Geht der Euro unter?
31. Mai 2017 - Raimund Brichta in Allgemein | 23 Kommentare
Der Autor des heutigen Wirtschafts-Leitartikels in der FAZ könnte unser Buch gelesen haben. Denn er fasst die Konstruktionsfehler des Euro exakt so zusammen wie wir im Buch. Wörtlich schreibt er:
„Jede Reformüberlegung hat seit Beginn der Währungsunion ihren Ausgangspunkt in deren Konstruktionsfehlern. Die realwirtschaftlichen Unterschiede zwischen den Eurostaaten sind zu groß; die Unterschiede in der Wettbewerbsfähigkeit lassen sich nicht mehr durch die Wechselkurse ausgleichen. Theoretisch wäre stattdessen ein Finanzausgleich nötig. Dieser lässt sich aber nicht legitimieren, da die Währungsunion – und das ist theoretisch der zweite Fehler – ohne politische Union konstruiert ist.“
Zum vollständigen Artikel geht es hier:
Wie geht es weiter mit dem Euro
Langsam, sehr langsam scheinen also die Zusammenhänge selbst in den Mainstream-Medien verstanden zu werden. Allerdings ist es noch ein weiter Weg, bis daraus auch der richtige Schluss gezogen wird. Dieser lautet nämlich in letzter Konsequenz: Entweder der Euro geht unter, oder es werden die Vereinigten Staaten von Europa gegründet. Ich wette auf Ersteres.
Mehr dazu im Kapitel „Reif für die Goldene Zitrone“ in unserem Buch „Die Wahrheit über Geld“ ab Seite 151.
Nichtsdestorotz nehme ich an, die Party der Sachwerte (vor allem Aktien) wird noch eine Weile (paar Jahre) tendenziell weitergehen und solange heißt es weiter mehren und Vermögen bzw. Altersvorsorge darüber aufbauen, um es dann, wenn sich der prognostizierte Zerfall abzeichnet, umzuschichten und in die relativ sicheren Häfen zu verteilen, um so gut es geht den Vermögenserhalt dann zu sichern.
Also nach meiner Meinung nicht zu sehr in die Zukunft blicken und sich verunsichern und verrückt machen lassen, sondern immer die Musik spielen, wie sie gerade aktuell angebracht ist, ABER IMMER FLEXIBEL BLEIBEN, um auf neue Sachverhalte reagieren zu können… das A und O…
Der letzte mögliche Schluß ist die einzig richtige Konzequenz und das einzig intelligente Ergebniss. Ignoranz , Unwissenheit und Populismus können nur der Grund einer negativen Entwicklung sein. (siehe England) Es gibt in diesem Fall nur einen Weg….
Es ist so, als hätte sich jemand das Hemd falsch zu geknöpft und hofft, dass es niemand merkt oder es nicht weiter auffällt. Wenn er es wieder aufknöpft, müsste er ja eingestehen, dass es falsch zugeknöpft war, obwohl er zuvor, trotz Zweifel der anderen unbeirrt behauptete, dass er alles richtig gemacht hat. Und die Zweifel kommen auch noch ausgerechnet vom politischen Gegner, den man öffentlich für seine Zweifel verunglimpft und in die rechte Ecke gestellt hat. Ganz schön peinlich. Solange man jedoch das Hemd falsch zugeknöpft lässt und weiter an seiner Behauptung festhält, um so mehr Zustimmung bekommt der politische Gegner. Das sieht sehr nach einer Zwickmühle aus, aus der man nicht mehr unbeschadet herauskommt.
Als Westrom unter ging, hätte sicher auch jeder gewettet, dass die Währung auch unter geht. Es gab aber keine Alternative. Man konnte noch 50 Jahre später mit weströmischer Währung zahlen.
Wir haben heute das selbe Problem.
Es gibt keine Alternative. Den Euro wird es noch geben, nachdem die meisten hier gestorben sind.
Alle Währungen haben dasselbe Problem. Sie werden es gleichzeitig verlieren.
Der Betrug mit dem Euro passiert weltweit in allen Währungen. Darum wird er funktionieren. Länger als wir leben.
Darum geht es doch nicht. Wenn der Euro in irgendeiner Form überlegt, wird es nicht dieselbe Form sein, die er jetzt hat. Also nicht mit den Mitgliedsländern die aktuell dabei sind. Ein Euro mit D, NL und AU beispielsweise kann Ewigkeiten überdauern.
Und wie war das mit Westrom?
Nur um ein paar Punkte zu nennen, die hier übersehen werden. Es gab schon oft in der Geschichte Zeiten, wo man trotz wirtschaftlicher Unterschiede mit derselben Währung klar kommen musste. Das galt zum Beispiel zur Zeit Roms.
In den USA müssen auch alle mit derselben Währung klar kommen, obwohl es dort gewaltige Unterschiede gibt.
Ich mache ein anderes Zukunftsszenario auf: Der Euro bleibt, dass eine oder andere Land zieht hier und da einen Staatsbankrott durch und es vergehen noch 100 Jahre. In Italien wird dann immer noch mit dem Euro bezahlt.
Würden Währungsanpassungen Probleme lösen, hätte z.B. Venezuela keine Problem mehr oder doch?
Im Gegensatz zu allen behaupte ich, dass eine gesunde Wirtschaft noch nie auf einer weichen Währung aufgebaut hat.
Im Gegenteil: Eine weiche Währung macht immer die Wirtschaft kaputt.
Für den Süden Europas würde also eine eigene weiche Währung eher ein Fluch werden.
Das Problem ist auch nicht die Währung. Es sind die Schuldenberge. In erster Linie sind es die Schuldenberge der Banken.
Ein anderes Problem ist die Einkommensverteilung. 1973 hatte der Anteil des Arbeitseinkommen am Volkseinkommen den höchsten Stand. Seitdem fällt er.
Das Problem dabei: Die Sozialsysteme sind im großen Maß abhängig vom Arbeitseinkommen.
Hier haben wir das nächste Gegenargument. Eine weiche Währung würde wieder nur zu Lasten deren gehen, die vom Arbeitseinkommen leben. Dadurch würde also die Situation verschärft werden.
Ich denke, dass in Europa das Potential für soziale Unruhen zu nehmen wird egal welche Währung Südeuropa hat. Eine weiche Währung für Südeuropa wird kein Problem lösen. Das Gegenteil wird passieren.
Je weicher die Währung desto mehr Unruhen gibt es. Und desto gefährdeter ist die Demokratie.
Eigentlich kann man das überall sehen. Es möchte aber keiner sagen: Weil würde man das sagen, müsste man sich der Frage stellen, wo denn dann die Probleme herkommen. Und ohne, dass auf den Straßen die Baseballschläger geschwungen werden, will von unseren Eliten auch keiner darüber reden.
Die spannende Frage ist doch vielmehr, was den politsch Verantwortlichen noch alles einfallen wird, um das Ende des Euros nach hinten zu verschieben.
Aktuell scheinen die Lebenserhaltungsmaßnahmen bei den Verantwortlichen weniger Schmerzen zu verursachen, als der Gedanke daran, die Sache zu beenden. Was hier vielleicht richtig wäre, darum geht es auch diesmal nicht, eben typisch menschlich.
Deshalb würde ich sagen, solange die Politiker der Meinung sind, dass sie trotz Lebenserhaltungsmaßnahmen gewählt werden, wird es erst einmal auch kein Ende des Euros geben.
Das lässt mich zwar jetzt nicht wirklich ruhig schlafen, aber dafür gibt es eben solche Websites wie das „WahreWerteDepot“, um aktuelle Entwicklungen zu diskutieren und Strategien zu entwickeln, um sein Vermögen zu sichern.
Ein „Ende des Euro“ wird ohnehin ganz anders aussehen, als sich das viele Leute vorstellen. Deshalb spreche ich lieber von einem Euro-Zerfall. Das drückt m. E. besser aus, dass es hauptsächlich darum geht, dass bestimmte Länder den Euro verlassen. Ob es danach noch einen Euro gibt, ist offen, aber durchaus möglich.
Kurz um… wie ich schon eingangs beschrieben habe… nicht zu weit nach vorn gucken und was wäre wenn, sondern immer die Party gerade spielen, die in der aktuellen Situation angebracht ist… und zur Zeit heißt diese eben vorrangig Aktien…
Sollte es zu irgendwelchen systemischen bzw. relevanten Veränderungen einmal kommen (Zerfall des Euros, nächste Finanzkrise, hohe Steuern auf starre Sachwerte wie Immobilien – da ohne Gegenwehr des Eigentümers möglich, …), heißt es eben reagieren und die Dinge tun, die dann am besten angebracht sind.
Und wie ich auch schon erwähnte, dies kann letzlich nur funktionieren, wenn man auch FLEXIBEL ist und sein kann, d.h. keine langjährigen Festgelder, keine anderen jahrzehntelangen Bindungen, keine starren Immobilien (wenn man nicht schon eine abbezahlte bzw. fast abbezahlte hat),… sondern möglichst für einen alles so gestalten, dass man stets flexibel ist und die Möglichkeit auch hat zu reagieren… meine persönliche Verfahrensweise… aber es soll jeder für sich natürlich selbst entscheiden, wie er mag…
Herr Brichta wird uns den richtigen Weg stets weisen… *schmunzel*
Hallo Herr Brichta,
zum Thema der Euro am Ende passt vielleicht auch das Thema Gold Richtung 2500 ? Gold scheint bei 1290 den Abwärtstrend seit 2011 beendet zu haben, mit Zielen 1375/1520, 1900 und 2500. Vielleicht ist es an der Zeit die Goldposition deutlich zu erhöhen ? Gut, es könnte noch ein Fehlausbruch werden, aber ein Monatschluss über 1300 müsste reichen. Gold ist die ultimative Währung, alles andere geht irgendwann unter.
Gr TR
Wir fühlen uns mit dem augenblicklichen Goldanteil von rund 10 Prozent recht wohl. Und selbst wenn der Euro untergeht, ist das auch kein Beinbruch. Dann gibt es eben eine neue Währung, in der wir rechnen und bezahlen 😉
Ich habe mal die Geschichtsbücher aufgeschlagen:
Die britische Währung ist die älteste der Welt: Sie ist ca. 1200 Jahre alt.
Erster Staatsbankrott eines europäischen Staates, den es noch heute gibt: England: 1340
In der Vergangenheit gingen Währungen nur kaputt, wenn sie zu weich waren und die Inflation davon raste.
Das hat nichts mit Schuldenberge zu tun. Die enden irgendwann in einem Bankrott.
Das hat mit dem Ende einer Währung nichts zu tun.
Das eine schwache Währung den Export steigert, ist eine kurzfristige Illusion, die maximal bis zur nächsten Wahl reicht.
Schwache Währungen führen zu Wohlstandsverlusten und haben nur einen Verschleierungseffekt.
Langfristig schadet eine schwache Währung als der wirtschaftlichen Entwicklung, weil es auch zu Fehlanreizen führt.
Das kann man lustiger Weise überall sehen, wo Währungen schwach sind.
Im Umkehrschluss bedeutet es, dass Italien, Spanien, Portugal und auch Griechenland langfristig niemals von einer eigenen schwachen Währung profitieren werden. Nein, es bedeutet genau das Gegenteil.
Und damit haben wir tatsächlichen Zusammenhang:
Kurzfristig sind Währungsabwertungen wie süßer Wein: ein schöner Rausch, bei dem man vergisst, dass man in einer verschimmelten Wohnung lebt. Langfristig wird man allerdings ein kaputter Trinker und muss deswegen vielleicht sogar diese Bruchbude verlassen.
Das bedeutet: Eine starke Währung führt zu einer starken Wirtschaft. Und beides verstärkt sich dann gegenseitig.
Italien, Spanien, Portugal, Griechenland brauchen also eine starke Währung, um Wohlstand und eine starke Wirtschaft aufzubauen. Das ist der einzige logische Schluss, den uns die Geschichte lehrt (also nicht die Volks- und Betriebswirte). Das Problem ist aber, dass dieses eine langfristige Ursache Folge Problematik ist.
Unterschiedliche Wettbewerbsfähigkeiten durch Wechselkurse auszugleichen ist also keine Lösung sondern eine Verschleierung, die langfristig zu weiteren Verlusten der Wettbewerbsfähigkeit führt.
Ich stimme Ihnen in Teilen zu, aber nicht in einer wesentlichen Konsequenz: Der Euro wird nicht zerfallen, weil er zu schwach wäre oder zu viele Schulden angehäuft worden wären. Nein, der Euro wird zerfallen, weil er als Währung für ein Gebiet herhalten muss, das ohne einheitlichen Staat keine einheitliche Währung verträgt. So einfach ist das.
Und in diesem wesentlichen Punkt unterscheidet sich der Euro von allen anderen genannten Beispielen.
So ist das nicht.
Man kann natürlich sagen, dass die römische Währung heute wertlos ist, auch wenn die Währung noch 50 Jahre wert hatte, nachdem Westrom untergegangen ist.
Aber schauen wir mal nach Griechenland prae Euro. Haben die Reichen ihr Geld in der damaligen Währung gehortet? Nein haben sie nicht. Sie waren schon immer im Euro, oder halt DM oder SFR. Für das Kapital war es nie wichtig, welche Währung im eigenen Land herrschte. Sie waren in Hartwährungen. So wird es auch sein, wenn der europäische Süden eine eigene Währung hat. Nationale Währungen gelten nur für Menschen, die arbeiten und nicht viel besitzen. Keinen reichen Griechen wird es interessieren, welche Währung Griechenland hat. Kein reicher Venezualianer hat Anlagen in der Heimatwährung.
Und damit kommen wir zum Kernproblem: Den Reichen ist es egal, in welcher Währung sie sparen, sie muss aber hart sein. Es kann die Währung vom Feind sein. Nationale Währung zählt nur für Menschen, die nicht viel haben und dafür eventuell arbeiten müssen.
Damit haben wir aber eine ganz andere Grundregel: Es ist egal, ob es eine staatliche Einheit für ein Währungsgebiet gibt. Das ist denen mit Geld wirklich scheissegal. In Rusland kann man mit Euro teilweise besser bezahlen als mit Rubel. Man kann auch in Albanien mit Euro besser bezahlen. Es gibt keinen Loyalitätsfaktor für die eigene Währung.
Eine starke Währung braucht keine Grenzen.
Der SFR ist weltweit beliebt. Man kann gerne mal Albanien besuchen, mit Euro, SFR oder deren Währung. Mal schauen, ob die Theorie stimmt, dass ein Land eine eigene Währung braucht, die zum Land passt.
Pardon, das ist Quatsch. Dass man in Russland oder in Montenegro mit Euro bezahlen kann, hat nichts, aber auch rein gar nichts damit zu tun, dass wir eine Währungsunion hätten. Dass man in einem Land ganz gut mit einer Währung bezahlen kann, heißt noch lange nicht, dass es eine Währungsunion mit diesem Land gibt.
Deshalb bleibt es dabei: Ein Land, eine Währung! Ansonsten funktioniert eine Währungsunion zwischen wirtschaftlich vollkommen unterschiedlichen Ländern langfristig nur, wenn es einen Finanzausgleich zwischen diesen Ländern gibt. Daran führt kein Weg vorbei.
Nur um es noch klarer zu machen: Die echte Frage wäre, ob eine einheitliche Weltwährung vielleicht sogar besser wäre, egal wie nationale Grenzen aussähen.
Mumpitz!
Nun ja, nun müsste man darüber diskutieren, ob die reichsten 20 Prozent jemals in der Währung von Spanien, Italien, Griechenland, werden wir böser, Venezuela angelegt haben. Das denke ich nicht. Beispiel Zypern mit Währungsschnitt. Es traf nicht die Reichen. BSP Griechenland mit Währungsschnitt: Traf auch nicht die Reichen. Vergessen wir Zypern, nehmen wir nur Griechenland. Wieso traf es nicht die Reichen? Ich meine , wenn wir sagen, das territoriale Einheit und Währung zusammen gehören, dann kann keiner erklären, warum den reichen Griechen der Schuldenschnitt egal war. Sie waren nicht in Griechenland investiert. Sie hatten dort kein Geld liegen. Und wenn das stimmt, bedeutet es, dass Währungen keine eigenen Grenzen brauchen. Der Gegenbeweis lautet: Reiche Griechen haben durch den letzten Schuldenschnitt Geld verloren. Haben sie aber nicht. Normale Sterbliche, Rentner und Arbeiter haben nur verloren. Die echte wirkliche Frage lautet, welche Super Reichen investieren in die eigene Währung, wenn sie nicht hart ist. Denn im umgekehrten Fall bedeutet es, sie sind weg, wenn die Währung weich ist. Weiche Währungen betreffen nur Menschen mit wenig Geld.
Das muss man aber erstmal kapieren, um zu schnallen, dass nationale Staaten nicht wirklich eine eigene Währung brauchen. Man braucht eine harte Währung. Weiche Währungen haben nur einen Effekt auf Menschen, die wenig haben: Oder für wenig arbeiten. Und ich will Sie persönliche fragen: Wären Sie in einem Weichwährungsland: Würden Sie dort Geld anlegen? Oder hätten sie Anlagen in USD oder Euro? Das würde natürlich eine Bedeutung haben: Es wäre Ihnen egal, ob Ihr Land eine eigene Währung hat. Denken Sie bitte darüber nach. Und antworten Sie mir bitte, als seien Sie ein Grieche. Oder noch besser: Ihre Heimat wäre Venezuela.
Also wenn Sie meinen, man braucht eine eigene Währung: Wie würden Sie anlegen, wenn Sie ein Super Reicher aus Venezuela wären? Ich glaube nicht, dass Sie in Venezuela Geld liegen hätten. Aber die Antwort würde ich gerne hören.
Wir scheinen aneinander vorbei zu schreiben. Wenn ich sage „ein Land, eine Währung“, heißt das doch nicht, dass man als Inländer auch automatisch in dieser Währung unbedingt anlegen sollte. Die Frage, in welcher Währung man am besten anlegt, ist eine ganz andere. Nein, „ein Land eine Währung“ bezieht sich vor allem auf die volkswirtschaftliche Ventilfunktion von Wecheselkursen, die es möglich macht, große wirtschaftliche Unterschiede zwischen verschiedenen Ländern auszugleichen. Und sie bezieht sich auf die Möglichkeit des Staates, sich in der eigenen Währung zu verschulden sowie die Geldmenge zu beeinflussen.
Nein, es bedeutet eigentlich eher, dass niemand wirklich eine schwache Währung braucht. Jeder würde ihr gerne entkommen. Dass akzeptieren Sie aber nicht. Und daher möchte ich Sie bitten, sich mal festzulegen:
Wer will eine schwache Währung und vor allem, wer nicht?
Ich werde hiernach hier Ruhe geben. Aber ich möchte gerne von Ihnen diese Antwort:
Wer will eine schwache Währung und wer nicht?
Meine Ausage ist: Reichen ist es egal, sie legen in schwachen Währungen nicht an.
Normale Arbeiter wollen eine harte Währung, weil sie nicht betrogen werden wollen.
Also jeder will eigentlich eine harte Währung. Die Frage ist eher , ob er dazu Zugang hat.
Die offene Frage bleibt daher, wer will eine weiche Währung?
Niemand in Rusland, Venezuela oder Griechenland will es. Also von den normalen Leuten. Also niemand, der nicht irgendwie politisch ist oder dem es irgendwie sehr gut geht.
In jedem Land dieser Welt, wollen Leute, denen es nicht gut geht, eine harte Währung. Jeder Russe will lieber Euro statt Rubel.
Also meine Frage an Sie: Wer will in Krisenländern eine weiche Währung?
In Argeninien haben die Menschen versucht, in USD anzulegen. Das wurde ihnen durch einen Zwangsumtausch versaut. Die Frage war also nicht, was sie wollten, sondern was sie verhindern konnten.
Also meine letzte Frage an sie: Wer will eine schwache Währung haben?
Ich behaupte, dass sie kein normaler Mensch für sich selber will. Jeder will ihr entkommen.
Bitte verstehen Sie doch, dass es für den Bestand eine Währung egal ist, ob sie stark ist oder schwach. Es kommt nur darauf an, dass sie nicht aufgrund großer innerer Unterschiede zerrissen wird. Griechen, Italiener und Co hatten jahrzehntelang eine schwache Währung und haben für ihre Verhältnisse damit gut gelebt. Ihre Währungen gäbe es auch heute noch, wenn sie nicht im Euro aufgegangen wären.
Auch der Euro hätte kein Bestandsproblem als Währung, wenn alle Mitgliedsländer in eine einheitliche Richtung marschierten, entweder stark oder schwach. Das Hauptproblem ist die innere Zerrissenheit.
Dass es darüber hinaus für ein Land wie Deutschland vorteilhafter ist, wenn die Währung stark ist, steht auf einem ganz anderen Blatt. Genauso ist es für die Gesundheit eines Menschen vorteilhafter, wenn er nicht raucht und regelmäßig Sport treibt. Aber nicht jeder macht es, weil die Menschen eben unterschiedlich sind.
Okay ich lege noch mal nach: Wenn Währungsabwertungen einen Leistungsausgleich herbei führen, dann müsste es nach einer Abwertung neue Investitionen geben. Das Gegenteil ist der Fall: Investitionen fallen bei einer schwachen Währung. Eigentlich interessant, wenn man davon ausgeht, dass Abwertungen etwas ausgleichen. Die einzige logische Schlussfolgerung ist daher eine andere: Abwertungen gleichen nichts aus: Sie sind das Resultat eines Niedergangs. Und sie verdecken nur etwas
Ich werde dazu nicht weiter hier schreiben. Aber ich bitte Sie trotzdem zu einer Reaktion hierauf. Es interessiert mich.
Niemand behauptet, dass mit Abwertungen alle Probleme gelöst würden. Aber sie helfen dennoch, Wetbbewerbsunterschiede auszugleichen. Alleine was die Inflation betrifft. Wenn die Preise in Italien schneller steigen als in Deutschland, werden die dort produzierten Güter im Vergleich zu den deutschen zu teuer. Hier sorgt die Abwertung für einen Ausgleich. Ist das wirklich so schwer zu verstehen?
Und nochmal: Ich propagiere damit nicht, dass man sich so verhalten soll wie die Italiener. Genauso wenig plädiere ich fürs Rauchen. Tatsache ist aber, dass beide Verhaltensweisen zu beobachten sind.