„SCHLIMMER ALS JEDER HORRORFILM“
12. Januar 2017 - Raimund Brichta in Allgemein | 20 Kommentare
In der Januar-Ausgabe des “Smart Investor” habe ich folgendes interessante Interview mit dem geschätzten Kollegen Michael Mross gelesen. Mit freundlicher Genehmigung der Redaktion darf ich es hier weiterverbreiten:
http://www.diewahrheituebergeld.de/schlimmer-als-jeder-horrorfilm/
Unabhängig von dem Interview habe ich Anfang des Jahres beschlossen, meine Goldreserven in regelmäßigen Abständen zu erhöhen (aktuell 8%). Meine relativ hohe Liquidität (über 50%) hat mich lange Zeit gestört, sehe ich aktuell aber unkritisch. Über Nacht wird keine Geldentwertung kommen, da sollte ich genug Zeit haben, um zu reagieren. Beim Aufbau meiner Positionen am Aktienmarkt lasse ich mir deshalb Zeit.
Interessant fand ich in den letzten Wochen, dass es neben dem WahrenWerteFond nun noch einen weiteren Anbieter gibt (Friedrich&Weik Wertfonds), der mit einer vergleichbaren Zielsetzung unterwegs ist. Haben Sie sich das mal angeschaut, Herr Brichta ?
Habe ich nicht, lieber Herr Eigenbrodt. Sollte ich?
Für mich ist es spannend, welche Konzepte entwickelt werden, um mögliche Krisen halbwegs zu überleben. So bin ich dann beim Wahre-Werte-Depot gelandet und fühle mich da auch gut aufgehoben. Trotzdem schaue ich über den Tellerrand und versuche zu beobachten, was sich diesbezüglich am Markt tut.
Interessant bei dem genannten Fond ich, dass dort Minenaktien als auch Real Assets als Assetklassen beachtet werden. Ob man jetzt Minenaktien als eigene Assetklassen sehen sollte, weiß ich nicht, aber das jemand in einem Fond in Silber, Immobilien, Wald, Ackerland und Diamanten direkt investieren will, hat mich überrascht.
Die Minenaktien begeistern mich nicht. Schauen Sie sich mal den langfristigen XAU-Goldminenindex an: Der geht nur rauf und runter, während der Goldpreis langfristig im eindeutigen Aufwärtstrend ist. Goldminen sind eine sehr zyklische Angelegenheit und damit keine Alternative zum Gold.
Anders verhält es sich mit den von Ihnen genannten wahren Werten Immobilien, Wald und Ackerland. Diese gehören schließlich auch zu unserem Anlagespektrum. In einem Musterdepot sind sie leider nicht darstellbar, weshalb wir über das Vehikel Reit-Fonds gehen müssen. Nach Aussage unseres Fondsspezialisten Volker Schilling sind sie aber auch für offene Publikumsfonds kaum darstellbar, weil sie nicht börsennotiert sind. Da gibt es offenbar starke Restriktionen. Mich würde es also wundern, wenn der von Ihnen genannte (offene) Fonds sich darüber hinwegsetzen würde.
Aber Fonds sind nicht meine Baustelle. Ich werde nochmal mit Volker darüber reden und Ihnen dann berichten.
Es geht ja nicht um den Fond an sich, sondern eher darum, wie die die Sache angehen.
Bei den Minenaktionen habe ich bisher eher aus dem Gefühl heraus entschieden, dass ich mich davon fernhalte. Als Absicherung sehe ich keine Alternative zu Gold.
Verlockend finde ich aber Wald und Ackerboden (als Alternative/Ergänzung zu Gold). Da habe ich mich auch gefragt, wie das geht. Allerdings bin ich ahnungslos, ob und wie das in einem Fond darstellbar ist.
Richtig! Mit welchem Preis wollen Sie Ackerland börsentäglich bewerten? Bin gespannt, was Volker dazu sagt.
Und um den Fonds geht es natürlich schon: Schließlich muss auch der sich an die Regularien halten.
Naja…bez. Minen sehe ich das anders. Wenn sie am Boden liegen gibt es auf Sicht von Jahren keine bessere Investition. Natürlich ist das nichts für kaufen und liegen lassen.
Aber genau das meine ich doch: Ein wahrer Wert sollte sich auch dazu eignen, ihn kaufen und liegen zu lassen. Wahre Werte KÖNNEN, zyklische Werte MÜSSEN getradet werden.
Und: Wahre Werte liegen niemals am Boden 😉
Volker hat mir ad hoc Folgendes dazu gesagt, ohne dass er sich schon näher damit befassen konnte:
Soweit er das sehe, sei das kein richtlinienkonformes Sondervermögen, sondern ein AIF Alternativer Investmentfonds. Damit könnten kaum Institutionelle darin investieren und Privatanleger nur nach besonderer Aufklärung. In diesem Fall dürfe man physische Anlagen machen, die unter Umständen illiquide Assets darstellen.
Und tatsächlich, es ist ein AIF! Habe dies gerade selbst recherchiert.
Im Verkaufsprospekt steht, es sei ein „Sonstiges Sondervermögen gemäß 220 ff. KAGB.“ Das ist Juristendeutsch, aber in den Paragraphen 220 ff KAGB (Kapitalanlagegesetzbuch) werden genau jene AIF geregelt.
Somit ist der Fonds mit Sicherheit interessant, aber für viele Anleger nicht investierbar.
Langsam, ganz langsam kommt selbst unser Blindflieger Fielmann wieder in Gang 😉
Fielmann ist ein interessantes Unternehmen und wird es auch bleiben. Mich freut es, dass Fielmann nicht charttechnischen Überlegungen zum Opfer gefallen ist.
Sie werden lachen: Die Charttechnik war ein wichtiger Hinweisgeber für mich, um bei Fielmann entspannt zu bleiben 😉
Dann umso besser. Ich habe die Diskussion nicht verfolgt, da ich sehr viel zu tun hatte. Ich habe mir nur hin und wieder die Kursentwicklung angesehen.
Hatte ich gar nicht mitbekommen, dass die so abgeschmiert waren.
Zwei bis drei große Adressen sollen sich im Oktober bei Fielmann ausm Staub gemacht haben, lieber Josef Lima. Aber jetzt ist alles bereinigt 🙂
Fielmann finde ich etwas teuer, dafür das sie kaum noch wachsen.
Die Sache ist ganz einfach: Ich werde beobachten, wie weit die laufende Erholung geht. Sollte es Hinweise geben auf eine längerfristige Kursschwäche, dann sage ich ohne Probleme adieu. Müsste dann nur noch Volker Schilling überzeugen. Der steht nämlich sehr auf Fielmann 😉
Klar kann Fielmann um 30 Prozent zulegen oder weiter. Auch Fielmann könnte einen KGV von 50 bekommen.
Allerdings wird es auch einen Kater geben.
Ich habe in meinem Leben auch was gelernt, vor allem, was man nicht macht.
KGV 40 macht man auf keinen Fall, KGV 30 nur bei großem Wachstum.
Für mich bedeutet es, ich mache eher Nike als Fielmann.
Das ist natürlich gegen die Charts.
Das hat was mit Bewertung zu tun.
Ich bin sehr gespannt darauf, wie sich Nike gegenüber Fielmann behauptet. Interessanter kann es kaum werden.
Im Prinzip sind Nike und Fielmann technisch in einer ähnlichen Lage: Nach kräftigen Verlusten ist bei beiden mit einer Erholungsrally zu rechnen. Längerfristig hat Nike aber einen wesentlichen Aufwärtstrend gebrochen, Fielmann noch nicht. Das unterscheidet beide. Wir werden in aller Ruhe beobachten, was dies für Konsequenzen haben wird, und dann unsere Schlüsse ziehen, wenn wir es für angebracht halten.