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Sag beim Abschied leise Servus

11. August 2023 - Anton Voglmaier in Allgemein | Keine Kommentare »

Nun habe ich 6 Jahre lang mit ihm gearbeitet und er gibt ein Interview mit folgendem Satz:

„…Es muss beendet werden!…“

Quelle: https://www.welt.de/wirtschaft/plus244885538/Banker-Leonhard-Fischer-Muessen-ein-Bankensystem-nicht-zwangsweise-am-Leben-erhalten.html?

Seine Aussage richtet sich gegen das bestehende Finanzsystem, womit er nichts anderes meint, als dass es beendet werden muss.

Im Folgenden gebe ich meine Einschätzung des bestehenden Finanzsystems wieder, die ich in einer meiner Kolumnen vorgestellt habe:

Banken verleihen das Geld ihrer Kunden nicht, wie viele Menschen annehmen. Sie haben das Vorrecht, Geld zu schaffen und das geschaffene Geld dann an ihre Kunden zu verleihen. Das Geld der Bankkunden, das diese auf ihren Konten haben, wird also mit dem Parken auf den Konten stillgelegt (Wertaufbewahrungsfunktion), d.h. es steht nicht mehr als Zahlungsmittel zur Verfügung. Dies führt dann aber dazu, dass wieder neues Geld geschaffen werden muss, um zusätzliches Geld in Umlauf zu bringen, das die Funktion als Zahlungsmittel erfüllen kann.

Und wie funktioniert diese Geldschöpfung?
Sie erfolgt fast ausschließlich über Bankkredite, d.h. es müssen immer wieder neue Kredite von den Banken vergeben werden, damit das stillgelegte Geld (Wertaufbewahrungsmittel) durch zusätzliches Geld ersetzt wird, das dann als Zahlungsmittel verwendet werden kann (der Prozess der Geldschöpfung wird von der Bundesbank hier ausführlich beschrieben):

Langfristig – über Jahrzehnte – ist das aber nicht haltbar, weil die Schuldenmenge immer weiter steigen muss – eben wegen der sich beißenden Funktionen des Geldes als Wertaufbewahrungs- und Zahlungsmittel. Irgendwann bricht die Geldordnung zusammen, weil die Schulden nicht mehr bedient werden können und die Menschen das Vertrauen in die FIAT-Währungen verlieren. Als Beispiel aus der jüngeren Geschichte kann man für diese Entwicklung die Finanzkrise von 2008 anführen, wo die Geldordnung aufgrund des Vertrauensverlustes am Rande des Zusammenbruchs stand. Dort ist es den handelnden Akteuren (Politiker und Zentralbanker, die auch Politiker im Sinne der Geldpolitik sind) gelungen, den Vertrauensverlust der Banker und der restlichen Bevölkerung in das Geld in letzter Minute abzuwenden. Eine große Leistung, für die der damalige Präsident der Federal Reserve Bank ( Zentralbank der USA), Ben Bernanke, kürzlich zu Recht mit dem Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften ausgezeichnet wurde.

https://wahre-werte-depot.de/professor-issing-sieht-den-wald-vor-lauter-baeumen-nicht/

Ben Bernanke hat also den Nobelpreis dafür bekommen, dass er genau das Gegenteil von dem getan hat, was Leonhard (Lenny) Fischer in seinem Interview gefordert hat.
Und wer hat jetzt Recht?

Lennys Forderung bedeutet nichts anderes, als dass sie ein Flugzeug zum Absturz bringen.

Bernanke hingegen hat das Flugzeug wieder auf Kurs gebracht, als es sich im Sturzflug befand.

Welche Option würden Sie als Passagier im Flugzeug bevorzugen, und Passagiere sind wir alle, wenn wir uns im Finanzsystem bewegen?

Für mich ist es nun an der Zeit, als Geschäftsführer der Deutschen Fondsgesellschaft (DFG), Mitglied des Verwaltungsrates der DFG und des Anlageausschuss von „Der Zukunftsfonds“ leise Servus zu sagen.

 

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