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Sind Aktien wirklich sicher?

24. Oktober 2019 - Raimund Brichta in Allgemein | 27 Kommentare

Ich finde es reizvoll, auch mal über das eigentlich Undenkbare nachzudenken – und darüber zu reden. Letzteres tue ich im Finpod-Podcast mit dem Finanzberater Jens Kregeloh. Wir haben uns keinerlei Denk-Grenzen gesetzt und sprechen sogar die Möglichkeit an, dass in irgendeiner – hoffentlich noch weit entfernten Zukunft – eine totalitäre Regierung auf die Idee kommen könnte, Aktionäre zu enteignen.

Das mögen einige als Spinnerei abtun. Diesen Leuten empfehle ich ausdrücklich NICHT, sich unseren Podcast anzuhören. Allen anderen empfehle ich es schon.

Wir reden über den Zusammenbruch unseres Finanzsystems und darüber, ob er noch zu verhindern ist. Wir reden außerdem über Mario Draghi und sein 2%-Inflationsziel, das er in den letzten Jahren wie eine Monstranz vor sich her  trug. Lohnt es sich etwa, jetzt Schulden auf Teufel komm raus zu machen, wenn doch die Zinsen noch lange niedrig bleiben? Darauf gebe eine klare Antwort.

Andere Fragen kann auch ich nicht abschließend klären. Aber ich kann Euch hoffentlich dazu anregen, selbst weiter zu denken. Und ja … auch weiter zu spinnen.

27 Kommentare

  1. Ihren Ausführen ist fast nichtsmehr hinzuzufügen.
    Wenn Sie allerdings die Überlegung anstellen Geld und Depots
    ins Ausland zu verlagern dann gilt es zu bedenken
    wenn es Probleme mit dem entsprechenden Land gibt
    (Handesstreit, kalter Krieg usw.) könnte doch mein Guthaben
    vom den Staat eingefroren werden oder der ausländische Staat
    vereinnahmt es ganz.

    • Richtig, das Risiko der Verstaatlichung ist natürlich auch im Ausland gegeben. Nur ist es unwahrscheinlich, dass die ganze Welt auf einen Schlag totalitär wird. Deshalb dient eine breite Streuung auch hier der Risikominderung.

      • Im übrigen gilt auch EU-Recht in der EU, was Investitionen und Vermögen (Stand heute) schont.

        Wurde in einer der vergangenen Krisen in EU-Ländern Vermögen konfisziert? In Griechenland nicht. In Portugal oder Italien auch nicht.

        Lediglich in Zypern mussten Vermögende etwas bluten, wobei hierbei reiche Russen das Nachsehen hatten. Letztere freuen sich, wenn sie ihr Vermögen u.a. in russische Dividendenpapiere anlegen und es sich dort vermehrt.

        In Deutschland sind die Menschen damit einverstanden, dass sie hohe Steuern zahlen, in Miete reinbuttern, bis 69 bzw. 72 arbeiten und das Klima retten. Geld ist ja genug da.

        • Mit Streuen meinte ich selbstverständlich vor allem Länder außerhalb der EU.

          • Bevor die ganze EU balla-balla wird werden sich vernünftige Länder doch hoffentlich vorher verabschieden. Die Engländer machen womöglich den Anfang. Ich kann mir auch nicht vorstellen dass die Österreicher gerne ihr Vermögen auf dem Basar verscherbeln wollen.

            Ich glaube es war Kostolany der seine Geldbörse am liebsten in den USA deponiert – dort ist das Kapital sicher und wird auch sicher bleiben.

          • Zufälligerweise stammt auch ein großer Teil unserer wahren Werte aus Amerika.

  2. Das „undenkbare“ ist womöglich eher für die meisten Anleger, dass die Firma von der sie Aktien halten irgendwann mal pleite geht.
    Ich arbeitet zwar selbst nicht als Berater, helfe aber Bekannten und Freunden auch beim Thema Börse und da fällt jene Angst (vor Pleite) eher viel häufiger an komischerweise…

    • Hmm … das, was Du über Deine Bekannten schreibst, deutet darauf hin, dass sie eher an eine Firmenpleite denken als an einen Systemwechsel hin zu einem Staat, der Aktienbesitzer enteignen könnte. Somit scheint die Pleite weniger undenkbar zu sein. Und das ist auch nachvollziehbar. Denn schließlich gab es in den vergangenen Jahren mehr Firmenpleiten als Systemwechsel 😉

      • bei der Menge an Zombies die es inzwischen gibt ist aber die Angst nicht ganz unbegründet XD
        Aber mal schauen was Scholz noch so an schrägen, depperten Sachen plant…

        • Genau davon rede ich. Air Berlin, Schlecker, Kettler, Loewe, Thomas Cook, weWork und wie sie alle heißen. Pleiten gehören an und außerhalb der Börse zur Normalität. Und das ist schon immer so.

  3. Was ist schon sicher im Leben außer der Tod

    • Sicher is nix, und genau darauf habe ich in diesem Podcast hingewiesen.

  4. Reden ist Silber richtig handeln ist Gold. im Notfall Grab ich nach paar unzen… hab keine Kugel.

    • In einem Podcast muss man sich immer auf das Silber beschränken. Das Handeln hört man so schlecht 😂

      • ok, war ne schlechte wortwahl 😉

  5. „Im Anfang schuf Gott Himmel und Erde“: von der Zeit an sitzt der Reiche im Himmel und der Arme liegt auf der Erde.
    (Alte jüdische Weisheit)
    Im Kapitalismus – im Staatskapitalismus noch mehr als im Privatkapitalismus – geht es immer nur darum, sich auf Kosten der Mehrarbeit anderer zu bereichern. Das – und nichts anderes – sind die wirklichen „überirdischen Hoffnungen“ aller noch unbewussten (religiös verblendeten) Menschen, die damit die gesamte Kultur zerstören. Durch den kollektiven Wahnsinn der Religion wurden mehr als anderthalb Jahrtausende potentieller Kulturentwicklung vernichtet! Der heutige Stand des Wissens und der Technologie, aber ohne Massenarmut und Umweltzerstörung, hätte schon im 3. oder 4. Jahrhundert erreicht werden können, wenn die Menschheit begriffen hätte, dass wahre Nächstenliebe (Eigennutz = Gemeinnutz) nichts anderes ist als vollkommene marktwirtschaftliche Konkurrenz:
    http://opium-des-volkes.blogspot.com/2013/02/marktgerechtigkeit.html?fbclid=IwAR3Cjd38mB0Twp20ZCn6D5hA1i3XURCQBX_Xf_qCdx8AsZ1oxUxZ1zyZRBg

  6. Das ist nicht unwahrscheinlich, wenn man sieht das wir in vielen linken Parteien ehemalige kommunisten und Sozialisten an der Spitze haben und nach dem Zusammenbruch das ganze natürlich genutzt wird es dem kapitalismus in die Schuhe zu schieben… ist das Recht wahrscheinlich, da der Depp von Michel von nix Ahnung hat wird er zum dritten Mal in deutscher Geschichte den Sozialisten hinterherlaufen. Das ist auch meine Befürchtung.

  7. „Zufälligerweise stammt auch ein großer Teil unserer wahren Werte aus Amerika.“

    Kein Zufall…;-)

    Vor einigen Jahren haben mich amerikanische Aktien noch abgeschreckt wegen der US-Außenpolitik und der horrenden US-Staatsverschuldung. Das Kostolanybuch „Die Kunst über Geld nachzudenken“ und die dort aufgelisteten 10 Gebote und 10 Verbote haben mich eines besseren belehrt.

    Das Kapital geht dahin wo es sich am besten vermehren kann. Ganz simpel und einfach.

  8. Raimund, hast Du schon mal von einem Markus Krall gehört?Er gibt jede Menge Interviews, und ruft u.a.die Weltwirtschaftskrise herauf.Deine Meinung würde mich brennend interessieren.Gruss aus Zürich

    • Klar habe ich von Markus Krall gehört. Er hat als Ex-Banker auch gute Kenntnisse über den Zustand der Bankbilanzen. Aber wie alle Crashpropheten, die den Zusammenbruch als unmittelbar bevorstehend verkünden, dürfte auch er in der Zeitachse um einige Jahre zu früh liegen.

      Wie schon im Podcast erwähnt: Mich begleiten solche Prognosen seit Beginn meiner Berufslaufbahn Anfang der 80er-Jahre. Bis jetzt lässt der Zusammenbruch aber auf sich warten. Er wird kommen, ohne Frage, aber nicht so bald.

      • Die Notenbanken FED und EZB feuern nun und der Handelskrieg entschärft sich höchstwahrscheinlich. Demnach sind Faktor GELD und bald auch Faktor PSYCHOLOGIE positiv. Ergo müssen die Märkte steigen.

        Falls dies nicht der Fall sein sollte, was meines Wissens ein Novum in besagter Gleichung wäre, dürfte es gewaltig scheppern. Denn das hieße dann, dass das Vertrauen in die Notenbanken bereits jetzt weg ist.

  9. Hallo Herr Brichta, wie immer sehr interessant erklärt und wenn ich so darüber nachdenke ist alles möglich, auch eine Enteignung der Aktionäre! Gerade nach dem Wahlerfolg der Linken in Thüringen! Das wäre aus meiner Sicht fatal!

    • Nun bewerten Sie den Wahlsieg der Linken mal nicht zu dramatisch, lieber Herr Wiesenhöfer. Deshalb steht eine Enteignung genauso wenig vor der Tür wie vor der Wahl. Ich plädiere lediglich dafür, auch ein solches Szenario nicht gänzlich auszuschließen. Das ist alles.

    • Martin, Regionalwahlen und auch Wahlen insgesamt sind in der EU irrelevant.

      Zum Thema „linke Politik“ zwei Beispiele:
      1) der frz. Präsidentschaftskandidat F. Hollande hatte seinerzeit im Wahlkampf eine Reichensteuer von 75% versprochen. Daran hat er selber nicht geglaubt. Aber das Wahlvolk ist drauf angesprungen, und Hollande durfte Präsident spielen. Die Reichensteuer kam natürlich nicht.

      2) Im Zuge der Finanzkrise kam in den USA die Occupy Wallstreet Bewegung hervor. Diese wurde von den MSM diffamiert und somit in die Versenkung geschickt. Nebenbei wurde ein charismatischer Mann installiert, der gut vom Teleprompter ablesen konnte (und zusammen mit Hollande und Merkel Syrien destabilisiert hat bis Putin kam und das Staatsgebilde gerettet hat).

      Enteignungen der Aktionäre schließe ich aus. Vielmehr lassen sich die Sozialsysteme noch weiter schleifen.

      Spannend ist übrigens folgender Punkt: das Schleifen der Sozialsysteme wurde in den 90ern (Kohl: „kollektiver Freizeitpark“) und auch noch zu Zeiten des Außenministers Westerwelle, der auf Arbeitslose losging, von der Mehrheitsbevölkerung abgelehnt. Wenn sich aber eine große Bevölkerungsschicht bewusst in die Sozialsysteme breit macht und Spaß dabei hat wird die Akzeptanz der arbeitenden Bevölkerung sinken. Konsequenz: Kürzungen der Sozialsysteme FÜR ALLE und Befürwortung dieser Kürzungen durch die Wählerschaft.

      Zudem gibt reichlich mögliche Privatisierungsvorhaben und somit neue Anlagemöglichkeiten für diejenigen, die die politische Richtung vorgeben und Besitzer der MSM sind.

      Simpel und einfach.

    • Lieber Martin Wiesenhöfer, im Endeffekt wird man ja schon enteignet durch Negativzins, durch kommende Steuern auf Aktien, duch Mehrwertsteuer auf Silber etc. etc. Die Anlage in Sachwerte wird einem madig gemach

      • Ja, es ist schade, dass es so ist! Wir leben in einem der reichsten Länder dieser Welt und viele Menschen sind von Altersarmut betroffen. Mehr als 50 Prozent der hier erwirtschafteten Gewinne, von Börsennotierten Unternehmen, gehen in Form von Dividendenausschüttungen in das Ausland! Das ist sehr schade, weil es die Kaufkraft und den Wohlstand kosten kann. Was machen die Politiker? Stichwort Olaf Scholz? Na, ja🙇🙇🙇 oder Kevin Kühnert👎👎👎🙇🙇🙇Die meisten Menschen interessiert es nicht, denn sie haben ja keine Aktien und deshalb können solche Steuergesetze, die das Aktiensparen verteuern, auch schneller auf den Weg gebracht werden. Die Unwissenden schimpfen da eher auf die Einwanderungspolitik! Wir brauchen Politiker, die die Weichen der Politik neu stellen und damit andere Prioritäten setzen. Ich bin aber überzeugt, das der richtige Kanzlerkandidat sich schon in Position bringt.😊

        • Friedrich Merz hat das Aktiensparen für die Bevölkerung auf die Agenda gesetzt, und wurde dafür kritisiert.

          Was die Einwanderungspolitik betrifft empfehle ich sich ein Beispiel an Kanada und Australien zu nehmen. Sind die Australier rechtsradikal? Soviel zum Thema „Die Unwissenden“.

          Welche URSACHEN haben eigentlich die Migrationsströme? Warum wurde das wirtschaftlich prosperierende und schuldenfreie (!) Libyen und das solide Syrien platt gebombt? Welche Antworten haben Sie? Wenn Sie hierfür keine Antworten haben sind Sie „unwissend“.

          Positive Ergebnisse werden in Wirtschaft & Wissenschaft erzielt durch sachliche und faktenbasierte Argumente.

          Und noch eine aktuelle Denksportaufgabe hinterher: Idlib in Syrien wird noch von islamistischen Söldnern verteidigt. Merkel fordert von Syrien und Russland, Idlib in Ruhe zu lassen. Der IS-Terroranführer wird in Idlib auf Trump’schen Befehl getötet?

          Auf wessen Seite steht Herr Trump?
          Auf wessen Seite steht Frau Merkel?

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