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Können Notenbanken pleite gehen?

21. Juni 2017 - Raimund Brichta in Allgemein | 10 Kommentare

Leser unseres Buches wissen, dass auch Notenbanken pleite gehen können – auch wenn dies anders genannt werden mag. Aber noch hat sich diese Erkenntnis nicht überall herumgesprochen, wie dieses Interview zeigt. Ein Gespräch mit Philipp Vorndran von der Flossbach von Storch AG.

10 Kommentare

  1. Die Euphorie ist grenzenlos am Aktien- und Immobilienmarkt. Man hört ausschließlich nur Argumente für steigende Kurse bzw Kaufpreise bei Immobilien. Jeder setzt dabei auf die dauerhaft niedrigen Zinsen und die permanente Unterstützung durch Notenbanken, wenn der kleinste Kursrückgang droht. Es ist aber kein Geheimnis, dass die Hausse nicht im allg. Pessimismus endet …

    • das stimmt so nicht herr kraushaar es gibt auch viele warnende stimmen….grenzenlose euphorie sieht anders aus vor allem in deutschland stehen viele an der seiten linie

  2. Was für ein Schwachsinn. Jetzt habe ich 1.000.0000 € gesparrt und dann kommt eine Hyperinflation und mein Geld ist nichts mehr wert. Ich würde das schon als pleite bezeichnen und auf dem Weltmarkt bekomme ich für meine Währung, die nichts mehr wert ist, auch keine Güter. Die DDR war auch nicht pleite, sie hatte nur kein Geld ;-).

  3. Wenn die Bürger ihr Geld von der Bank holen und Ware kaufen, beginnt die grosse Inflation!

  4. Sehr gutes und interessantes Interview!

  5. Hallo Herr Brichta,

    tolles Interview! Nach 60 Sekunden war ich bereits anderer Meinung und nach ca. 4 Minuten dachte ich: “ Ihr Gesprächspartner sollte ihr Buch dringend lesen“. Bitte nicht falsch verstehen. Herr Vorndran ist sehr sympatisch, hängt m.E. aber in einer ökonomischen Traumwelt fest. Beispiel die BoJ und deren jahrelange Zinspolitik als Vorlage für die EZB. Japan und die Eurozone unterscheiden sich m.E. zu stark – das BoJ Beispiel wird hier nicht über den langen Zeitraum funktionieren. Viele Grüße

    • Sie haben recht, da die Redakteurin im Hintergrund aber schon ungeduldig hin und her sprang, musste ich irgendwann einen Punkt machen. Wir hätten sonst noch ewig weiter diskutiert ?

      • Sie brauchen mehr Sendezeit lieber Herr Brichta, besser noch einen eigenen Sender! ?

  6. Interessantes Interview… Sie sind schon ganz schön hartnäckig 🙂

    Auch ich finde den Herrn Vorndran sehr sympathisch, jedoch scheint auch er ein Theoretiker ohne Realitätssinn zu sein.

    Natürlich können Staaten bzw. Notenbanken pleite gehen. Nur lässt es im Moment niemand zu. Die „unabhängigen“ Notenbanken werden noch eine Weile dafür sorgen, dass sich die Staaten auf dem Rücken der Bürger entschulden können. Denn aus der Bevölkerung gibt es ja auch kein Aufmucken, weil die Folgen der Niedrigzinspolitik erst in einigen Jahren wirklich merklich zu spüren sein werden. Also gibt es noch immer Vertrauen in die Währung.

    Griechenland ist pleite, Italien ist pleite, Spanien ist pleite. Ja, streng genommen ist Deutschland auch pleite (bzw. wäre es, wenn die Zinsen um einige Prozentpunkte steigen würden). Ich möchte mal unseren Staatshaushalt sehen, wenn wir historische Zinsen um 5% hätten. Sogar dann wären die Beamtenpensionen nicht mehr gesichert…. 😉

  7. Eine Hyperinflation wird nicht so schnell kommen. Die Löhne werden nicht nachhaltig steigen.

    U.a führt die Inflationierung der Vermögenspreise zur Konsumschwäche und wirkt deflationär:

    Beispiele:
    Null Zinsen sorgen bei Banken und Versicherungen zu höheren Preisen und weniger Erträgen für Anlagen.
    Steigende Immobilienpreise sorgen für steigende Mieten.
    Es muss mehr Geld aufgewendet werden, um für das Alter vorzusorgen.
    Es seht also weniger Geld für Konsum zur Verfügung.

    Sollten wieder starke Spekulationen in Nahrungsmittel oder Rohstoffe stattfinden, was natürlich inflationär wäre, würden deflationäre Tendenzen in anderen Bereichen ausgelöst werden. Ab einem bestimmten Punkt würden erstmal Unruhen ausbrechen. Die Konjunktur würde aber schnell abkühlen und es käme wieder zu einem deflationären Trend.

    Damit wäre der Ansatz der Notenbanken falsch. Ihre Politik hemmt die Inflation, weil sie eine wichtige Tatsache ignorieren:
    Immer weniger Menschen verdienen das Durchschnittseinkommen oder haben das Durchschnittsvermögen. Immer mehr Menschen haben nur das halbe Durchschnittseinkommen oder weniger und diese Menge wächst. Das bedeutet, dass im Gegensatz zu früher heute für immer mehr Menschen die Kosten dieser Politik eine Auswirkung haben als die Vorteile dieser Politik. Alleine die Punkte Lebensmittel und Miete haben für viele Menschen einen hohen Anteil an ihren Kosten.

    Außerdem sorgt die Globalisierung, das Internet, die Roboterisierung und die Digitalisierung für zunehmenden Druck auf die Löhne.

    Nach Keynes gibt es eine konjunkturelle und eine technologische Arbeitslosigkeit:
    Bedenklich ist dabei die technologische Arbeitslosigkeit.
    Vereinfacht sieht diese so aus:
    Je leichter die Arbeit von Menschen durch Maschinen zu ersetzen ist, desto stärker fällt die Nachfrage nach menschlicher Arbeit. Das führt zu sinkenden Löhnen.

    Das wird auch zu deflationären Tendenzen bei Güterpreisen wegen fallender Lohnkosten führen.

    Das ist allerdings eine sehr langfristige Entwicklung. In Deutschland haben wir vielleicht das Glück, dass sie parallel mit der Verrentung der Babyboomer verlaufen wird. Global wird das nicht gelten.

    Für eine Hyperinflation müsste eine Lohn Preis Spirale einsetzen. Dazu müsste ein seit 1973 bestehender Trend gebrochen werden, dass der Anteil des Arbeitseinkommen am Volkseinkommen fällt. Das wird ohne politischen Zwang und „Dichtmachen“ der Grenzen nicht passieren

    Daraus folgt, dass es so noch lange so weiter läuft wie bisher. Steigende Vermögen für immer weniger bei gleichzeitig immer mehr Schulden für immer mehr bei weiter fallenden Zinsen.

    Sofern die Vermögenspreise noch weiter steigen, bis auch ihre langfristigen Erträge gegen Null gehen, wird es für Guthaben zu negativen Zinsen kommen. Das bedeutet, die Null wird nicht die Grenze sein.

    Eine Hyperinflation mit steigenden Lohnkosten braucht eine verändertes Kaufverhalten. Es braucht dann z.B. ein Schwarzmarkt, bei dem ein Waren-Tauschhandel betrieben oder Arbeitskraft für Waren angeboten wird (wie z.B. im alten Rom).

    Oder es wird solange weiter gehen, bis schwere soziale Unruhen ausbrechen.
    Geschichtliche Erfahrungen machen es sehr wahrscheinlich, dass dieser Megatrend erst gebrochen werden kann, wenn diese Unruhen richtig blutig werden.

    Egal wie es ausgeht. Es ist nicht sehr wahrscheinlich, dass wir dann noch eine Demokratie haben.

    Die meisten von uns werden dann schon tot sein. Ich denke, dass das ein wesentlicher Grund ist, warum die langfristigen Probleme nicht angegangen werden.
    Viellicht ähneln wir und unsere Währungen den Römer im Jahre 100 n. Chr..

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