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Nike zurück aufs WW-Spielfeld?

29. Mai 2018 - Dr. Steffen Assmann in Gastbeitrag | 45 Kommentare

Lieber Raimund, sehr geehrtes WW-Team, ich möchte an dieser Stelle das Augenmerk auf die zuletzt recht positive Performance von „Nike“ richten. Der Wert wurde zuletzt wie folgt im WW-Depot geführt (hier die letzten 3 Aktionen): 06. September 2017: Volle Position aktiviert 04. Dezember 2017: Position halbiert 23. Januar 2018: Nike komplett auf die WW-„Ersatzbank“ gesetzt.

Vielleicht rechtfertigt die aktuelle Entwicklung eine komplette Reaktivierung im WW-Depot ? Auf Deine (Ihre) Einschätzung bin ich schon gespannt ! Viele Grüße

45 Kommentare

  1. Auch mit diesem Beitrag rennst Du bei mir offene Tore ein, lieber Steffen ⚽️ 🥅

    Im WW-Trainer-Team hatte ich Nike schon vor einigen Wochen zum Wiedereinwechseln vorgeschlagen, stieß damit aber auf den Widerstand der beiden anderen Trainer. Sie sehen Nike aufgrund des Geschäftsmodells schlichtweg nicht mehr als wahren Wert in unserem Sinne an, sondern als Moderwert, dessen Produkte mal „in“ und mal „out“ sein können. Außerdem, so die Argumentation, würden im Krisenfall viele Leute auf neue Sneakers oder angesagte Sportklamotten einfach verzichten. Nike sei also nicht krisenresistent genug.

    Letzteres lässt sich durch den vergleichsweise moderaten Kursverlust während der Finanzkrise allerdings nicht bestätigen. Und zur ursprünglichen Depotaufnahme klangen die Argumente der Kollegen auch noch ganz anders. Aber inzwischen hätten sie ihre Meinung eben geändert, sagten sie. Das kann man ja schließlich.

    Da es bei uns keinen Cheftrainer gibt – auch wenn ich hier die größte Klappe habe 😂 -, sondern wir alle drei gleichberechtigt sind, stand es nach Toren damit 2:1. Das Spiel war zuungunsten von Nike entschieden.

    Willst Du hiermit ein Nachspiel beginnen?

    • Ja – Nike hat ein „Nachspiel“ auf jeden Fall verdient.

      Ich führe hier zunächst eine Kenngröße an, welche nach meiner Wahrnehmung generell in den Diskussionen im WW-Blog (leider) so gut wie keine Rolle spielt:

      Das durchschnittliche Gewinnwachstum!

      (Kurzer Einschub: Börse ist übrigens SEHR einfach: Der Chart folgt LANGFRISTIG dem Gewinnwachstum, KURZFRISTIG kommen jedoch durchaus SKS-Analytiker zum Zug – vgl. auch den sehr aufschlussreichen Chat „Die verflixte Schulter“ vom 16.Mai mit 54 (!) Kommentaren).

      Das Gewinnwachstum beträgt bei Nike (in den letzten 20 Jahren) ca. 8% pro Jahr.

      Die Aktie hat darauf folgendermaßen reagiert:

      Durchschnittliche Kurssteigerung in den letzten

      5 Jahren: ca. 20% pro Jahr
      10 Jahren: ca. 16 % pro Jahr
      20 Jahren: ca. 13 % pro Jahr

      Der Kurs ist in den letzten 20 (bzw. 10 und 5) Jahren also schneller als der Gewinn gestiegen, demnach liegt das KGV nun ebenfalls höher als vor 20 (bzw. 10 und 5) Jahren (aktuell bei ca. 27). Diese optisch hohe Notierung kann eigentlich nur durch ein dynamisches zukünftiges Gewinnwachstum (und damit ein intaktes Geschäftsmodell) gerechtfertigt sein.

      Hier die Gewinnprognose lt. ING-DiBa (Gewinn pro Aktie in US-Dollar):

      2018: 2,35
      2019: 2,70 (+15 % vs. 2018)
      2020: 3,11 (+15 % vs. 2019)

      Im Vergleich zum Mittel der letzten 20 Jahre (Gewinnwachstum: 8% pro Jahr) scheint sich die Gewinnmaschine Nike zukünftig eher zu beschleunigen (ca. +15 % pro Jahr – auch wenn die Prognosen natürlich mit Vorsicht zu genießen sind). Ein aktuell etwas höherer KGV ist demnach voraussichtlich gerechtfertigt (da ja an der Börse bekanntlichermaßen immer die Zukunft gehandelt wird).

      Wie Du, lieber Raimund, bin ich nicht der Meinung, dass es sich bei Nike um eine vorübergehende Modeerscheinung handelt. Hierzu ist die Marke mittlerweile viel zu stark und international beeindruckend etabliert (wer eine „Modeerscheinung“ im Sportartikel- und Liefestylebereich sucht sollte sich einmal den Kursverlauf von „Under Armor“ anschauen :-)). Und dazu kommt noch der voraussichtliche „Push“ durch die im Juni beginnende Fußball-WM!

      Das WW-Depot hat nach meiner Einschätzung mit Nike vieles richtig aber auch einiges weniger gut gemacht:

      1) Sehr gut: Nike wurde als „Wahrer Wert“ identifiziert
      2) Sehr gut: Nike wurde in voller Position in das WW-Depot aufgenommen (zuletzt am 06.09.2017, Kurs 44,3 €)
      3) Mittelgut: Nike wurde am 04.12.2017 mit der halben Position vom Spielfeld genommen (Kurs 50,7 €)
      4) Weniger gut: Nike wurde komplett aus dem Depot entfernt (Kurs 54,7 €)
      5) Kurs aktuell (01. Juni): 61,3 €

      Hättet Ihr die Position einfach seit dem 06.09.2017 gehalten stände ein Kursplus von 38% zu Buche! (nicht schlecht für 9 Monate, oder ?)

      Alles klar soweit ?

      Also mein Tipp:
      1) Wahren Wert identifizieren
      2) Wert kaufen
      3) Wert liegenlassen
      4) Eventuellen Kursrückgang zum Nachkauf nutzen
      5) Von überdurchschnittlicher Rendite profitieren (ich weiß, ich weiß – dies ist nicht das Ziel des WW-Depots, sondern Euch geht es gemäß Deinen Ausführungen um a) geringe Depotschwankungen und b) Versicherung für den Ernstfall – vgl. Chat vom 28.05.2018).

      Ich bin gespannt (aber wenig optimistisch), ob diese Ausführungen Nike zurück aufs Spielfeld führen können!

      Herzliche Grüße (auch an deine 2 Trainerkollegen :-))

      • Hätte, hätte, Fahrradkette, lieber Steffen 😉

        Unsere Gewinnmitnahmen waren lediglich der Tatsache geschuldet, dass sich der Kurs wieder seinem Allzeithoch näherte und man im Vorhinein nicht wusste, ob diese wichtige Marke geknackt wird oder nicht. Nachdem dies geschehen ist, wäre ich schon längst wieder eingestiegen (siehe oben). Aber dann kam eben der Sinneswandel meiner Trainerkollegen dazwischen. So ist das Leben 😉

        Aber es gibt ja noch andere schöne wahre Werte …

        Im Übrigen lässt sich für alles auch ein Gegenbeispiel finden: Wären wir bei Reckitt Benckiser dabei geblieben (Einstieg am 12.1.16), hätten wir bis heute einen Verlust von 27% gemacht.

    • Faktencheck: Nike hätte die Performance des WWD -Stand heute- noch weiter verbessert. Ja ich weiß hinterher…..🤔

      • Wenn es nach mir gegangen wäre, wären wir seit April wieder dabei 😉

  2. Ich bin dabei:)
    Sowohl bei Nike als auch bei Reckitt. Bei Reckitt gibt es übrigens 2 mal im Jahr Dividende. Das tröstet. Bei Nike war ich auch eine Zeitlang im minus. Im Moment finde ich Nike zwar teuer, werde aber trotzdem nicht verkaufen.
    Ich fahre natürlich die Kaufen und Liegenlassen Strategie. Werte werden im Unternehmen gemacht. An der Börse wird der Preis bezahlt. Der kann natürlich dramatisch fallen. Aber sowas sollte man immer einkalkulieren, wenn man Aktien kauft.

    Bis 2014 hatte ich Adidas. Dann machte ich mal Marktiming und verkaufte bei hmmf etwas über 75 Euro. Es klappte prima, der Kurs fiel später auf ca. 56, ich kaufte wieder dazu. Bei 90 stieg ich wieder aus. Ich machte wieder Marttiming.
    Aktueller Kurs: Über 190 Euro pffft.
    Das lehrte mich Marktiming.
    Wenn man sich die Reichen der Welt ansieht, findet man keine Trader. Aber man findet viele, die mit Aktienpaketen Geld machten, die sie liegen gelassen hatten.

    Peter Lynch schrieb mal, dass man mit Markttiming mehr Geld verschwendet, als ein Durchschreiten eines Bärenmarktes kosten kann. Durch Adidas hatte ich das kapiert.

  3. Lieber Marco Dargel,

    ich stimme Ihren Ausführungen (insbesondere hinsichtlich „Markttiming“ sowie den „Reichen dieser Welt“) zu 100% zu.

    Bzgl. des Kursverlaufes ging es mir mit „Nike“ und „Reckitt“ sehr ähnlich:

    Zunächst war ich mit Nike im Minus („schlechter“ Einstiegszeitpunkt im Dezember 2015), habe dann zu tieferen Kursen in 2016 und 2017 nachgekauft und bin nun deutlich im Plus.

    Bei Reckitt war der Kursverlauf in den letzten Monaten in der Tat sehr unbefriedigend. Hierdurch „schmolz“ mein eigenes Kursplus deutlich ab. Konsequenz: Zu tieferen (aktuellen) Kursen nachkaufen und von höherer Dividendenrendite profitieren! Beim Höchstkurs (ca. 90 €) lag diese Rendite bei ca. 2.1%, jetzt (Kurs ca. 67 €) bekommt der Anleger ca. 2,9% da Reckitt unvermindert ausschüttet und dabei die Dividendenzahlungen tendenziell eher sogar erhöht. Die Dividendensteigerungsrate liegt statistisch bei ca. 12% pro Jahr (in den letzten 10 Jahren). Sollte diese Rate in den nächsten 10 Jahren beibehalten werden verdoppelt sich die persönliche Dividendenrendite auf das heute eingesetzte Kapitel demnach alle 6 Jahre (von aktuell 2,9 auf dann 5,8 und in weiteren 6 Jahren auf dann 11,6%).

    Die Dividende macht langfristig übrigens mehr als die Hälfte der Performance aus!

    Zum Vergleich einfach den Performance-Index DAX (beinhaltet die thesaurierte Dividende) mit den Kursindex-DAX (WKN 846744) vergleichen (jeweils Startpunkt am 31.12.1987 bei 1000 Pkt):

    • DAX (04. Juni 2018): 12.743 Pkt (Entwicklung seit Start: 1.174 %)
    • Kursindex DAX (04. Juni 2018): 5.870 Pkt (Entwicklung seit Start: 487 %)

    Auch hiervon könnte das WW-Depot theoretisch bei einer etwas längeren Haltezeit der Aktien nachhaltig profitieren (da die Dividende ebenfalls thesauriert wird).

    • Das mit der Dividendenthesaurierung ist so eine Sache. Darüber hatten wir hier im Blog schon vor ein paar Monaten diskutiert. Ich möchte mich dazu nicht wiederholen, sondern bitte Dich, dort noch mal nachzulesen.

    • ja, die bedeutung der dividende für die performance kann man gar nicht oft genug erwähnen. vgl, auch schon die aufschlußreiche diskussion unter „CASH IS KING“ v. mitte märz diesen jahres.

      • Dann möchte ich hier nochmal zur Blutdrucksteigerung aller Dividendenanhänger beitragen 😉

        Mit der Dividende bekommt der Aktionär nichts, was ihm nicht ohnehin schon gehört. Er bekommt es nur in anderer Form, nämlich in bar. Dafür wird die Ausschüttung von Unternehmenswert abgezogen. Ein Nullsummenspiel also.

        Und hier noch was für den Dividendenthesaurierungsfan Steffen: Wenn ich die Dividende ohnehin thesaurieren will, kann ich sie doch lieber gleich im Unternehmen als einbehaltene Gewinne belassen. Das spart sogar Transaktionskosten 😉

        • Die ausgezahlte Dividende eröffnet aber Spielräume für eine weitere Diversifizierung, die ein Depot sicherer und chancenreicher machen. Man kann damit vorübergehend auch die strategische Barreserve erhöhen.Das alles wirkt einem hohen Blutdruck entgegen und ist damit auch noch gesundheitsfördernd.

          • Wer tatsächlich Bares will, kann auch verkaufen. Wer aber von seinem Investment überzeugt ist und „kaufen und liegenlassen“ wählt, will gar nicht verkaufen. Und wer auch die Dividenden wieder ins Unternehmen stecken will, wie es Steffen propagiert, der braucht sie sich gar nicht erst auszahlen zu lassen 😉 Zumal dann neben den Transaktionskosten noch die Steuer berücksichtigt werden muss.

          • Außerdem wird die Dividende im Gegensatz zu einem Verkauf transaktionskostenfrei behandelt. Zugespitzt stellt sich bei der Gewinnverwendung auch immer die Frage: Dividende oder Verwendung für andere Zwecke (hohe Vorstands- bzw. Mitarbeiterboni)? Kommt eben immer darauf an. Im Zweifel verwende ich meinen „Gewinnanteil“ lieber selbst.

          • Wer seine Dividende „selbst verwendet“, kann auf der anderen Seite nicht den Zinseszinseffekt für sich ins Feld führen, der davon abhängt, dass die Dividende direkt wieder ins Unternehmen investiert wird, d. h. im Prinzip dort verbleibt. Warum aber erst ausschütten, wenn man das Geld doch dort lassen will?

            Transaktionskosten fallen zwar nicht bei der Dividende an, dafür aber Steuern, die man ebenfalls als Kosten betrachten kann. Außerdem entstehen Transaktionskosten, wenn man die Dividende (oder das, was davon nach Steuern übrig ist) reinvestiert. Im Prinzip also zweimal Kosten.

      • Ergänzung: Es gibt sogar Unternehmen, die eine sog. steuerfreie Dividende (Eigenkapitalrueckzahlung) auszahlen und deren Kurs trotzdem steigt. Bei Veräußerung einer Aktie fällt ggfs. Steuer an.

        • Die Steuerkomponente spielt in meinem Kommentar zwar nicht die Hauptrolle, aber sie ist für uns trotzdem relevant:

          1. Von unseren Wahren Werten schütten die meisten steuerpflichtige Dividenden aus.
          2. Laut neuer Fondsbesteuerung, an der wir uns orientieren, müssen Dividenden gleich auf Fondsebene versteuert werden, also auch von unserem Depot.
          3. Realisierte Kursgewinne bleiben für Fonds (und für uns) dagegen steuerfrei.

          Fazit: Auch die Steuerkomponente spricht für uns gegen die Dividende.

          • Warum erst ausschütten….? Z.B weil man von der Ausschüttung wertsteigernde Sachwerte erwerben kann (quasi Zinseszins Effekt). Im übrigen ist bei der Gewinnverwendung (Dividende ja oder nein) ein gesundes Misstrauen gegen die Gewinnverwendungsplaene
            der Unternehmensführung gelegentlich angebracht.

          • Ach, beim Kaufen-und-Liegenlassen vertrauen Sie Ihren Unternehmen fest, bei der Gewinnverwendung aber nicht? Das ist wenig überzeugend. Warum sollte man einem Unternehmen nur bei der Gewinnerzielung vertrauen, nicht aber bei der Gewinnverwendung? Mir scheint, dass Sie jetzt nur noch versuchen, sich irgendwie aus der Sache herauszureden 😉

          • Kommt eben immer drauf an. Da ich breit diversifiziert bin und u.a. auf Dividendenrendite, KGV, einen gewissen Wert lege finden sich in meinem Depot auch riskantere Werte z.B. Gazprom. Da ist es besser man streicht die Dividende ein und diversifiziert weiter. Mit diesem Vorgehen kann man Firmenpleiten , wenn man vorher kassiert hat, schadensbegrenzt halten. Vor solchen überraschend en Pleiten ist auch das wwd nicht gefeit. Je nach dem tritt dann bei Ihnen evt. ein Totalverlust ein.Den Vorwurf, ich wollte mich rausreden, weise ich zurück. Offenbar gehen Ihnen zunehmend die sachlichen Argumente aus.

          • Na, na, wer wird denn gleich in die Luft gehen, lieber Peter 😉

            Ihre Argumentation mit Gazprom und sogar Firmenpleiten amüsiert mich doch sehr. Denn einer solchen Pleite begegnet man mit aktiver Risikobegrenzung a la WWD wohl effektiver als mit Kaufen und liegenlassen a la Peter Czeck. Passen Sie also auf, dass sich ihre eigenen Argumente nicht gegen Sie richten.

          • P.S. Bevor der Blutdruck doch noch steigt, vielleicht ein kleines Feierabend-Bierchen?🍻

  4. Lieber Herr Brichta, kommt jetzt vor der WM noch NIKE in das WWD rein oder haben Sie noch Hoffnung vor der WM nochmal einen niedrigeren Kurs zu bekommen oder ist für Ihre zwei WWD Partner NIKE schon wieder von der Warteliste gestrichen?

    • Ich fürchte, Nike ist so raus wie Leroy Sané. Es sei denn, Sie können Volker oder Anton noch umstimmen 😉

  5. Hier abschließend noch ein FAZ-Artikel vom 03.06., der anhand eines einzigen Produktes (Fußball-Trikot von Nigeria) eindrucksvoll die Marktstärke von Nike untermauert:

    http://www.faz.net/aktuell/sport/fussball-wm/nigeria-trikot-fuer-wm-2018-im-nike-store-ausverkauft-15620548.html

    Zitat: „Mit Argentinien, Kroatien und Island hat Nigeria eine ziemlich schwere Vorrundengruppe bei der Fußball-WM erwischt. Ob es in Russland mehr als diese drei Spiele werden, ist damit einigermaßen unsicher. Klar ist aber schon vor dem Turnier, dass die Mannschaft besonders auffallen wird – durch ihre Trikots. Das verrückte Zacken-Muster in leuchtendem Grün mit Weiß und Schwarz ist ein Hingucker und ein Verkaufsschlager. Am vergangenen Donnerstag wurde es um 9.00 Uhr erstmals angeboten. Kaum zwei Minuten später war es im Online-Store von Hersteller Nike bereits ausverkauft. Gleiches gilt für die Trainingsanzüge.

    Schon nach der Vorstellung um Mai war der unglaubliche Hype ausgebrochen. Nach Angaben des nigerianischen Verbandes gab es inzwischen rund drei Millionen Bestellungen. Da es rund 85 Euro kostet, beträgt der Umsatz schon jetzt etwa 255 Millionen Euro. Zum Vergleich: Das deutsche Trikot der WM 2014 von Adidas wurde inklusive der Versionen mit dem vierten Stern insgesamt rund 3,1 Millionen Mal verkauft. Diese Marke dürften Nigeria und Nike knacken, zumal die WM 2018 noch gar nicht begonnen hat.“

  6. @Dr. Assmann: Man korrigiert einen gemachten Fehler – in diesem Fall konkret das zu frühe Verkaufen der Nike-Aktien – nicht, indem man einen weiteren Fehler, nämlich das Kaufen von Nike auf ATH, hinterherschiebt. Minus und Minus ergeben hier nicht Plus.

    Nike notiert auf EUR-Basis auf dem ATH von Ende 2015.
    Genau jetzt würde die Oma Nike verkaufen.

    Chart: Der Abstand zur 200-Tages-Linie beträgt nun knapp 20%.

    Zum Thema Dividenden: In Russland geht nun die Dividendensaison los. Ich freue mich sehr auf meine Dividende von Gazprom und Norilsk Nickel. Wo die Börse nächstes Jahr steht weiß ich nicht. Ich weiß aber zu 99%, dass ich auch nächstes Jahr wieder an Rußlands Rohstoffreichtum partizipieren werde.

    Und ich gehe zudem davon aus, dass Gazprom seine Angestellten besser bezahlt und versorgt (pension fund Gazfond) als die Angestellten der Nike-Zulieferer aus Vietnam, Indonesien, China und woher auch sonst…

  7. Bin Hypotoniker. Mein Blutdruck geht nur beim Sport und nach den bekannten Brichtaschnellschüssen leicht nach oben.🍻🍺 Prost u. bis zu nächsten für mich gesundheitsfördernden Diskussion 😇

    • Hoffentlich haben Sie Ihr Feierabendbier genossen. Ich hatte es geahnt (und beabsichtigt), dass meine Bemerkungen blutdrucksteigernde Wirkung bei den Dividenden-Jüngern haben werden 😉

  8. Achso, was vergessen: noch viel Glück bei der Risikobegrenzung von Übernachtpleiten.

    • Das amüsiert mich noch mehr, da Übernachtpleiten sehr oft vorkommen … und ihnen natürlich nur mit Kaufen und Liegenlassen begegnet werden kann, lol.

      Schauen Sie sich mal um: In der Geschichte hat es nahezu vor JEDER Pleite Aktienkursverluste gegeben, die den risikobewussten Anleger längst zum Ausgang getrieben hätten – wenn er vorher überhaupt den Eingang genommen hätte. Schauen Sie als jüngste Beispiele nur die Trauerspiele um Air Berlin, Solarworld oder Toys R Us an. Mit buy and hold wären Sie da richtig baden gegangen, mit rechtzeitigem Ausstieg nicht.

      • Meine etwas differenzierter Herangehensweise habe ich hier wie man nachlesen kann wirklich mehrfach vorgestellt – ist jedenfalls kein reines buy and hold (vgl. z.B. die Diskussion über Investitionen in Niedrigzinsphasen bzw. Phasen einer Geldschwemme). Trotzdem stellen sich auch bei mir realisierte Verluste aus Veräußerungen ein. Da ist es doch schön, wenn diese durch zuvor kassierte und anderweitig investierte Dividenden abgemildert werden. Im übrigen hilft gegen einzelne Verluste m. E.eine möglichst breite Diversifizierung. Beugt auch hohen Blutdruck vor☺️

        • In Sachen Diversifizierung sind wir uns einig, in Sachen Dividenden betont nicht.

  9. Macht doch nix, Hauptsache wir sind per Saldo immer schön im Plus.

    • Das Bierchen scheint gewirkt zu haben 😉

      • Auf einen dauerhaften Therapieerfolg würde ich nicht setzen. Immerhin zertrampele ich keine Mensch ärger Dich nicht Spiele mehr.

          • 👍

  10. Also zur Dividende. Es gibt einen Punkt, den Sie vergessen. Ich bekomme sie so oder so. Ich muss nicht darauf achten, wie die Kurse stehen. Das Problem mit dem Verkaufen ist nämlich übel. In einem Bärenmarkt haben Sie für ca. 9 Monate übelste Tiefstkurse, zu denen man nicht verkaufen darf. Man darf aber Dividende bekommen. Das übersehen Sie. Märkte funktionieren nicht perfekt, sonst wäre Warren Buffet nicht reich. Es gibt als Börsenzeiten, da dürfen Sie langfristig nicht verkaufen. Das ist der Unterschied zur Dividende. Sie konnten im Dezember 2008 Dividende bekommen, aber Verkaufen wäre ein Fehler gewesen. Was Sie schreiben, gilt nur in guten Börsenphasen. Es gibt aber auch Übertreibungen nach unten. Man nennt es Baisse.

    • Es geht mir gar nicht um die Alternative „Dividende oder verkaufen“, sondern darum, dass die Dividende nichts ist, was dem Aktionär nicht ohnehin schon gehört. (Siehe meinen Anfangskommentar zu diesem Thema.)

      Das Thema verkaufen kam hier erst ins Spiel, als Peter die Dividende als Absicherungsmöglichkeit gegen Firmenpleiten propagierte. Darauf kam mein begründeter Einwand, dass eine konsequente Verlustminimierungsstrategie vermutlich eine besser Absicherung gegen Konkurse darstellt.

      • „konsequente Verlustminimierungsstrategie“

        Gegen Unique Company Risk hilft nur Diversifikation (oder Hellseherei).

        • Hellseherei war nicht gemeint. Eher die Strategie, Verlustbringer nach einer gewissen Zeit und ab einer bestimmten Verlusthöhe aus dem Depot zu werfen. Da Firmen in den seltensten Fällen von heute auf morgen pleite gehen, ist damit schon viel erreicht.

  11. Hhm, Verluste begrenzen bzw. zu realisieren praktiziere ich auch, aber nicht generell. So habe ich im Depot auch einige Werte mit Kursverlust, bin aber Dank Dividenden im Plus.🤔

    • Klar hat man auch Verlustpapiere im Depot. Die Frage ist nur, wie lange man solche Verluste durchzieht. Wenn man bei einer gewissen zeitlichen oder kursmäßigen Schwelle die Reißleine zieht, kann es kaum dazu kommen, die von Ihnen ins Feld geführten Pleiten mitzumachen. Nur darum ging es hier in diesem Zusammenhang.

  12. stimmt, das thema hatten wir ja schon mal unter „depotalarm pferdewechsel“ . meine frage war damals: „was halten Sie eigentl. v. der idee verluste begrenzen, gewinne laufen lassen……“ Ihre antwort :“ ich tendiere zu einer MISCHSTRATEGIE …“ in ausnahmefällen wollten Sie damals wohl auch nach 10% verlust weiterhalten. tja, so ein richtiges patentrezept dazu habe ich leider auch nicht. mit halten v. verlustpositionen hatte ich schon großes glück (lufthansa, bombardier), aber auch schon pech (fred olsen mit verlust realisiert). gucke mal hier weiter zu, mal sehn, wie Sie so vorgehen. für mich ist unser übergeordete thema hier: „anlagestrategie durch diskussionsergebnisse gemeinsam optimieren“ ,auch wenn ich mir gelegentl. kleine sticheleien nicht verkneifen kann. aber die haben ja auch ablenkungspotetntial von den wechselfällen des lebens.

    • Mit dem Sticheln geht es mir genauso wie Ihnen 😉

  13. Ich schlage vor, dass Raimund, Volker und ich bei unserer Telco in der kommenden Woche Nike erneut auf die Agenda nehmen, da ich gerne folgende Argumente, die für den Kauf der Aktie von Herrn Assmann und Raimund vorgetragen wurden, diskutieren möchte:

    „Wie Du, lieber Raimund, bin ich nicht der Meinung, dass es sich bei Nike um eine vorübergehende Modeerscheinung handelt. Hierzu ist die Marke mittlerweile viel zu stark und international beeindruckend etabliert (wer eine „Modeerscheinung“ im Sportartikel- und Liefestylebereich sucht sollte sich einmal den Kursverlauf von „Under Armor“ anschauen :-)). Und dazu kommt noch der voraussichtliche „Push“ durch die im Juni beginnende Fußball-WM!“

    „Außerdem, so die Argumentation (von Volker und Anton), würden im Krisenfall viele Leute auf neue Sneakers oder angesagte Sportklamotten einfach verzichten. Nike sei also nicht krisenresistent genug.

    Letzteres lässt sich durch den vergleichsweise moderaten Kursverlust während der Finanzkrise allerdings nicht bestätigen.“

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