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Depotalarm: Sicherheitsgurt fester gezogen

27. Juni 2018 - Raimund Brichta in Allgemein | 53 Kommentare

In den jüngsten Turbulenzen haben wir unsere DAX-Position glattgestellt. Darüber hinaus werden wir dem restlichen Aktienrisiko mit Absicherungsgeschäften begegnen, ohne gleich das Depot komplett leerzuräumen.

Dazu etwas Grundsätzliches: Mit Schwankungen am Aktienmarkt muss man immer leben. Sie gehören zur Börse wie das Salz in die Suppe. Deshalb bewegten sich auch die jüngsten Verluste im üblichen Rahmen. Generell versuchen wir ohnehin, Abschwünge möglichst abzufedern, indem wir auf wahre Werte, auf Gold und auf eine vergleichsweise hohe Kassenhaltung setzen. Darüber hinaus kann es in bestimmten Situationen aber angebracht sein, die Abwärtsrisiken weiter zu begrenzen. In einer solchen Situation sind wir jetzt.

Die positive Seite der Medaille ist, dass sich eventuell wieder günstige Einstiegsgelegenheiten bieten. Stay tuned!

53 Kommentare

  1. „Darüber hinaus werden wir dem restlichen Aktienrisiko mit Absicherungsgeschäften begegnen, ohne gleich das Depot komplett leerzuräumen.“ Ich wäre ihnen dankbar,wenn sie das noch näher erläutern könnten.Danke im voraus. gruss hans n.fellner

    • Wir haben im Team darüber diskutiert, ob wir künftig im Ernstfall auch andere Absicherungsmöglichkeiten für das Gesamtdepot nutzen sollen außer den Komplettverkauf. Solche Geschäfte sind über den Terminmarkt oder per Short-ETF ja möglich. Damit ist man gerade bei kurzfristigem Absicherungsbedarf flexibler. Nach Abwägen aller Für und Wider haben wir uns entschlossen, auch diese Instrumente einzusetzen, wenn es uns angebracht erscheint. Nun könnte es soweit sein. Für den durchschnittlichen Privatanleger ist das nach meiner Einschätzung allerdings nichts.

      • „nun könnte es soweit sein.“ darf man näheres erfahren (wann, wenn, was – konkret)?

        • Wir haben beschlossen, uns bei weiteren Kursverlusten auch über den Terminmarkt abzusichern. Die Umsetzung dieser Geschäfte im Detail überlassen wir den Experten aus dem Handel der Greiff AG. Denn die sitzen den ganzen Tag über am Bildschirm und sind damit ganz nah dran am aktuellen Marktgeschehen. Wir drei aus dem WWD-Team dagegen haben noch vielfältige andere Aufgaben und können uns nicht minütlich mit dem Marktgeschehen befassen.

          Eine andere Herausforderung wird dabei sein, wie wir diese Geschäfte in unserem Musterdepot widerspiegeln können. Denn es ist unmöglich, diese dort eins zu eins abzubilden. Zumal Otto-Normal-Anleger davon ohnehin die Finger lassen sollte. Wir wollen uns deshalb auf die Ergebnisse dieser Geschäfte konzentrieren und diese in regelmäßigen Abständen ins Depot einpflegen. Dass wir dabei keinen Schmu machen, versteht sich von selbst. Schließlich ist die Performance des Wahre-Werte-Fonds jederzeit dokumentiert. Das ist für uns die beste Zertifizierung.

        • Sehr geehrter Herr Czeck,

          natürlich werden Sie nichts Näheres erfahren, weil Sie, ich und die anderen „durchschnittlichen Privatanleger“ hier, auch „Otto-Normal-Anleger“ genannt, „davon ohnehin die Finger lassen sollten“, denn das ist nichts für uns (was stimmt, weil es eben so teuer wie unnötig ist).

          Deshalb macht es ja auch einen so unglaublich großen Sinn, diese geheimnisvollen „Instrumente“ in einem virtuellen „Wahre Werte-Depot“ einzusetzen, das uns „Otto-Normal-Anlegern“ das Anlegen ihres sauerverdienten e c h t e n Geldes in krisensichere WWD-Substanzwerte schmackhaft machen soll.

          Nur anscheinend leider ohne Krisenabsicherung, weil auch ohne besondere Substanz, wie sich jetzt zeigt.

          Eine mögliche „Absicherung“ – treffender: Verlustbegrenzung -erfolgt für die immer noch hier Investierten durch folgende Überlegung:

          Bis etwa September wird es sehr kurzfristig noch kräftige Anstiege der Kurse geben (durch Shortsellerinduzierte Pullbacks).
          Hier sollte man seine Gewinn-Positionen – und nur die – gut aufzulösen versuchen. Diese Barmittel nach dem nächsten stärkeren Abschwung – etwa Mitte Oktober – zur Verbilligung der verbliebenen Verlustpositionen nutzen und diese bei folgendem Pullback – Jahresendrally 2018? – möglichst teuer ebenfalls zu verkaufen versuchen.
          Oder man bleibt bis zur nächsten Hausse durchgehend investiert. Kann nur sein, das es in ca. 10 Jahren einige WW gar nicht mehr gibt.

          • Lieber Herr Vogel,

            in meiner Antwort auf „Bliem“ (siehe weiter unten) habe ich ausführlich erklärt, warum wir auch das andere Absicherungsinstrument einsetzen wollen. Lesen Sie bitte dort nach. Sofern Sie danach noch weitere Fragen oder Anmerkungen haben, zögern Sie nicht, sich noch einmal zu melden.

            Der Verkauf von Depotwerten ist selbstverständlich weiterhin möglich. Wir entscheiden dies aber von Fall zu Fall und nicht pauschal.

            Auf ein Szenario, wie Sie es beschreiben, sollte man zwar durchaus eingestellt sein. Ich habe allerdings gelernt, dass es an der Börse gefährlich ist anzunehmen, man könne die künftige Kursentwicklung mit Sicherheit vorhersagen, so wie Sie es zu tun scheinen. Trotzdem will ich Sie nicht davon abhalten, weiterhin fest daran zu glauben 😉

          • M.E. bestimmen Liquidität, Zinshoehe,Psychologie und Wirtschaftsentwicklung die Entwicklung der Kurse. Je nach dem wird’s besser, schlechter oder es bleibt wie’s ist.😉🤔.

          • Ich würde Punkt drei fett unterstreichen. Die Psychologie bestimmt nämlich, wie andere Faktoren wie Liquidität oder Zinshöhe in den Kursen verarbeitet werden.

            Ihr letzter Punkt, die Wirtschaftsentwicklung, ist eher ein nachlaufender Indikator. Wer sich in punkte Börse auf ihn verlässt, kommt in der Regel zu spät.

            Beispiel:

            2008 lief die Wirtschaft im ersten Halbjahr noch sehr gut, und selbst im Gesamtjahr 2008 gab‘s in D noch ein BIP-Wachstum von 0,8%.

            2009 aber, als die Wirtschaft um gut 5% einbrach, ging es an der Börse schon ab März wieder nach oben.

  2. Kontraindikator? 😉

    • Wieso kontra? Wir sind doch weiter dabei 😉

  3. Der Handelskrieg wird eskalieren, weil er genau dazu da ist. USA muss dem immer stärker werdenden China einen Dämpfer verpassen (wie es einst mit Japan gemacht hat). Diese China das ganze Geisterstädte gebaut hat, in denen niemand wohnt, das jedes Jahr Wirtschaftswachstum im zweistelligen Bereich hatte. Wo Blasen immer größer wurden, weil der 5-Jahres-Plan keine Arbeitslosen vorgesehen hat.
    Wo sich Zombieunternehmeb über immer neue Kredite finanzieren um das Wachstum am laufen zu halten.

    Man wird mit allen Mitteln verhindern dass diese China die wirtschaftliche Weltmacht übernimmt. Also hebt man die Zinsen an und legt einen Handelskrieg hinterher um alle diese Blasen zum Platzen zu bringen. Man ist bereit eigene Verluste in Kauf zu nehmen, um Chinas Anspruchs auf die wirtschaftliche Vormachtstellung zu verhindern.

    Und wie vom Wirtschaftsnobelpreisträger bereits richtig gesagt „Trump is gonna be the fallguy“, auf den man alles, was längst geplant war, schieben wird.

    • „…Blasen zum Platzen zu bringen…“

      Kann ich mir bei Trump nicht so recht vorstellen, denn er hat ja bisher bei ATHs immer gezwitschert und die Börse als Maßstab seines eigenen Erfolgs dargestellt.

  4. Ja, die gute alte Börse. Als Ersatzbankanleger habe ich heute mal gecheckt, wie schlecht ich da stehe. Immerhin knapp 3,5 % plus seit Jahresanfang. Das liegt natürlich auch am stärkerem Dollar. Ich denke natürlich immer, dass ich einen auf die Nase bekomme, weil mein Markttiming nachweisbar schlecht ist. Aber früher wäre ich jetzt auch sicher gegangen. Das war 8 mal in 10 Jahren falsch.
    Man sollte nur eines wissen: Keiner läutet zum Einstieg. Es gibt nie günstige Kurse bei guten Nachrichten. Das Gegenteil ist der Fall. Crashes wie 2000 und 2007 gibt es eigentlich nur dreimal in 100 Jahren. Und man sieht sie nicht kommen. Sie passieren einfach. Und wir sollten nicht vergessen, dass wir verbrannte Kinder sind. 1999 dachte jeder, dass jeder günstigere Kurse eine Einstiegsmöglichkeit sei. Heute ist das anders. 1999 wurde man durch 30 Jahre Hausse geprägt. Heute sind wir durch 2 Mega Crash geprägt. Wir glauben grundsätzlich, dass jederzeit wieder ein Mega Bär kommen kann. Man kann sich ja mal einen sehr blöden Zeitraum ansehen. 1997 bis April 2003, dem Tiefpunkt einer Megabaisse. Wahre Werte haben mit Dividenden ein Plus gemacht. Natürlich gab es schlechtere Kaufzeitpunkt: Z.B. 2000. Aber so teuer ist kein wahrer Wert. Ein wahrer Wert mit KGV 30 ist teuer, mit 20 ok, mit 16 billig. Zur Zeit sind wir eher zwischen 16 und 20 bei Vielen. Ich will eigentlich nur folgendes sagen. Garantie und Sicherheit gibt es nicht an der Börse, allerdings bei Toasterkauf. An der Börse handelt man aber keine Toaster. Alle 30 Jahre ist es falsch, all in zu sein, weil Aktien über 50 Prozent verlieren, alle 10 Jahre ist es falsch, weil Aktien fast 40 Prozent verlieren. Alle 5 Jahren verlieren Aktien ca. 20 Prozent. Alle ca. 15 Monaten verlieren Aktien 10 bis 15 Prozent. Wirklich schlimm sind nur die Dinger über 50 Prozent. Alles andere ist schnell ausgestanden. Der Crash von 1987 war echter Horror. Aber der einzige Fehler damals war nicht zu kaufen, egal vor oder nach dem Crash. Nur wer kann so einen Crash timen? Wenn die Zeit so ist wie Sommer 1987, dann wäre mein Rat all in und kaufen. 2 k haben wir auf keinen Fall.

  5. Eventuell über den Schatten eines langfristorientierten Value-Investors springen und auf der short-Seite satte Gewinne einfahren? Die Glaskugel zeigt es deutlich auf (> 10 Jahre!)

  6. Sehr geehrter Herr Brichta,
    Ich bin mir nicht sicher ob ich den Sinn von Absicherungsgeschäften verstanden habe. Vielleicht könnten sie mir da weiter helfen.

    Wenn ich ein Haus besitze, versichere ich es, damit wenn ein Sturm mein Haus beschädigt, ich den Schaden ersetzt bekomme.

    Bei Aktien kann ich diese aber vor so einem Sturm verkaufen. Bei einem Haus, in dem ich wohne, geht das halt nicht.

    Geht es schlussendlich nur um die Gebühren? Sind diese bei den Absicherungsgeschäften günstiger als die Spesen für den Verkauf und Kauf der Aktien?

    Oder gibt es für institutionelle Anleger, die so etwas in der Regel ja hauptsächlich machen, sonst noch einen Grund, der Absicherungsgeschäfte sinnvoll macht?

    Vielen Dank.

    • Das ist eine gute Frage, liebe(r) Frau/Herr Bliem. Auch wir haben darüber ausführlich diskutiert, weil ich im Prinzip auf Ihrer Seite bin: Die beste Absicherung vor weiteren Kursverlusten ist für Privatanleger der Verkauf.

      Diesen haben wir in seiner totalen Form (alles muss raus!) im Depot bisher zweimal praktiziert: Beim ersten Mal, im Januar 2016, war es zwar mit einem gewissen Aufwand verbunden, letztlich ließ es sich jedoch handhaben.

      Beim zweiten Mal „Alles-ist-raus“, Anfang März 2018, gab es inzwischen aber den Wahre-Werte-Fonds, der auf Basis unseres Konzepts agiert. Damit ist nun ein institutioneller Vermögensverwalter eingebunden, für den Besonderheiten zu berücksichtigen sind. So hat es sich für das Fondsmanagement als äußerst aufwendig erwiesen, alles zu verkaufen. Das Management verwies auf die einfachere und nach seinen Angaben für Fonds kostengünstigere Variante der Absicherung über den Terminmarkt.

      Dabei würde nicht jeder Depotwert einzeln abgesichert, denn dies wäre ebenfalls aufwendig. Außerdem stehen geeignete Absicherungsinstrumente gar nicht für alle Aktien zur Verfügung. Abgesichert würde deshalb hauptsächlich das Marktrisiko über die gängigen Indizes, zum Beispiel über den DAX.

      Dies hätte den Vorteil, dass man gleichzeitig in den wahren Werten investiert bliebe. Man könnte dann in Ruhe im Lauf der Zeit für jeden Wert einzeln entscheiden, ob er wichtige Marken reißt oder nicht. Wenn ja, wäre ein Verkauf immer noch möglich. Manche Werte könnten sich sogar in fallenden Märkten positiv entwickeln. Dann würden sie nicht verkauft. Beim pauschalen Alles-muss-raus ist dies nicht möglich. Kurzum: Das Absichern über den Terminmarkt bringt mehr Flexibilität.

      Ein möglicher Nachteil dieser Strategie wäre, dass einzelne Depotwerte stärker verlieren als der Markt, wir aber nur Verluste in Höhe des Marktdurchschnitts abgesichert hätten. Dieses Risiko halten wir für unser Depot jedoch für beherrschbar. Denn erstens würden diese Werte dann relativ rasch tatsächlich verkauft (siehe oben). Und zweitens ist für das gesamte Depot eher das Gegenteil zu erwarten: Dass es in turbulenten Zeiten nämlich weniger verliert als der Marktdurchschnitt, da wir uns ohnehin auf die konservativen, weniger schwankungsanfälligen Aktien konzentrieren.

      Deshalb haben wir uns im Team entschieden, diese Variante zu testen. Im Nachhinein werden wir sehen, wie es gelaufen ist. Und im Lichte dieser Erfahrungen werden wir dann entscheiden, wie wir es beim nächsten Mal handhaben. Es hat ja wenig Sinn, darüber nur in der Theorie zu diskutieren, ohne es in der Praxis auszuprobieren.

      Ich betone sowieso immer wieder, dass wir unser Depot eher mit einem Fonds vergleichen und nicht mit einem Privatanleger-Depot. Wie bereits in anderen Diskussionen erwähnt, hat dies Konsequenzen für eine Reihe von Aspekten, zum Beispiel auch für die Besteuerung. Und für Sie als Leser bringt es den Vorteil, hier einige Besonderheiten der institutionellen Vermögensverwaltung hautnah mitzuerleben.

  7. Der Markt wird zur Zeit von dem Spielkind im weißen Haus schwindelig gespielt. Und jetzt hat der Markt die Orientierung verloren. Wundert das noch jemand ? Wenn mit Euch so umgegangen würde, würdet Ihr auch durch die Gegend torkeln. Deshalb kann ich absolut nachvollziehen, dass das Wahre Werte Depot abgesichert wird. Für uns alle hoffe ich, dass wir uns nicht so nah am Abgrund befinden, das könnte sonst schief gehen.

  8. Das Unmögliche wird wahr.

    Im März habe ich geschrieben, dass ich von einem Crash im Sommer nach der Ausbildung einer SKS ausgehe. Im Mai war ich mir dann nicht mehr sicher, weil ich den Goldpreis noch unter 1240 sehen wollte. Jetzt könnten meine beiden Bedingungen für den Crash in diesen Tagen doch noch erfüllt werden. Auch die Zinsen für die 10 jährigen US Staatsanleihen sind dabei den Aufwärtstrend zu verlassen.
    Was mich jedoch stutzig macht, dass so viele den Crash momentan vorhersehen. Das passt irgendwie nicht. Aber vielleicht werden wir ja schlussendlich doch noch alle überrascht. Vielleicht passiert jetzt das, was der Deutschen Mannschaft in der WM passiert ist. Das Unmögliche wird war: Der Ausstieg / Reset. Damit rechnet momentan so gut wie keiner. Ansonsten wäre der Goldpreis um ein Mehrfaches höher. Ich glaube auch nicht daran, aber ich habe auch nicht geglaubt das Korea die Deutschen hinauswirft.

    Die Rettung der Finanzkrise durch das QE der Zentralbanken war ein großer Fehler. Das ganze geschaffene Geld hat hauptsächlich den Wert von Wertpapieren und Immobilien gesteigert, aber im Konsum ist nichts gelandet und die Wirtschaft hauptsächlich aufgrund des Immobilienbooms gestiegen. Überall wird gebaut, ich frage mich ob es überhaupt so viele Mieter gibt. Der Preisanstieg ist ja wie bei den Aktien mehr durch eine höhere Bewertung als durch Nachfrage entstanden. Vielleicht gib es da bald ein böses Erwachen.
    Die Mieten wurden teurer und nun steigt auch noch der Ölpreis, was die Inflation für Lebensmittel und Autofahren ebenso steigern wird. Für die normalen Bürger bleibt immer weniger Geld zum Konsumieren. Das Rad dreht sich immer langsamer und die Last, die es zu tragen hat wird immer schwerer. Das QE hat diese Last nur vergrößert. Wenn das Rad kracht geht es sehr schnell und alles liegt am Boden.

    Man hätte das Rad / die Wirtschaft stärken müssen. Man könnte z.B. die Mehrwertsteuer abschaffen. Das würde den Konsum stärken. Und die Länder die nicht mitziehen, bekommen die Mehrwertsteuer als Zoll aufgebrummt. Dazu noch eine Vermögenssteuer und Zack wir hätten wieder ein Wirtschaftswachstum von 10 Prozent. Das Rad würde stärker und die Last leichter.

    Aber ich befürchte, dass der nächste Crash mit dem „erfolgreichen“ Konzept von Draghi begegnet wird. Also noch mehr Gewicht auf den kaputten Karren laden.
    Welcher Reifen platzt zuerst (Dollar, Euro, Yuan oder Yen), platzen mehrere gleichzeitig oder springen die Fahrgäste vorher noch ab? Aber wer geht schon gerne zu Fuß, wenn man mit Kapital mehr verdient, als mit arbeiten.

    • Genau das ist der Punkt. Bis jetzt war es nur ein heftiger Rücksetzer. Ob mehr draus wird, steht noch nicht fest. Aber wenn, sichern wir uns ab. Grundsätzlich sind wir uns einig, dass eine (Finanz-)Krise in den nächsten Jahren wieder mal fällig wäre. Offen ist nur, wann.

      Und unsicher ist auch noch, ob diese dann schon den endgültigen Zusammenbruch bzw. Reset des Geldsystems bedeuten würde, den wir in unserem Buch beschreiben. Ich habe daran noch Zweifel. Nach meiner Einschätzung steht dieser erst Ende des nächsten Jahrzehnts an.

      • Was halten sie von meiner Idee die Mehrwertsteuer abzuschaffen. Es macht doch keinen Sinn Konsum mit einer Steuer zu bestrafen, wenn genau dieser die Wirtschaft beleben würde.

        • Mir fällt es schwer, zwischen der MwSt. und dem Depotalarm, unter dem Sie hier kommentieren, eine Verbindung herzustellen. Ich bitte Sie deshalb um Verständnis, dass ich mich hier nicht zu jedem Vorschlag äußern kann. Dafür fehlt mir die Zeit.

    • faszinierend, den Goldpreis hatten wir heute im Intraday tatsächlich bei knapp unter 1.240 USD…:-)
      …und im 5-Jahreschart setzt dieser wunderschön auf dem Aufwärtstrend auf.

      Der Shanghai Composite hat seit Ende Januar schon 20% verloren. Kann es sein, dass in China aufgrund des starken Kursrückgangs Margin Calls ausgelöst wurden und die Verluste durch Goldverkäufe gedeckt wurden? Das würde auf das Platzen der chinesischen Kreditblase hindeuten.

      Die Russen scheinen tiefenentspannt zu sein und kaufen weiterhin Gold.

      • Im Unterschied zu den Aktien interessieren mich Kursschwankungen beim Gold kaum. In diesem Fall bin ich völlig tiefenentspannt 😉

        • Auch wenn Gold GEMEINSAM mit führenden Börsenindizes wie der Shanghai Composite fällt?

          Meist ist es ja so, dass bei Börsenrücksetzern Gold steigt.

          • Ja, das ist sicherlich ungewöhnlich, aber unsere Goldposition ist so eine Art Fels in der Brandung unseres Depots. Die wollen wir eigentlich gar nicht anrühren. Deshalb die Tiefenentspannung 😉

      • Ich denke nicht, dass der Rücksetzer von Gold unter die 1240 etwas mit China zu tun hat. Vielleicht sollten vor dem kommenden Anstieg noch einige Optionen aufgelöst werden bzw. ängstlich Anleger verschreckt werden (Stop-Loss). Das können Banken sicherlich irgenwie hindrehen.

        Ich bin jetzt 60% in Goldminen 25% Öl und 15% Cash.
        Von mir aus kann der Crash nun kommen.
        Papiergeld ist für mich auch kein wahrer Wert. Da eignet sich Öl besser zum Einheizen. (:

        Aber ich verstehe natürlich ihre Sichtweise. Bei Liquiditätsengpässen kann Geld zu Gold werden. Und Banken werden ein Liquiditätsproblem bekommen. Die Deutsche Bank kennt nur noch eine Richtung. Davor habe ich schon im Mai gewarnt.
        Aber die EZB wird sicher wieder einspringen. Ich denke das Problem ist, dass die Wirtschaft unter einer niedrigen Nachfrage leidet. Die Löhne steigen viel zu langsam. Das führt zu einer seltsamen Kombination aus Deflation bei Konsumgütern, sinkenden Immobilienpreisen, höheren Benzin- und Lebensmittelpreisen und das alles bei einer noch immer leicht steigenden Geldmenge in der EU. Irgendwo muss das Geld hin. Gold, Öl, FANG Aktien und eventuell Kryptos sind meines Erachtens die Gewinner für 2018.

        Gold sehe ich bis Mitte 2019 bei 1830. Fällt Gold unter die 1150 sind meine Überlegungen hinfällig.

        • Dass der Rücksetzer etwas mit China zu tun haben könnte, habe ich nie vermutet. Eher das Gegenteil wäre plausibel gewesen: Krisenangst hätte zu steigendem Goldpreis führen müssen. Möglicherweise ist die Goldpreisentwicklung aber auch ein Hinweis darauf, dass (noch) keine wahre Krisenangst herrscht.

  9. Trump verfolgt konsequent und sehr offen die Interessen seines Landes. Er und seine Administration sind keine Amateure, auch wenn Massenmedien dies gerne verbreiten (wer kritisch querdenkt ist im Vorteil).

    Zum Handelskrieg lautet DIE zentrale Frage: Wer sitzt denn am längeren Hebel? Bestimmt nicht Deutschland, dessen Wohl und Wehe vom Exportüberschuss abhängt (sehr intelligent vom Bundespräsidenten, den Präsidentschaftskandidaten Trump als „Hassprediger“ zu bezeichnen…). Jetzt wird allen bewusst, dass italienische Verhältnisse in Deutschland gar nicht mal so weit entfernt sind (das historische Ausscheiden der DFB-Mannschaft in der Vorrunde ist ein gutes Beispiel).

    Warum sind mächtige angelsächsische Player im Dezember/Januar aus dem DAX raus? Es darf angenommen werden, dass diese Hand in Hand mit Washington zusammenarbeiten bzw informiert sind – alles andere ist unlogisch.

    Trump ist Unterstützer der Ölindustrie. Logisch, dass seine Politik einen steigenden Ölpreis herbeiführt (u.a. indem Iran vom Markt ausgeschlossen wird) – Shell habe ich bereits öfter empfohlen.

    Trump setzt step by step seine Wahlversprechen um, soweit er kann. Und er kann immer mehr…denn seine Politik – Steuersenkungen, möglichst nur Hochqualifizierte ins Land lassen, Produktion zurück in die USA holen – kommt bei den US-Amerikanern und bei einigen Wirtschaftsführern sehr gut an.

    Hochspannende Zeiten!:-)

  10. Gibt es außer mir eigentlich noch irgendeinen Optimisten? Frage nur, weil 2 k gab es nur Optimisten. Wenn ich Google aufschlage sind alle Bär, der Crash kommt und alle haben es immer gewusst. Ich meine, 2 k sagten alle Kaufen: Kennt heute jemand jemanden, der Kaufen sagt? Ich lese nur Vorsicht, Bärenmarkt, Blase und alle raus. Ich möchte mich hiermit mal auf der Gegenseite positionieren. Ich verkaufe nicht.

    • Darüber sollten Sie sich mal mit Mr. Vogel austauschen. Könnte interessant werden 😉 Denn Sie beide vertreten entgegengesetzte Positionen. Ich persönlich bin derzeit eher in der Mitte: nichts ist unmöglich, deshalb weiter genau beobachten und analysieren.

    • Bleibe aktuell mit ca. 54 v.H. in Aktien investiert. Neige derzeit dazu, bei Kursrückgängen ab etwa DAX 12000 eine erste Aufstockung vorzunehmen. Dabei hoffe ich auf die Vernunft der Beteiligten (USA, EU, China).

      • So ein Zufall! Unsere Aktienquote liegt derzeit auch bei ca. 50% 😉

    • Ja, gibt es. Ich bin unverbesserlicher Optimist – seit dem 05.06. Tagesgeld-Optimist. 😉

      Hatte das Glück, um 11.800 eingestiegen zu sein und Ende Mai / Anfang Juni alles verkauft zu haben. Market Timing ist schwierig und klappt beileibe nicht immer, manchmal aber doch. Vieles davon ist Intuition bzw. Glücksache.

      Die Strategie kann man gut finden oder auch nicht. Jedem das Seine. Wie ich schon schrieb, ist mir das Sentiment momentan für einen großen Absturz zu bärisch.

      Das ändert aber nichts daran, dass ich mich mit Tagesgeld wohler fühle. Entspannung ist auch ein wahrer Wert und an Gewinnmitnahmen ist bisher noch niemand gestorben. 😉

      • „Tagesgeld“ hoffentlich nicht in Island. Da soll’s viele Vulkane geben….😉

        • …und heiße Quellen, die abrupt versiegen. 😉

  11. hallo herr brichta die mitte ist immer gut(grins)

  12. Die von mir genannten Gesichtspunkte (u.a. Liquidität, Psychologie) unterliegen Wechselwirkungen.So kann auch eine sich anbahnende Wirtschaftserholung (Ifo Erwartungen, Auftragseingänge) sich kurz- mittelfristig positiv auf die Psychologie auswirken.Klar nimmt die Börse gefühlt die künftige Entwicklung vorweg.Kostolany war ja uebrigens der Ansicht, ein Psychologiestudium könnte zur Beurteilung der Börsen Entwicklung besonders hilfreich,ein Studium der Volkswirtschaftslehre dagegen i.d.Z. eher abträglich sein.😇

    • Kosto hatte recht.

      Außerdem halte ich persönlich den DAX für einen noch besseren Frühindikator als den Ifo-Index.

  13. „So ein Tag, so wunderschön wie heute“ *jubelt*
    „So ein Tag , so wunderschön wie heute“ *jubelt*

    Naja, ich sollte die Kirche im Dorf lassen. Die Ersatzbank hat mich verzückt. Nike (Ersatzbank) und McCormick haben heute gut zugeschlagen. McCormick hat hier noch keiner vorgeschlagen, aber ich will sie mal erwähnen. Ich bin auf ein neues Jahreshoch gefallen- zu meiner eigenen Überraschung. Als bekennender Gegner von Markttiming möchte ich auf Nike hinweisen. Der Kurssprung war überraschend. Damit hatte keiner gerechnet. Es gibt 1000 Theorien, wie Charts Kaufimpulse oder Verkaufssignale senden. Aber so etwas wie heute bei Nike, sieht kein Chart kommen. Habe ich natürlich auch nicht gesehen. Ich hatte aber auch nicht verkauft. Ich weiß noch, dass ich gekotzt hatte, weil ich Nike hatte und behalten hatte.

    Auch gut gelaufen:

    Texas Roadhouse, Church&Dwight, Becton Dickinson, American Waters, Visa und Mastercard.

    Schlecht gelaufen. Johnson & Johnson, Henkel, BASF (muss eigentlich raus), Air Liquide (müsste auch raus)

    Ich bin sogar mit Hormel leicht im Plus.

    Bei der Stimmung, die ich gerade habe, müsste ein Crash kommen und mir Demut lehren. Sieht auch jeder so kommen. Mach Google einfach auf. Ich lese Verkaufen, Blase, Überbewertet, Crash kommt, der Bärenmarkt naht, Absichern.

    Im schlimmsten Fall haben wir Sommer 1987. Der größte Fehler wird sein, nicht zu kaufen.

    Und ich möchte noch etwas erwähnen: Wir unterschätzen wahre Werte. Mein Depot hat mit dem, was gerade im DAX passiert, nichts zu tun.

    P.S. ich besitze außerdem Fuchs St., Reckitt, Sixt Vz., Unilever, Adidas und Fresenius.

    Ich betrachte mich als die voll investierte Ersatzbank.

    Und ich möchte mich dafür bedanken, welche Unternehmen ich hier kennen lernen durfte. Church&Dwight, Texas, Reckitt, American Waters habe ich hier erst kennen gelernt. Danke dafür.
    Ich halte zwar nichts von Markttiming, aber ich mag wahre Werte.

    Selbst wenn der Markt jetzt einbricht, werde ich meinen Werten treu bleiben.

    Schauen wir mal, wie es weiter geht. Und nach heute brauche ich echt einen auf die Nase.

    • Den Nike-Kurssprung habe auch ich nicht vorhersehen können. Aber rein charttechnisch hatte es bei Nike mit dem Ausbruch auf neue Allzeithochs im Frühjahr ein Kaufsignal gegeben. Dies ist sogar ein Beispiel, wie Markttiming klappen kann: Wir hatten kurz vor dem Allzeithoch Gewinne mitgenommen, um abzuwarten, ob der Kurs daran abprallt oder durchbricht. Nach dem Durchbruch hatte ich den Wiedereinstieg vorgeschlagen, und man hätte lediglich einen kleinen Teil des Aufstiegs ausgelassen. Aus Sicherheitserwägungen ein völlig nachvollziehbares Verhalten. Leider kam dann aber der Sinneswandel Antons und Volkers dazwischen …

      Bitte stellen Sie McCormick als Depotvorschlag ein, damit wir darüber diskutieren können.

      • Das habe ich eigentlich am Wochenende gemacht. Ist da etwas schief gegangen?

        • Nein, nein, alles in Ordnung. Bin nur noch nicht dazu gekommen, ihn freizuschalten und zu kommentieren. Das habe ich für morgen geplant. Vor Ihnen war noch ein anderer Vorschlag in der Warteschlange.

    • …und der Shanghai Index scheint nach unten durchzubrechen. Am 30. März hatte Herr Birchta hierzu einen Beitrag geöffnet:
      http://wahre-werte-depot.de/china-durchbruch-bestaetigt/

      Militärisch können die USA weder Rußland noch China in die Knie zwingen (es sei denn man nimmt einen Atomkrieg in Kauf).
      Innenpolitisch können diese Länder nicht durch Regime-Change-Politik umgepolt.

      Bleiben nur noch wirtschaftliche Mittel…
      – Sanktionen gegen Russland
      – Importzölle
      – die Mittel der FED

      US-Zinserhöhungen der FED treffen insbesondere die verschuldeten Entwicklungsländer. Und verschuldete chinesische Firmen.

      Das passt alles ins Gesamtbild.

  14. Ja, die gute alte Börse. Ich kann mich an 2 k erinnern. Jeder wollte immer nur kaufen.
    Ich habe mal die Bullen heute hier durchgezählt:
    Oh.
    Only me?
    2k war es ein Fehler, Bulle zu sein. Heute werden sicherlich alle richtig liegen. Der Markt fällt und der Crash kommt. Ich sehe schon die Straße mit den Leuten, die sagen, habe es schon seit langem gesagt. Reicht sie schon bis zum Jupiter? Gefühlt würde ich sagen, bis zum Pluto. Kennt eigentlich noch jemand einen einzigen Bullen?

    Ich zähle nicht. Ich bin ein Niemand. Also 2k gab es nur Bullen, die daneben lagen und heute gibt es nur Bären, die richtig liegen. Na denn. Möge der Bär uns allen recht geben. Das macht die Börse eigentlich nie, aber sicher dieses mal.

    Sollten die Kurse steigen, wäre das natürlich lustig. Das hat keiner auf der Liste.

    • Keiner außer Ihnen und mir 😉 Ich halte beides für möglich: Crash nach unten oder oben.

  15. Interessante Ansichten und Einblicke. Ja es bleibt spannend, ich bin auch eher Optimist, denke es gibt noch einen Rücksetzer und dann geht es wieder aufwärts. Allerdings werden die Schwankungen groß sein. Dax Richtung 11800 oder kurz darunter und ich kaufe wieder richtig ein.
    Im Moment habe ich nach und nach etwas Cash aufgebaut und verkaufe auch kleinere Einheiten wenn es nach oben geht.

    • „… und verkaufe auch kleinere Einheiten wenn es nach oben geht.“

      Genauso machen es die Profis zurzeit auch. Deshalb gibt es nach Erholungen immer wieder Rückschläge.

  16. Bin auch noch positiv/optimistisch gestimmt… sonst wäre ich ja nicht noch ziemlich stark aktuell investiert (auch wenn meine Depotwerte stark vom WWD abweichen). Allerdings ist es momentan wirklich nicht eindeutig und so halte ich auch eine Seitwärtsbewegung im zweiten Halbjahr, auch wenn etwas volatiler, für möglich. Für einen starken Crash spricht, dass viele diesen ja erwarten und gerade das stimmt mich tendeziell positiv. Viele erwarten die deutliche Korrektur, aber der Markt hält sich trotzdem noch ganz gut?!

    • Einzelwerte bzw. Branchen haben ja bereits eine nette Korrektur hinter sich. Wenn ich nicht bereits in Daimler investiert wäre, hätte ich gestern Daimler ins Depot geholt:
      – horizontaler Widerstand bei ca 55 Euro
      – KGV von nur etwa 6
      – Dividendenrendite von über 6% (!) bei einer Ausschüttungsquote von ca. 40% (d.h. stabile Dividende)
      – zweifelsohne unverändert ein exzellentes Unternehmen mit starker Marke

      Falls EU und USA tatsächlich gegenseitig komplett auf Autozölle verzichten sollten, profitieren diese Hersteller gewaltig (da dann auch die in den USA produzierten „deutschen“ Autos verstärkt in die EU importiert werden).

      Das Thema Handelskrieg ist m.E.n. aber kein Bluff. Gestern habe ich zufällig die South Park Folge gesehen, in der Eric Cartman in Absprache mit Chinesen (!) Obama zum Sieg 2012 gegen Mitt Romney verhilft, indem er Stimmzettel der Swing States verschwinden lässt…;-) Anschließend habe ich „China Mitt Romney“ gegoogelt – offensichtlich hatte Mitt Romney 2012 tatsächlich einen härteren Ansatz gegen China als die Obama-Administration.

      Trump als Idioten hinzustellen, der im Alleingang Zölle errichten will, ist naiv. Auch hinter Trump stecken mächtige Netzwerke und Interessensgruppen. Was wir derzeit erleben ist ein geostrategischer Schlagabtausch. Ende offen.

  17. PS: Sorry… nicht für einen starken Crash spricht, sondern natürlich dagegen… weil ihn ja viele sehen/erwarten…

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