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Währungssicherung?

11. August 2017 - Raimund Brichta in Allgemein | 7 Kommentare

Der Dollarkursrutsch der letzten Wochen hat uns einige Performance-Punkte gekostet. Aus diesem Anlass stelle ich hier folgende Frage zur Diskussion: Sollten wir uns gegen solche Wechselkursschwankungen im Wahre-Werte-Depot künftig absichern? Oder sollten wir solche Schwankungen einfach aushalten?

Da die Absicherung nur über Terminmarktgeschäfte möglich ist, haben wir diese Möglichkeit bisher ausgeschlossen. Schließlich verträgt sich ein Engagement in Derivaten m. E. grundsätzlich nicht mit dem Gedanken, in wahre Werte zu investieren – selbst, wenn wir uns nur absichern und nicht wetten wollten. Ganz abgesehen von der technischen Realisierbarkeit einer solchen Absicherung in einem solchen Musterdepot.

Meinungen dazu?

 

 

7 Kommentare

  1. Es sollte bei der bisherigen Regelung bleiben. Währungsschwankungen abzusichern kostet Gebühren und wer weiß schon in welche Richtung sich Währungen entwickeln. Im übrigen steigen ja auch die in Euro
    erzielten Gewinne amerikanischer Unternehmen
    , wenn der Euro steigt. Das müsste sich auch auf den Aktienkurs positiv auswirken. Bei dieser Gelegenheit vielen
    Dank für Ihre hervorragendenKommentierungen. Meinem Sohn habe ich zu seinem Geburtstag Ihr Buch geschenkt, damit wenigstens einer in der Familie Ahnung hat.

  2. Folgende Gründe, die für mich gegen eine Absicherung sprechen:

    1) USD ist eine Hartwährung und wird als „Safe Haven Currency“ von den FX Marktteilnehmern gesehen. Ich finde ein USD Exposure im Depot als zusätzliche Risikodiversifikation gegen einen volatilen/weichen EUR sinnvoll.
    2) Beim Hedge müssten wir USD auf Termin verkaufen, d.h. wir bezahlen das Zinsdifferential zwischen USA und EU von >2% annualisiert
    3) Beim zukünftigen eventuellen Rollen des Hedges können ungewollte Rollverluste entstehen
    4) US Unternehmen profitieren vom schwachen USD, was sich im Kurs mittelfristig widerspiegeln sollte. Dies könnte man auch als einen „Natural Hedge“ ansehen

    Freundliche Grüsse

    Marc Staedele

  3. Ich schließe mich der Einschätzung der Kommentatoren sonn und Marc Staedele an.

    Beste Grüße
    Anton Voglmaier

  4. Langfristig kosten Absicherungen nur Geld. Und die Prämien sind gewaltig hoch. Sie schlagen das langfristige Renditeziel.

    Dirk Müller kann sicher ein hohes Lied auf Absicherungen singen. Absicherungen lassen sich gut verkaufen. Garantie Fonds-Zertifikate etc. Sie werden aber teuer bezahlt.

  5. Freut mich, dass sich bis jetzt alle Kommentatoren einig sind. Ich halte ja bekanntlich auch nichts davon. Wollte nur mal hören, wie die allgemeine Stimmungslage dazu ist.

  6. Anstatt über das Thema Währungsabsicherung zu sprechen, wäre das Thema Depotabsicherung vielleicht interessanter !?
    Es werden stürmische Zeiten kommen, wenn nicht sofort, dann sicherlich mittelfristig. Mehr Cash, mehr Gold wären vielleicht interessant !?
    Ich erinnere an meinen Beitrag zu „Keine Lust zu ernten“ vom 18. Mai 2017
    „Hallo Herr Brichta, ja, alles ist möglich. Ich lege mich trotdem mal fest, Ziel kleiner 11500 aber schön langsam, damit man es nicht so schnell merkt ! Also kein Crash, sondern Korrektur auf Raten.“
    Aber da meinten Sie ja vielleicht auch 13000, naja, fast seitdem aber 1000 Pkte Richtung Süden, und das ist erst der Anfang….
    Gr Thomas Redeker

    • Ãœber unser Depot und mögliche Absicherungen sprechen wir hier doch laufend, lieber Herr Redeker 😉

      Mit ca. 10% Gold fühlen wir uns deshalb auch wohl. Die Cash-Quote haben wir in den vergangenen Monaten ebenfalls aufgestockt auf ca. 25% (z. B. durch Gewinnmitnahmen bei Google und Unilever). Und erst letzte Woche haben wir sie weiter erhöht, indem wir unsere Position in Texas Roadhouse via Gewinnmitnahme halbiert haben. (Ein entsprechender Depotalarm folgt noch.)

      Was die Marktentwicklung anbelangt, so fehlte bisher eine sich abzeichnende Top-Bildungsformation. Auch darüber habe ich hier schon geschrieben. Eine solche kommt oft bei Tops, aber eben nicht immer. Im Herbst/Winter 2015 gab es sie, weshalb wir am 4. Januar 2016 alles verkauft hatten außer Gold. Bisher fehlt eine solche, und auch nach Ihrer hier geäußerten Prognose stieg der DAX erst noch mal auf knapp 13.000.

      Ganz zu schweigen von den US-Börsen, in denen wir mit unseren wahren Werten ja ebenfalls stark engagiert sind. Wir schauen also nicht nur auf den Dax. In den USA zeichnet sich eine solche Topbildung bis jetzt aber nur nur im Nasdaq-Index ab, noch nicht im Dow und S&P 500. Und auf die Top-Bildung an der Nasdaq haben wir mit dem Verkauf von Google sogar schon reagiert. Die anderen Indizes beobachten wir natürlich weiter.

      Was den DAX betrifft, sind wir dort bei ca 9.500 Punkten eingestiegen. Selbst wenn es also unter 11.500 gehen sollte, wie von Ihnen prognostiziert (bei gut 11.900 waren wir am Freitag ja schon), wäre dies also kein großer Beinbruch. Vor allem, wenn man unterstellt, dass es anschließend im Rahmen einer Jahresendrally wieder nach oben gehen sollte. Das halten ja auch Sie für möglich.

      Aber natürlich würden auch wir gerne zwischenzeitlich Risiko aus dieser Position herausnehmen, wenn sich ein geeigneter Zeitpunkt dafür anbietet. In diesem Zusammenhang warten wir auf eine bedeutendere Erholung als die zuletzt beobachteten Zwischenerholungen. Denn der Markt scheint mittelfristig überkauft. Erst wenn ich sehe, wie weit eine solche Erholung trägt, erhalte ich Aufschluss über die weiter Entwicklung. Und vielleicht wird dann ja auch eine Topbildung erkennbar.

      Was eine generelle Depot-Absicherung über Derivate betrifft, so kommt diese für uns nicht in Frage. Dagegen sprechen im Prinzip die gleichen Argumente wie gegen die Währungsabsicherung.

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