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27 Kommentare

  1. Soeben las ich dies in einem E-Mail-Newsletter:

    „Ein Beitrag, den ich in diesen Tagen auf einer Online-Plattform las, befand, dass die Märkte, obwohl in einer Blasensituation, dennoch eine ganze Weile weiter steigen können. Letztlich blieb dann jedoch offen, woran Anleger tatsächlich erkennen können, wann sie aus dem Markt aussteigen sollten.“

    Gut möglich, dass der Kollege meinen Beitrag damit gemeint hat. Wenn nicht, hätte er ihn zumindest meinen können 😉

    Aber gut: Die Erkenntnis, dass niemand weiß, wann und wo genau „oben“ ist, ist so alt wie die Börse selbst. Dennoch ist es sinnvoll, die Marktverfassung stets zu beobachten und zu analysieren. Schon allein deshalb, um von einer Korrektur nicht überrascht zu werden.

    Was man mit einer solchen Erkenntnis anfängt, ist dann Sache jedes Einzelnen. Erst recht, ob man „aussteigen“ oder die sich ankündigende Korrektur einfach aussitzen sollte (so wie wir das im Wahre-Werte-Depot tun).

    Zum Beobachten und analysieren gehört auch, Erkenntnisse aus dem Verlauf einer Korrektur zu ziehen: So hätten die Märkte am Freitagnachmittag die Chance gehabt, mit dem Durchbruch durch das Februar-Rekordhoch bei ca. 3.390 Punkten im S&P-500-Index die Korrektur quasi in einem (mini-crashartigen) Aufwasch bis zum Rückfall auf die 200-Tage-Linie zu vollziehen. Diese Linie verläuft zurzeit bei 3092. Die besagte Chance wurde aber nicht genutzt, zumindest nicht am Freitag. Vielmehr zog der Index noch am Abend wieder über diese Marke nach oben durch. Fehlausbruch also.

    Nun gelten Fehlausbrüche als starke Signale in die andere Richtung. Sollte sich der Freitag also als Fehlausbruchstag bestätigen, was in dieser Woche noch abzuwarten ist, wäre die Normalerwartung, dass demnächst wieder ein Angriff auf das Allzeithoch fällig wird. Und trotzdem bliebe die übergeordnete Korrekturerwartung bestehen. So launisch können Börsen eben sein, ja sie sind es in der Regel sogar.

    Ob also jetzt schon „Erntezeit“ ist, oder vielleicht doch erst Ende September/Anfang Oktober, wie ich es im o.g. Beitrag für möglich gehalten habe, oder auch gar nicht, muss sich noch zeigen. Auf jeden Fall bleiben die 3.390 Punkte ein wichtiger Signalgeber nach unten. Stay tuned!

  2. Nun steht das Signal per Schlusskurs geschrieben: Die 3.390 sind unterboten. Damit steht die Tür zur Fortsetzung der Korrektur offen – ohne ein vorheriges Ganz-oben-Herumlaufen. Ziel: die 200-Tage-Linie. Stay tuned!

    • Ich sehe das genauso.
      Wir haben zum Teil massiv steigende Corona Zahlen in Europa. Die Branchen welche profitieren, können von den Bewertungen her nicht weiter steigen. Gleichzeitig ist die mustergültige Erholung an einem Punkt, wo die Bäume 🌳 nicht weiter in den Himmel wachsen. Die Risiken für ein massives abflachen der Erholung, selbst wenn die Regierungen wegen der Corona Sache keine Repressionen für Bevölkerung und Wirtschaft beschliessen ist evident. Rücksetzer würde ich ganz fest einplanen. Insbesondere weil auch im September viele vorsichtig sind vor dem nahenden Crashmonat Oktober.

    • Gilt das immer noch?

      • Der gestrige Tag brachte eine Entlastung, aber noch keine Entscheidung. Es hängt nach wie vor davon ab, ob sich der S&P merklich und nachhaltiger von der 3.390er Marke nach oben oder nach unten absetzt. Stay tuned!

      • Inzwischen hat sich nach unten die 50-Tage-Linie (heute 3.337) als Unterstützung erwiesen. Wenn sie hält, ist‘s gut, wenn nicht, könnte die 200er-Linie (derzeit ca. 3.100) doch schon jetzt angepeilt werden und nicht erst nach einer Zwischenerholung.

      • Und in dieser Sekunde stehen wir vorbörslich bei 3.337 😉

        Da der Bereich um 3.425 nun zum dritten mal ohne Erfolg angegangen wurde, präferiere ich auch dein Szenario der 200 Tage-Linie im Moment.

        • Ja, aber es sollte während des offiziellen Börsenhandels zu einem signifikanten Durchbruch kommen, der auch nicht gleich ausgekontert wird. Stay tuned!

        • Der Durchbruch kam gestern nicht mehr. Also bleibt es vorerst weiter offen.

        • Nur der Vollständigkeit halber: Die Entscheidung, ob es vorher nochmal oben herum geht oder nicht, ist am Freitag und am Montag gefallen. Ziel ist jetzt die 200-Tage-Linie bei momentan ca. 3.100 Punkten im S&P-500-Index.

          • Raimund, deine Analysen sind sehr hilfreich – danke! Und ich freue mich schon auf den nächsten Podcast! 🙂

          • Ja auf alle Fälle erstmal bis zur 200 Tage-Linie. Ich hatte für mich vermutet, dass bis zum Verfallstag der Markt relativ stabil bleibt und danach möglicherweise die Korrektur einsetzt und so kam es (aktuell betrachtet) auch. Bin mir nicht sicher, ob die 200 TL hält, könnte mir auch vorstellen, dass wir für z.B. 2-4 Wochen mal darunter abtauchen.

            Ich habe vorher u.a. Mynaric und Deutsche Post komplett verkauft und 40 Prozent an Global Fashion Group. Dadurch hat sich nun mein aktueller Cashbestand auf ca. 35 Prozent erhöht. Nun warte ich auf gute Kaufchancen, um das Geld dann in den nächsten 1-2 Monaten wieder in den Markt fließen zu lassen, unter der Annahme, dass die Corona-Situation nicht völlig „eskaliert“. Sollte dies passieren, fahre ich evtl, den Cashbestand noch weiter hoch.

  3. Raimund, denkst du, dass es beim Dax überraschenderweise auch in den 10.000er Bereich gehen könnte? Dirk Müller erwartet ja ein kleines „Beben“ mit tieferen Kursen.

    • Ich erwarte erst einmal eine Korrektur in den Bereich der 200-Tage-Linie im S&P500 bei derzeit 3092 Punkten. Danach sehen wir weiter. Stay tuned!

      • Eine Korrektur war das aktuell noch nicht. Es schwämmt wieder alles nach oben.

        • Der schnellste Einbruch von 10% in der Geschichte des Nasdaqs seit 1978. Wenn das keine Korrektur war, was war das denn? Wann ist eine Korrektur eine Korrektur…

          • Es ist alles relativ. So schnell wie wir hoch gelaufen sind, sind 10 % doch gar nichts! Eine Korrektur wären vielleicht 20 % und das über 1-4 Wochen. Aber 10 % an ein paar Tagen ist nur ein kleiner Schluckauf.

          • Ich bleibe dabei: Eine Korrektur geht mindestens bis zur 200-Tage-Linie, sowohl im Nasdaq-Index als auch im S&P.

  4. Die Bullen schlagen zurück und das heute mit Kraft, der S&P hat sogar vorbörslich die 50-Tage-Linie überschritten.

    Gesetzt die Händler an der Wall Street halten die Marke: Vorzeitiges Ende der Korrektur?

    • Momentan sieht es tatsächlich so aus, als sollten die Indizes schon vor ihren 200-Tage-Linien nach oben abdrehen. Das ändert allerdings nichts daran, dass diese Linien während einer der nächsten Korrekturschübe erreicht werden. Stay tuned!

      • Ich kann mir nicht vorstellen, dass es bis in die zweite Oktoberhälfte hinein, keine noch ausgeprägtere Korrektur geben soll. Vielleicht habe ich zu viel Cash aufgebaut, aber ich traue dem Frieden nicht. Sicher will ich das Geld wieder investieren, aber nicht zu diesen Kursen. Ich hoffe noch auf eine weitere Korrektur bis Mitte Oktober… und mich wundert, dass die Börse Corona ganz ausblendet, bei den steigenden Neuinfektionen. Klar ein Crash wie März habe ich auch nicht ansatzweise erwartet, aber die letzte Woche kann noch nicht alles sein, mindestens ein Test der 200-Tage-Linie… wenn nicht gar ein kurzfristiges Abtauchen darunter.

        • Die Börse spielt allerdings kein Wunschkonzert, lieber Andreas. Auch ich habe zwar eine zweite Welle bis Mitte Oktober auf dem Plan, aber wenn es anders kommt, ist es auch nicht schlimm. Es könnte sogar sein, dass die zweite Korrekturwelle zwar kommt, es aber zuerst noch mal ganz oben rum geht auf neue Höchststände.

          An der Börse ist schließlich alles möglich, auch das Gegenteil 😉

      • Ich rechne damit, dass es bis zur Präsidentenwahl wackelig bleibt. Aber dann sollte es definitiv bergauf gehen. (wegen der Jahreszeit und wegen der Börsenstatistik und wegen neuer Konjunkturpakete)

        Die 200-Tage-linie bleibt natürlich eine eherne Wahrheit. Aber sie kann sich ja auch zu den Kursen hochbeugen statt anders herum.

  5. Ich habe seit langem mal wieder auf den Kupfer-Chart geschaut. Und da ist es doch interessant, was uns Dr. Copper hier vielleicht sagen will. Der Chart hat auf jeden Fall die Vor-Corona-Marke schon deutlich überschritten.

    Das lässt doch mittelfristig auf eine gute Konjunktur hoffen!

    • „Cooper“ auch f. mich ein wichtiger fundamentaler Mosaikstein… jenseits aller kurzfristiger Spoekenkiekerei, selbst falls der Chart nicht logarithmisch sein sollte.

      • „… selbst falls der Chart nicht logarithmisch sein sollte.“

        Vollkommen richtig, um zu erkennen, dass sich der Kupferpreis seit dem Coronatief blendend erholt hat, reicht dieser Chart vollkommen aus 😉

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