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Warum ist Holz so teuer?

17. Mai 2021 - Raimund Brichta in Allgemein | 12 Kommentare

Derzeit gibt es ein rätselhaftes Phänomen: In vielen Wäldern liegen riesige Halden gefällter Bäume herum. Gleichzeitig steigen die Holzpreise und es heißt, Holz sei knapp. Wie kann das sein? Und was hat das mit der Inflation zu tun, vor der die Finanzmärkte so große Angst haben? Darüber sprechen Bianca Thomas und Raimund Brichta in dieser neuen Folge von „Brichta und Bell – Wirtschaft einfach und schnell“.

https://art19.com/shows/brichta-und-bell/episodes/37208589-1219-4360-8d5d-2a3de47cf3b2

12 Kommentare

  1. Hallo und ja, ich habe eine Frage.

    Wie kann es sein, dass der Preis so schnell nach oben schnellt?

    Ich bin im letzen Jahr Witwe geworden.

    Das Leben in Bayern ist für mich und meinen Sohn zu teuer geworden. Daher haben wir unser Haus im letzen Jahr verkauft und ich wollte uns ein kuscheliges zu Hause in Mecklenburg-Vorpommern realisieren und habe da ein Haus zur Grundsanierung gekauft.

    Jetzt stehen wir da. Wir müssen aus unserem Haus in Bayern raus und können in Mecklenburg-Vorpommern unser zu Hause nicht realisieren. Ich muss zu meiner Tante ziehen und mein Sohn zu meinen Eltern.

    Warum wird das Holz exportiert, wo wir es hier in Deutschland so dringend brauchen???

    Ich bin echt gefrustet, da es so gut finanziell gepasst hätte und nun stehen wir da.!

    Herzliche Grüße Britta

    • Liebe Britta,

      dies ist tatsächlich eine unglückliche Situation für Sie. Sie sind Opfer der jüngsten Marktverwerfungen geworden. Ich habe auch nur einen Rat für Sie, der Sie nicht zufriedenstellen wird: Warten Sie mit der Sanierung, bis die Preise wieder fallen. So macht es jedenfalls ein mir bekannter Handwerker, der noch dieses Jahr seinen Dachstuhl ausbauen wollte.

      Und was ihre Frage betrifft: Warum wird das Holz exportiert, wo wir es hier in Deutschland so dringend brauchen???

      Die Ausgrenzung ausländischer Nachfrage ist in unserem System nur in allerstrengsten Ausnahmefällen erlaubt. Selbst beim heiß begehrten Corona-Impfstoff hat man nicht zum letzten Mittel eines Exportverbots gegriffen. Ich sehe also auch von dieser Seite keine Chance für Sie – so leid es mir in Ihrem Fall auch tut.

      Allerdings sollten Sie die Hoffnung nicht gänzlich aufgeben: Nach der sicherlich harten Durststrecke dürfte sich auch für Sie noch die Chance zur Gebäudesanierung ergeben. Bus dahin müssen Sie sich leider noch gedulden.

      Herzlicher Gruß
      Raimund Brichta

  2. Hallo !

    Keine ahnung warum sie so einen blödsinn erzählen.

    Wenn sägewerke keine kapazitäten mehr hätten das holz weiterzuverarbeiten, dsnn wärd ja viel holz im markt, ergo geht der preis runter.
    Da der preis aber hoch geht, ist also viel zu wenig holz speziell auf dem deutschen markt !!

    Vielleicht wäre es doch mal fair und realistisch die wahrheit zu sagen.
    Die preise steigen weil die chinesen gerade den europäischen markt an holz leerkaufen !!!!!
    Die sind schlau, dann bleibt ihr eigener wald bestehen. Hinsichtlich des klimawandels und des weltweiten zertifikat handels, erstmal nicht dumm. Den höheren preis bezahlen die locker.
    Und lassen sie bitte was holz angeht amerika aus dem spiel, da kaufen wir eher noch ein.

    R.K.

    • Hallo R.K.,

      genau das habe ich doch erklärt: Für die Rohholzanbieter, also die Waldbesitzer, geht der Preis runter, weil die Sägewerke voll ausgelastet sind und sie die vielen Bäume nicht abnehmen können. Für diejenigen, die bearbeitetes Holz aus den Sägewerken brauchen (Bau, Möbel etc.), geht der Preis hoch, weil nicht nur diese Betriebe mehr Holz nachfragen, sondern auch aus dem Ausland verstärkt nachgefragt wird. Was ist daran Blödsinn?

      Die Chinesen kaufen dabei vor allem das billige Rohholz auf, die Amerikaner das bereits verarbeitete. Selbstverständlich stehe ich dabei nicht selbst an den Häfen, um zu beobachten, wo welches Holz hingeht 😉 Dies ist aber das, was mir berichtet wird. Und nicht nur mir. Diese Berichte gibt es auch woanders. Ein Beispiel finden Sie hier:

      https://zeitung.faz.net/faz/unternehmen/2021-05-11/40c828209c936593cce64f086018c5e0?GEPC=s5

  3. Es steigen sehr viele Rohstoffe nicht nur Holz. Auch im Lebensmittelbereich Bsp: Raps Weizen. Warum steigen die
    Preise, weil die Notenbanken und die Staaten seit einem Jahr mit dem Geld umsichwerfen. Und diese Geld sucht über kurz oder lang eine Anlageziel. Dies löst den Bauboom aus, andere kaufen Gold, Silber, Bitcoin Aktien usw.
    Man könnte meinen im Finanzsystem hat das Endspiel begonnen.
    Nach 2009 wurden ca 6-7 Billionen neues Geld gedruckt jetzt sind es über 20 Billionen, wieviel braucht man nach der nächsten Krise ? Crack-up-Boom = Katastrophenhausse ist im vollen Gange- Ende und Zeitpunkt ungewiss.

    • Genau so ist es: Nach jeder Krise sind die Beträge größer, die in die Märkte gepumpt werden. Nach der nächsten dürften es 60 bis 100 Billionen sein.

      • @ Herr Brichta

        Im letzten Schritt kommt der Mefo-Wechsel zurueck mit einem Aufdruck, den sowieso niemand versteht.

  4. Wohl dem, der unter seinen Wahren Werten Svenska Cellulosa hat. Vielleicht sollten wir aufstocken.

  5. Hallo Raimund,

    danke für den schönen Podcast.

    Es wundert mich allerdings, dass du die Inflation in den Vermögenswerten Immobilien und Aktien nicht erwähnst. Auch erweckst du den Anschein, dass es einen neuen Zinsanhebungszyklus geben könnte.

    Die Inflation bei den Verbrauchsgütern und Rohstoffen ist meiner Ansicht nach wegen der Sondereffekte noch nicht so signifikant.

    • Hallo Aries,
      dieser Podcast ist schon länger als die anderen, und da wollte ich mit der Asset-Price-Inflation nicht noch ein neues Fass aufmachen. Zumal es hier nur um die Güterpreise ging.

      Was den Zinszyklus anbelangt: Tatsächlich SIND wir schon seit einiger Zeit in einem Aufwärtszyklus, der sich nur noch nicht im Notenbankzins widerspiegelt. Ein solcher Zyklus ist vollkommen normal, da die Zinsen eben im Zeitablauf immer schwanken. Entscheidend ist aber immer noch der langfristige Trend. Soweit ich mich erinnere, habe ich aber auch darauf hingewiesen, dass dem Zyklus nach oben Grenzen gesetzt sind, selbst wenn die Notenbanken darauf einsteigen sollten. Das Verhalten der US-Notenbank im Jahr 2018/19 mag dafür ein Beispiel sein. Die Senkung hatte schon VOR der Coronakrise begonnen.

      Und was die Sondereffekte bei den Güterpreisen anbelangt, sehe ich das genauso. Allerdings gibt es selbst hei diesen Sondereffekten Bestandteile, die dauerhaft angelegt sind. Zum Beispiel der Anstieg der Co2-Preise, der aus jetziger Sicht anhalten sein wird.

  6. Inflationen gibt es nur bei ungedeckten Papiergeldwährungen. Inflationen sind immer das Ergebnis einer verantwortungslosen, unseriösen Fiskal- und Geldpolitik. Inflationen werden immer durch Defizite des Staatshaushaltes verursacht, die überwiegend durch Geldschöpfung finanziert werden.
    Der Zusammenhang zwischen Geldentwertung, Staatsverschuldung und Geldmengenwachstum wird von den Verantwortlichen bewusst verschleiert.
    Und dabei muss man noch berücksichtigen, dass die offiziellen Inflationsmessungen massiv schön gerechnet sind.

    • @ Andrea S.

      Richtig, so war das frueher einmal.In der guten alten Zeit.

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