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Cash is King

16. März 2018 - Raimund Brichta in Allgemein | 58 Kommentare

Ich werde das Gefühl nicht los, dass dieses Jahr anders wird als das vergangene: kein stetiger Aufwärtstrend mehr, dafür holprigere Wegstrecken, verbunden mit heftigeren Korrekturen. Ein Freund des  Kaufens und Liegenlassens war ich ja noch nie. Aber dieses Jahr scheint es mir besonders sinnvoll zu sein, die Risiken stets im Auge zu behalten.

Andererseits bietet eine solche Börsenphase auch Chancen für uns. Weil wir so viel Kasse halten, kommen wir dann möglicherweise endlich bei solchen Werten zum Zuge, die schon lange auf unserer Wunschliste stehen, die aber mangels ansehnlicher Korrekturen bisher keine guten Einstiegsgelegenheiten boten. Ich freue mich auf das, was vor uns liegt. Stay tuned!

 

58 Kommentare

  1. Das unterschreibe ich sofort, sehe es genauso.

    Cool bleiben, selbst wenn es noch weiter hoch gehen sollte.

    Greife lieber zu wenn der Markt korregiert. Cash is King.

    Wielange warten wir noch Herr Brichta in Monaten ausgedrückt?

    Bin jedenfalls dabei….

    • Das lässt sich überhaupt nicht in Monaten ausdrücken. Wir müssen den Markt – und vor allem unsere wahren Werte – einfach ständig beobachten.

    • Und wenn die Kurse noch so tief fallen kaufst du auch nicht weil du immer Angst davor hast dass es noch weiter runter geht!

  2. Hallo Herr Brichta,
    gilt diese Aussage auch für ihre privates Engagement mit dem DAX ?
    „Freund des Kaufen und Liegenlassen“ ?
    Haben sie dieses Engagement eingestellt und verkauft ?

    • Ein privater Sparplan war damit nicht gemeint 😉

  3. Hallo Herr Brichta. Bin von ihrer Arbeit im Depot angetan. Danke. Jetzt hat sich aber irgendein Fehler eingeschlichen. Ich habe selber Reckitt Benkiser. Die ist bei euch in der Depotgrafik noch mit 4% enthalten. Wurde sie jetzt nach dem Rauswurf /Cashmachen vor kurzem wieder gekauft ? Danke für die Antwort. LG Klaus Schillinger

    • Leider ist auch die Depotgrafik zurzeit nicht auf dem aktuellen Stand. Unser Mitarbeiter kann dies erst nach und nach alles aktualisieren. Von Reckitt hatten wir uns schon vor dem „alles ist raus“ getrennt.

  4. Sehr geehrter Herr Brichta,

    „Ich werde das Gefühl nicht los“ klingt doch jetzt eher nach Panik als nach rationaler begründeter Kauf- oder Verkaufsentscheidung irgendwie.

    Sollten wir alle unseren Gefühlen jetzt hemmungslos folgen?

    • Wie es klingt, hängt immer vom Rezipienten ab. Es ist möglicherweise etwas umgangssprachlich formuliert, aber dahinter stehenden natürlich alle meine Marktbeobachtungen der letzten Zeit, die ich hier nicht im Einzelnen ausführe, und die Abwägung derselben. Dies gepaart mit meiner Erfahrung, lässt mich zum oben genannten Schluss kommen. Ich bin ein Freund der Konzenration aufs Wesentliche, das heißt hier auf das, was als Ergebnis rauskommt.

      Ob die Erwartung eintrifft, wird sich zeigen. Ich bin jedenfalls bereit, meine Einschätzung ständig mit der Realität abzugleichen und notfalls Anpassungen vorzunehmen.

  5. Herr Brichta, könnten Sie dankenswerter weise ihre entscheidungserheblichen marktbeobachtungen u. deren abwägungen hier eventuell in stichworten kurz benennen?

    • Es handelt sich – wie gesagt – um eine Vielzahl von Einzelbeobachtungen. Ich möchte hier nur eine herausgreifen: Die höhere Volatilität, die der Februar-Minicrash brachte, ist an der Börse in der langfristigen Betrachtung eher der Normalzustand. So, wie wir ihn zuletzt 2015 und Anfang 2016 beobachten konnten. Ich halte es schlichtweg für wahrscheinlich, dass dieser Normalzustand nun zurückgekehrt ist. Mehr nicht. Und das sollte eben auch sukzessive für eine Reihe jener Werte gelten, die wir schon länger auf der Wunschliste haben, die bisher aber einfach nicht korrigieren wollten. Schauen wir mal, ob diese Erwartung aufgeht 😉

      • Sehr geehrter Herr Brichta,

        hier einige Statistiken, die Ihr Gefühl untermauern könnten:

        1) liquiditätsgetriebene Aktienmärkte müssten irgendwann fallen, wenn diese Liquidität entzogen wird. Liquiditätsentzug passiert gerade in China und USA (letzter Stand: 02/2018):
        https://de.tradingeconomics.com/china/money-supply-m1
        https://de.tradingeconomics.com/united-states/money-supply-m1

        2) Laut Statistik von Herrn Speck ist in 2018 ab Mai bis Oktober mit einem Crash zu rechnen: Siehe dazu den „Midterm“ – Abschnitt des Index „US Election Cycle“:
        http://www.seasonalcharts.com/zyklen_wahl_dax4j.html , in dem wir uns gerade befinden.
        Seine „Postelection“-Statistik hat die Entwicklung für 2017 rückblickend bereits gut prognostiziert.

        3) Der Gebert-Indikator steht seit Anfang März wieder auf „Kaufen“, nachdem die massiven Hedgefonds-Marktmanipulationen vom Februar nun nachlassen: Das deckt sich mit dem zu erwartenden Kursanstieg in April 2018 infolge der jetzt noch anstehenden Shortseller-Eindeckungskäufe, die man als letzte Ausstiegsgelegenheit nutzen könnte.
        Hier empfiehlt sich auch immer der tägliche Bericht
        der 24h-Shortsell-Aktivitäten: https://www.bundesanzeiger.de/ebanzwww/wexsservlet?page.navid=to_nlp_start

        Übrigens:
        Ich schließe mich Herrn Czeck an, bezüglich seiner Bitte, uns mehr teilhaben zu lassen an Ihren fundierten Hintergrundinfos/Statistiken: Sehr interessant war z. B. die von Ihnen hier publizierte Info über die Liquiditätsspritze der FED infolge des Februar-Minicrashs. Mehr von solchen Fakten auf Ihrer Plattform hilft, bessere Prognosen zu treffen.
        Die Aktienmärkte sind bekanntlich nur scheinbar irrational – sie sind vielmehr massiv manipuliert durch Hedgefonds und Notenbanken. Diese Manipulationen folgen Mustern, die man als Privatanleger zumindest in Grundzügen prognostizieren kann.

        Gruß an Sie und die Leser.

        • danke f. die darstellung der geldmengenentwicklung. hier noch eine ergänzung: gibt man bei google: china geldmenge m2 ein und geht auf bilder, findet man schnell, daß die geldmenge m 2 von nov. 17 bis febr. 18 optisch deutlich gewachsen ist. außerdem druckt japan weiter. mein eindruck als laie ist, man bemüht sich das geldmengenwachstum zurückzuführen, wir befinden uns aber m.e. weiter in einer phase hoher geldmengen, ebenso wie wir uns trotz zinserhöhungen usa historisch immer noch in einer niedrigzinsphase befinden, insbes. in der eu. aber bitte, muß sich jeder eigenverantwortl. entscheiden. weitere kursrückgänge sind möglich, aber m. e. auch das gegenteil… präsidentenzyklus usa stimmt wohl gelegentlich

          • Ihre beiden Beiträge, liebe(r) Frau/Herr Vogel und lieber Herr Czeck, machen etwas ganz anschaulich: Man kann sehr viele Einflussfaktoren für die Aktienmärkte zu Rate ziehen und kommt am Ende dennoch zu unterschiedlichen Schlüssen. Genau dies ist der Grund, warum ich solche Einflussfaktoren in der Regel weitestgehend ausblende. Ich konzentriere mich vielmehr auf die Beobachtung des reinen Marktverhaltens an sich und ziehe daraus meine Schlüsse.

  6. Hi, es wäre klasse, würde die Watchlist veröffentlicht werden. Viele liebe Grüße!

    • Auf ihr sind jene Werte, die hier als Depotvorschläge eingereicht und in der anschließenden Diskussion für grundsätzlich aufnahmefähig befunden wurden.

  7. Ich stimme Herrn Brichta voll und ganz zu. Dieses Jahr wird
    eine besondere Herausforderung.
    Sehen wir uns doch die Spannungen weltweit an.
    Auf der einen Seite will man Sanktionen mit Russland neu
    einführen und auf der anderen Seite kommen Handelszölle von
    den USA vor allem mit China. Wo soll hier die Fantasie des
    Wachstums herkommen. Als drittens und als größtes Problem
    sind die Zinsanhebungen in den USA und China. Hier kann eine größere Börsenkorrektur anstehen. Danach gilt es zu kaufen den die Notenbanken werden dann die Märkte wieder mit Geld fluten. Was dann in ein paar Jahren passiert mit der Börse können wir nur abschätzen, es wird auf jedenfall kein Zuckerschlecken.

  8. hhm, auch die beobachter des reinen marktverhaltens kommen gelegentlich zu unterschiedl. ergebnissen. grundsätzl. ist es natürl. kein fehler dem markt in trendphasen zu folgen bzw. in der herde mitzulaufen. das problem ist das erkennen der wendepunkte. dafür ist es m.e. sinnvoll, immer auch die wirtschaftliche entwicklung und die ereignisse, die auf sie einwirken, z. b. die zinsstruktur, ifo usw. im auge zu behalten. ich bin davon überzeugt, lieber Herr Brichta, daß Sie auch das sehr wohl tun. irgendwer u. irgendwas muß ja auch die richtungsänderungen bewirken, diese erkennen u.mitgehen, falls eine richtungsänderung vorliegt…

    • Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es meist genauso viele Gründe für steigende wie für fallende Kurse gibt. Sich danach zu richten, bringt also nicht viel.

      Es kommt viel stärker darauf an, in welcher Verfassung sich der Markt gerade befindet, wenn die unterschiedlichen Faktoren auftreten.

      • das schöne am börsenspiel ist ja, daß praktisch jeder der ausreichend diveriziert investiert, barreserven und geduld mitbringt z.b. -per etf-sparplan- gewinnt (vgl. G. Heller „der einfache weg zum reichtum“). selbst bei einer auf reiner marktbeobachtung beruhenden investitionsstrategie können sich erfolge ergeben, wenn sich keine sägezahnmärkte einstellen und die performance nicht durch an- u. verkaufsspesen aufgefressen wird und niedrige dividenden keinen ausgleich bewirken.

      • Genau meine Meinung. Mann muss den Markt, die Indizes und deren Korrelationen untereinander täglich beobachten, dann entwickelt sich ein Gefühl dafür. Das ist meine Erfahrung von über 20 Jahren. Es gab so einige „ewige“ Wahrheiten der Vergangenheit die heute plötzlich nicht mehr gelten, z.B. es wird seit über 8 Jahren massiv Geld gedruckt aber es gibt keine Inflation…

        • Natürlich gibt es Infla.

          Massiv bei Aktienindizes, Kunst, Immobilien, …

          Weniger stark bei Basiskonsum/Nahrung.

          Durch Hedonik teilweise Defla bei Hightech,…

      • Herr Brichta, ja zu abs. 2 marktverfassung, vgl. auch M. Zschaber heute:“die meisten investoren hatten sich zu lange an niedrige kursschwankungen gewöhnt, weshalb die märkte für vermeintlich schlechte nachrichten schlagartig anfällig waren“

  9. Herr Brichta, wie sehen Sie die Marktentwicklung sagen wir bis Mitte/Ende Mai…?
    Anfang März haben Sie nun pünktlich reagiert – wenn auch nur ganz kurzfristig die „worst case Variante“ gespielt… wie sieht nun der Blick bis in den Sommer hinein für Sie aus, die nächste Jahresetappe 2018…
    Dass dieses Jahr nicht so einfach wird wie 2017 war klar und zu erwarten, die Frage ist doch aber, muss es deshalb ein schlechtes Börsenjahr werden – nicht unbedingt.
    Ich sehe weiterhin gute/sehr gute Wirtschaftsdaten um den gesamten Globus. Solange sich daran nichts grundlegend ändert, verdienen die Unternehmen auch weiterhin gut und da lassen sich etwas stärkere Schwankungen am Markt auch aushalten/aussitzen… zudem steht ja nun in den nächsten 2 Monaten die Haupt-Dividenden-Saison an… nur wer die Aktien hat, kann auch kassieren…

    • Richtig, es muss per Saldo kein schlechtes Börsenjahr werden. Aber vermutlich ein abwechslungsreiches 😉

      Den genauen Verlauf kann ich selbstverständlich nicht vorhersagen. Ein mögliches Szenario wäre, dass die USA noch mal auf neue Höchststände klettern, um dann zu korrigieren. Es ist aber nur ein mögliches Szenario.

  10. Schade ist, wenn man gerade in der Zeit wo die Unternehmen ihre Dividenden ausschütten nicht investiert ist.
    Anders betrachtet, was nutzen einem 3% Dividende wenn der Markt um 10% korrigiert?

    • Es kommt eben immer auf die Sichtweise an 😉 Im Übrigen liegen die meisten Dividendenrenditen in der Größenordnung von etwa einer Tagesschwankung im Aktienkurs.

    • Aussagekräftig ist nicht die Dividende, die ohnehin vom Kurs abgezogen werden, sondern vielmehr die Dividendenhistorie eines Unternehmens. Ein Unternehmen mit einer stabilen und stets steigenden Dividende beweist, dass es solide ist (gutes Management, hervorragende Produkte / Marktpositionierung und effiziente Unternehmensprozesse, …).

      3% Dividendenrendite sind für mich zu niedrig; vielmehr sind >5% Dividendenrendite häufig eine Absicherung gegen starke Kursrücksetzer bzw. für günstige Einstiegszeitpunkte.

      Die in Medien nicht selten vorzufindenden „Argumente“ a la „Kauf Dir Aktien weil Du da 3% Dividende bekommst, auf dem Sparbuch gibt’s ja nichts“ sind mEn Nonsens – Herr Bolz und Brichta haben das diplomatischer formuliert.

      • muß man sich nur die kursentwicklung von dt. post, siemens, basf, allianz und vonovia über die letzten 7 jahre ansehen (einfach mal bei google „onvista“ und aktiennamen eingeben) dann sieht man klarer.

  11. Die ersten drei Titel sind ohne Frage hervorragende Investments. Wenn man aber vor 9 Jahren eingestiegen ist sieht die Kursentwicklung anders aus als vor 7 Jahren…insofern ist die 7-Jahres-Betrachtung irreführend.
    -> 2011 konnte man prinzipiell alles kaufen, sofern ordentlich Cash vorhanden ist!!!

    • auch wenn man vor 9 jahren eingestiegen ist, hat man deutl. gewinne erzielt

  12. Das die Dividendenrendite einer Tagesschwankung entspricht möchte ich hier nicht so stehen lassen,
    da bin ich ganz nah bei Michael K..
    Allerdings bin ich z.Z. etwas ratlos, was die Entwicklung an den Aktienmärkten betrifft.
    Auch 5% Dividendenrendite sind bei stark fallenden Märkten nur ein schwacher Trost. Sicher langfristig sind 5 x 5 = 25 + X.
    Vielleicht wirklich erst mal abwarten?

    • Es kommt natürlich auf die Höhe der Dividendenrendite an und auf die Schwankungsfreudigkeit der Aktie. Aber nehmen wir doch mal die 3 Prozent als Beispiel: Eine Tagesschwankung von 3 Prozent ist bei vielen Aktien keine Seltenheit.

  13. da es zu diesem pkt. wohl keine statistik gibt, m.e. abhaken. nach meinem gefühlten eindruck sind schwankungen um 3 % nicht so häufig. allerdings ist belegt, daß die dividendenrendite bei breiter streuung und langfristiger betrachtung einen wesentl. teil der performance ausmacht. dazu muß man aber zeitw. auftretende kursverluste auch wirklich, wirklich aushalten können oder rechtzeitig zwischenzeitl. verkaufen. wie berichte über tragische ereignisse im umfeld eines crahs belegen, ist das nicht so einfach. im zweifelsfall eher lfd. monatl. beträge anlegen oder mit kleineren summen trainieren.

    • Bei den regelmäßigen Einzahlungen im Zuge eines Sparplans sind wir uns natürlich einig.

      Aber was meine Bemerkung zur Dividendenrendite angeht, sehen Sie das m. E. etwas zu eng: Ob eine Aktie an einem Tag nun um 1% schwanken kann oder um 3%, ist für den Gesamtzusammenhang eher unerheblich. Entscheidend ist, dass die Dividendenrenditen – und die liegen in dem meisten Fällen sogar deutlich unter 3% – im Vergleich zu den möglichen Kursschwankungen der Aktien vernachlässigbar sind. Zumal Sie, wenn Sie es ganz genau nehmen, sogar die jährlichen Kursschwankungen zum Vergleich heranziehen müssten. Denn die Dividendenrendite bezieht sich ja ebenfalls auf die Rendite pro Jahr.

      • ja, bei jährlicher betrachtung. deshalb hatte ich oben auf eine längerfristige betrachtung abgestellt. bei längerfristiger betrachtung tendiert auch der index (mit durststrecken) nach oben. Sie selbst haben doch -m.e. völlig zu recht- einen künftigen daxstand v. wohl 40000 prognostiziert. zu den sich per saldo einstellenden kursgewinnen -bei breiter streuung- kommen die Div. noch dazu. bei prozentual niedrigen oder 0 div. eben weniger. mit Ihrer privaten wohl daxorientierten vermögensbildung befinden Sie sich auf dem einfachen weg zum reichtum. 3% u. mehr waren u. dürften zunächst weiter mit den v. mir o,g. genannten dt. standarttiteln erreichbar bzw. erzielbar sein.

        • Die langfristige Betrachtung, zum Beispiel des DAX, ist etwas ganz Anderes. Ich hatte in einer Bemerkung lediglich die Dividendenrendite zu den Kursschwankungen ins Verhältnis gesetzt. Mehr nicht.

          In der Einschätzung, dass die Aktienmärkte langfristig nach oben tendieren, sind wir uns einig. Hier geht es allenfalls um die Frage, ob man versucht, zwischenzeitliche Abschwünge abzufedern, so wie wir im Depot das tun, oder nicht. Für beides gibt es Argumente, und ich betone immer wieder, dass ein Privatanleger anders handeln sollte als wir im Depot.

    • Und noch ein aktuelles Beispiel zu meiner Bemerkung über die Relation der Dividendenrendite zur Aktienkursentwicklung: Exxon hat ungefähr 4% Dividendenrendite, der Aktienkurs hat aber allein seit Anfang Februar 14 % verloren. Ganz zu schweigen davon, dass Exxon die Dividenden zum Teil mit Schulden finanziert.

      • führt dieses beispiel über einen so kurzen zeitraum wirklich weiter? über solch kurze zeiträume lassen sich in prägnanten auf- oder abwärtsphasen wirklich ZU HAUF entsprechende beispiele- u. gegenbeispiele finden. was soll eigentlich damit bewiesen werden? Sie können es drehen und wenden wie Sie wollen, die dividendenrendite macht auf längere sicht einen wesentlichen teil der performance aus. es ist ein eindeutiges manko des wahre werte depots, daß dieses insbesondere dividendenarme titel ins auge faßt. rühml. ausnahme ist bakkafrost. die habe ich nach dem hinweis hier auch zeitnah gekauft. danke für diesen hervorragenden hinweis. eine andere einschätzung würde sich selbstverständl. ergeben, wenn die kursperformance des wwd so überragend wäre/wird, daß eine JÄHRLICHE dividendenrendite v. 3-4% in dem mülleimer der bedeutungslosigkeit versinken würde.

        • Es ist ein Beispiel für das Ins-Verhältnis-Setzen der Dividendenrendite zur Kursentwicklung. Nicht mehr und nicht weniger. Es soll verdeutlichen, dass ich eine ausschließliche Fokussierung auf die Dividendenrendite nicht für zielführend halte. Im Klartext: Es nutzt nichts, wenn eine optisch hohe Dividendenrendite durch die Kursentwicklung zunichte gemacht wird. Dazu kommt, dass man zusätzlich darauf achten sollte, auf welche Weise die Dividendenzahlung zustande kommt.

          Es geht nicht darum, Dividenden grundsätzlich zu verteufeln (warum auch?), sondern nur um die Relationen. Deshalb kann ich Ihren Widerspruch nicht so richtig nachvollziehen. Schließlich zahlen auch Aktien aus unserem Wahre-Werte-Universum Dividenden. Und das ist gut so 😉

          • es hat mich halt schon etwas irritiert, daß man eine so kurzfristige kursschwankung überhaupt, dem grunde nach, ins verhältnis zur dividendenrendite setzt.im übrigen hat das thema selbstverständl. mehrere aspekte. kommt eben auch hier gelegentl. auf den einzelfall an. bakkafrost ist ein gutes beispiel dafür, daß eine ansprechende dividendenrendite bei vernünftigen kgv und halbwegs einschätzbaren geschäftsmodell + eigenkapitalquote auch zu kurssteigerungen führt. oh gescheite ausschüttungquote vergessen. gut lux

          • Der Grund für das Ins-Verhältnis-Setzen sollte eigentlich klar sein: Wenn jemand eine Dividendenrendite von – sagen wir – 3% pro Jahr (!) als alleiniges Kaufargument nennt, sollte er sich darüber im Klaren sein, dass diese 3% an einem einzigen Tag (oder Woche oder Monat) durch eine entsprechende Kursbewegung nivelliert werden können. Und dabei meine ich nicht den Dividendenabschlag. Ich halte es deshalb für sinnvoll, die Relationen im Hinterkopf zu behalten.

  14. Hallo Herr Brichta, an der Stelle wäre es evtl. mal sinnvoll den Privatanlegern kurz zu verdeutlichen, worin der Unterschied des handelns für einen Privatanleger im Vergleich zum WWD-Fonds bestehen kann bzw. was ein Privatanleger anderst betrachten sollte. Sie haben es zwar in der Vergangenheit schon in Stichpunkten beschrieben, aber ich sehe immer wieder mal, dass die Frage gestellt wird!

    • Die wesentlichen Unterschiede liegen in der Zielsetzung und in der steuerlichen Komponente. Wir haben uns zum Ziel gesetzt, Abschwungphasen abzufedern. Ein Privatanleger, der dieses Ziel nicht hat, sondern Baissen in der Erwartung aussitzt, dass ich die Kurse danach wieder erholen, braucht sich darum nicht zu kümmern. Darüber hinaus steht ein Privatdepot auch nicht so unter öffentlicher Beobachtung wie unser Depot. Es ist reine Privatsache und wird nicht mit anderen verglichen.

      Die steuerliche Komponente ist klar: Wenn Privatanleger verkaufen, werden u. U. Steuern fällig. Im Depot nicht.

      • Auch jeder Privatanleger ist gut beraten, sich eigenständig und umfassend über Geldanlage zu informieren bzw. intensiv weiterzubilden. Über den legendären Satz „Lieber eine Stunde über Geld nachdenken, als eine Stunde für Geld arbeiten.“ kann man mal nachdenken, sofern man es noch nicht getan hat…

        Mit sturem Buy & Hold verschenkt man jedenfalls Potentiale, Dividende hin oder her.

        Nicht nachvollziehbar fand und finde ich nach wie vor das Argument, dass aus saisonalen Gründen die „Börsenampel auf grün bis Ende März stehen“ – was nicht nur die hiesige Einschätzung war. Vielleicht war dies in den 80ern und 90ern tatsächlich statistisch betrachtet häufig der Fall. Früher hat sich die Welt jedoch hauptsächlich an der Wall Street nach Marktregeln gedreht. Heute haben wir jedoch Notenbanken, die gelegentlich rumfuhrwerken, Chinesen, die mit Millarden um sich schmeißen und weitere Faktoren.

        Im Januar hatten wir das Thema Exitstrategien, Stop-Loss u.ä. angeschnitten, es ging leider etwas unter. Vielleicht kann bei Gelegenheit darauf nochmal eingegangen werden.

        • Was die saisonale Komponente betrifft, muss ich Ihnen widersprechen. Es gibt sie nach meinen Beobachtungen tatsächlich, wenn auch nicht immer in der einfachen Art. Wenn der Januar schlecht läuft wie zuletzt 2016, dann halten die Turbulenzen oft bis Anfang März an. Dies ist natürlich nicht in Stein gemeißelt, sondern „atmet“. 2016 zum Beispiel war der zweite Tiefpunkt schon Mitte Februar, aber auch hier war Anfang März der Spuk vorbei.

          Läuft der Jahresanfang dagegen gut wie 2015, dann hält die gute Stimmung häufig bis in den März an. 2015 erreichte der DAX am 16. März ein Hoch. Danach kam es zu einem Rückgang, und der DAX bäumte sich noch einmal Anfang April zu einem letzten Hoch auf, bevor es abwärts ging. Letzteres meinte ich mit „atmen“.

          Dieses Jahr lief es insofern anders, als dass einem Januar-Hoch ein Februar-Tief folgte. Deshalb bot sich Anfang März für ein zweites Tief an. Dies gab es auch, es fiel im DAX tiefer aus als das Februar-Tief, in den USA dagegen höher (was nicht ungewöhnlich ist).

          Saisonal gesehen dürfte damit der Spuk ebenfalls fürs Erste vorbei sein, bevor er im weiteren Jahresverlauf evtl. noch einmal einsetzt. Abwarten.

          Mit Notenbanken, Chinesen oder sonstwem hat das jedenfalls überhaupt nichts zu tun. Solche Einflüsse ändern sich immer, aber die Börsenpsychologie bleibt.

          Das Thema Ausstieg hatten wir nach meiner Erinnerung erschöpfend behandelt. Es ist – wie gesagt – nicht jedermanns Sache, aber wir haben es fürs Depot stets auf der Agenda.

  15. Das die Dividendenrendite nicht alles ist, sieht man z. Z. am Beispiel von prosiebensat1.
    Dividendenrendite von über 6 %.
    Aber seit 1Jahr ein Kursverlust von von ca. 26%.
    Da dauert es ca. 4 bis 5 Jahre bis das Geld wieder drin ist.
    Aber immerhin, ohne die Dividendenrendite würde man es vielleicht gar nicht mehr zurückbekommen.
    Auf jeden Fall ist eine hohe Dividendenrendite eine Art Versicherung (never lost money).
    Allerdings muss sie aus dem Gewinn und nicht aus der Substanz gezahlt werden.

    • durch den letzten kursrückgang sind selbstverständlich hunderte von dividendenrediten zumindest buchtechnisch zunächst makulatur geworden. das ist doch ganz normales börsengeschehen, wie man es jahrein- jahraus beobachten kann -börsenalltag-. natürlich gibt es auch in aufschwung- oder schwankungsarmen phasen hunderte gegenbeispiele -börsenalltag-. die bedeutung der dividendenrendite für die längerfristige performance eines depots, oder wie Herr Brichta meint, die relationen zwischen kursbewegung und dividende im auge zu behalten bzw. festzustellen ist doch ganz einfach. der reine „daxkursindex“ s. -google- ohne dividenden beträgt aktuell ca. 5600 der sog. dax (einschl. reinvestierter dividenden) liegt z. zt. wohl bei ca. 11800.

      • Im Dax wirkt sich allerdings der Zinseszinseffekt stark aus. Und zwar seit 1987. Er unterstellt also, dass ein Anleger 1987 nicht nur mit buy and hold gestartet ist, sondern dass er auch jedwede Dividende sofort und vollständig in die jeweils betroffene Aktie zurückinvestiert hat. Wie realistisch diese Annahme für einen durschnittlichen Privatanleger ist, überlasse ich Ihnen. Mir sind viele Privatanleger bekannt, die Dividenden als Zusatzeinkommen betrachten, welches in den Konsum fließt. Außerdem müssten noch steuerliche Aspekte berücksichtigt werden.

        Wie exponentiell der Zinsezinseffekt auf längere Sicht wirkt, ist ebenfalls hinreichend bekannt.

        Darüber hinaus bezog ich mich in meiner Ausgangsbmerkung, an die sich diese Diskussion anschloss, explizit NICHT auf die ganz langfristige Betrachtung, die Sie in den Vordergrund stellen, sondern auf die eher kurz- bis mittelfristige. Ich wies nämlich darauf hin, dass schon TAGES-Schwankungen vieler Aktien die Höhe ihrer Dividendenrenditen erreichen können. Eine Tages-, Wochen-, oder Monatsschwankung ist definitiv keine langfristige Angelegenheit.

        • dass hört sich so an als wäre die nutzung des zinseszinseffekt eher unrealistisch. jetzt mußte ich heute unter „strafzinsen für alle“ lernen, daß der zinseszinseffekt sogar bei maindampferfahrenden Damen mittleren alters bekannt ist und wohl auch anwendung findet, weshalb die damen die jetzige niedrigzinsphase empört und weiter wird ausgeführt, daß eine „kurzfristige peanuts-betrachtung“ i.d.z. viel zu kurz greift. man lernt halt nie aus……………..

          • Ich weiß – ehrlich gesag – nicht mehr, in welchem Zusammenhang wir im März über das Thema Zinseszins diskutiert hatten. Leider fehlt mir im Gegensatz zu Ihnen, auch die Zeit, erneut in den alten Diskussionen zu stöbern 😉

            Zinseszins ist aber eine feste größe, die nicht unrealistisch sein kann. Nur falls Sie versuchen sollten, mich im Zusammenhang mit unserer damaligen Dividendendiskussion aufs Glatteis zu führen, muss ich sie enttäuschen. Der Zinseszinseffekt bei Aktien wirkt ohne Dividendenzahlung sogar effektiver. Denn dann bleibt das Geld gleich im Unternehmen und ist somit automatisch wiederangelegt. Eine Dividende, die erst mal ausgezahlt wird, dagegen nicht,

          • also aufs glatteis führen… das würde ich mich nie getrauen. wie sich der zinseszinseffekt bei nicht ausgezahlten dividenden auf den aktienkurs auswirkt, ist rein theoretisch darstellbar, aber in der praxis völlig unbelegbar, insoweit sind Ihre ausführungen i.d.z. wertlos.

          • Auch auf die Gefahr hin, mich zu wiederholen: Der Zinseszinseffekt bei ausgezahlten Dividenden ist Murks. Warum sollte ich mir erst eine Dividende auszahlen lassen, mir davon Steuern abziehen lassen, um den Rest dann wieder voll in dieselbe Altie zu investieren? Das ist nicht nur umständlich und kostenträchtig, sondern in der Regel wegen der unterschiedlichen Stückelungen Aktie/Dividende gar nicht machbar.

            Bei einer Aktie ist einzig und allein die Gesamtrendite von Belang. Die Betrachtung der Dividendenrendite alleine ergibt keinen Sinn.

            Sie scheinen auch nicht den Unterschied zwischen der zinstragenden Geldanlage und der Anlage in Aktien verstanden zu haben. Ansonsten hätten Sie Ihren Kommentar als Reaktion auf meine Zinseszinsanmerkung gar nicht gemacht. Dabei ging es nämlich um die (leider nicht mehr zinstragende) Geldanlage und nicht um die Aktienanlage.

            Meine Beispielrechnung mit den beiden DAX-Arten diente lediglich dazu, die langfristigen Auswirkungen einer, auf den ersten Blick gar nicht so hoch erscheinenden Zinsdifferenz zu verdeutlichen. Aber vermutlich habe ich Ihre Fähigkeit zur Transferleistung damit überfordert. Tun Sie also einfach so, als hätten Sie es nicht gelesen 😉 Ich tue es jetzt auch und schließe hiermit diesen Uralt-Thread. Kein Kommentar mehr also unter dieser Nr. 😉

  16. es geht mir um die bedeutung der dividendenrendite für den durchschnittlichen anleger. dieser investiert doch nicht auf tages- wochen- oder monatsbasis oder? die feststellung, daß die dividendenrendite durch eine tages- wochen- oder monatsschwankung dahinschmelzen kann ist doch völlig unstrittig, aber m.e auch von kein großen relevanz, zurückhaltend formuliert. außerdem führt eine schwankung nach unten zunächst mal zu keinen realisierten, sondern nur zu einem buchverlust. die dividende ist cash ist king. steuerl. aspekte sind bei der dividende genauso zu berücksichtigen wie bei realisierten kursgewinnen. dieser einwand ändert an den relationen nichts wesentl. oder? wieviele anleger die dividende reinvestieren und wieviele konsumieren ist mir unbekannt. es soll jedenfalls gelegentl. anleger geben die zu 100% oder tlws. reinvestieren. ich hoffe, daß mein beitrag für den ein oder andern leser hier v. interesse war. für einige natürl. binse. übrigens ist mir die bedeutung v. kursgewinnen für die performance aus eigener erfahrung gut bekannt.

    • Wir beide argumentieren schlichtweg aus unterschiedlichen Perspektiven. Deshalb können die Argumente des einen schlecht mit den Argumenten des anderen verglichen werden. Ihre ganz langfristige Kaufen-und-Liegenlassen-Perspektive ist Ihnen ja unbenommen. Daneben gibt es jedoch andere Perspektiven.

      Wir im Wahre-Werte-Depot zum Beispiel verfolgen das Ziel, Abschwünge möglichst abzufedern. Bei uns hat also die Risikobegrenzung höchste Priorität, auch unter kurz- und mittelfristigen Aspekten. Und deshalb können wir uns gar nicht auf die ganz langfristig ausgerichtete Buy-and-hold-Strategie verlassen. Diese bezieht nämlich jeden Abschwung – und sogar längerfristige Baisse-Phasen – voll mit ein.

      Wir dagegen wollen eine Baisse nicht eins zu eins mitmachen. Folglich werden wir in einer solchen nur gering investiert sein, zeitweise sogar gar nicht. Und folglich spielen für uns Kursbewegungen, die in der Regel im Vergleich zu Dividendenrenditen viel stärker ausfallen, eine größere Rolle als diese Renditen. Das ist alles.

      Argumente wie „Kursverluste sind nur Buchverluste“ sind für unsere Zwecke weniger bedeutend. Denn Performance ist Performance, egal ob realisiert oder nicht.

      Fazit: Wir sollten nicht die eine Sichweise gegen die andere ausspielen, sondern beide nebeneinander stehen lassen. Für Sie spielen kurz- und mittelfristige Aspekte eben keine Rolle, für uns schon.

      Und was die Leser anbelangt, gehe ich davon aus, dass sich darunter ganz langfristig orientierte befinden, aber auch solche, die ebenfalls auf kurz- und mittelfristige Aspekte achten.

    • Dem Leser muss jedoch auch klar mitgeteilt werden, dass Dividenden nicht in Stein gemeiselt sind und in Baissephasen auch gekürzt bzw. gestrichen werden. Oder bspw. eine ProSiebenSAT1 pleite geht, weil deren Geschäftsmodell obsolet wird.

      Konzerne mit einer stabilen DividendenHISTORIE, bei denen zudem noch der Staat (mit seinen Interessen und Macht) mit im Boot ist, sind für mich Kaufkanditaten, jedoch antizyklisch – genau das ist der springende Punkt. Und nicht das Presseargument „Kauf Aktien, damit Du 3% Dividende bekommst, weil’s auf Sparbuch nichts gibt“. Um antizyklisch einzusteigen wird genau das Geld vom Tagesgeldkonto benötigt.

      Es ist häufig der sog. Durchschnittsanleger, der in Hochphasen reingeht und bei Rücksetzern irgendwann mal panisch wird und mit Verlusten verkauft.

      Gold setzt übrigens gerade ein klares Zeichen, die Goldminen ziehen an…

      • Ich stimme Ihnen zu und merke an, dass wir unserer hohe Barrserve genau deshalb alten, um bei wahren Werten (endlich) antizyklisch einsteigen zu können 😉

  17. Komme gerade v.lux sammeln. Stmme voll zu. Wenn man es genau machen wollte, müsste man bei der stl. Betrachtung ohnehin die früher geltenden hohen Sparerfreibeträge berücksichtigen.seis drum,wir wussten doch schon vor, während und nach der Diskussion, daß Dividende u.kursgewinne für die Performance wichtig sind.bin kein reiner bestandshalter,sondern passe die Reserve an die kursentwicklung an.

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