zu oft…) an Verwaltung/Bürokratie/Ausführungskonkretisierungen und nicht zeitnah organisierten Auftragnehmern der öffentlichen Hand.

    Es wäre schön, wenn Sie –ich mag immer, wenn Sie wohl argumentiert dem main-stream nicht folgend- darauf verzichten würden, schwarze Null und Schuldenbremse bei Null- oder Minuszins und nach 70 Jahren Bundesrepublik erstmals tatsächlich geringfügig stattfindender Schuldentilgung als verzichtbare Eckpfeiler öffentlicher Haushaltsführung darzustellen.

    Vielen Dank !

    Freundlich grüßt Sie

    Georg L.

    • Ihre Argumente sind aus betriebswirtschaftlicher Sicht durchaus nachvollziehbar. Gesamtwirtschaftlich verhält es sich aber anders. Hier MÜSSEN Schulden und die ihnen gegenüberstehenden Geldvermögen insgesamt stetig wachsen, um das System am Laufen zu halten. Das mag man beklagenswert finden, es ist aber so.

      Deshalb kann eine schwarze Null im Regierungshaushalt längerfristig nur dann Bestand haben, wenn dafür private Schuldner und das Ausland neue Schulden machen. Das sehen Sie im Übrigen auch an der aktuellen Entwicklung: Parallel zu den schwarzen Nullerjahren hat sich das Ausland zunehmend in Deutschland verschuldet. Nur so kommt die Gesamtbilanz wieder ins Lot. Wie lange das durchzuhalten sein wird, wird sich zeigen.

      Eine weitere Konsequenz dessen ist außerdem, dass das System irgendwann wieder bereinigt werden muss. Das heißt: Irgendwann müssen die Mengen an Schulden und Geldvermögen in einer Krise wieder vernichtet werden. Das mag paradox klingen, ist aber so. Ich habe das System nicht erfunden. Ich analysiere es nur.

  2. Hallo, als ich mit ca. 20 Jahren begann mich für Politik zu interessieren, galt es als ausgemacht:

    #Sozis können nicht mit Geld umgehen.#

    Heute bin ich 74 und es hat sich NICHTS geändert. Aus der einstigen Arbeiterpartei ist eine Arbeitslosenpartei geworden. Die höchsten Zustimmungswerte müßte die SPD eigentlich aus den Reihen der Sozialschmarotzer erhalten.

    NoWaBo als Robin Hood der Parkbankdrücker!

    Schöne Grüße, Klaus S.

    • Dann würde ich gerne wissen, welche Politiker mit Geld umgehen können? Und noch etwas. Als Angehöriger der Arbeiterklasse würde ich lieber den Spruch zitieren: „Wer hat die Arbeiter verraten, es waren die Sozialdemokraten“. Dadurch rückt mich bitte keiner nach rechts. Aber es waren die Sozies unter Schröder , die den Arbeitern am besten in den Hintern getreten haben. Die SPD fällt nicht, weil sie den Arbeitern den Hintern poliert. Sie hat ihnen in den Hintern getreten. Deshalb traut die Arbeiterklasse der SPD nicht mehr. Deshalb gehen sie unter. Sie haben das Vertrauen ihrer Wähler verloren. Und es geht nicht um den Schutz der Arbeitslosen. Es geht um das Schicksal hart arbeitender Menschen, die nicht bis 67 durchhalten und einen Job machen, den die Gesellschaft braucht. Z.B Altenpfleger. Die werden in der Rente zu Hilfsempfängern. Und dabei werden sie gebraucht. Und das ist das Perverse. Wo fehlen Jobs? Im Niedriglohnsektor. Was braucht man? Jobs aus dem Niedriglohnsektor. Dafür will man sogar Leute in Mexico anwerben. Wenn man Rentner aus Deutschland, Frankreich und Österreich nimmt. Welche Rentner leben am schlechtesten? Doch nicht etwas Deutschen? Wir sind doch ein reiches Land. Exportweltmeister. Naja, halt nicht für alle. Wer für wenig Geld hart arbeitet, macht es halt für weniger bei uns als woanders. Darum haben wir auch kaum Zuzug für den Niedriglohnsektor. Naja, außer aus Syrien. Aber die lernen auch, dass man Hartz 4 bekommen kann. Wir haben ein System geschaffen, indem bald kaum noch jemand die Job macht, die man braucht. Und wir hoffen auf Syrier, die übrigens auch irgendwann wählen werden. Ich finde das gut.

      • „dass man Hartz 4 bekommen kann. Wir haben ein System geschaffen, indem bald kaum noch jemand die Job macht, die man braucht“

        Wir haben de facto eine Umverteilung von unten nach oben. Noch – ich betone noch – haben wir in Deutschland ein im internationalen Vergleich sehr gutes Sozialsystem. Deshalb auch der massive Zuzug.

        Jetzt kommt meine These:

        Um die Umverteilung weiter zu forcieren, müssen hier die Sozialsysteme weiter geschliffen werden. Die Agenda 2010 war nur der Anfang.

        Helmut Kohl („kollektives Freizeitpark“) und Guido Westerwelle („spätrömische Dekadenz“) sind mit ihren Versuchen gescheitert, sie wurden für ihre Aussagen DAMALS massiv kritisiert. Denn die fleißige Bevölkerung empfand DAMALS die soziale Absicherung als GERECHT, insbesondere dass loyale und ehrliche Arbeitnehmer durch den kollektiven Zusammenhalt im System abgesichert wurden. Wer in den 90ern arbeitslos war in Deutschland war in der Regel ein Schicksalsschlag und hat sich in den meisten Fällen um einen Job wieder gekümmert.

        Und jetzt kommt die zentrale Frage: Wie schafft man die früher gelebte Akzeptanz in der deutschen Bevölkerung für die Sozialsysteme am besten ab?

        Nachdenken, dann hat jeder die Antwort…

  3. Was hat uns John Maynard Keynes gelehrt? Wenn die Konjunktur schwächelt, sollte die schwarze Null unbedingt aufgegeben werden um durch die freigesetzte Liquidität die Konjunktur durch Investitionen anzukurbeln. Wenn die Konjunktur boomt, sollte gespart werden um Rücklagen zu bilden für die nächste Konjunkturschwäche, die mit Sicherheit kommt. Das hat noch heute Bestand! Nur die Politik scheint das nicht zu begreifen!

    Uwe C.
    Palm City, Florida
    U.S.A.

    • Hi Uwe,

      die Politik weiß über ihre „Berater“ sehr wohl was sie tut.

      Am morgigen Dienstag sind 29 Grad und Sonnenschein in Palm City angekündigt. Ich wünsche Ihnen einen wunderschönen Tag. Falls bei Ihnen mal eine Klimademo ist, gerne Fotos machen und schicken.

      Wie ist die Stimmung in den USA? Gewinnt Trump in Florida Ihrer Einschätzung nach?

      Viele Grüße,

      Michael

  4. Ich habe vor ein paar Tagen Eure Sendung entdeckt und sie ist wirklich großartig. Komplexe Themen werden einfach erklärt und man versteht es wirklich gut! Heute Morgen wollte ich gar nicht aus dem Auto aussteigen und ins Büro gehen, weil die Folge noch nicht zu Ende war 😊 Ein kleiner Tipp: Bei Spotify sind die Folgen 2 (Thomas-Cook) und 3 (Negativzinsen) vertauscht. Klickt man auf Thomas Cook erfährt man alles über Negativzinsen und vice versa.

    Liebe Grüße

    Niels

    • Danke, lieber Niels, für Deine netten Zeilen und für den Hinweis.

      Wir haben die Reihenfolge bei Spotify korrigiert.

      Lieber Gruß
      Raimund

  5. Ich denke ein großes Problem der öffentlichen Institutionen ist, dass die Meinung herrscht Verbindlichkeiten = Schulden = Schlecht. Aber es ist doch überhaupt nicht schlimm mal einen Kredit aufzunehmen oder mehr zu investieren als man aktuell bar hat, um auf lange Sicht davon zu profitieren 🙂 Klar ist eine „Schwarze Null“ was schönes in ´ner Bilanz, aber mal die Bauwirtschaft boosten, indem man großflächig radikal Straßen saniert oder mal staatlich gefördert 5 Mio Bäume pflanzt, wäre auch was schönes.

  6. Es ist nur sinnvoll Schulden in schlechten Zeiten zu machen, wenn man diese in guten Zeiten zurückführt. Leider hat man das in der Vergangenheit nicht getan. So einfach ist das meiner Erachtens.

    • Das habe ich früher auch gedacht. Inzwischen weiß ich, dass es nicht so ist. Ich weiß aber auch, dass dies nur die Wenigsten verstehen.

      • Vielen Dank für die Antwort. Das macht mich sehr neugierig. Könnten Sie mir in Kurzform sagen, wie es Ihrer Meinung nach ist. Könnte es damit zusammenhängen, dass ein Staat nicht Pleite gehen kann? Ich würde gerne etwas lernen. Vielen Dank vorab.

        • Lieber Martin Schneider, die Gründe dafür sind tatsächlich nicht so einfach zu verstehen. Man erkennt sie nur, wenn man hinter die Kulissen unseres Geldsystems schaut. Ich will das Wesentliche kurz zusammenfassen: Unser Geldsystem funktioniert nur, wenn die Menge an vorhandenen Schulden ständig wächst. Da der Staat einer der wichtigsten Schuldner ist, kann er sich auf Dauer diesem Wachstumszwang nicht entziehen. Das heißt, à la longue müssen auch seine Schulden wachsen, wenn das System am Laufen gehalten werden soll. Fällt der Staat nämlich als Schuldenmacher aus, dann müssen private Schuldner und das Ausland (staatlich und privat) diese zusätzlichen Schulden übernehmen.
          Derzeit springt zum Beispiel das Ausland ein, was Sie u.a. an folgender Entwicklung erkennen: Parallel zu den Schwarzen-Nuller-Jahren im deutschen Bundeshaushalt sind die Target-Salden der Deutschen Bundesbank angeschwollen. Diese sind nichts anderes als Überziehungskredite der Buba an die Länder wie Italien und Co. Sie sehen also, wenn man das Große und Ganze im Blick hat, werden Entwicklungen plötzlich verständlich. Das heißt nicht, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen schwarzer Null und Target-Salden gibt. Aber irgendwo muss sich die schwarze Null niederschlagen, damit die Gesamtbilanz wieder stimmt. Momentan schlägt sie sich eben in den Target-Salden nieder.
          Wenn Sie mehr zu den Gründen wissen wollen, warum unser System auf steigende Schulden angewiesen ist, muss ich Sie auf mein Buch „Die Wahrheit über Geld“ verweisen. Die Erklärungen dafür würden hier den Rahmen sprengen.
          Ich hoffe, Ihnen ein klein wenig weitergeholfen zu haben, und grüße Sie herzlich.

    • „Es ist nur sinnvoll Schulden in schlechten Zeiten zu machen, wenn man diese in guten Zeiten zurückführt.“

      Völlig richtig im lokalen Umfeld:
      – Im privaten Umfeld ist es ratsam, keine Schulden zu machen. Wenn es richtig scheppert, wird das Thema wieder aktuell werden.
      – Staaten mit geringer Verschuldung sind frei und unabhängig. Russland unter Putin hat ganz gezielt seine Schulden reduziert, um frei und unabhängig zu sein (den Rest erledigen die Atomwaffen und das intelligente Militär). Lybien unter Gadhaffi war schuldenfrei und somit unabhängig vom IWF. Dann kam die „Demokratiebewegung“.

      Der globale Wirtschaftskreislauf braucht jedoch wachsende Kreditmengen, um das Wirtschaftswachstum am Laufen zu halten. Dadurch steigen die Geldvermögen, die teilweise in die global betrachtet besten Assets wandern.

      Bezogen auf den deutschen Staat: Hier darf man nicht nur die reine Schuldenaufnahme betrachten und bewerten, sondern die komplette Einnahmensituation und Ausgabensituation. Es existieren in Deutschland (noch!) sehr hohe Steuereinnahmen. Diese werden jedoch nicht in Zukunft für das Land und seine Bürger investiert, sondern haben immer stärkeren konsumorientierten Charakter (plus Erhöhung der Militärausgaben – gegen wen?).

      Auf Dauern geht so ein Staatswesen kaputt. Siehe USA:
      – hohe Militär- und Überwachsungsausgaben
      – Sozialleistungen und Steuergeschenke für die Superreichen
      – kaputte Infrastruktur
      – verschuldete College-Absolventen

  7. sehr geehrter Herr Brichta….ich schätze ihre Meinung seit vielen Jahren……mich würde mal interessieren, welche Meinung Sie zu Ihren Kollegen Dr. Markus krall und Friedrich und Weik haben….weil , deren Meinung schätze ich auch sehr….die Frage lautet….soll ich mich für eine Braut entscheiden………..oder mit allen drei ins Bett gehen…….lach…..(war nicht ganz so ernst gemeint…ich bin m…..nicht w und nicht d)….ich habe viel gelesen in letzter Zeit….selbst homm ist nicht verkehrt….obwohl ich da massiven drogenkonsum vermute….mein bevorzugtes Trio ist….Brichta, Krall, Friedrich und Weik……bin ich auf dem richtigen weg…???? ich…als Handwerksmeister und verhindeter BWLer…(ist an bafög gescheitert)…hab aber 40 jahre bwl studiert….am lebenden objekt….würde gern von Ihnen wissen…..ob ich da in der richtigen Bahn bin….ps…habe grad eineinhalb stunden herrn Sinn zugehört….aber…obwohl er mit vielem Recht hat, hat er auch ein Problem…(seine Körpersprache)…..benennt nicht expliziet Ross und Reiter….so wie krall und friedrich….seine vor dem Körper verschränkten Arme haben mich stutzig gemacht….ansonsten…pi mal daumen ist der schon nicht so verkehrt…aber ich bleib bei meinem oben genannten trio….also:::::???was sagt der Fachmann?? ;-))

    • Für wen Sie sich entscheiden, bleibt Ihnen überlassen. Zumindest in einer wichtigen Aussage unterscheide ich mich von den genannten: Ich sage ganz klar, dass der Systemzusammbruch FRÜHESTENS Ende des nächsten Jahrzehnts kommen wird. Die anderen prognostizieren diesen dagegen schon seit Jahren stets als bald bevorstehend. Immer, wenn er nicht kommt, wird der Crash dann weiter in die Zukunft verschoben. Now it’s up to you.

  8. achja….um das mal auch zu erwähnen…..nur um das mal zu erwähnen…..von wegen…man kann mit zinsen kein geld verdienen……………tztztz…hab ich schon auf der Handelsschule gelernt: meine Lieferanten gewähren mir 4 % skonto…wenn ich innerhalb 21 Tagen bezahle….Warenlieferung ist 40 % vom Umsatz…..na…wer kann rechnen…wieviel % Rendite erwirtschafte ich pro Jahr….ich bin gespannt wie ein Flitzebogen…;)….nein..ich habe keine Kapitalkosten…100% Eigenkapital…..wenn ich ehrlich sein soll….150 %……..lach….nur der eingeweihte weiss…was das heisst………….Handwerk hat Goldenen boden…………………

  9. ….bei 1000000 umsatz….wieviel Gehalt kann ich mir auszahlen …ohne am gewinn zu zehren…na…wer kann rechnen?

  10. ich weiss……ich bin ein Angsthase…meine gewinne parke ich bei goldsilber.org….in silber….obwohl mein steuerberater mir immmer sagt..ich soll mit der fa. nicht spekulieren….ich hätte doch ne Gmbh….und wenns dumm läuft, könnt ich ja konkurs anmelden………….meine Gmbh hat bei bürgel 1,2………tendenz fallend…..sowas muss man sich erstmal verdienen…..wenn die gmbh den bach runter geht und ich mach ne neue aufmache…….was für ein aufwand…..und wozu…der will mich dauernd davon abhalten, meine substanz zu sichern…..wat fürn schräger vogel……..und der meint das im Ernst….ich hab grad für die Gmbh ein brokerkto. eröffnet…..da ist der irre geworden….mir wär nicht mehr zu helfen…..tja….was soll ich sagen….: mir ist nicht mehr zu helfen…..was soll ich dazu sagen, meine gmbh wird in den abgrund stürzen, weil gold und silber wertlos werden…und meine putscheine…die ich demnächst akkumuliere….die werden mich ruinieren….aber….ich…als alter Pfadfinder…seh der Sache gelassen ins auge…und wenns dann doch schief geht….dann kann ich ja immer noch pleite machen….hab ich ihm gesagt….hat er dumm geguckt…………….selber denken macht fett……………oder?

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