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Geld her für den Euro

21. Juni 2018 - Raimund Brichta in Allgemein | 36 Kommentare

Angela Merkel will das Scheckbuch für den Euro zücken. Zusammen mit Emmanuel Macron will sie für einen gemeinsamen Euroraum-Haushalt kämpfen. Der würde dann zu einem guten Teil mit Geld aus Berlin gespeist. Und Merkel sagt auch gleich, wofür sie das Geld hauptsächlich auszugeben gedenkt: für Geldspritzen an Länder in Not und für Investitionen in den ärmeren Euro-Ländern.

Damit trifft sie den Kern des Europroblems. Denn eine Währungsunion zwischen so unterschiedlichen Wirtschaftsräumen hat nur dann eine Überlebenschance, wenn die Schwachen Stütze kriegen von den Starken. Es muss also Geld fließen, solange es die wirtschaftlichen Unterschiede gibt. Sonst fällt der Euro. Das lernt man schon als Ökonomiestudent an der Uni.

Die wenigsten Politiker haben aber Ökonomie studiert. Deshalb sperren sich die ersten von ihnen schon gegen die gemeinsamen Haushaltspläne, wollen aber gleichzeitig den Euro erhalten. Das geht nicht. Man kann den Euro nicht behalten, ohne für ihn zu bezahlen.

Wenn der Euro sprechen könnte, würde er jetzt also in Richtung Berlin rufen: Geld her, oder ich fall um. Gebt es ihm, oder lasst ihn fallen,

meint Ihr
Raimund Brichta

36 Kommentare

  1. Hallo Herr Brichta,
    in ihrem Beitrag „Geld her für den Euro“ liegen Sie m.E. völlig falsch und gehen denen auf den Leim, die meinen, permanent über ihre Verhältnisse leben zu müssen und wenn die Gläubiger nicht mehr mitmachen, Schulden erlassen haben wollen. Es funktioniert überall, dass es arme und reiche Leute gibt, die dieselbe Währung haben. Und auch bei Staaten (s. USA) können völlig unterschiedlich reiche Staaten über Jahrhunderte hinweg dieselbe Währung haben.

    Wenn jemand stur dauerhaft über seine Verhältnisse lebt, bringt eine andere Währung gar nichts (s. Griechenland das mit einer eigenen Währung in der Vergangenheit schon öfters Staatsbankrott erlitten hat).

    • Hallo Herr Knöpfler,
      meiner Ansicht nach gehen Sie jenen auf den Leim, die Ihnen weismachen wollen, dass es den Euro mit dieser großen Zahl unterschiedlicher Länder auf Dauer geben kann, ohne dafür zu bezahlen. Im Prinzip widersprechen Sie mir aber gar nicht, denn Ihr Schimpfen auf die, die „über ihre Verhältnisse leben“, trifft genau meinen Punkt: Wenn innerhalb eines Währungsraums dauerhaft große Teile über ihre Verhältnisse leben und andere nicht, dann führt das genau zu jenen Spannungen, die die Währung von innen heraus sprengen. Es sei denn, man alimentiert diejenigen, die über ihre Verhältnisse leben, oder man bringt sie dazu, sich zu ändern.

      Im letzteren Fall, wenn sie sich ändern, würden sich die Verhältnisse angleichen und das Problem würde verschwinden. Dies gelingt aber offensichtlich nicht, und es ist nach meiner Einschätzung auch nicht zu erwarten. Folglich bleiben nur die Alimentierung oder die Aufgabe der Währungsunion. Ist doch eigentlich ganz simpel. Ich verstehe nicht, warum sich so viele gegen diese Erkenntnis sperren.

      Der Vergleich mit den USA hinkt, weil es bei uns eben keine Vereinigten Staaten von Europa gibt. Das ist der entscheidende Unterschied. Gäbe es sie, dann wäre dafür natürlich auch eine einheitliche Währung gerechtfertigt bzw. sogar geboten. Innerhalb eines Staates mit einer Regierung gäbe es bessere Instrumente, in Richtung auf eine Vereinheitlichung zu wirken, weil wichtige Politikbereiche zentral gesteuert würden. Und dort, wo die Vereinheitlichung an ihre Grenzen stieße, gäbe es gleichzeitig bessere Instrumente, um für den nötigen Finanzausgleich zu sorgen, auch im Hintergrund.

  2. Den Euro gibt es so oder so noch eine Weile… und wenn Europa gestärkt werden will, was in der heutigen Welt zwingend erforderlich ist, um eine starke Stimme außerhalb China und USA überhaupt noch spielen zu können, muss es mehr Europa geben, mit allen Konsequenzen…
    Viel spannender ist allerdings momentan die aktuelle Marktverfassung, beginnende Eintrübung der Konkjunktur… hält die 12400 oder doch erst die 11800 im Dax oder beide nicht…
    Wieviel Anrufe kriegen Sie pro Tag von Herrn Schilling „Lösen wir Depotalarm aus Raimund? Der Markt schwächelt“…

    • Wir sind ständig in Kontakt 😉

  3. Europa gibt es noch lange, die EU ist was anderes!

  4. Sehr geehrter Herr Brichta,
    Sie schreiben, dass die wirtschaftlich schwächere Region Unterstützung erhält und sich wirtschaftlich angleicht. Schöne Illusion! Das hat in Italien seit jetzt fast 200 Jahren nicht funktioniert.

    Welche Vollpfosten haben 1992 (feste Wechselkurse) eigentlich daran geglaubt und tun es vielleicht auch heute noch, dass über Jahrhunderte entstandene Bevölkerungsmentalitäten der Mittelmeervölker sich mal ebenso wegen einer Währung ändern würden?

    Italien wird zur Blaupause für ganz Europa! Wir werden alle zusammen ärmer und die Südeuropäer werden zu ewigen Almosenempfängern. Andere Weltwirtschaftsregionen werden uns hinter sich lassen!

    • Da haben Sie mich missverstanden. Den zweiten Halbsatz „… und sich wirtschaftlich angleicht“ habe ich nicht geschrieben.

      Die Unterstützung gleicht die Unterschiede lediglich mit Geld aus, zumindest zum Teil. Das heißt nicht automatisch, dass sich dadurch auch Strukturen verändern, so dass diese Unterstützung später hinfällig würde. Das eine hat mit dem anderen prinzipiell nichts zu tun.

      Eine Region kann in einer Währungsunion sogar dauerhaft auf Stütze angewiesen sein. Damit die Währungsunion aber trotzdem halbwegs funktionieren kann (ohne das Ventil der Wechselkurse), ist diese Stütze nötig. Das ist alles, was ich sage.

  5. Hier machen einige einen Fehler, der ihnen nicht klar ist:

    Die Südländer leben nicht über ihre Verhältnisse. Das Hauptproblem ist die zu hohe Arbeitslosigkeit. Die begründet sich aber darin, dass diese Arbeit gar nicht mehr da ist und gebraucht wird. Alles was produziert werden muss, ist sofort da. Nur Deutschland hat Personalmangel. Das liegt aber daran, dass Deutschland einen Wettlauf nach unten gestartet hat. In einer Zeit, wo Maschinen immer mehr machen, muss die menschliche Arbeit billiger werden. Auch Rente 67 oder 70 sind Teil dieses Wettlaufes.
    Dieser Wettlauf wird auch bedingt durch das von schon Marx erwähnte Gesetz des tendentiellen Falls der Profitrate. Es liegt in der Natur unseres System, dass wenige immer Reicher werden und viele immer weniger bekommen. Dabei wird aber übersehen, dass alle nur dann reicher werden können, wenn die Einkommensverteilung umgekehrt wird und die Mehrheit mehr verdient.
    Europa hat also kein Währungsproblem, sondern ein Problem bei der Einkommensverteilung. Und dabei machen natürlich diejenigen als erstes schlapp, die den Wettlauf nach unten nicht anführen.
    Ein eigenes Währungssystem für Italien würde nur bedeuten, dass die Unter und Mittelschicht noch schneller verarmt, während es den Reichen egal wäre. Sie haben kein Problem ihr Geld in harter Währung und in Sachwerten zu sichern.

    Wir unterliegen einem elementaren Vorurteil, wenn wir denken, Deutsche seien bessere Arbeiter als Südländer. Es ist auch überheblich zu denken, nur weil jeder zweite 30ig jährige Italiener noch bei Mama und Papa wohnt, lebe er über seine Verhältnisse.

    Die Probleme sind übrigens überall dieselben. Da sie nicht gelöst werden, sind sie auch Ursachen für Protestwahlen von Trump über Brexit hin zu italienischen Regierung. Auch wir werden nächste Bundestagswahl einen Umbruch mit historischen Ausmaß erleben.

    Es ist aber mit Sicherheit kein Währungsproblem. Ich bin absolut davon überzeugt, dass schwache Währungen das Problem sogar vergrößern. Das kann man überall sehen, wo Währungen schwach sind. Eine schwache Währung würde Italien in Europa zu einem noch größeren Problem machen.

    Den meisten ist einfach nicht klar, dass der Westen abdriftet. Wenn die elementaren Probleme nicht gelöst werden, sehe ich europaweit die Demokratie in Gefahr. Die Leute werden einfach nur noch Protest wählen und dabei können unvorhersehbare Ergebnisse rauskommen.

    Auch Rente 67 muss sich jeder mal mit einigen leichten Fragen durch den Kopf gehen lassen. Welcher Krankenpfleger, Maurer, Fließbandarbeiter, MC Donalds Arbeiter, VW Mitarbeiter arbeiten denn noch mit 63? In vielen Firmen beginnt die Entsorgen der Alten ab ca. 58 Jahren. Danach sind die meisten Alten einfach zu oft krank.

    Es geht auch nicht, um wir können doch länger arbeiten, weil wir älter werden. Es geht um eine Einkommensumverteilung.

    Der Westen hat ein Problem. Daraus einen Wettlauf nach zu machen, wird zu politischen Krisen führen. Eine eigene Währung für Italien wäre wie Rente 67 und bald 70 nur ein Teil dieses Wettlaufes. Vor allem, wenn die anderen den Wettlauf mit großen Schritten durchziehen, wären wir wieder mit Reformen dran, um beim Wettlauf mithalten zu können. Und dann wären wir wieder mit Kürzertreten dran. Nur damit es klar ist.
    Es wird dadurch kein einziger neuer Arbeitsplatz entstehen. Er wird nur verlagert, oder wie wir Deutschen dann sagen sollten: Er wird exportiert.

    • Wir sollten uns nicht darüber streiten, ob die Südlander in einer objektiven Sicht tatsächlich über ihre Verhältnisse leben oder nicht. Diese objektive Sicht gibt es nämlich nicht. Das Urteil hängt vielmehr immer auch vom subjektiven Empfinden des Betrachters ab, wie auch Ihr Kommentar zeigt.

      Soweit es meine Beteiligung an dieser Diskussion betrifft, kommt es mir auch gar nicht auf dieses (subjektive) Urteil an. Ich fasse diese Formulierung eher als Synonym dafür auf, dass die Südländer definitiv und objektiv anders wirtschaften als wir. Und das schon seit Jahrzehnten, wenn nicht Jahrhunderten. Genau dieses Anders-Sein ist es, was auf Dauer eine einheitliche Währung nicht aushält – sofern die Unterschiede nicht mit Geld ausgeglichen werden. Das ist mein Punkt.

      • Zunächst einmal ein ganz ganz großes Dankeschön an Marco Dragel für sein Post – meiner Meinung nach das Beste was ich hier jemals gelesen habe.

        Ständig liest man „die Südländer leben über ihre Verhältnisse“. Finden Sie das nicht etwas respektlos?
        Herr Brichta & Herr Knöpfler:
        Leben die Kellner in S, It, Gr mit 4 oder 5 Euro Stundenlohn und eine 50h Woche „über ihren Verhältnissen“? Oder die Hochschulabsolventen mit 1er Schnitt, perfektem Englisch, die jedoch für nen 1000er Netto befristet schuften müssen?

        Politik muss aus einem Guss kommen, und das tut sie nicht. Sie ist mittlerweile ein einziges Chaos, insofern ist es falsch alles auf die Währungsthematik zu schieben.

        Ergänzungen zu Marcos Posting:
        Italien hatte hervorragende Wirtschaftsbeziehungen zu dem steinreichen und schuldenfreien (somit unabhängigen) Lybien aufgebaut. Lybien hat zigtausende Schwarzafrikaner im eigenen Land beschäftigt, diese haben ihren Lohn partiell nach Hause in die Dörfer gesendet – profitiert haben also Millionen von Menschen und Arbeiter, plus europäische Firmen und somit europäische Arbeitsplätze incl. Sozialbeiträge.
        Dann wurde Lybien demokratisiert…(unterstützt auch von Daniel Cohn Bendit im ZDF Heute Journal 2011)

        Italien, Griechenland und erst Recht Deutschland hatten sehr gute Wirtschaftsbeziehungen zu Russland und somit Zugang zum großen russischen Markt. Jetzt wird Russland sanktioniert, der Markt entfällt also für Europa (und öffnet sich für 1.3 Mrd. Chinesen).

        Der reiche Iran mit seinem gewaltigen Nachholpotential fällt als Markt ebenfalls weg, gerade europäische Firmen waren hier in den Startlöchern, da diese dort einen guten Ruf besitzen.

        Drei Beispiele für lukrative Absatzmärkte und somit gutbezahlte Arbeitsplätze in Europa, die wegfallen. Diese Beispiele haben rein gar nichts mit der Währung zu tun.

        Tja, und wenn die US-Administration jetzt den eigenen Markt gegen Deutschland abschottet, dann werden hier in Deutschland viele bluten – die sog. Finanzkrise ist ein Pappenstil dagegen. Wie werden Sie es dann empfinden, wenn dann andere Länder hergehen werden und sagen „die Deutschen leben über ihre Verhältnisse“? Ja, dann wird die Agenda 2030 kommen…

        • Ich fühle mich da – wie weiter oben schon erwähnt – überhaupt nicht angesprochen. Denn erstens stammt die Formulierung nicht von mir. Ich habe sie lediglich in Zitatform von Herrn Knöpfler aufgegriffen (deshalb das erste Mal in Gänsefüßchen gesetzt) und danach damit weitergearbeitet, und zwar als Synonym für die unstreitig seit Generationen bestehenden Unterschiede im Wirtschaften zwischen den Südländern und den Nordlichtern. Dies war auch nicht auf einzelne, dort lebende Personen oder Berufsgruppen gemünzt (etwa Kellner), sondern auf das Staats- und Gesellschaftsgebilde als Ganzes. Ob man dieses Gruppenverhalten als Über-die-Verhältnisse-Leben einstuft oder nicht, mag jeder subjektiv für sich selbst entscheiden. Das ist mir egal, weil es für den zentralen Punkt, auf den ich hier abstelle, keine Rolle spielt.

          Insofern sollten diejenigen, die sich darüber echauffieren, etwas mehr Gelassenheit an den Tag legen. Macht Euch also locker 😉 Selbst ein Über-die-Verhältnisse-Leben wäre nichts Verwerfliches.

          Wenn Sie allerdings behaupten, die Problematik habe nichts mit der Währung (also mit dem Euro) zu tun, empfehle ich Ihnen, sich mal näher damit zu beschäftigen, was man sich unter einem optimalen Währungsraum vorzustellen hat. Das Grundprinzip habe ich im Buch „Die Wahrheit über Geld“ m. E. ganz gut erklärt. Und zwar in den Kapiteln über den Euro.

          • Wo habe ich behauptet, dass die Thematik überhaupt nichts mit der Währung (EURO) zu tun haben soll?
            Nirgendwo. Selbstverständlich ist die Währungsthematik ein Aspekt, aber ein Aspekt unter mehreren.

            Wenn Sie sich krank fühlen und zum Arzt gehen, schaut dieser nicht nach einem einzelnen Symptom, sondern betrachtet Sie als ganzes. Denn das Zusammenspiel innerhalb der menschlichen Körpers funktioniert in seiner Gesamtheit.

            So ist es auch mit der sogenannten „EURO-Krise“, die vom großen Ganzen medial wunderbar ablenkt und bei Bedarf auch gleich Sündenböcke präsentiert (so funktioniert Massenberichterstattung und die Beeinflussung von gefühlt 80-90% der Bevölkerung).

          • Ganz einfach. Sie schreiben: „Diese Beispiele haben rein gar nichts mit der Währung zu tun“ und beziehen sich dabei auf Beispiele für Probleme der Südländer, die nichts mit dem Euro zu tun haben. Insofern hat Ihr Komnentar nichts zu tun mit meinem Ausgangsartikel, der sich explizit NUR auf die Europroblematik bezieht. In diesem Zusammenhang zu erwähnen, dass es auch noch andere Probleme gibt, steht Ihnen natürlich frei, bringt uns aber nicht weiter in Bezug auf das Problem, um das es mir ausschließlich in dem Artikel geht, zu dem Sie hier kommentieren.

            Wenn jemand einen Artikel schriebe über die Problematik des Drogenkonsums unter Jugendlichen, wäre es genauso wenig weiterführend, wenn jemand kommentierte, dass es noch andere Probleme für Jugendliche gebe, die nichts mit dem Drogenkonsum zu tun haben. Ihren Kommentar halte ich mit einem solchen für vergleichbar.

            Dazu kommt: In Ihrem Ausgangskommentar haben Sie Ihre Beidspiele nicht einmal so eingeordnet, wie Sie das nun tun. (Es gibt Probleme, die mit dem Euro zu tun haben, aber auch welche, die nichts mit ihm zu tun haben.) Sie haben vielmehr NUR diese Beispiele erwähnt und geschrieben, dass diese nichts mit dem Euro zu tun hätten.

            Und zuguter Letzt: Sie wollten mit Ihrem Posting Marco Dagel ergänzen (und vermutlich unterstützen), der – nach allem, was er hier geschrieben hat – die Europroblematik überhaupt nicht erkennt. Zumindest gibt er dies nicht zu erkennen. Er versteigt sich später sogar in die wahnwitzige These, „meine Meinung“ sei eine klare Aufforderung an Italien, den Wettlauf nach Unten mitzumachen. Das alles verstärkt in mir den Eindruck, dass er und Sie hier über ganz andere Probleme schreiben als die, die ich in meinem Artikel adressiert habe.

            Das können Sie natürlich gerne tun. Dagegen habe ich überhaupt nichts. Ich wehre mich nur dagegen, wenn Sie Ihren Argumenten den Anschein geben, als ob diese meinen Argumenten widersprächen. Das tun sie aber nicht, weil Sie völlig andere Sachverhalte ansprechen.

      • Nur, dass alle Staaten des Westen in dieselbe Richtung laufen, auch Frankreich, England, die USA und Deutschland.

        Mein wesentlicher Punkt ist, dass jeder Reformansatz nur eine Richtung nach unten kennt, bei denen dann Arbeitsplätze nicht entstehen, sondern exportiert und billiger werden oder ganz wegfallen. Mein Punkt ist, dass eine eigene italienische Währung dieses nicht ausgleichen sondern verschärfen wird.

        Somit ist Ihr Standpunkt nur solange folgerichtig, solange man diesen Wettlauf nach Unten als alternativlos (oh je, jetzt merckel ich sogar) ansieht. Es wird die Probleme aber weiter verschärfen. Die Forderung nach Ausgleich durch Währungsabwertung ist wie die Forderung nach Rente mit 70, um Schieflagen im System zu überdecken, damit die Einkommensverteilung nicht in Frage gestellt wird.

        Fakt ist, dass seit Jahren im ganzen Westen gut bezahlte Jobs verschwinden und durch Niedriglohn Job ersetzt werden. Das macht die Gesellschaften ärmer. Jeder Wettlauf nach Unten wird Folgen für alle haben. Italien wird es nur besser gehen, wenn es dafür einem anderen Schlechter geht. Das könnte natürlich dann erstmal Frankreich sein, die dann auch Reformen machen. Und dann sind wir wieder dran.
        Nachdem wir wieder dran waren, sind alle ein wenig ärmer. Dann ist vielleicht auch die Rente mit 82 alternativlos und eine eigene Währung für Frankreich.

        Nur um mal den Ansatz von einer anderen Seite aus zu betrachten. Vor 2k galt Deutschland als der kranke Mann Europas. Dann kamen Schröders Reformen. Seitdem sind wir hervorragend gewachsen und Deutschland geht es gut wie nie zuvor. Wir sind ein Vorzeigeland. Optimales Wachstum bei Altersarmut und staatlicher Unterstützung inklusive.

        Oder nehmen wir mal einen ganz anderen Ansatz: Vielleicht ist ja das Problem der Südländer, dass viele Deutsche zu wenig verdienen und dadurch in Italien Arbeitsplätze kaputt gemacht haben. Dadurch sind wir als Urlaubsort eine starke Konkurrenz.

        Es ist natürlich einfach, eine eigene Währung für Italien zu fordern, die dann abwertet. Das Ergebnis wäre ähnlich. Es würden wieder mehr in Italien Urlaub machen. Das würde auch hier Jobs kosten. Bei meinem Alternativvorschlag würde man aber bei den Jobs, die hier übrig belieben mehr verdienen. Und damit kämen wir zu einem mehr Gewinn. Weil sie mehr verdienen, machen vielleicht die Arbeiter der Gastro/Hotelbranche dann auch mal Urlaub in Italien, den sie sich sonst nicht leisten könnten.

        • Offenbar verstehen Sie meinen Punkt immer noch nicht, lieber Marco Dagel: Für den Bestand eine Währung ist es zunächst einmal völlig unerheblich, in welche Richtung die Wirtschaftspolitik eines Landes geht. Ob sie sich also am „Wettlauf nach unten“ beteiligt oder nicht, mag auf die Lebensbedingungen der Menschen Einfluss haben, auf den Bestand einer Währung (aus innen heraus) aber nicht. Wichtig für Letzteres ist nur, dass die Politik innerhalb des Währungsraums möglichst einheitlich ist.

          Um in Ihrem Bild zu bleiben (das ich hier übernehme, ohne es mir zu eigen zu machen): Entweder beteiligt man sich am Wettlauf nach unten oder man macht das Gegenteil – mit beiden Politikvarianten könnte eine Währung leben. Nicht aber damit, dass beide Varianten zur selben Zeit innerhalb desselben Währungsraums verfolgt werden.

          An der Diskussion darüber, welche Politik vorzuziehen ist, beteilige ich mich hier betont nicht. Das ist eine ganz andere Frage.

          Also bitte alles schön auseinander halten 😉

          • Nein, Sie verstehen meinen Punkt nicht. Ihre Meinung ist ein klare Aufforderung an Italien, den Wettlauf nach Unten mitzumachen, wobei Sie übersehen, dass die Erfolge daraus auch uns vor die Alternativlosigkeit bringen, diesen Wettlauf mitzumachen. Sie denken nicht zu Ende. Darum frage ich Sie einfach mal folgendes. Was denken Sie wird die Folge sein, wenn Italien abwertet mit eigener Währung, 5 Jahre Wirtschaftskrise hatte und dann doppelt so billig ist wie wir? Ihr Weg wird uns in weitere Verarmung führen. Nur um das Weltbild zurecht zu rücken: Wir haben keine Produktionsprobleme. Alles kann morgen geliefert werden. Es fehlen keine Jobs. Ok, nicht ganz. Im Niedriglohnjob Sektor von Deutschland fehlen Arbeitskräfte, weil Italienier für unseren Lohn nicht übersiedeln wollen. Wir haben keinen Fachkräftemangel. Wir haben einen Fachkräftemangel an billigem jungen Nachwuchs.

            Aber denken Sie mal bitte zu Ende. Was wird passieren, wenn Italien mit eigener Währung abwertet und dann nach 3 Jahren Wirtschaftskrise dasteht. Sie können erstmal sicher sein, dass sehr viele Italiener bereit sein werden, 12 Stunden am Tag für 5 Euro ohne Pause zu arbeiten. Oder denken Sie, das schwache Währungen das ändern? In Ländern mit schwachen Währungen arbeiten sogar Kinder. Nur damit Sie nicht denken, dass die Forderungen nach schwachen Währungen keinen Preis haben. In den meisten Ländern mit schwachen Währungen arbeiten Kinder. Das machen sie, weil schwache Währungen, ein Problem da stellen. Und jetzt will ich mal fies werden. Wollen Sie, dass in Italien Kinder arbeiten? Weil in den meisten Ländern mit schwachen Währungen arbeiten Kinder.
            Schon mal überlegt, dass die Forderung nach schwachen Währung parallel geht mit Forderung auch Kinderarbeit? Sein Sie bitte nicht böse: Sie denken nicht zu Ende.

            Darum ändere ich mal Ihr Weltbild auf eine dumme Art. Schwache Währungen fördern die Wahrscheinlichkeit für Kinderarbeit um 200 Prozent. Das ist nur so behauptet. Aber leider auch irgendwie wahr. Statistisch ist die Häufigkeit für Kinderarbeit in Länder mit schwachen Währungen am höchsten. Ob das zusammen hängt?

            Ich gebe zu, dass ich gerade sehr fies argumentiere. Aber die Aussage steht: Schwache Währungen erhöhen die Wahrscheinlichkeit von Kinderarbeit. Gegenbeweise sind gerne gesehen. Werden aber nicht kommen.

            Warum ich das so schreibe? Weil ich denke, dass Sie nicht wirklich bedenken, was eine schwache Währung wirklich für Folgen hat.

          • Wie kommen Sie denn auf diesen Gedanken, dass „meine Meinung eine Aufforderung an Italien sei, den Wettlauf nach Unten mitzumachen“?????

            Erstens habe ich hier keine „Meinung“ kundgetan, sondern lediglich den ökonomischen Sachverhalt geschildert, dass eine Einheitswährung auf Dauer nur dann Bestand haben kann, wenn entweder ein wirtschaftlicher Gleichlauf herrscht oder bestehende Ungleichheiten mit Geld ausgeglichen werden. Wo ist da eine „Meinung“? Das ist so, als wenn ich feststellen würde, ein Mensch kann nur dann leben, wenn er Luft zum Atmen hat. Ist das etwa auch eine „Meinung“?

            Und zweitens könnte ein wirtschaftlicher Gleichlauf auch dadurch hergestellt werden – ich wiederhole mich (!) -, dass wir so werden wie die Südländer. Meine Sachverhaltsbeschreibung könnte also genausogut als Aufforderung an Deutschland aufgefasst werden, den (von Ihnen so genannten) Wettlauf nach unten zu beenden!

            Sie schreiben über Folgen von Abwertungen der Italiener etc., über die ich mich hier gar nicht geäußert habe. Abwertungen haben ihre spezifischen positiven und negativen Folgen, ja. Das ist bekannt. Genauso verhält es sich mit Aufwertungen. Dies ändert aber nichts daran, dass Wechselkursanpassungen ein Ventil sind, um Unterschiede zwischen zwei Volkswirtschaften auszugleichen. Wenn die Unterschiede abgeschafft sind, braucht man auch das Ventil nicht mehr. Das ist simpel. Solange sie aber bestehen, braucht man das es. Oder aber man weicht auf das Ersatzventil Finanzausgleich aus.

            Ich verstehe immer weniger, warum Sie sich gegen dieses ökonomische Grundwissen sperren. Sie dürfen dies natürlich weiterhin tun. In diesem Fall bitte ich Sie aber, mir deswegen nicht länger die Zeit zu stehlen …

  6. Die Deutschen sind fleißig aber auch geizig.
    Ich denke, dass man Fleiß und Geiz nicht bewerten sollte. Das Leben ist da, um es zu genießen. Manche arbeiten viel, weil sie darin ihre Berufung sehen, andere weniger, weil sie lieber Freizeitbeschäftigungen nachgehen, und wieder andere weil sie sich etwas ersparen möchten. Ich denke, dass jedem selbst überlassen sein sollte, wie er es macht.
    Einige „fleißige“ Deutsche dürften etwas nicht verstanden haben. Denn sie können nur fleißig sein, wenn ihnen jemand ihre Produkte abkauft. Wird es einen Süd-Euro geben, dann wird es auch wieder weniger Arbeit und mehr arbeitslose in Deutschland geben, wie es vor der Einführung des Euros der Fall war. Beschwert euch nicht dass jemand über seinen Verhältnissen lebt, sondern beschwert euch über all jene (eventuell euch selbst eingeschlossen) die unter ihren Verhältnissen leben. Haut das Geld beim Fenster raus und lasst es euch gut gehen. So ginge es allen besser die gerne arbeiten und konsumieren.

    Eventuell könnte man die deutsche Polizei mit Ferraris ausstatten. Das wäre eine brüderliche Wirtschaftshilfe, über die sich vielleicht so mancher Beamte freuen würde.

    • Auch Ihr Kommentar macht wieder eines deutlich: Ob man als Volkswirtschaft über oder unter seinen Verhältnissen lebt, ist für den Bestand einer Währung grundsätzlich egal. Hauptsache ist unter diesem Gesichtspunkt nur, dass es in ein und dieselbe Richtung geht.

      Oder wie ich an anderer Stelle schon mehrfach betont habe: Wenn die Nordlichter so würden wie die Italiener oder Griechen, hätte der Euro auch eine Überlebenschance. Er wäre dann zwar tendenziell eine schwächere Währung als jetzt, aber das spielt für diese Frage keine Rolle. Und das Problem mit der Geldstütze von Nord nach Süd wäre damit auf längere Sicht auch erledigt.

      Mein Punkt ist nur, dass ich eine solche Entwicklung für genauso unwahrscheinlich halte wie die, dass die Südländer so werden wie wir.

      • Kollege Werner Mussler kommentiert dazu in der heutigen FAZ Folgendes:

        „Letztlich wird so nur die alte ökonomische Erkenntnis verwirklicht, dass in einer Währungsunion mit geringer Mobilität der Arbeitskräfte Transfers unausweichlich werden. Dass diese Transfers in einer Währungsunion ohne Staat auf keine Akzeptanz stoßen, markiert das Dilemma, in dem der Euroraum dauerhaft gefangen ist.“

        Quelle: FAZ Nr. 187 vom 14.8.2018, S. 15

    • Sollte der Link nicht funktionieren, hier die Daten als Zitat (lt. FAQ Statista-Webseite erlaubt):

      Wohneigentumsquoten in ausgewählten europäischen Ländern im Jahr 2016:

      Rumänien 96 %
      Litauen 90,3 %
      Kroatien 90 %
      Slowakei 89,5 %
      Ungarn 86,3 %
      Polen 83,4 %
      Norwegen 82,7 %
      Bulgarien 82,3 %
      Estland 81,4 %
      Lettland 80,9 %
      Tschechische Republik 78,2 %
      Spanien 77,8 %
      Portugal 75,2 %
      Slowenien 75,1 %
      Griechenland 73,9 %
      Italien 72,3 %
      Finnland 71,6 %
      Belgien 71,3 %
      Irland 70 %
      Niederlande 69 %
      Schweden 65,2 %
      Frankreich 64,9 %
      Vereinigtes Königreich 63,4 %
      Dänemark 62 %
      Österreich 55 %
      Deutschland 51,7 %
      Schweiz 42,5 %

  7. Merkel interessiert das Wohl des eigenen Volkes schon lange nicht mehr…oder was ist mit Ihrem Schwur das eigene Volk zu schützen aber im gleichen Moment Terroristen hier ins Land zu lassen. Genau das Gleich mit dem Euro. Es werden die Großkopferten geschützt und die kleinen Leute nicht. Bzw. denen werden andauernd Steine in den Weg gelegt.

  8. Immer weiter bis zum bitteren Ende! Nur wann ist es da, das bittere Ende? Ein vorzeitiges gewolltes Ende will ja diese Politik nicht. Dieses Spiel geht dann also noch so lange, bis das Vertrauen endgültig zerstört ist. Ich denke, wir sind nicht mehr weit davon entfernt. Bei der nächsten Rezesssion (könnte meiner Meinung nach bald kommen, denn diese geschehen ja meist bei steigenden Zinsen) werden die Notenbanken nochmal so richtig Feuer geben und sogar negative Zinsen sind dann nicht ausgeschlossen….

  9. Ich finde es sehr gut, dass Sie das Thema adressiert haben. Der Artikel impliziert jedoch die ‚Merkelsche Lösung‘ als alternativlos:

    Haben wir denn in Europa tatsächlich so markant unterschiedliche Wirtschaftsräume? Wann wurden denn die Schwachen schwach?

    – Italien hatte einen wirtschaftlich ordentlichen Norden, der aus eigener Kraft weitestgehend den schwachen Süden durchgefüttert hat.
    – Spanien war in den Nullerjahren das EURO-Musterland, deren starke Regionen die schwächeren aus eigener Kraft finanzierten (so, wie bei uns bspw. Berlin & Bremen vom Süden durchgefüttert werden)
    Transferzahlungen lösen keine Probleme, das weiß jeder mit ökonomischen Sachverstand. Vielmehr werden Absatzmärkte für die EURO-Länder benötigt. Dann hätten auch deutlich mehr Menschen aus den Südländern gute Arbeitsplätze, und es gäbe kein sogenanntes ‚EURO-Problem‘ – vielmehr hätten wir dann die von ihnen genannten benötigten ähnlicheren Verhältnisse.

    Wenn die (wirtschafts-)politischen Rahmenbedingungen um die Währung herum auf destruktiven Chaos ausgelegt sind, steht die Währung unter Druck. Genau deshalb sehe ich die in Ihrem Eingangsposting genannten Transferzahlungen auch nicht als Lösung des Problems.

    • In diesem Zusammenhang muss ich noch mal an die Währungsgeschichte vor dem Euro erinnern. Also auch vor den nuller Jahren, die Sie als ein Beispiel für Spanien nennen. Die nuller Jahre am Beginn der Währungsunion (und die Jahre davor) waren dadurch gekennzeichnet, dass die Südländer aufgrund der sinkenden Zinsen und des Investitionsbooms (beides induziert durch den Euro und die Erwartung des Euro) eine Art Scheinblüte erlebten.

      Aber die jahrzehntelange Geschichte davor zeigt, dass die Südländer aufgrund ihrer anderen Wirtschafts-, Geld- und Finanzpolitik einer stetigen Abwertung ihrer Währungen ausgesetzt waren. Umgekehrt war der DM-Währungsblock (aufgrund der anderen Politik dort) einer stetigen Aufwertung ausgesetzt. Ich schreibe hier bewusst nur von „anderer“ Politik, ohne diese oder jene zu kritisieren oder zu loben – also völlig wertneutral.

      Der Wechselkurs als Ventil glich die Spannungen aus, die durch die unterschiedlichen Politiken induziert waren. Nun fehlt dieses Ventil, während gleichzeitig die unterschiedlichen Wirtschafts- und Finanzpolitiken beibehalten wurden. Nur die Geldpolitik wurde vereinheitlicht. Transferzahlungen müssen dieses Ventil nun ersetzen, damit die Spannungen die Währung nicht von innen zersprengen. Sie „lösen“ die Probleme nicht, davon habe ich auch nie geredet, sondern sie nehmen einfach nur Spannungen aus dem System heraus. Das ist alles. Genauso haben die damaligen Wechselkursschwankungen die Probleme nicht gelöst, sondern nur Spannungen herausgenommen.

      Ich appelliere an Sie und andere Kommentatoren, diese Zusammenhänge zu erkennen und wertfrei einzuordnen, so wie ich das tue. An einer Diskussion darüber, welche der beiden Politikrichtungen die „bessere“ ist, beteilige ich mich hier betont nicht.

      • Ja, ich erinnere mich noch gut daran, dass ziemlich alle Wirtschaftsfachleute aus obigen
        Gründen eindringlich vor der Euroeinfuehrung warnten,aber der damalige Bundeskanzler Kohl hatte Geschichte und nicht Wirtschaftswissenschaften studiert u. Frankreich war wohl die starke DM ein Dorn im Auge. Manche behaupten der Euro war der Preis für die Wiedervereinigung.Etwas mehr wirtschaftlicher Sachverstand, wie zu Zeiten von Prof. Schiller wäre wünschenswert. Auf lieber Raimund, ab in die Politik.😉

        • Prof. Schiller (ehem. Bundeswirtschaftsminister) hat übrigens schon bei Euroeinfuehrung hohe Transferleistungen Deutschlands vorhergesagt. 150 Professoren hatten sich für eine Verschiebung der Euroeinfuehrung eingesetzt.Proffesoren Hankel u. Noelling klagten sogar vor dem BVerfG gegen die Einführung.

        • Raimund, bleib bei Deinen Leisten 😉

  10. Genau Raimund, ähmm… Herr Brichta natürlich. Genau bleiben Sie bei Ihren Leisten… ich mag keinen Herr Brichta in der Politik, sondern an und für die Börse!
    Jeden Tag nach einem anstrengenden Arbeitstag dieser Tage schaue ich ins wahre Werte Depot und habe bildlich die Schlagzeile schon vor Augen… „Depotalarm – Alles im Ausverkauf, außer Gold ist unverkäuflich“ und dann… Nichts, keine Schlagzeile, kein Depotalarm… und ich fange an meinen Blutdruck wieder runterzufahren…. *megaschmunzel*

    • Bleiben Sie cool … ich tu‘s auch 😉

      • „Bleiben Sie cool … ich tu‘s auch 😉“

        Sehr geehrter Herr Brichta,

        vielen Dank für diese Ihre überaus humoristische Einlage, über die ich – wie Herr Berger – *megaschmunzeln* mußte.

        Herr Berger legt wahrscheinlich sein e c h t e s Geld in e c h t e n Aktien an.
        Sie bestücken dagegen ein virtuelles Musterdepot, ohne dabei auch nur ansatzweise eigene Barmittel zu riskieren.

        Das ist – bei aller Coolness – ein kleiner, aber nicht unwesentlicher Unterschied, oder?

        Ich kann nur für Herrn Berger hoffen, daß sich sein *megaschmunzeln* ab Oktober nicht in einen „Risus sardonicus“ wandelt.

        • Die Antwort auf Ihren letzten Satz überlasse ich gerne Herrn Berger, wenn er denn antworten will.

          Und auf die Sätze davor erwarten Sie vermutlich keine Antwort, oder? Denn was ein Musterdepot ist, sagt ja schon der Name.

          Also, schönes Weiterschmunzeln noch 😉

  11. In der heutigen FAZ steht ein interessanter Vergleich, der genau die Problematik des Euro für die (ehemaligen) Schwachwährungsländer verdeutlicht. Die in diesem Zusammenhang immer wieder zu hörende Forderung nach „Strukturreformen“ läuft ins Leere, wie ich schon mehrfach betont habe.

    Hier das Zitat:

    „… dabei hat sein Land (Italien) wegen abnehmender Wettbewerbsfähigkeit von 1998 bis 2013, also in der Zeit von der Einführung des Euros bis zur Wirtschaftskrise, fast die Hälfte seines Anteils am Weltmarkt verloren. Italiens Anteil am Weltexport sank nach Daten der WTO von 4,5 Prozent im Jahr 1998 auf nur noch 2,7 Prozent im Jahr 2013.“

    Quelle: http://plus.faz.net/faz-edition/wirtschaft/2018-09-20/3d2a42dea8ff942c6c6700913137f9d3?GEPC=s9

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