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Greiffbar – Investments zum Anfassen

24. Juli 2020 - Volker Schilling in Gastbeitrag | 14 Kommentare

Greiffbar - Investments zum Anfassen von Volker Schilling

Welche Themen waren diese Woche am Finanzmarkt relevant?

  • Robin Hood
  • Bruder Tuck
  • Der Sheriff von Nottingham

Robin Hood

Wer kennt die Legende des Bogenschützen aus dem Sherwood Forest nicht? Man stehle das Geld der Reichen und verteile es unter den Armen. Schon Robin Hood hat damit eine Transferunion geschaffen, die für Interessensausgleich sorgte. Ganz nach diesem Motto konnte man diese Woche das Räubergelage in Brüssel bestaunen. 750 Milliarden Euro galt es von den reichen Ländern zu den „Armen“ zu transferieren. Gestohlen hat man es zwar nicht, aber Nettonehmer sind die Länder wie Spanien und Italien, wohingegen Frankreich und Deutschland die Nettogeber sein werden. Das vorliegende Robin-Hood-Syndrom wurde diesmal aber nicht von den armen, sondern den reichen Ländern initiiert. Klingt nach echter Solidarität. Oder ist das Ganze so wahr, wie die historische Figur des Robin Hood? Absolut echt ist dagegen die gleichnamige Online-Trading-App Robinhood.com, die mit 13 Mio. Nutzern für Furore in den USA sorgt: Provisionsfrei Aktien handeln, auch auf Kredit. Das Geschäft boomt, und wie kaum zuvor zocken überwiegend junge Neuaktionäre auf dieser Plattform. Mit ihren Pfeilen beschießen die jungen Börsenbogenschützen überwiegend Titel wie Tesla, die Techs & Co. Noch treffen Sie ins Schwarze, aber die „Robin-Hood-Märkte“ könnten ebenso enden wie die Figur selbst: In einem Blutbad. Denn nach einem vorübergehenden Dasein in königlichen Diensten endete Robin Hoods Abenteuerleben durch den Verrat der Priorin von Kirklees, die ihn während eines Aderlasses heimtückisch verbluten ließ.

Bruder Tuck

Wohl dem, der einen treuen Gefährten an seiner Seite hat. So war Bruder Tuck die zentrale Figur an der Seite von Robin Hood. Was lernen wir daraus für die Börse? Es gibt zentrale Figuren, die den Ton angeben, aber es gibt auch Begleiter des Erfolges, die für die Stabilität sorgen. Für mich, wie für viele andere, ist die Aktie die zentrale Figur einer langfristigen Geldanlage. Aber einer der wichtigsten Begleiter und Stabilisator ist für mich das Gold. Ich hatte in den letzten Monaten mehrfach betont, dass ich Investitionen in Gold oder besser noch in Goldminenfonds für besonders lohnend halte. Jetzt ist es soweit: Der Goldpreis steht kurz vor seinem historischen Hoch von 1908,79 US-Dollar vom 9. Juni 2011. Es ist nur noch eine Frage von wenigen Tagen, dass dieses Hoch fällt und dann ist der Weg frei. Ähnlich frei, wie der Weg über den Fluss, den Robin Hood überqueren wollte, als Bruder Tuck ihm im Wege stand. Manchmal braucht es einen Befreiungsschlag, um neue Ufer zu erreichen.

Der Sheriff von Nottingham

Der Sheriff von Nottingham ist der Legende nach der böse Konterpart zu Robin Hood, der seine Truppen entsendet, um die Rechtlosen und Unschuldigen zu knechten und ins Gefängnis zu werfen. Ein bisschen wie Donald Trump, der derzeit seine Truppen – die Bundespolizei– in die amerikanischen Städte entsendet, um die Aufruhr der Armen zu unterbinden und zahlreiche Aufständische in Gewahrsam nehmen lässt. Bleibt zu hoffen, dass er nicht ebenso endet wie der Sheriff, der seine Taten nicht überlebt hat. Zumindest politisch könnte Trump ums Ãœberleben kämpfen. Denn inzwischen versucht er sich wöchentlich um neue Positionen im Umgang mit der Coronakrise. Seit neuestem sind Masken doch schick. Damit sieht man zwar aus wie die maskierten Gefährten von Robin Hood, aber schließlich kann daraus ja auch ein neuer Modetrend werden. Ganz so wie der Hoodie, die Kaputzenjacke, die aufgrund ihrer typischen Mützenform an Robin Hoods Kopfbedeckung erinnert und deshalb so heißt.

Ihr Volker Schilling

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14 Kommentare

  1. Du bist mit Deinen Empfehlungen zu Gold und Goldminenaktien nicht alleine gewesen…;-)
    Silber nicht vergessen!

    • Stimmt Raimund u. Aries hatten sich auch positiv geäußert

  2. Meint ihr wirklich, dass es mit Gold und Goldminen jetzt erst richtig los geht und man sie deshalb jetzt kaufen sollte?
    Ich erwarte eher, dass der Aufwärtstrend bei Aktien anhält und ich später günstiger Gold und Goldminen nachkaufen kann. Es sollte einen doch nachdenklich machen, dass Gold jetzt überall empfohlen wird.

    (Das mit dem Durchbrechen des langfristigen Widerstandes hat natürlich auch etwas für sich.)

    • Das Chartbüro rechnet mit einer Umkehr beim DAX. Beim NASDAQ rechnet das Chartbüro ebenfalls mit einem Rücksetzer, jedoch bereits seit längerem.

      Wenn die FED weiter täglich heftig druckt haben wir steigende Notierungen. Druckt die FED weniger, dann fallen die Kurse. Weißt Du wieviel die FED nächste Woche druckt?
      Ich nicht.
      Soll die FED drucken, um die NASDAQ auf 14.000 zu hieven?

      Silber war schon mal bei 50 $ wenn ich mich recht entsinne…
      Viva SSR Mining.

      • Hallo Michael, Silber ist doch auch ein Industriemetall und die werden derzeit nicht so dringend gebraucht. – Weiter geht mein Silber-Verstand allerdings nicht. Aber schon aus diesem Grund würde ich Silber nicht kaufen.

        Persönlich habe ich mich schon länger dagegen entschieden, Silber überhaupt als Portfoliobestandteil aufzunehmen. Für Rohstoffe dieser Art fehlt mir einfach der Verstand und ich glaube auch nicht, dass man damit langfristig wirklich Geld verdienen kann.

        • Die Industrie zieht ja wieder an – ob ein paar Monate früher oder später sei mal dahingestellt.

          Ich kaufe auch kein physisches Silber, sondern habe SSR MINING. Die haben Goldminen und Silberminen.

          Barrick Gold ist bekannt.

          • Das sehe ich ein und es scheint Sinn zu machen!

      • „Silber…50$“…ja aber damals nur durch den Silber Corner der Gebr. Hunt…endete übrigens mit deren Insolvenz. Eine extrem spannende Spekulationsstory s. Google

  3. Heute sind auf der Titelseite unserer Lokalzeitung Goldbarren abgebildet. Ihr wisst, was das für den Goldpreis bedeutet. Wir treten hier in die Milchmädchenhausse ein.

  4. „Milchmädchenhausse“… nee mehr ne andauernde Notenbankhausse…“..wo soll das Geld hin?“ Frage v. DJE Senior aktuell unter money de. Von der Liquiditätshausse profitieren bis auf weiteres Aktien u. Gold. Wo kämen wir hin, wenn ein Foto in einer Lokalzeitung die Folgen der internationale Notenbankpolitik entscheidend konterkarieren könnte?

    • Die Milchmädchenhausse wird ja nicht von den Milchmädchen hervorgerufen. Sie springen nur als letzte auf den Zug auf, während das große Geld sich schon langsam wieder verabschiedet.

      Wenn alle, die jetzt Gold empfehlen, das vor zwei Jahren getan hätten, würde ich ihnen heute glauben. Noch mehr würde ich ihnen vertrauen, wenn sie vor 3 Jahren schon in Gold investiert gewesen wären. Wenn sie heute damit kommen, wollen sie nur ihre Fonds verkaufen und Gebühren schneiden. Mit guten Anlage-Ratschlägen hat das nichts zu tun. Das selbe gilt für diejenigen, die heute Technologie empfehlen und Technologiefonds auflegen.

  5. PS: Vorbehaltlich eventueller Schwarze Schwäne…bzw. falls Notenbanken anfangen im großen Umfang Gold zu verkaufen…aber wg. eines Fotos in einer Lokalzeitung? Nee

  6. Ich habe ja nicht gesagt, dass Gold demnächst fallen wird. Wir bewegen uns jetzt aber in einen Bereich hinein, der jenseits von Gut und Böse ist.

    Meine Goldminen werde ich in Gold umtauschen, wenn sie doppelt so viel gestiegen sind wie Gold. Ich gehe davon aus, dass bei einem Rückschlag Gold weniger fällt als Goldminen.

    Zusätzliches Gold werde ich nicht mehr kaufen. Wenn es weiter stark steigt, werde ich einen Teil wieder in Aktien tauschen. (Sollgröße für Gold im Portfolio 20 %)

    Wenn ich kein Gold hätte, würde ich jetzt immer noch zähneknirschend einsteigen. Ich würde mich aber auch über meine Blindheit in den letzten Jahren ärgern.

    Im März kam es mir sehr zugute, dass ich viel Gold hatte. Da konnte ich beim Rebalancieren günstig Aktien kaufen. Und ich denke, dass langfristig vor allem die Aktien mit Substanz steigen werden.

  7. Äh also ich glaube, dass Gold weiter steigt. Vorsichtshalber habe ich aber gerade einen Teil meines Xetra Goldes -auch wg. der Unklarheiten einer künftigen Steuerpflicht der Gewinne- verkauft.

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