Gold so teuer wie nie
26. August 2019 - Raimund Brichta in Allgemein | 38 Kommentare
Heimlich still und leise hat sich unsere Goldposition auf Rekordkurs gemacht. Der Goldpreis in Euro – das ist der für unser Depot relevante – steht so hoch wie nie zuvor. Begünstigt wird der Goldpreis in Euro nicht nur vom jüngsten Preisanstieg in Dollar, sondern zusätzlich noch durch die Tatsache, dass der Euro relativ schwach ist. Eine Art Hebel also.
Im heutigen Wellenreiter steht dazu ein interessanter Chart, der die langfristige Entwicklung des Goldpreises in Euro zeigt. Zum Vergrößern anklicken:
Wir wissen aber, dass dieser Hebel auch in die andere Richtung wirken kann. Ein starker Euro würde nicht nur unsere Goldposition bremsen, sondern darüber hinaus unser gesamtes Depot, da viele unserer wahren Werte in Dollar notieren. Wir sollten deshalb darüber nachdenken, zu gegebener Zeit eine Dollarabsicherung einzuziehen.
Es war klar, dass Gold deutlich steigen wird. Bspw kauft die russische Zentralbank seit Jahren fleißig Gold, die wissen sehr genau was sie tun.
Das bis vor kurzem noch weit verbreitete Goldbashing der Mainstream Medien fand ich amüsant.
Der wesentliche Punkt ist die Dollarstärke im Vergleich zu den anderen Weltwährungen. Der starke Dollar zwingt Trump dazu Zölle einzuführen. Er will, dass die FED die Zinsen senkt und somit der Dollar abwertet. Nur dann kann er auf Zölle verzichten. Denn ein starker US Dollar killt die US Exporte. Leider werden diese logischen Sachverhalte nicht sachlich kommuniziert – vielmehr wird Trump als Spinner dargestellt.
Vielleicht gibt es auf dieser Seite die Chance objektiv mit dem Thema umzugehen…
Gut, dass Goldbashing auf dieser Seite nie stattgefunden hat. Im Gegenteil: Wir haben in der Nähe der Tiefstkurse ab Oktober 2014 unseren Goldbestand sukzessive auf die jetzige Höhe aufgebaut. Geduld und Weitsicht zahlen sich zwar nicht immer aus, aber immer öfter.
Um Mißverständnisse vorzubeugen: von Ihnen, Herr Brichta, wird m.E.n. jederzeit vollstmöglichst objektiv berichtet…
1) In der Zollthematik generell werden in der MSM-Berichterstattung jedoch nicht die Zusammenhänge FED-Zinssatz/US-Währungsstärke vs. US-Zölle dargestellt. Vor Wochen habe ich ja hier bereits die Mutmaßung geäußert dass Trump FED-Zinssenkungen braucht um Zölle zu verhindern.
Der schwache Euro hält die EU-Zone und den deutschen Export gerade noch so am Laufen mit einem Seiteneffekt, dass hierzulande NOCH die Steuereinnahmen und Sozialbeiträge sprudeln.
2) „Geduld und Weitsicht zahlen sich zwar nicht immer aus, aber immer öfter.“
Der Werbespruch sagt mir noch was…;-)
…das habe ich mittlerweile an der Börse gelernt, auch dank Kostolany. Wenn man sich eine Strategie überlegt hat sollte man diese zu Ende verfolgen (sofern sich die Rahmenbedingungen nicht gravierend ändern). Über Strategien macht man sich intensive und wohlüberlegte Gedanken und blendet Störfaktoren wie Nachrichten etc aus.
Nun ja, Gold Bashing bedeutet, dass Aktien langfristig deutlich besser abschneiden als Gold und das ist so.
Betrachten wir es anders. Die schlechteste Anlageform ist ein Investment in Geld. Das schnallen die meisten nur nicht. Die letzte Deflation ist über 100 Jahre her. Da war Sparen in Geld das letzte mal sinnvoll und hat eine Wirtschaftskatastrophe bedeutet.
Also ich möchte Gold gerne weiter bashen. Ich möchte es aber nicht im Vergleich zu reinen Geldanlagen sehen, sondern zu Aktien.
Und niemand sollte die böse Zeit für Goldanleger vergessen. Sagen wir 1982 bis 1999, ein Zeitraum, indem ein Mensch sterben kann.
Aber ich würde gerne mal eine Renditefrage stellen. Wie hoch war die jährliche Rendite seit 1981 ?
In Gold investieren wir hier nicht unter Renditegesichtspunkten, sondern in der Absicht, unser Depot in unruhigen Zeiten zu stabilisieren. Viele Leute haben noch nicht registriert, dass Kapitalerhalt das Gebot der nächste Jahrzehnte sein wird und nicht Renditemaximierung.
Wenn beim Gold allerdings auch noch ein wenig Rendite anfällt wie seit dem Aufbau unserer Position, dann ist das ein willkommener Nebeneffekt 😉
Was Ihre Renditefrage seit 1981 betrifft, fehlt mir augenblicklich leider die Zeit, dies auszurechnen. Gerne können Sie dies aber tun und uns das Ergebnis hier mitteilen. Vermutlich haben Sie das auch schon getan. Richtig? Wenn nicht, finden Sie die nötige Formel dazu in unserem Buch.
Ich habe Sie für alle hier noch mal reinkopiert. Zum Vergrößern bitte anklicken:
Ach ja:
p = jährliche Rendite
Ko = Anfangskapital
Kn = Endkapital
n = Zahl der Jahre
Ich finde Ihr Spiel gut und will einen drauflegen: Der Ansatz ist aber anders. Die Frage: Gab es in den letzten 100 Jahren einen 20 Jahreszeitraum, in dem Gold so schlecht performte, dass man damit echt ein Vermögen verlieren konnte? Trotz Inflation? Die Frage ist gut, weil innerhalb von 20 Jahren können Rentner sterben. Ich denke Sie kennen die Antwort, wollen es aber nicht sagen. Wir nehmen Ihre Formel und ich bin großzügig. Wir fangen mit 1982 an und enden 2002. Großzügig bedeutet, es gibt einen schlechteren Zeitrahmen. Übrigens, in der Zeit hat sich der Preis für einen Big MAC verdoppelt, falls jemand meint, es gab keine Inflation. Die nächste gute Frage wäre, warum das keiner schreibt.
Das ist kein Spiel, sondern die Aufforderung an Sie, Butter bei die Fische zu bringen und die Goldrendite p.a. im genannten Zeitraum zu berechnen und hier zu nennen.
Sehr geehrter Herr Brichta, ich habe gelesen, dass der aktuelle Commitment of Traders Report (COT) zeigen soll, „dass die kommerziellen Marktteilnehmer, etwa die Edelmetall-Produzenten, beim Gold zuletzt Short-Bestände in einer Größenordnung aufgebaut haben, die in den vergangenen 16 Jahren noch nie von Dauer war.“ Die Short-Bestände der Commercials sollen sogar die Rekordwerte vom Sommer 2011 übertreffen, als der Goldpreis kurzzeitig bei 1.920 US-Dollar notierte. Ein Rückfall sei daher wahrscheinlich. Wie schätzen Sie diese Prognose ein?
Die Positionierung der Commercials an den Warenterminmärkten ist grundsätzlich KEIN Kontraindikator, da man davon ausgeht, dass diejenigen, die täglich mit dem Rohstoff zu tun haben, auch ein besonders gutes Näschen für Preisschwankungen haben. Insofern ist Ihre Frage durchaus berechtigt. Immer recht haben die Commercials aber auch nicht. Zum Beispiel ist es durchaus nachvollziehbar, dass etwa Produzenten den gestiegenen Preis nutzen, um sich das gegenwärtige Preisniveau für die künftige Produktion via Leerverkäufe zu sichern.
Das bedeutet aber nicht, dass der Preis tatsächlich fallen wird. Sollte er weiter steigen, wäre das für die Produzenten auch kein Verlust, sondern allenfalls ein entgangener (Zusatz-)Gewinn. Alles in allem scheinen sich einige Produzenten bei den gegenwärtigen Preisen in einer komfortablen Gewinnsituation zu fühlen, weshalb sie sich den Preis sichern.
Für eine Gesamtbetrachtung wäre auch die Positionierung der anderen Marktteilnehmer interessant, zum Beispiel die der Spekulanten. Die Speks gelten nämlich eher als eine Art Kontraindikator.
Alles in allem interessiert es uns im WWD-Team aber ohnehin weniger, ob der Goldpreis demnächst wieder mal einen Abtaucher macht oder nicht. Wir fühlen uns mit unserer augenblicklichen Position in jedem Fall weiter wohl.
Vielen Dank für Ihre wie immer hilfreiche Einschätzung!
„Viele Leute haben noch nicht registriert, dass Kapitalerhalt das Gebot der nächste Jahrzehnte sein wird und nicht Renditemaximierung.“
Der Satz des Tages.
Ist das nicht eher eine Selbstverständlichkeit? Das Prinzip Kapitalerhalt ist schließlich eine der Grundlagen unseres Musterdepots. Und dass viele Leute dieses Prinzip noch nicht verinnerlicht haben, ist auch eher eine Binsenweisheit 😉
Auf die Renditemaximierung wollte ich gar nicht heraus, sondern mich fasziniert der Punkt „Kapitalerhalt das Gebot der nächsten Jahrzehnte“. Sie stellen ja völlig zu Recht die Systemfrage:
„Schauen wir uns noch die andere Seite der Medaille an, den Geldvermögensberg: Auch dieser ist inzwischen nicht nur riesig groß (jeder Schuld steht schließlich eine gleich hohe Forderung, also ein Geldvermögen gegenüber), sondern auch dieser Geldvermögensberg MUSS innerhalb des bestehenden Systems immer größer werden.“
Es stellt sich die Frage, welche Staaten „das System“ umfasst? Zum „System“ gehören zweifelsohne die westlichen Staaten. Inwieweit gehören aber die Chinesen, Inder, Russen zum „System“?
Und wie sieht es mit der inneren Systemstabilität aus? (Wenn die Bevölkerung sich demokratisch beteiligen darf, stimmt sie für den BREXIT und für Trump.)
Innerhalb des Systems, d.h. der westlichen Staaten, gibt es aber auch noch verhältnismäßige gesunde Staaten wie bspw. Australien, Neuseeland, Kanada, Norwegen mit nach wie vor positiven Zinssätzen, deren Zinssätze stets über EURO-Zinssatz bleiben dürften. Warum stehen dies Länder besser da? Weil sie besser regiert werden, eine ganz triviale Antwort.
Demnach muss man zwecks Kapitalerhalt zusehen, einen Teil des eigenen Vermögens außerhalb des Systems zu platzieren und zu streuen (was ja auch die reichen Chinesen machen).
off topic: Auffällig ist, dass Staaten ohne (nennenswerte) Verschuldung und somit Unabhängigkeit vom IWF und Zinseszinssystem (!) – bspw. Libyen, Syrien, Russland – Probleme mit „dem System“ bzw. „der Wertegemeinschaft“ bekommen haben.
Auch die Investition in anderen Ländern subsumiere ich unter dem Motto „Kapitalerhalt“. Seien Sie froh, wenn Sie ihr Kapital in solchen Ländern erhalten und freuen Sie sich, wenn es zusätzlich noch eine Rendite abwirft. Seien Sie bescheiden!
„Viele Leute haben noch nicht registriert, dass Kapitalerhalt das Gebot der nächste Jahrzehnte sein wird und nicht Renditemaximierung.“
Verstehe zwar, was ausgesagt werden soll, nur widerspricht sich die Aussage etwas, denn Renditemaximierung hat doch den Kapitalerhalt als Ziel sowieso mit inbegriffen und auf Jahrzehnte möchte ich sicher auch kein Kapitalerhalt nur, sondern eine positive Rendite, d.h. prozentuale Rendite minus Inflation soll klar positiv sein… und das kann nur über Aktien funktionieren.
Da habe ich schlichtweg eine andere Definition: Renditemaximierung bedeutet die Inkaufnahme größerer Risiken, denn es gilt der bekannte Zusammenhang: Je höher die Rendite, desto höher das Risiko. Kapitalerhalt geht in die genau entgegengesetzte Richtung: Minimierung des Risikos bei Inkaufnahme einer geringeren Rendite (oder gar keiner).
Herr Brichta, ich verstehe Ihre Aussage… trotzdem kann der von Ihnen angeführte Satz des Gebots der Stunde im Bilde eines Kapitalerhaltes über die nächsten Jahrzehnte und nicht eine Renditemaximierung so in meinen Augen nicht stehen gelassen werden.
Natürlich ist höhere Rendite immer gleich höheres Risiko und wir sind uns beide einig, dass wir eh nicht auf Hebelprodukte & Co o.ä. setzen und dies beide damit auch gewiss nicht meinen. Trotzdem bleibt eine „Renditemaximierung“ bei abgestecktem Risiko immer das Gebot der Geldanlage und nie nur der reine Kapitalerhalt.
Dann verstehen Sie noch nicht, lieber Herr Berger, welche Überlegungen hinter meiner Maxime stehen. Zugegebenermaßen hatte ich diese hier nicht mehr explizit dargelegt, weil ich Wiederholungen vermeiden will. Ich hatte meine Überlegungen schon des Öfteren in diesem Blog dargelegt und hoffte, dass sie den meisten Lesern bekannt sind. Zumal diese Hintergrunderkenntnisse auch ein wesentlicher Bestandteil unseres Buches sind, das wiederum Anlass und Antrieb für diese Webseite ist.
Also: Diese Webseite widmet sich nicht der normal üblichen Jagd nach Rendite, auch wenn wir uns natürlich freuen, wenn es eine Rendite gibt. (Umso dicker wird nämlich der Puffer im Ernstfall, wenn es darum geht, den ursprünglich eingesetzten Betrag zu erhalten). Diese Einstellung basiert auf der Erkenntnis, dass unser auf Zins und Rendite ausgelegtes Geldsystem sich seinem Zusammenbruch nähert und die Niedrig- bzw. Negativzinsen ein Phänomen sind, das genau diesen Sachverhalt signalisiert. Die Zinsentwicklung ist gleichzeitig ein lebensverlängernder Mechanismus. Er wirkt darauf hin, dass sich der Zusammenbruch hinauszögert.
Im Hintergrund steht dabei die Tasache, dass der Berg an Geldvermögen und das diesem spiegelbildlich gegenüberstehende Schuldenloch ein Ausmaß erreicht haben, das an seine Grenzen stößt. Das riesige Schuldenloch kann nur noch dadurch aufrechterhalten werden, dass das Heer an Schuldnern Zinserleichterungen erhält. Ansonsten würden immer mehr Schuldner kollabieren und eine Kettenreaktion auslösen, die zum Zusammenbruch führt.
Die vom Kollaps bedrohten Schuldner müssen zwar immer noch Zinsen zahlen, aber nur noch soviel, dass der Kollaps aufgeschoben wird und das System bis auf Weiteres weiterleben kann. Dabei ist es nur logisch, dass die kreditwürdigsten Schuldner am anderen Ende der Skala gar keine Zinsen mehr zahlen müssen und sukzessive sogar Zinsen dafür bekommen, dass sie Schulden machen. Dieser Prozess in Richtung weiter fallender Zinsen wird unwiderruflich weitergehen und allenfalls durch vorübergehende Gegenreaktionen nach oben unterbrochen – so wie in den USA in den vergangenen beiden Janren.
Gleichzeitig muss das System aus Geldvermögen und Schulden weiter wachsen (die Begründung dafür steht in unserem Buch). Es müssen also immer neue Schuldner gefunden werden. Und dabei kommt den kreditwürdigsten Schuldnern eine besondere Rolle zu: Je mehr sie von den neuen Schulden übernehmen, desto länger kann das System weiterleben, ohne zu kollabieren. Folgerichtig wächst derzeit der Druck auf die Bundesriegierung – nach herkömmlichen Maßstäben einer der kreditwürdigsten Schuldner weltweit – wieder mehr Schulden zu machen.
Merken Sie was? Eins passt zum anderen, wenn man die dahinter stehenden Wirkungszusammenhänge durchschaut. Deshalb war die vor Jahren mit viel Premborium geschaffene „Schuldenbremse“ von vorneherein eine allenfalls vorübergehende Erscheinung, die früher oder später wieder eingemottet werden dürfte. Erste „Schafft-sie-ab-Forderungen“ gibt es bereits, und sie werden in den nächsten Jahren zunehmen, wetten? Vorher werden natürlich die „Spielräume“ genutzt werden, die selbst die Schuldenbremse zum Schuldenmachen bietet.
Fakt bleibt – und das schreibe ich schon seit Jahren: Der Staat kann sich in dieser systembedingten Geld-Schuldenspirale nicht dauerhaft als Schuldner zurückziehen, wie sich das einige Sparpolitiker noch vor Kurzem vorgestellt hatten.
Schauen wir uns noch die andere Seite der Medaille an, den Geldvermögensberg: Auch dieser ist inzwischen nicht nur riesig groß (jeder Schuld steht schließlich eine gleich hohe Forderung, also ein Geldvermögen gegenüber), sondern auch dieser Geldvermögensberg MUSS innerhalb des bestehenden Systems immer größer werden. Bei diesem riesigen, stetig weiter wachsenden Angebot an Sparvermögen MUSS der Preis dafür, also der Zins, logischerweise im Trend weiter fallen.
Beide Seiten, die Angebots- und die Nachfrageseite, sorgen also dafür, dass der Negativzins alles andere ist als eine vorübergehende Erscheinung ist. Und die Notenbanken sind nur Verwalter, nicht Verursacher dieses Trends. Klar, sie könnten gegensteuern und die von ihnen beeinflussbaren Zinsen im kurzfristigen Bereich (vom Tagesgeld bis hin Laufzeiten von ein bis zwei Jahren) nach oben steuern. Damit würden sie aber recht bald eine veritable Krise auslösen und sich daran die Finger verbrennen. US-Notenbankchef Powell hat in dieser Hinsicht im vergangenen Jahr eine erste Anfangserfahrung gemacht.
So, lieber Herr Berger, und jetzt denken Sie bitte weiter. Das System tendiert in diesem Stadium also zur Vernichtung von Geldvermögen und Schulden, obwohl es eigentlich auf Wachstum (inklusive Zins und Rendite) ausgerichtet ist. Das ist kein Widerspruch, sondern lässt sich auch in der Natur beobachten. Krebszellen zum Beispiel sind ebenfalls auf Wachstum ausgerichtet, vernichten sich dann aber selbst, indem sie den befallenen Organismus zerstören.
Glauben Sie ernsthaft daran, dass die Vermögensart Sachvermögen, zu der ich auch Aktien zähle, dauerhaft von dieser Entwicklung unberührt bleiben kann? Klar, sie dürfte zunächst weiter profitieren, wie die Immobilien-, Edelmetall- und Aktienpreise zeigen. Früher oder später wird es aber auch diese Vermögensarten treffen – sei es durch staatliche Eingriffe oder durch reine Marktverwerfungen. Und da es nicht alle Vermögensarten gleichzeitig treffen dürfte, halte ich es für unabdingbar, nicht nur auf Aktien zu setzen, sondern auch auf Immobilien und Gold.
Wer meint, es werde alles so weitergehen wie in der Vergangenheit, der kann natürlich weiter unverdrossen auf Reditemaximierung setzen. Ich setze auf Kapitalerhalt und freue mich darüber, wenn es zusätzlich noch eine Rendite gibt.
👏🏆
Herr Brichta, erstmal ein großes Lob für soviel Einsatz und ja jetzt verstehe ich Ihren Gedankengang bei der Aussage, was für Sie der Hintergrund war. Das was Sie oben nochmal so schön geschrieben haben, kannte ich doch schon und lese ja hier auch fleißig mit und hatte das bereits verstanden.
Wir befinden uns derzeit aber noch nicht an der Stelle des Zusammenbruchs oder kurz davor, sondern es wird noch eine Weile dauern… daher ist erstmal das Ziel eine „Renditemaximierung“ bei vertretbarem Risiko und nicht erstmal nur der Kapitalerhalt… ich weiß Sie sprachen ja in der Aussage von Jahrzehnten, möchte aber auch mein Gedanken verständlich machen.
Wenn wir uns dann dem Zusammenbruch nähern, dann wendet sich das Blatt, dann steht im Vordergrund einzig nur noch der Kapitalerhalt – so gut es geht – , denn dann wird keine Rendite mehr möglich sein, sondern man muss schauen, dass man den Vermögensverlust zu dem Zeitpunkt so gering wie möglich hält, also wie sie richtig erwähnten, vorher Puffer möglichst gut aufbauen. Und dann stimme ich Ihnen natürlich voll zu, dass ausgewählte Aktien, vor allem aber Edelmetalle und vielleicht noch eine eigengenutzte Immobilie dann im entscheidenden Moment dominieren sollten und das Gebot der Stunde sein werden.
Also zusammengefasst, sehr ausführlich von Ihnen nochmal dargestellt und für mich war es nicht notwendig, denn ich verfolge ja hier schon lang alles mit. Aber für die neuen Leser ist es sicher nochmal ein sehr guter zusammenfassender Beitrag… *schmunzel*
Ich werde also weder jetzt, noch vor allem in der Nähe des Zusammenbruches (den genauen Zeitpunkt kann man eh nicht definieren und dann ist es für manches auch schon zu spät) nicht alles komplett auf Aktien setzen, sondern zur gegebenen Zeit massiv in Edelmetalle z.B. umschichten bzw. die Quote erhöhen.
Jetzt steht für mich trotzdem erstmal die „Renditemaximierung“ (was auch nur möglich ist) bei vertretbarem Risiko über Aktien im Vordergrund und wird dann Stück für Stück Richtung Kapitalerhalt als Ziel verändert.
Hoffe mein Gedanke/Anmerkung ist jetzt verständlicher.
Unsere Einschätzung unterscheidet sich insofern, als dass sich das System nach meiner Analyse schon jetzt in seinem Endstadium befindet. Die Negativzinsen sind ja ein Ausdruck dafür. Und auch wenn sich dieses Stadium noch längere Zeit hinzieht, gelten für mich jetzt schon die verschärften Bedingungen. Denn man weiß nie, an welcher Ecke es demnächst krachen wird. Also: Für mich kein weiter so bis zum Untergang.
Im Endstadium? Meinten Sie nicht hier, Sie rechnen nicht vor Ende der 2020er Jahre mit dem Zeitpunkt des Zusammenbruches des Systems?
Ja es steuert immer mehr zwangsläufig darauf zu, aber bis zum Kollaps keine 10 Jahre nun mehr?
Schrieben Sie nicht auch einmal, die Notenbank ist bei Stufe 1 aktuell von drei. Stufe 2 wären Aktienkäufe & Co und Stufe 3 dann Geld direkt an Bürger verteilen?
Jetzt klingt es doch fast so, als wenn in 2 Wochen schon ein „Depotalarm – alles muss raus“ ansteht *schmunzel* und es fehlt ja auch noch unsere abschließende Euphorie… auf die warte ich doch noch und Herr Schilling ist doch auch noch völlig entspannt.
Also ich denke, es sollte doch noch 5-10 Jahre trotz allem möglich sein, eine positive Realrendite mit Hilfe von Aktien noch zu erzielen. Man muss nur die richtigen haben. *schmunzel*
Unsere Strategie ist langfristig ausgelegt. Und darunter verstehe ich NICHT, die nächsten zehn Jahre so weiterwursteln wie bisher, um dann – oh Schreck – das Ruder ganz plötzlich herumreißen zu müssen. Nein, wir stellen uns vorausschauend bereits während des Zerfallsprozesses auf die neuen Rahmenbedingungen ein und sind stets wachsam wegen möglicher Überraschungen. Denn DIE sind angesichts der angespannten Lage jederzeit möglich – ohne Notenbankunterstützung würde das System bereits jetzt kollabieren.
Ich bleibe also dabei: Nicht in althergebrachter Weise maximalen Renditen hinterherhecheln, um beim Hecheln womöglich irgendwann auf dem falschen Fuß erwischt zu werden. Eine neue Ära, die eine neue Herangehensweise erfordert, hat bereits begonnen.
Trotzdem bleibt es Ihnen natürlich unbenommen, allein auf die Notenbanken zu hoffen und ansonsten so weiterzumachen wie bisher.
Je nachdem welche Börse man nimmt, erreichte Gold am 17. Januar 1980 in Chicago (Board of Trade) einen Höchststand von 885,60 USD.
Am 20. Juli 1999 erreichte der Goldpreis in London mit 252,80 USD seinen Tiefpreis. Das sind ca 19,5 Jahre. Ein Verlust vor Kosten des Erwerbs, der Aufbewahrung und Inflation von ca 72 Prozent.
Um Inflationsbereinig die Kaufkraft vom 17 Januar zu haben, müsste Gold bei über 2918 USD stehen. Das sagt zumindest der Infationscalculator. https://www.bls.gov/data/inflation_calculator.htm
Gold verursacht auch Kosten, die immer wieder gerne Übersehen werden. Je mehr Gold, je größer das Schliessfach, je höher die Kosten. Die werden allerdings gerne ignoriert.
Wenn ich mich nicht verrechnet habe, „erwirschafte“ Gold in 19,5 Jahren einen jährlichen Verlust von ca. 6,23 Prozent vor Kosten und ohne Rücksicht auf Inflation.
Und Fakt ist: Inflationsbereinigt, hat Gold seinen Höschtstand noch lange nicht erreicht. Im Gegenteil: Gold soll vor Inflation schützen? Also wir kennen zumindest einen Zeitraum von 39 Jahren, der noch nicht abgeschlossen ist, wo Gold das nicht gemacht hat.
Na dann fragen Sie mal die Leute in Venezuela oder der Türkei, ob Gold als Inflationsschutz taugt oder nicht 😂😂😂
Außerdem hatten Sie nicht die Periode 1980 bis 1992 zur Renditedebatte gestellt, sondern den Zeitraum „seit 1981“. Für mich sind das die Jahre 1981 bis heute. Wie hoch (oder niedrig) war die jährliche Rendite in diesem Zeitraum denn nun? Und warum haben sie mit 1981 einen Bezugszeitpunkt gewählt, zu dem der Goldpreis einen Hochpunkt nach einer mehrjährigen Beschleunigungsphase hinter sich hatte? Warum nich 1999 bis heute oder 1976 bis heute? Fragen über Fragen …
Der wesentliche Punkt ist, es gibt Zeiträume, die nicht gut für Goldanleger waren und lustig ist, dass sie überall unter den Tisch fallen. Kennen Sie nur eine Schlagzeile, alles verloren mit Gold?. Lustig ist, nein, ist nicht lustig, dass es passiert ist und nie jemand darüber geschrieben hat. Gold macht glücklich und reich.
Ich will nun anders fragen. Ich habe Ihnen nun einen Zeitraum genannt, indem man sich mit Gold ruinieren konnte. Zeigen Sie mir nun einen Artikel, der schreibt, wie man sich mit Gold ruinieren konnte. Warum ich diese Welle reite. Gold ist nicht heilig. Und es haben sich Menschen mit Gold richtig ruiniert. Sie setzten 1981 vielleicht alles auf Gold, sie waren 50 , waren 20 Jahre später Tod und hatten alles verloren. Kennen Sie einen Artikel darüber? Ist lustig, weil es ist geschehen.
Ich war vorher großzügig. Ich wollte nicht den höchsten Preis mit den niedrigsten vergleichen. Sie sollten Luft haben. Es ist immer blöde, Extrempreise in die Runde zu werfen. Die meisten Leute kaufen nicht zum Höchstpreis. Sie kaufen, wenn der Kurs 10 Prozent gefallen ist.
Aber es bleibt die andere wesentlich Frage: Ich habe Ihnen einen richtig langen Zeitraum genannt, wo man sich mit Gold richtig vernichten konnte. Warum ? Warum? schreibt darüber keiner?
Es könnte heißen: Ich habe 1981 mein ganzes Vermögen in Gold angelegt und 1998 beantragte ich Grundsicherung, weil ich alles verloren hatte. Es war alles weg. Ich war völlig ruiniert.
Schon mal so etwas gelesen? Ist ganz interessant. Weil es passiert ist. Und sie lesen es nicht. Wenn ich Ihnen also zeige, dass es passiert ist, dann sagen Sie mir bitte, warum darüber niemand schreibt?
Ich will, dass Sie mir erklären, warum man nie darüber liest, wie man sich mit Gold ruinieren konnte, obwohl es passiert ist.
Ich fange an. Ich bin ein fiktiver 55 Jähriger im Jahr 1980 (ich lasse Ihnen wieder Luft) Ich setze alles auf Gold, weil ich Angst vor Inflation habe. 1998 bin ich pleite, Rente reicht nicht, muss alles verkaufen, Gold ist fast nicht mehr wert. Ich sterbe 2002. Warum hat nie jemand darüber geschrieben, wie ich mich mit Gold ruiniert habe?
Sie kommen mir Venezuela und Türkei. Warum nicht mit Schweiz und Deutschland?
Mal ganz im ernst. Obwohl es passiert ist, kennen Sie einen Artikel ala Ruiniert mit Gold?
Mal im Ernst: Wer alles auf eine Karte setzt, in diesem Fall Gold, ist stets ein Hasardeur. Ähnliche Verläufe gibt es auch mit Aktien zuhauf. Dann gilt eben „ruiniert mit Aktien!
Und wenn man den von ihnen genannten Zeitraum um ein paar Jahre verlängert, sähe es auch beim Gold schon wieder anders aus. Diese Diskussion ist also müßig.
Wir halten Gold als Beimischung zu ca. 10%, und so sollte es sein. Punkt.
Ich warte übrigens immer noch auf Ihr Rechenergebnis für den von Ihnen zuerst genannten Zeitraum 1981 bis heute.
Was genau wollen Sie hören? Dass Gold einen in der Zeit reich gemacht hat? Hat es nicht. Dass Gold die Inflation ausgeglichen hat? Nein hat es nicht. Warum jetzt 1981 statt 1980? Wollen Sie hören, dass Gold gestiegen ist ? Okay, hören Sie von mir.
Machen wir es anders: Ich garantieren Ihnen, dass Gold in den nächsten 100 Jahren auf 5000 Euro steigt. Es wird Sie nicht reich machen. Vielleicht schlägt es nicht mal die Inflation. Es gibt mehr Gold auf der Welt als die meisten denken und es wurde nur ein kleiner Teil abgebaut.
Ich bestätigen Ihnen hiermit, dass Gold seit 1981 bis heute im Wert gestiegen ist, allerdings nach Kosten des Erwerbs, der Halterung und Inflation ein Griff ins Klo war.
„Was genau wollen Sie hören? Dass Gold einen in der Zeit reich gemacht hat? Hat es nicht.“
Hmm … haben Sie sowas hier jemals gelesen? Was genau ich hören will, hatte ich doch eindeutig formuliert. Ich wollte nur, dass Sie die hier von Ihnen selbst gestellte Frage beantworten. Ich zitiere Sie:
„Aber ich würde gerne mal eine Renditefrage stellen. Wie hoch war die jährliche Rendite seit 1981 ?“
Eindeutiger geht‘s nicht. Mich interessiert diese Zahl auch, weil ich sie nicht kenne und noch nicht selbst ausgerechnet habe.
Deswegen hatte ich gedacht, Sie könnten das mal schnell ausrechnen.
Alles Weitere spielt eigentlich keine Rolle. Dass Gold nicht reich macht, ist eine Binsenweisheit. Aktien tun das auch nicht. Trotzdem haben beide Anlageformen ihre Berechtigung in einem ausgewogenen Depot. Gold ist dabei ohnehin nur eine Beimischung, die in unruhigen Zeiten für einen gewissen Ausgleich sorgen soll.
Interessante Diskussionen über den Zusammenbruch des Systems.
Schon in der Bibel stand: Wir wissen weder den Tag noch Stunde darum bereitet euch darauf vor. Die Bibel ist doch aktueller den je.
Eine Anlageform gibt es noch wo man einen Sachwert besitzt und Prozente(20% bis 30%) bekommt. Das Produkt heißt alkoholische Getränke wie Wisky und Schnaps usw ist zudem noch lang haltbar.
Na denn Prost! 🍸🥃
38,5 Jahre, Startwert 885,6 Endwert 1527 = 1,43 Prozent
Herzlichen Dank dafür. Es geht doch 😉
Zitat
„ausrechnen.
Alles Weitere spielt eigentlich keine Rolle. Dass Gold nicht reich macht, ist eine Binsenweisheit. Aktien tun das auch nicht.“
Das ist falsch. Hätte man 1997 für nur 5000 Euro Amazon Aktien gekauft und bis heute gehalten, wäre man reich. Man kann schon mit Aktien reich werden. Nur wir können es nicht.
Wir hätten vor 20 Jahren Apple, Google, Amazon oder Netflix kaufen können. Haben wir nicht. Die richtige Frage wäre: Was stimmt eigentlich nicht mit uns?
Außerdem finde ich, dass Sie mir noch eine Antwort schulden. Haben Sie je einen Artikel darüber gelesen, dass sich Menschen mit Gold ruiniert haben?
Ihre Reichmacher-These können Sie unmöglich ernst meinen. Ich könnte Ihren Beispielen eine ganze Reihe von Aktien entgegensetzen, mit denen man Totalverlust erlitten hätte, die also Armmacher waren und damit das Gegenteil von Reichmacher. PanAm, Metallgesellschaft, Solarworld, um nur mal drei bekannte Beispiele zu nennen.
Genauso gut könnte man behaupten, Lottospielen sei ein Reichmacher. Denn es gibt auch Leute, die mit Lotto reich geworden sind. Und die gibt es sogar tatsächlich, während Sie nur behaupten, mit den genannten Aktien WÄRE man reich geworden, wenn man Sie vor 20 Jahren erworben und seitdem gehalten hätte. Hätte, hätte, Fahrradkette …
Im Nachhinein kann ich Ihnen auch sagen, mit welchen Lottozahlen Sie reich geworden wären. Dazu muss ich nicht einmal 20 Jahre warten, sondern das geht schon wenige Sekunden, nachdem die Ziehung vorüber ist 😂
Darüber hinaus meine ich nicht, dass ich Ihnen eine Antwort schuldig geblieben bin, denn Ihre Frage war nach meiner Interpretation eine rein rhetorische Frage. Darauf muss man nich unbedingt antworten, oder?
Zitat“Ihre Reichmacher-These können Sie unmöglich ernst meinen. Ich könnte Ihren Beispielen eine ganze Reihe von Aktien entgegensetzen, mit denen man Totalverlust erlitten hätte, die also Armmacher waren und damit das Gegenteil von Reichmacher. PanAm, Metallgesellschaft, Solarworld, um nur mal drei bekannte Beispiele zu nennen.“
Ich meine es ernst. Deswegen bin ich hier. Wissen Sie, die Frage nach wahren Werten bedeutet auch, was man nicht kaufen soll, nämlich keine wahren Werte. Ich finde überhaupt, dass das die wichtigste Frage ist: Was kaufe ich nicht! SolarWorld hatte ich übrigens mal. Richtig lustig ist, warum ich sie verkauft habe und trotzdem richtig lag. Ich lag aber auch falsch.
Ich meine es ernst. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wenn man wirklich wahre Werte kauft, mit diesen erfolgreich sein wird. Ich denke, das hat die Geschichte gezeigt.
Solarworld war übrigens kein wahrer Wert.
Vielleicht finden wir nicht die nächste Amazon. Aber es reicht schon, wenn Telekom. Daimler, BASF oder EON nicht unsere größten Positionen sind.
Nur damit Sie meine Sicht kennen. Wenige Aktien treiben den Markt. Die meisten machen eher Plus Minus Null. Einige gewinnen, viele verlieren. Das bedeutet, die meisten Aktien verlieren. Der Markt gewinnt nur wegen wenigen Aktien. Ich kann nichts über die Gewinner sagen. Amazon habe ich nicht gesehen, nie gesehen.
Aber ich kann was über die Verlierer sagen: Sie sind keine wahren Werte.
Ich glaube an wahre Werte. Und das kann ich oft sehen, manchmal mit Verzögerung. Aber ich sehe es eher, als dass ich die Gewinner sehe. Ich habe McCormick, Church&Dwight, Mastercard, Visa, Adidas, Nike sogar Texas Roadhouse, etc, aber ich habe nicht Daimler, BASF, BMW oder Deutsche Bank.
Genau deswegen finde ich die Frage Wahre Werte gut. Nicht, weil ich wissen will, was ich kaufen soll. Ich will wissen, was ich nicht kaufen soll.
„Ich meine es ernst. Ich bin felsenfest davon überzeugt, dass wenn man wirklich wahre Werte kauft, mit diesen erfolgreich sein wird.“
Jetzt verschwimmen Ihre Argumente und Sie reduzieren Ihre „Reichmacher“-These auf „erfolgreich sein“ mit Aktien. Das bestreitet hier niemand. Aber reich wird man auch mit wahren Werten nicht.
Ich wiederhole mich: Kapitalerhalt ist das Gebot des nächsten Jahrzehnts. Wenn es zusätzlich noch eine Rendite gibt, umso besser.