Was ist los bei Indus?
11. März 2020 - Carsten Beller in Gastbeitrag | 3 Kommentare
Ist der Kurseinbruch bei Indus, der etwa vor 3 Wochen begonnen hat, ein Zeichen dafür, daß der Zweifel an der Krisenresistenz der Aktie berechtigt ist oder gibt es da momentan fundamentale Gründe, die den Kurs so in den Keller geschickt haben?
Hallo Carsten,
wie ich schon vor einigen Monaten schrieb, bin ich bei INDUS vor allem deshalb skeptisch, weil die viele Beteiligungen haben, die von der Auto-Industrie und vermutlich auch vom Verbrennungsmotor abhängen. Das erscheint mir nicht zukunftsträchtig. Insofern gehört INDUS inzwischen zu den Werten, die bei uns auf der Tribüne sitzen.
Nach der Quelle, die ich aus einer Präsentation von ElringKlinger kopiert habe, war der Anteil der unterschiedlichen Antriebstechniken in 2018 circa so: 90 Mio Verbrennung (93%), 5,1 Mio Hybrid (5%) und 1,9 Mio Elektro (2%) = 97 Mio. In 2030 sind noch etwa 50% der Produktion V, aber kombiniert V und H sind es immer noch etwa 80%. 2030 werden also ca. 103 Mio KFZ mit V- und H-Antrieben produziert. CAGR: 0,5% von 2018-2030. Ich bezeichne das mal als Stagnation im Segment V- und H-Antriebe. In 10 Jahren, im Jahr 2030, beträgt der Anteil der weltweit produzierten KFZ mit reinem E-antrieb also ca. 20% (20 Mio +) der Gesamtproduktion.
Wenn dem so ist, sollten die Beteiligungen der Indus Holding doch noch einen langfristig sehr stabilen Markt und gleichzeitig genug Zeit haben, um auf Produkte umzustellen, die im E-Antriebsbereich gebraucht werden.
Hälst Du die Prognosen für falsch? Ich habe den Eindruck, dass der Automobilsektor seit ein paar Jahren zu stark abgestraft wird, bzw. die Entwicklung zu pessimistisch gesehen wird.
Kann sein. Aber wir halten uns bei Indus raus und müssen deshalb auch nicht umständlich begründen, warum es doch wieder rauf gehen könnte. Die Zeit wird‘s zeigen, und Indus ist momentan für uns kein Thema.