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Gepostet by on November 30, 2025 in Allgemein | 1 Kommentar

Chinas autoritäres Wachstumsdilemma: Warum der fehlende Konsum-Shift zur politischen Gefahr wird

China steht vor einem strukturellen Dilemma, das ökonomisch wie politisch kaum aufzulösen ist. Der britische Ökonom George Magnus beschreibt die aktuelle Lage treffend als ein Wachstum am Scheideweg: eine starke industrielle Basis steht massiven Ungleichgewichten gegenüber – besonders einem außergewöhnlich schwachen privaten Konsumanteil. In seinem Vortrag „Chinas wirtschaftliche Aussichten am Scheideweg“ arbeitet er diese Widersprüche klar heraus. Mit rund 40 Prozent des BIP ist der private Konsum in China im internationalen Vergleich niedrig. Ökonomisch wäre ein Wandel hin zu einer konsumorientierten Binnenwirtschaft notwendig, um Immobilienkrise, Verschuldung der Lokalregierungen und Wachstumsprobleme zu überwinden. Ohne stärkere Haushaltskaufkraft und ohne einen breiteren Dienstleistungssektor lassen sich diese strukturellen Herausforderungen kaum lösen. Doch genau dieser Kurs wäre politisch riskant für Xi Jinping und die Führungsstruktur der Kommunistischen Partei. Eine konsumgetriebene Gesellschaft stärkt das Individuum, erhöht dessen wirtschaftliche Autonomie und schwächt damit die Abhängigkeit vom Staat. Sie verlangt mehr Rechtsstaatlichkeit, Berechenbarkeit und Eigentumsschutz – Prinzipien, die mit einem autoritären System, das auf Kontrolle, politischer Steuerung und Intransparenz beruht, schwer vereinbar sind. Ein Konsum-Shift würde zudem...

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Gepostet by on November 22, 2025 in Allgemein | Keine Kommentare

In der heutigen NZZ findet sich ein Artikel mit dem Titel: «Sergio Ermotti nennt Gerüchte um einen Wegzug der UBS ‹Bullshit›».

Vielleicht wird man in der Schweiz eines Tages bereuen, dass die UBS nichtweggezogen ist. Im März 2022 – damals existierte die Credit Suisse noch – habe ich Folgendes geschrieben: Meiner Meinung nach besteht für den Schweizer Staat und seine Währung eine erhebliche Gefahr: die beiden Grossbanken. Wenn einer dieser Kolosse ins Straucheln gerät und der Staat gezwungen ist, die Schulden zu übernehmen, könnten die stabilen Verhältnisse abrupt enden. Die irische Schuldenkrise 2008 – ausgelöst durch die milliardenschwere Rettung der heimischen Banken – sollte ein warnendes Beispiel sein. Hoffentlich bleibt der Schweiz ein solches Szenario erspart. Denn dann wäre auch der Schweizer Franken kein sicherer Hafen mehr. Nach allem, was seit 2022 geschehen ist, erscheint diese Sorge heute aktueller denn je. Quelle:...

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Gepostet by on November 18, 2025 in Allgemein | 1 Kommentar

Siemens-Chef Roland Busch würde nicht noch einmal in Deutschland gründen

So lautet heute eine Überschrift auf bild.de. Ein Vorstandsvorsitzender eines börsennotierten Unternehmens, das vor 178 Jahren von Werner von Siemens in Berlin gegründet wurde, erklärt öffentlich, er würde heute keine Firma mehr in Deutschland gründen. Das ist bemerkenswert. Denn Busch selbst hat – soweit ersichtlich – noch nie ein eigenes Unternehmen in Deutschland gegründet. Wäre er Gründer von Siemens, müsste er mindestens 178 Jahre alt sein. Bevor er in den Vorstand berufen wurde, war er zudem klassischer Angestellter: sozial abhängig, weisungsgebunden – also das genaue Gegenteil eines Unternehmers. Und auch heute ist er kein Unternehmer, sondern Manager eines Konzerns. Umso erstaunlicher ist es, dass ausgerechnet solche Personen den Wirtschaftsstandort Deutschland öffentlich herabsetzen. Weiter sagte Busch auf die Frage, ob er Siemens heute noch einmal in Deutschland gründen würde: „Vermutlich in den USA.“ Damit vermittelt er den Eindruck, Deutschland sei kein attraktiver Standort. Eine Aussage, die ein amerikanischer Manager über sein eigenes Land wohl kaum treffen würde. Worauf ich hinaus will: Wirtschaft ist zu mindestens 50 % Psychologie. Wer so...

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Gepostet by on November 05, 2025 in Allgemein | Keine Kommentare

Warum Banken nicht pleitegehen dürfen

Die Frage, warum Banken nicht einfach bankrottgehen können wie andere Unternehmen, berührt einen der tiefsten Widersprüche unserer Wirtschaftsordnung. Und ihre Auflösung ist alles andere als offensichtlich – aber genau das macht sie so interessant. Die Pleite als reinigendes Prinzip In einer freien Marktwirtschaft gilt eigentlich ein klares Prinzip: Wer dauerhaft unwirtschaftlich arbeitet, verschwindet vom Markt. So hart eine Insolvenz im Einzelfall auch ist – sie ist Teil eines notwendigen Selbstreinigungsprozesses. Er sorgt dafür, dass Kapital, Arbeitskraft und Ideen dorthin fließen, wo sie produktiv eingesetzt werden können. Doch dieses Prinzip scheint an einer Stelle außer Kraft gesetzt zu sein – bei den Banken. Banken als Sonderfall Banken sind keine gewöhnlichen Unternehmen. Sie sind die Zentralorgane der Geldordnung. Ohne sie fließt nichts – im wahrsten Sinne des Wortes. Denn Banken schaffen das, was sie verleihen, selbst: das Geld. Wie ich in meinem Beitrag „Es droht eine Blase des gesamten Finanzsystems“ beschrieben habe, entsteht neues Geld durch die Vergabe von Krediten. Banken verleihen dabei nicht das Geld der Sparer – sie schöpfen...

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Gepostet by on Oktober 24, 2025 in Allgemein | Keine Kommentare

Bundesbank

Der Journalist vom Handelsblatt versteht es nicht: Das Geld für den Neubau schöpft die Bundesbank aus dem Nichts und verbucht den Neubau auf der Aktivseite ihrer Bilanz als Vermögenswert. Das Geld für die Baukosten hingegen fließt der Realwirtschaft zu. Schade, dass die Pläne eingedampft wurden. Quelle:...

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Gepostet by on Oktober 21, 2025 in Allgemein | Keine Kommentare

Studie: „Abschiebung aller Männer würde Gewaltkriminalität um 85 % senken“

Manchmal braucht es keine Analyse, sondern nur gute Satire, um zu zeigen, wie schief eine Debatte geraten ist. Was Satire kann? Sie zeigt, wie dünn der Grat ist zwischen berechtigter Sorge und populistischer Vereinfachung. Der Postillon nutzt Humor, um genau das sichtbar zu machen. Eine Satire vom Postillon – mit erstaunlich klarem Bezug zur aktuellen Debattenkultur in Deutschland....

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