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Jetzt noch wahre Werte kaufen?

15. Januar 2021 - Thomas M. in Gastbeitrag | 16 Kommentare

Hallo an die Community, ich folge dem Blok schon länger und finde Ihn sehr authentisch und objektiv. Von vielen Werten im Depot bin ich voll und ganz überzeugt und habe bereits einige davon im eigenen Depot. Nun stell ich mir die Frage, ob ich mir aktuell weitere Werte ins Depot kaufen soll oder lieber abwarten sollte und auf eine Korrektur warten?

Denn zumeist sind die Bewertungen gut angestiegen, auf anderer Seite scheint es wohl doch recht wahrscheinlich das die Kurse in 2021 wohl weiter steigen werden. zB. Danaher, Intuitive Surgical oder American Water Works finde ich im Moment sehr interessant, da sind wir aber schon bei KGV´s von >30…

Und wenn man diese Werte kauft, dann in $ oder lieber in € weil der $ angesichts der immensen Schuldenausweitung der USA weiter an Wert verlieren dürfte ? Oder kehrt sich der Wechselkurs um weil die EU ein ähnlichen Weg geht und im Moment nur nicht so im öffentlichen Fokus steht ? Ich weiß, es sind viele Fragen, hoffe aber auf einen regen Austausch der Standpunkte und auch einer kleinen Einschätzung von Herrn Brichta wie man dieses Jahr angehen sollte.

MfG Thomas M.

16 Kommentare

  1. Lieber Thomas,

    die nächste Korrektur kommt ganz bestimmt, die Frage ist nur wann? 😉

    Eine eindeutige Antwort lässt sich aber auf Deine zweite Frage geben: Es ist prinzipiell wurscht, ob Du US-Werte in den USA in $ oder hier in € kaufst. Im ersten Fall musst Du deren $-Performance in € umrechnen, weil Du als Europäer in € rechnest. In zweiten Fall erfolgt die Umrechnung bereits an der Börse.

    Egal wie Du’s also machst: Du legst ohnehin in Euro an.

    Eine andere Frage ist die der Kosten: Vermutlich sind die Kosten für Dich an amerikanischen Börsen höher. In diesem Fall wäre ein Kauf in Deutschland also günstiger für Dich.

  2. Time in the market beats timing the market! Wenn man von einem Wert überzeugt ist, einfach anfangen zu kaufen und ggf. ein-zweimal nachkaufen, wenn eine geeignete Korrektur kommt… Bin ich inzwischen überzeugt von, habe schon bei zu vielen Werten auf den optimalen Einstieg gewartet.

    Zum Thema wo kaufen könnte man noch anfügen, dass eine Order an der Heimatbörse dann vor allem anzuraten ist, wenn das Volumen in Deutschland nicht besonders hoch ist.

  3. Hi Thomas,

    über diese Frage hab ich mir nach dem Corona-Crash viele Gedanken gemacht: Wie steigt man in ‚gute‘ Werte ein?

    Aktuell ist der Hund (S&P500) wieder äußerst weit vom Herrchen (200-Tage-Linie) entfernt, wie Raimund immer so schön sagt. Die Bewegungen nach oben fallen bis zur Korrektur immer schwerer, jetzt voll zu investieren ist risikoreich, denn nach unten ist viel Luft.

    Entweder du beginnst langsam zu akkumulieren über einen längeren Zeitraum oder schaust kurz wie vergangene Korrekturen abliefen und kaufst an vordefinierten Punkten wie: (-5%, -10%, ggf. -15%).

    Der Dax bspw. korrigiert erstaunlich gerne um 10% vom Hoch, die 200 Tage-Line wäre wieder in dieser Region.

    Zu USD/EUR: Ich stimme Raimund zu, die Ordergebühren sind hier wichtig denn sie ziehen jede Rendite nach unten. Bei meinem Broker ist ähnlich teuer, dann kaufe ich wo am meisten Volumen gehandelt wird – meist NYSE.
    Spannend ist für mich gerad die Frage wie man US-Werte als Privatanleger gegen Währungsschwankungen hedgen kann – jemand Erfahrung?

    • “ Aktuell ist der Hund (S&P500) wieder äußerst weit vom Herrchen (200-Tage-Linie) entfernt, …”

      Nicht nur das: Auch die Aktienkäufe auf Kredit in den USA sind inzwischen wieder auf einem Höchststand. Von dieser Seite nehmen die Gefahren also ebenfalls zu. Denn wenn eine Korrektur kommt, könnte es dann leichter zu Zwangsverkäufen kommen, die die Talfahrt verstärken. Ziel bleibt dabei erst mal das Auffangnetz mit seinen Schwingungen rund um die 200-Tage-Linie. Stay tuned!

  4. Vielen Dank für die Tipps, da werde ich erstmal bisschen Cash sammeln und mir ein Plan überlegen bei wem ich dann einsteige wenn eine Korrektur kommt.
    Orderkosten an Auslands Börse sind mir bewusst, der Gedanke dahinter war, dass wenn der Euro zum Dollar abwertet somit noch eine zusätzliche Unterstützung wäre wenn man Aktien in $ hält.
    Denn so richtig sehe ich nicht, warum der € noch weiter aufwerten sollte ? Konjunktur Programme und Geld drucken machen ja momentan alle. Nur das im Moment keiner darüber redet wie es den Südeuropäern in der Krise geht und was noch alles nötig sein wird um diese zu stützen ? Vielleicht mach ich mir da auch zu viele Gedanken aber immerhin hat der € zum $ seit 1 Jahr fast 9% aufgewertet.

    • „… der Gedanke dahinter war, dass wenn der Euro zum Dollar abwertet somit noch eine zusätzliche Unterstützung wäre wenn man Aktien in $ hält“.

      Dann hast Du offenbar immer noch nicht verstanden, warum es für Dich (abgesehen von Transaktionskosten) keinen Unterschied macht, ob Du die gleiche Aktie in € oder in $ hältst.

      Ich will es Dir noch mal anhand eines Beispiels erklären:

      Angenommen, Du kaufst eine US-Aktie in New York in $. Anschließend steigt der Kurs dieser Aktie an der New Yorker Börse um 5%. Wenn in derselben Zeit auch der Wechselkurs des Dollar gegenüber dem Euro um 5% steigt, hast Du einen Gesamtgewinn von 10%.

      Kaufst Du die gleiche US-Aktie dagegen in Frankfurt in €, dann wird der €-Kurs dieser Aktie in Frankfurt in derselben Zeit um 10% zulegen, und zwar aufgeteilt in 5% Aktienkurs- und 5% Wechselkursgewinn.

      Für Dich bleibt es in beiden Fällen also beim selben Gewinn von 10% – wie gesagt: gehupft wie gesprungen.

      • Upps, da hatte Ich ein Denkfehler drinn, jetzt ist alles klar. Vielen Dank für Ihre Mühe und Geduld 🙂
        Bestätigt für mich um einmal mehr die Quality und Hilfe dieses Forums. Auch als Reflexion der eigenen Annahmen und Sichtweisen. Das hab ich immer als sehr nützlich zu schätzen gelernt.

    • Bargeld zur Seit legen ist sicher nicht die schlechteste Strategie.
      Ich finde Hr. Brichta hat das Problem mit den Krediten sehr dezent ausgedrückt. Ich konnte mit meinem Broker letztes Jahr nach der Korrektur ein längeres Gespräch führen und er bestätigte viele Margin Calls und Teilliquidationen. Nach seiner Schätzung waren die für 20-30% der Kurseinbrüche verantwortlich, ob dem so ist kann ich nicht beurteilen. Sollte dem so sein dürfte die nächste Korrektur heftig ausfallen, zur Freude aller die noch Cash besitzen.
      Natürlich können „entgangene“ Gewinne nerven, ist jedoch immer noch besser als Kursverluste, im schlimmsten Falle sogar realisierte Verluste.
      Aus meiner Sicht dürften auch die Dividendenankündigungen im Frühling eine Rolle spielen wie die Börse sich weiter verhält, Kürzungen oder Ausfälle werden sicher nicht goutiert.

      Allen viel Erfolg beim Anlegen.

      • „Ich konnte mit meinem Broker letztes Jahr nach der Korrektur ein längeres Gespräch führen und er bestätigte viele Margin Calls und Teilliquidationen. Nach seiner Schätzung waren die für 20-30% der Kurseinbrüche verantwortlich, …“

        Dabei waren die kreditfinanzierten Aktienkäufe in den 24 Monaten vor dem letztjährigen Crash bereits gefallen, wie man im Chart unten sieht. Das heißt, von den Kreditkäufen selbst ging zu diesem Zeitpunkt keine Gefahr für den Aktienmarkt aus. (Logischerweise sind im Lauf des Crashs die Kreditpositionen dann aber noch weiter reduziert worden.)

        Jetzt ist die Situation jedoch eine andere: Mit den Aktienkrediten auf Rekordniveau geht von diesen selbst inzwischen eine große Korrekturgefahr aus!

      • „Ich konnte mit meinem Broker letztes Jahr nach der Korrektur ein längeres Gespräch führen und er bestätigte viele Margin Calls und Teilliquidationen. Nach seiner Schätzung waren die für 20-30% der Kurseinbrüche verantwortlich, …“

        Dabei waren die kreditfinanzierten Aktienkäufe in den 24 Monaten vor dem letztjährigen Crash bereits gefallen, wie man im Chart unten sieht. Das heißt, von den Kreditkäufen selbst ging zu diesem Zeitpunkt keine Gefahr für den Aktienmarkt aus. (Logischerweise sind im Lauf des Crashs die Kreditpositionen dann aber noch weiter reduziert worden.)

        Jetzt ist die Situation jedoch eine andere: Mit den Aktienkrediten auf Rekordniveau geht von diesen selbst inzwischen eine große Korrekturgefahr aus!

        Zum Vergrößern anklicken, Quelle: Wellenreiter-Invest.

  5. Sehr interessant, danke. Käufe auf Kredit u. Diskussion sbeiträge auf hohem Niveau. Trotzdem bleibt die Frage, auf welchem Niveau der DAX die 200 Tagelinie wieder berührt/durchbricht offen….Kann morgen sein, aber vielleicht auch erst in 3 Wochen oder….

    • Diese Frage bleibt immer und lässt sich nie im Vorhinein beantworten. Im August war der Hund ebenfalls weit vorausgelaufen. Die anschließende Korrektur ab Anfang September verlief beim S&P in zwei Schüben über fast zwei Monate bis Ende Oktober, ohne dass das elastische Sicherheitsnetz, die 200-Tage-Linie, erreicht worden wäre (anders als beim DAX).

      Was man aber kann, ist, die Gefahrensignale im Auge behalten. Und da gilt es einfach mal festzuhalten, dass sich zum weiten Vorauslaufen des Hundes nun auch die Kreditkäufe als Gefahrensignal dazu gesellt haben.

  6. PS: Hhm. Neukäufe würde ich aber derzeit eher zurückstellen… zuviel Optimismus..vgl. auch Halver

  7. Und was ist mit „Biden-Ralley“? (gestern zur Amtseinführung von Biden sah es schon mal danach aus).

    Habe kürzlich in den Wirtschaftsnachrichten gelesen, Biden solle gut für die Wirtschaft sein. Vor der US-Wahl hieß es allerdings noch, Trump solle besser für die Börse sein. Völlig egal: Der frisch Gewählte ist immer angeblich der Bessere.

    • „Völlig egal: Der frisch Gewählte ist immer angeblich der Bessere.“

      Damit triffst Du genau das auf den Punkt, was ich hier schon seit Jahren versuche, den Leserinnen und Lesern klarzumachen. Wer daran noch irgendeinen Zweifel gehabt haben sollte, müsste spätestens bei dieser Wahl bekehrt worden sein:

      Vor der Wahl hieß es, nur kein Patt ohne klaren Sieger. Die Märkte würden unter einer solchen Hängepartie leiden. Als es dann genau so kam und die Kurse trotzdem stiegen, hieß es zur Begründung, „toll, ein möglicher knapper Sieger Biden wird nicht durchregieren können, weil ihm die Kongressmehrheit fehlen wird. Das ist gut für die Märkte.“ Und als sich dann nach den Nachwahlen in Georgia auch noch eine demokratische Mehrheit im Senat abzeichnete, feierten die Märkte eben eine „blaue Welle“.

      Gebt also nix auf das Gewäsch der Marktreaktionserklärer!

  8. Ich möchte generell etwas zu den wahren Werten im Depot sagen,alle werte bis auf zwei sind deutlich im Plus einige über 100% da ich dabei bin möchte ich mich an dieser Stelle bedanken H.J.Fellner

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