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Wahre Werte im Check

26. Juni 2017 - Raimund Brichta in Allgemein | 30 Kommentare

Heute nehme ich die Gelegenheit wahr für eine kleine Zwischenbilanz: Wo steht unser Depot? Wo steht der Fonds? Und wie sieht der Vergleich zu ähnlich agierenden Fonds aus? Ich will dabei vor allem Kurven sprechen lassen.

Zuerst zum Depot selbst
Unsere Performance können Sie zwar täglich nahezu realtime auf dieser Webseite verfolgen, trotzdem noch mal ein aktueller Performance-Chart (zum Vergrößern anklicken):

Der dunkelrote Teil der Kurve zeigt den Zeitraum, seitdem der Wahre-Werte-Fonds das Depot abbildet.

Zum Fonds
Die Frage ist nun, inwieweit schafft es der Wahre-Werte-Fonds, unser Depot auch in seiner Entwicklung abzubilden? Hier der Vergleich zwischen Depot und Fonds seit dem Fondsstart im vergangenen Oktober (zum Vergrößern anklicken):

Fazit: Bisher gelingt das dem Fondsmanagement perfekt. Gratulation! Denn es ist schwieriger, als man denkt. Zum Beispiel muss der Fonds mit Mittelzuflüssen und Mittelabflüssen fertig werden, die das Depot nicht hat. Das heißt, er muss ständig entscheiden, welche Zuflüsse er wo anlegt. Und bei Abflüssen muss er evtl. bestimmte Werte verkaufen.

Der Vergleich mit anderen
Andere Fonds verfolgen einen ähnlichen Ansatz wie wir. Das heißt, sie setzen im Kern ebenfalls auf wahre Werte, auch wenn sie diese anders nennen mögen. In Anbetracht der Tatsache, dass sich das Wahre-Werte-Depot und der Wahre-Werte-Fonds weitgehend parallel entwickeln (wie gerade gezeigt), ist ein Vergleich mit solchen Fonds also auch ein zulässiger Vergleich mit unserem Depot.

Die Auswahl der Fonds hat Volker Schilling getroffen. Hier das Ergebnis (zum Vergrößern anklicken):

Der Wahre-Werte-Fonds ist die schwarze Linie, die anderen Fonds sind farbig. Das Ganze ist natürlich nur eine Momentaufnahme und hat keine Aussagekraft für die Zukunft. Vor allem bin ich weit davon entfernt, uns auf die Schulter klopfen zu wollen und zu sagen, wir hätten alles richtig gemacht. Nein, auch wir machen selbstverständlich nicht alles richtig. Außerdem weiß ich nur zu genau, wie schnell sich an der Börse das Blatt wenden kann.

Für Sie ist es aber vielleicht trotzdem interessant, wenn ich hier auf einige Unterschiede hinweise, soweit sie mir bekannt sind:

Der von mir sehr geschätzte Dirk Müller (dunkelrote Linie) setzt zwar im Prinzip auf ähnliche Werte wie wir, im Unterschied zu uns fährt er aber zusätzlich noch einen Absicherungskurs über Optionsgeschäfte. Zumindest hat er dies bis vor Kurzem getan, und das hat vermutlich auf seine Performance gedrückt.

Wir setzen dagegen darauf, im Ernstfall einfach zu verkaufen, so wie wir das am 4. Januar des vergangenen Jahres getan haben. Und wenn wir den Ausstieg verpassen sollten, was nie auszuschließen ist, hoffen wir, mit unseren wahren Werten glimpflicher durch Marktturbulenzen zu kommen als andere – zumal wir mit unserem Engagement in Gold und unserer generell relativ hohen Kassenhaltung noch ein drittes und viertes Sicherheitsnetz eingebaut haben.

Ich schließe selbstverständlich nicht aus, dass Dirk mit seiner Absicherungsstrategie künftig erfolgreicher sein wird als wir. In der derzeitigen Marktlage ist das aber offenbar nicht der Fall.

Der „Wertefonds“ der ebenfalls von mir sehr geschätzten Kollegen Friedrich und Weik (gelbe Linie) legt derzeit offenbar einen Schwerpunkt auf Gold und Goldminenaktien. Da sich beide derzeit unterdurchschnittlich entwickeln, könnte dies ein Grund für den Abstand zum Wahre-Werte-Fonds sein. Aber auch dies ist nur eine Momentaufnahme, die sich in Zukunft ändern kann.

Beim Gold sind wir uns mit Friedrich und Weik im Prinzip auch einig, der Unterschied liegt vermutlich nur in der Gewichtung. Wir halten nur etwa 10 Prozent des Depots in Gold und haben derzeit nicht die Absicht, daran etwas zu ändern.

Was die Goldminen betrifft, vertrete ich jedoch eine eigene Auffassung: Schauen Sie sich einmal einen ganz langfristigen Chart eines Goldminenindex an. Der zeigt an, dass Goldminenaktien unter hohen Schwankungen nur seitwärts laufen. Der Goldpreis dagegen ist – trotz der mageren letzten Jahre – in einem langfristigen Aufwärtstrend. Einfacher kann man nicht deutlich machen, warum ich Gold als wahren Wert betrachte, Goldminenaktien dagegen nicht (oder nur mit Einschränkungen).

Noch kurz zu den beiden anderen Fonds in der von Volker Schilling zusammengestellten Vergleichsgruppe: Die Entwicklung des „Zindstein Wertesammler“ (grüne Linie) deutet darauf hin, dass dieser Fonds noch gar nicht investiert ist und lediglich aufgrund der Fondskosten stetig etwas an Wert verliert. Hintergründe dazu sind mir nicht bekannt. Wer etwas Näheres weiß, kann uns daran gerne teilhaben lassen.

Und den Oddo-Wertefonds (rosa Linie) habe ich bisher noch nicht beobachtet. Auch dazu wären weitere Infos unserer Leser also willkommen.

30 Kommentare

  1. Guten Tag Herr Brichta!

    Als Privatperson kann ich nicht sinnvoll in alle Werte des Wahre-Werte-Depots investieren.
    Ich hätte mich daher sehr gerne in den Wahre-Werte-Fonds eingekauft. Der Fonds ist eine tolle Idee.
    Die Verwaltungsvergütung des Fonds ist verständlich und akzeptabel, aber muss den die Performance-abhängige Gebühr von 10% des Mehrertrags über 4%, (High Watermark) wirklich sein?
    Warum eigentlich? Die Auswahl der Aktien und die Kauf-/Verkaufsentscheidung werden doch gar nicht vom Fondsmanagement getätigt!
    Ich glaube hier möchte jemand mit der guten Idee (Wahre Werte) noch einmal extra kassieren. Gruß an Herrn Schilling und die Greiff AG.

    Über die aus meiner Sicht unnötig hohen Fondskosten ärgere ich mich sehr und verzichte daher auf einen Kauf.

    MfG
    gez. PeHa

    • Genau darüber habe ich mit Volker Schilling damals auch geredet. Er antwortete mir damals, dass eine solche Regelung zwar üblich sei, dass der Fonds von sich aus aber jederzeit auf die Performance-Gebühr verzichten könne und dies im Zweifelsfall auch tun werde, wenn sie als ungerechtfertigt erscheinen sollte. Man sollte erst mal abwarten, bis es soweit ist.

      Nun ist es zwar noch nicht soweit, aber die Chancen stehen nicht schlecht, dass die Regelung dieses Jahr schon „greiffen‘ könnte. Deshalb bin ich gespannt, was Volker zu Ihrem – für mich nachvollziehbaren – Argument sagt.

    • Liebe(r) PeHa,
      vielen Dank für Ihre lieben Grüße verbunden mit der Nachfrage zur erfolgsabhängigen Vergütung. Es freut mich auch sehr, dass Sie sich für den Kauf des WahreWerteFonds interessieren und hier eine wie ich denke für alle wichtige Kritik angebracht haben.

      Ihre Hinweis, dass hier mit der erfolgsabhängigen Vergütung „jemand“ (also ich!)extra kassieren will ist so nicht richtig. Und die Frage des „Warums“, die sie als nicht notwendig erachten, da ja von seiten unseres Fondsmanagements keine Leistung erbracht wird, halte ich auch nicht für ganz korrekt. Konkret:

      1) Wie bereits den Ausführungen von Raimund Brichta zu entnehmen ist, besteht das Management eines Fonds eben nicht nur darin die Positionen des Wahre Werte Depots einfach abzubilden, sondern wie müssen vielmehr Aufwand betreiben, um den Fonds immer in der richtigen Balance zu halten, da im Gegensatz zu einem starren Musterdepot ein Fonds permanenten Volumensveränderungen unterliegt.Dazu kommt die regulatorisch vorgeschriebene Geeignetheitsprüfungen von Anlagen, der Handel, das Risikomanagement, die Fondsdokumentation und die Grenzprüfungen und Überwachungen. Also eine Vielzahl an Aufgaben, die ein Musterdepot nicht hat.

      2) Wie Sie den oben gezeigten Grafiken entnehmen können, haben wir im WahreWerteFonds nahezu exakt das gleiche Ergebnis erzielt, wie das Wahre Werte Depot. Und das trotz der erfolgsabhängigen Vergütung. Denn diese wird täglich vom Fondsvermögen abgegrenzt und fließt bereits in die Fondspreisberechnung täglich mit ein. Damit komme ich auch schon zum wichtigsten Argument, welches in der Kostendiskussion immer untergeht:

      3) Es gibt keinerlei statistischen Zusammenhang zwischen Kosten eines Fonds und Erfolg eines Fonds. Es gibt ebensoviele günstige Fonds, die schlecht sind, wie es teure Fonds gibt, die schlecht performen und umgekehrt. Was ich sagen möchte: Die Kostendiskussion wird zu einseitig geführt, wenn sie nur eindimensional ist. Sie muss immer in Verbindung mit dem Ergebnis gesehen werden. Und wenn wir Ihnen nach Kosten exakt das gleiche Ergebnis im WahreWerteFonds liefern, wie das Wahre Werte Depot, dann sind die aus ihrer Sicht unnötigen zusätzlichen Kosten irrelevant.

      Sie selbst schreiben, dass Sie gerne das Wahre Werte Depot abbilden würden, dies aber für Sie mit zuviel Aufwand verbunden ist. Genau diesen Aufwand nehmen wir Ihnen mit dem WahreWertFonds ab, deshalb halte ich es für mehr als gerechtfertigt, dass wir auch am Erfolg partizipieren, wenn wir Ihnen nach allen Kosten das gleiche Ergebnis liefern, wie wenn sie den Aufwand selbst in Kauf nehmen würden.

      Dazu kommt, dass Ihnen der Fonds einen steuerlichen Vorteil bietet,täglich liquide ist und Sie nur ein Wertpapier beobachten müssen.

      Zu guter letzt möchte ich noch darauf hinweisen, dass wir die erfolgsabhängige Vergütung nach dem fairsten Standard im Fonds implementiert haben:

      1) Nur wenn positive Ergebnisse erzielt werden fällt eine Vergütung an. (Nicht relativ zu irgendeinem Index, der im Krisenfall mehr verliert als wir und wir dann noch für das „bessere“ Minus eine Vergütung bekommen)

      2) Erst wenn unsere Investoren mindestens 4% pro Jahr verdienen greift überhaupt die Vergütung. Wie Sie wissen sind 4% nach Kosten eine ordentliche Aufgabe im aktuellen Marktumfeld. Wenn Sie nur innerhalb von 5 Jahren einen Rücksetzer von 5% haben, dann müssen Sie in diesen 5 Jahren nochmal zusätzlich 10% mehr erzielen, um im Schnitt wieder auf 4% p.a. Ertrag zu kommen. Und ich persönlich glaube, dass wir in den nächsten 5 Jahren durchaus einmal auch wieder eine Korrektur sehen werden. Aber auch da gilt: Erst müssen die Anleger 4% verdient haben, dann erst wird ein kleiner Anteil der zukünftigen Erträge über 4% der Vergütung unterworfen.

      3) Und zum Schluss: Um die Vergütung zu erhalten muss der Fonds immer wieder neue Höchststände erreichen, zusätzlich die 4% p.a. übersteigen und damit erst einmal bei Rücksetzern alte Verluste aufholen.

      Diese faire Ausgestaltung einer erfolgsabhängigen Vergütung führt aus meiner Sicht dazu, dass Anleger und Fondsmanager in einem Boot sitzen: Beide wollen stetig steigende Kursentwicklung des Fonds sehen, auf keinen Fall große Rücksetzer produzieren und am liebsten mehr als 4% nach Kosten erwirtschaften. Ich glaube damit wäre die Mehrheit der deutschen Sparbuchbesitzer mehr als glücklich.

      Wie wäre es? Kommen Sie doch einfach mal mit einem kleinen Anfangsbetrag in den Fonds und beobachten die Leistung. Wenn diese stimmt, dann dürften sie die Kosten zukünftig nicht stören.

      In diesem Sinne ein großes Dankeschön für diese Anmerkung, denn damit können wir an dieser Stelle einmal ausführlich auf diese Thematik eingehen.

      Ihr Volker Schilling

  2. Das Zertifikat auf den Börse-online Champion-Defensiv-Index (WKN:DT0BAC) ist zwar kein Fonds, investiert aber in 10 Aktien, die man durchaus als Wahre Werte bezeichnen könnte. Hier besteht zwar ein Emittentenrisiko, jedoch ist die Performance durchaus mit dem Wahre-Werte-Fonds vergleichbar. Sind die Gebühren hier nicht besser? Was spricht für den Fonds?
    Meines Erachtens spricht nichts dagegen, einzelne Werte selbst zu kaufen und ins eigene Depot zu legen.

    • Stellen Sie sich vor, Sie sind auf der Titanic und jemand bietet Ihnen ein kleines Rettungsboot an oder ein Zertifikat auf ein Rettungsboot. Wie würden Sie entscheiden?

  3. ich muss einfach gratulieren ich als privat person verzettel mich oft und bin mit der auswahl und der expertise mehr als zufrieden,und auch den aussichten wie sie die zukunft erwarten sehr dankbar ausserdem nun in einem alter 60 wo man das risiko etwas zurückfahren sollte,herzlichen danke für ihre arbeit

  4. Guten Morgen Herr Brichta, vielen Dank für Ihre Zwischenbilanz des Wahre Werte Depots das ich seit geraumer Zeit verfolge. Das Depot hat sich sehr positiv entwickelt und die Frage scheint nun drängender zu werden, wie können die Gewinne gesichert werden. Eine Möglichkeit, wie jetzt geschehen, durch den Verkauf einer halben Aktienposition. Eine von Ihnen nicht favorisierte Möglichkeit ist die Absicherung durch Optionsgeschäfte ( drückt die Performance ). Ihre Strategie ist der Verkauf im Ernstfall und daneben Engagement in Gold und hohe Kassenhaltung. Ich bin mir nicht sicher, finde es leider auch nicht in länger zurückliegenden Kommentaren von Ihnen, ob Sie auch das Setzen einer Stop-Loss-Order zur Vermeidung von Verlusten bzw.zur Sicherung von Gewinnen bei einzelnen Positionen des Depots in Erwägung ziehen würden. Mit freundlichen Grüßen Günter Lenz

    • Ja, darüber haben wir hier schon des öfteren diskutiert, lieber Herr Lenz. Von strikten Stop-Loss-Marken halte ich nicht allzu viel. Ich möchte in eine Verkaufsentscheidung immer alle verfügbaren Infomationen einfließen lassen und nicht nur bestimmte Kursmarken beobachten. Außerdem verkaufe ich lieber in einer Erholungsphase, die sich an nahezu jede Verlustphase anschließt, als in der Verlustphase selbst. Wenn Stop-Loss-Orders greifen, verkauft man dagegen in der Regel in der Verlustphase.

      Siehe zum Beispiel Nike. Diese Position hatten wir fast am Hochpunkt der letzten Erholung halbiert und nicht am Tiefpunkt. Börse ist eben keine Einbahnstraße (wofür gerne 5 € in unsere virtuelle Phrasenkasse einzahle).

      Kurzum: Wir belassen es lieber bei unseren Fall-zu-Fall-Entscheidungen.

  5. Wer Zertifikate nicht mag, kann auch in den BCDI-Fonds mit 25 „Champion-Aktien“ investieren (seit November 2016). Die Performance ist leicht schwächer als das Zertifikat.
    Wie sieht hier der Vergleich zum Wahre-Werte-Fonds aus?

    • Das würde mich auch interessieren! Könnten Sie mal einen Vergleich machen und hier posten? Ich glaube, das Comdirect-Tool lässt solche Vergleichscharts zu.

  6. Hier ein Chartvergleich der beiden Fonds.Die Performance ist sehr ähnlich.
    Könnten diese 25 Aktien zum Teil Kandidaten für unseren Wahre-Werte-Fonds sein

    • Danke sehr dafür! Welche 25 sind es denn?

  7. Der Vergleich der beiden Fonds mit dem BCDI-Zertifikat fällt so aus:

    • Dabei muss man aber berücksichtigen, dass das Zertifikat zwischen August und November mehr als 10 Prozent verloren hatte und diesen Verlust anschließend erst mal aufholen muste.

  8. Hier die 25 „Champion-Aktien“ in alphabetischer Anordnung:

    AutoZone, Ball,Berkshire Hathaway, BritischAmericanTobacco, Bunzl, Church&Dwight, ColgatePalmolive, Compass-Group, Danaher, Diageo, Essilor, Fielmann, Fiserv, Fresenius, General Mills, Henry Schein, Home Depot, Inditex, Lindt & Sprüngli, McDonalds, Nestle, O´Reilly Automotive, Pepsico, Reckitt Benckiser, TJX Companies

    • Davon haben wir auch einige im Spiel, andere sitzen bereits auf unserer Ersatzbank. Den Rest schaue ich mir bei Gelegenheit an.

  9. Hier noch einmal der Chart des Zertifikats DT0BAC im Vergleich zum Dax seit 2014

    Man sieht deutlich Defensivqualitäten des Zertifikats im Jahr 2015 und eine Schwächephase (wie von Ihnen beschrieben) im 2. Halbjahr 2016.
    Die 10 gleichgewichteten Aktien (halbjährlich wird neu austariert und evtl auch einzelne Aktien ausgetauscht) heißen zur Zeit British American Tobacco, Compass Group, Diageo, Essilor,Fielmann,Fresenius, Inditex, Lindt & Sprüngli, Nestle, Reckitt Bennckiser

    Da ich Tabakaktien (BAT) und Schnbapsaktien (Diageo) nicht mag, kaufe ich selbst die Einzelwerte, die ich für aussichtsreich halte.

    • Tabak und Schnaps sind auch für mich No-Gos.

  10. Vielleicht bin ich hier einer der wenigen, die nicht immmer Vergleichscharts im Kopf haben oder die nicht darüber nachdenken, welche Gebühren anfallen. Aber eines nach dem anderen.

    Einer meiner Learnings im Berufsleben war, dass ich als Entscheider immer in Menschen investiere. Und so sehe ich das auch mit dem Wahre-Werte-Depot. Es ist eine Entscheidung für Herrn Brichta und seine Kollegen, weil sie mich persönlich und fachlich überzeugen.

    Die bereits erwähnten Herren Weik&Friedrich machen mich z.B. mit dem dauernden Gerede über Crash, Systemzusammenbruch, usw. einfach nur wahnsinnig. Da werde ich depressiv. Deren Kompetenz stelle ich nicht in Zweifel, das möchte hier betonen. Dirk Müller ist es einfach nicht, auch wenn ich ihm damit vielleicht unrecht tue. Der BCDI ist mir in seiner Kommunikation zu offensiv.

    Was die Gebühren für den Wahre-Werte-Fond betrifft, bin ich vollkommmen entspannt. Hier vertraue ich darauf, dass unter den gegebenen Rahmenbedingungen ein für alle tragfähige Lösung umgesetzt wurde. Wenn ich die Diskussion verfolge, werde ich darin bestätigt. Hier wird nichts verschwiegen und hier bleibt auch keine Frage offen, was will man mehr. Und sollte sich für die Initiatoren wirklich ein größerer finanzieller Erfolg einstellen, würde ich mich für sie freuen. Das würde bedeuten, dass der Fond Erfolg hat und dass ich mich mich über ein gutes Anlageergebnis freuen kann.

    • Doch Herr Müller hatte die Kompetenz sich zum richtigen Zeitpunkt unter der Dax-Tafel fotografieren zu lassen.

  11. Spannend, ihr Fonds liegt seit Auflage gleich auf mit dem meiner Meinung besten unabh. Vermögensverwalter in Europa Flossbach v. Storch Multi Opp. A0M430.
    Mal schauen wie es weiter geht…..

    Gr Thomas Redeker

    • Danke für den Vergleich, den ich so noch nicht gemacht habe.

      Da Flossbach auch mein Lieblingsfonds ist, bin ich ein wenig stolz darauf. Ich würde mich aber auch nicht sonderlich grämen, wenn wir künftig etwas schlechter abschneiden würden als Flossbach. Denn dieser Fonds ist für mich fast unübertrefflich, er ist asolute Spitzenklasse.

      • Ja, ich sehe es genauso. Spannend finde ich, dass die Allokation, ca, 60 % AKtien, 20 % Cash und 10 % Gold aktuell sehr nahe beieinander liegt. Somit überrascht die vergleichbare Rendite auch nicht so sehr, wobei die Werte ja nur teilweise identisch sind.
        Aber ein Flagschiff mit 12 Mrd so zu managen wie er es seit fast 10 Jahren macht, geht nur, wenn man sich die besten Leute holt (P. Vorndran). Der absolute Lackmustest für Ihn wie auch für Sie kommt beim nächsten wirklichen Crash bzw. der nächsten Baisse. Dies wird nicht mehr so lange dauern, es bleibt spannend.

        Gr TR

        • Hundertprozentige Übereinstimmung!

  12. Hallo Herr Brichta,
    es sieht so aus, als ob der Rücksetzer an den Börsen nun doch kommt. Ab welchem Dax Stand werden Sie die Positionen im Wahre Werte Depot verkaufen ?

    • Da haben wir keine starren Grenzen. Wir machen das vielmehr vom Börsenverlauf abhängig. Ein Indikator dafür wird zum Beispiel sein, wie weit die Erholung geht, die sich an den jüngsten Rückschlag anschließen dürfte.

      Außerdem haben wir in den vergangenen Wochen schon einige Positionen reduziert und damit Kasse aufgebaut.

      Stay tuned!

  13. 50 wahre Werte?

    Vor etwa einem Monat warb die Zeitschrift „Capital“ (Ausgabe 06 – Juni 2017) mit dem Titel-Artikel: „50 Aktien fürs Leben“ – das klang wie 50 wahre Werte, und so konnte ich nicht widerstehen und habe stolze 8 € für die Zeitschrift ausgegeben.

    Der Artikel verfolgt nur Aktienanlagen für eine Kaufen-Liegenlassen-Strategie ohne aktives Management. Im Jahr 2015 gab es schon einmal so einen Artikel in dieser Zeitschrift. Von den damals ausgemachten 50 Aktien fürs Leben wurden im Update 33 beibehalten. Trotzdem rät der Artikel nicht zum Verkauf der herausgeflogenen Aktien. Viele frühere Werte sind wohl nur deshalb aus der Top50-Auswahl herausgeflogen, weil sie mittlerweile im Vergleich überbewertet erscheinen.

    Zu Beginn zitiert der Artikel Monty Python in Anspielung auf die Spam-Aktie (Hormel Foods). Auch die wahren Werte C&D, J&J und Medtronic sind unter den TOP50 vertreten. Die TOP50 sind aus 2223 Aktien (Stoxx Global + CDax) nach starren Filterkriterien ausgewählt. Im Unterschied zur Auswahl des Wahre-Werte-Depots/-Fonds (WWD) sind auch viele Finanztitel enthalten. Der Artikel rät dem Leser, selbst zu entscheiden, ob ethische Hinderungsgründe bestehen (z. B. bei Rüstungskonzernen).

    Ich möchte nun nicht alles nachplappern, was in dem Artikel geschrieben steht, finde es aber interessant, die Filterkriterien mit den Auswahlkriterien des WWD zu vergleichen.

    Der Grundgedanke in der Analagestrategie des Artikels ist, nur auf dauerhaft dividendenstarke Aktien zu setzen. Dabei ist vor allem die Stabilität entscheidend. Der Artikel beruft sich auf statistische Daten, welche belegen sollen, dass kontinuierlich dividendenausschüttende Aktien, insbesondere solche mit wachsenden Dividenden, in den vergangenen Jahrzehnten im Durschnitt höhere Jahresrenditen erzielten.

    Die Filterkriterien im Einzelnen (grob beschrieben):

    1. Dividendenkontinuität (Dividendenausschüttungen ohne Kürzung über 25 Jahre)

    2. Dividendenrendite (> 1%)

    3. Ausschüttungsquote (< 60 %, keine Ausschütttung aus der Substanz)

    4. Verlustaufholung

    5. Cashflow-Rendite (Kurs-Cashflow-Verhältnis < 20)

    6. Verschuldungsgrad (Schulden/Gesamtkapital < 70 %, Kurs-Buchwert-Verhältnis < 10)

    7. Gewinnwachstum (keine schrumpfenden Gewinnaussichten in den kommenden 5 Jahren, angemessene Bewertung gemessen an Gewinndynamik und KGV)

    8. Sortierung nach Höhe der Dividendenrendite

    Fazit:
    Was ich aus dem Artikel mitnehme, ist, ein höheres Augenmerk auf die Dividende, insbesondere auf die Dividendenkontinuität, zu richten. Auch die Gewinnprognosen verdienen vielleicht mehr Beachtung – das WWD scheint mir manchmal die Chartanalyse (oder die sich aus dem Chart ergebenden Chancen) über die Gewinnprognosen zu stellen (siehe z. B. Gilead). Natürlich verrät auch ein intakter Aufwärtstrend etwas über die Gewinnerwartungen, ggf. auch mehr als irgendwelche Analysteneinstufungen. Analysteneinstufungen scheinen aber kaum eine Rolle für das WWD zu spielen. Vielleicht sollte auch mehr Augenmerk auf eine gewisse Ausgewogenheit bez. der unterschiedlichen Kriterien liegen. Was bringt z. B. ein unschlagbar günstiges KGV oder eine hohe Eigenkaptalquote, wenn die längerfristigen Prognosen einfach nicht gut oder zumindest unterdurchschnittlich sind? Was bringt eine tolle Kurshistorie, wenn sich dabei das KGV kontinuierlich erhöht hat? – Jeder unverhältnismäßige Kursanstieg muss irgendwann korrigiert werden (siehe z. B. Hormel). Für die Auswahl einer Aktie lassen sich Minuspunkte ggf. nicht mit anderen Pluspunkten verrechnen. Ansonsten scheinen mir viele Kriterien des Artikels ähnlich denen des WWDs zu sein (über konkrete Zahlen bzw. Grenzen kann man streiten).

    Viele Grüße,
    Sandro

    • Ich habe schon zu viel Analystengeschwätz gelesen, als dass ich mich davon noch grundlegend beeinflussen lassen würde. Es sei denn, der Analyst ist mir bekannt. Ansonsten sind alle vorliegenden Gewinnprognosen natürlich in den aktuellen Kursen und damit den Charts enthalten. Eine gesonderte Berücksichtigung erspare ich mir deshalb, zumal auch Satz 1 gilt 😉

      Auf Dividenden lege ich persönlich weniger wert, weil es mir egal ist, ob ich meine Rendite mit Kursgewinnen oder mit Dividenden erziele. Zumal man dann auch noch untersuchen müsste, wie Sie selbst erwähnen, ob die Dividenden tatsächlich verdient sind. Das erspare ich mir. Außerdem gilt die Devise, dass eine Firma, die hohe Dividenden zahlt, mit dem Geld selbst nichts Sinnvolles anzufangen weiß.

      Wer allerdings auf regelmäßige Zahlungseingänge auf seine Investments wert legt, für den mögen Dividenden eine größere Rolle spielen. Zu fragen wäre dann jedoch, inwieweit man dann nicht gleich auf regelmäßige Zinseinnahmen setzen sollte?

      Was Gilead anbelangt, so waren die verringerten Gewinnaussichten durch Kursverluste und entsprechend niedriges KGV bereits eingepreist. Dies verbunden mit der Tatsache, dass der Kurs eher „unten“ ist als „oben“, bot sich ein akzeptables Chance-Risiko-Verhältnis. Und verbunden mit den jüngsten Signalen, die auf ein Bodenbildung hindeuten, hat sich dieses Verhältnis inzwischen eher verbessert als verschlechtert.

      • Nun ja, ich muss sagen, dass ich schon häufiger gelesen habe, dass dividendenstarke Aktien angeblich mehr Rendite abwerfen (Kursgewinne + Dividendengewinne addiert). Aber dafür gibt es vielleicht auch eine ganz einfache Erklärung: Nur ein gesundes Unternehmen ist überhaupt in der Lage, über Jahrzehnte ordentliche Dividenen ohne Kürzungen auszuzahlen. Da aber längst nicht jedes dividendenstarke Unternehmen gesund ist, ist auch die Strategie des Artikels auf weitere Filterkriterien ähnlich zu denen des WWD angewiesen. Beim Verweis auf statistische Daten wird also vielleicht eine Voraussetzung mit einem Analyseergebnis verwechselt.

        • Ich habe auch grundsätzlich nichts dagegen, wenn Unternehmen langfristig steigende Dividenden zahlen. Es ist nur kein Kriterium, auf das ich besonderen Wert legen würde. Ein lanfristig steigender Aktienkurs schon eher. Wenn dieser noch verbunden ist mit steigenden Dividenden, umso besser …

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